39 Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, durch sie das ewige Leben zu finden. Aber gerade die Schrift weist auf mich hin. 40 Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, obwohl ihr bei mir das Leben finden würdet. (Johannes 5,39-40 nach der NGÜ)

Jesus selber hat diese Worte an Pharisäer gerichtet, mit denen er im Streit lag. Die Pharisäer waren hochgelehrte Leute, sie lasen die heiligen Schriften schon seit ihrer Jugend, hatten höchstes intellektuelles Niveau und lebten nach ihrer Lehre. Dennoch verpassten sie in ihrem Bibelstudium das Wichtigste: Gott.

Die ganze Bibel berichtet über Jesus, das AT ist von einer Hoffnung auf den Messias durchzogen, die an manchen Stellen mit Händen zu greifen ist. Das Gesetz schreit geradezu nach einem Erlöser. Dennoch erkannten gerade diejenigen, die diese Schriften kannten wie kaum eine andere Gruppe, den Christus nicht als er vor ihnen stand. Der Grund dafür liegt in der messianischen Literatur der Übergangszeit zwischen den Testamenten. Sie rechneten mit einem Messias, der dem zweiten Kommen Christi glich – und verpassten so das erste Kommen.

Bis heute hat sich nichts daran geändert, dass gerade die Menschen, die sich am professionellsten und intellektuellsten mit der Bibel beschäftigen, oft am weitesten von Jesus entfernt sind. Es ist erschreckend, wie Atheismus es gerade unter Theologen gibt. Sie kennen das Buch, aber nicht den Autor.

Ich finde das sehr schlimm, denn der auferstandene Jesus ist wichtiger als der historische und der Jesus, den wir persönlich kennen und lieben ist bedeutender als der, von dem wir lesen. Es gibt in der modernen Popkultur viele Menschen, die Stars verehren. Sie haben jedes Poster, jede Aufnahme und jeden Informationsfetzen, den es über den betreffenden Star zu bekommen gibt. In manchen Bereichen wissen sie alles über ihn und vielleicht sogar mehr, als er selber. Dennoch kennen sie ihn nicht und vor allem: der Star kennt den Fan nicht.

Etwas ganz ähnliches kann geschehen, wenn wir Bibel lesen, ohne Jesus persönlich zu kennen. Dann bekommen wir ein Kopfwissen über Jesus, aber den eigentlichen Punkt: Beziehung zu Gott und Errettung für die Ewigkeit, verpassen wir. Die erste Periode der Kirchengeschichte, die sogenannte Patristik, strahlt eine tiefe Beziehung zum auferstandenen Jesus aus. Gerade die Briefe des NT zeigen, wie intensiv die Jünger nach Pfingsten mit Jesus gelebt haben. Dabei hatten sie nicht mal eine komplette Bibel. Es kann also nicht wahr sein, dass wir Jesus nur durch die Bibel kennen lernen.

Als Jesus zum Vater gegangen ist, hat er seine Jünger nicht mit der Hoffnung auf ein Buch zurückgelassen, sondern mit der Verheißung des Heiligen Geistes (Johannes 16,7). Dieser Heilige Geist sollte sie in alle Wahrheit führen (Johannes 16,13) und sie an alles erinnern, was Jesus sie gelehrt hatte (Johannes 14,26). Wir können nicht annehmen, dass wir Jesus auf dieselbe Weise kennen lernen können wie die ersten Christen, wenn wir ein Buch, das sie nicht hatten; mehr ehren als den Geist den sie hatten.

Damit meine ich nicht, dass wir die Bibel vernachlässigen sollten. Im Gegenteil, wir sollten sie mehr lieben, studieren und über dem Wort meditieren als je zuvor. Wir sollten sie nur so lesen, dass sie Christus offenbaren, denn die Heilige Schrift handelt von ihm. Kenneth Hagin paraphrasierte die eingangs genannte Bibelstelle gern so: „das geschriebene Wort offenbart das lebendige Wort“.

So ist es. Bibelstudium muss uns mit Christus bekannt machen und dazu führen, dass er in unserem Leben Gestalt annimmt. Es geht nicht darum, das Buch nach Punkt und Komma zu kennen, sondern darum Jesus so tief wie möglich zu begegnen. (Um dieses Thema zu vertiefen empfehle ich, ganz unbescheiden, mein „Wortbuch“, erschienen im Orkrist-Verlag.)

Heute trafen sich fünf Leute zur Schatzsuche. Wir hatten sehr präzise Ortsangaben auf unseren Schatzkarten, und so machten wir uns auf in Richtung Markt. Dort suchten wir zwischen „Dönerbude“, „Post“ und „Tabakladen“ nach unseren Schätzen. Schon bald sahen wir direkt vor dem „Tabakladen“ eine Frau mit einem Pullover in „pink“ und sprachen sie an – sie ließ uns allerdings gar nicht erst ausreden und wollte ganz offensichtlich in Ruhe gelassen werden.  Da der „Tabakladen“ ein so deutlicher Hinweis war, schauten wir uns auch drinnen um und fragten die Inhaberinnen, ob wir für sie beten dürften, aber auch sie lehnten ab. Also hielten wir weiter die Augen offen. Nach wenigen Minuten entdeckten wir unseren Schatz: eine Frau in einer „pinken“ Jacke, die sichtbar humpelte, kam uns entgegen, auf den Arm ihres Mannes gestützt, der eine „Lederjacke“ trug. Wir sprachen die beiden an, und die Frau wirkte durchaus interessiert, aber ihr Mann meinte, sie wären ganz sicher nicht unser Schatz und ging weiter.
Da wir sicher waren, dass dies einer unserer Schätze gewesen war, schlenderten wir nun die Alleestraße weiter in Richtung „Rathaus“. In der Auslage eines Schuhgeschäftes fielen uns einige Paar „gelbe Schuhe“ auf und bekamen den Eindruck, hier für „finanziellen Segen“ zu beten, darum betraten wir den Laden. Drei von uns erzählten dem Besitzer von unserer Suche, und der Mann stritt nicht ab, dass er einer der Schätze sein könnte, aber er meinte, nur ein Priester könne ihn segnen und wollte daher nicht für sich beten lassen.
Als wir den Laden verließen und weiterzogen, fiel uns ein Schild ins Auge, auf dem der Name „Mustafa“ genannt war, einer der Namen auf unserer Liste. Also blieben wir stehen und schauten uns um, bis uns eine Dame in „pinken“ Schuhen auffiel, die „sehr rot geschminkte Lippen“ hatte und deren Begleiter auch eine „Lederjacke“ trug. Sie reagierte offen auf unsere Ansprache und bat uns für alle Menschen um Gesundheit und Segen zu beten, wollte aber kein persönliches Gebet.
Als wir vor dem „Rathaus“ angekommen waren, fiel uns nichts besonderes auf, und wir besuchten einen der früheren Schätze, der einen Stand auf dem Markt betrieb und erkundigten uns nach seinem Ergehen. Danach suchten wir zunächst den „NanuNana“-Laden auf, wo wir eine „Frau mit schulterlangen braunen Locken“ fanden, die freundlich, aber ablehnend reagierte. Als wir auf dem Weg wieder nach draußen waren, hatte einer von uns den Eindruck, einer Rolltreppe in einem Bekleidungsgeschäft zu folgen. Als wir die Treppe oben verließen, staunten wir nicht schlecht – auf allen Kleiderständern hingen reichlich „pinke“ Kleidungsstücke, auf den Regalen standen mehrere Paare „gelber Schuhe“ und wir fanden auch gleich eine „Frau mit braunen, schulterlangen Locken“. Wir sprachen sie an und sie meinte, wir könnten für ihren Vater beten, der Probleme mit den „Nieren“ hätte! Das taten wir natürlich gern.
Als wir schon wieder auf dem Weg zum Auto waren, kamen wir noch einmal am „Eingang des Rathauses“ (der Hinweis Rathaus kam sogar doppelt vor) vorbei, wo eine handvoll Männer standen und rauchten. Wir sprachen sie an, ob vielleicht einer von den Namen auf unseren Listen passte, und es stellte sich heraus, dass sogar zwei Namen zutrafen. Wir redeten kurz mit den Männern, aber sie machten sich nur lustig und wollten unter keinen Umständen für sich beten lassen. Also kehrten wir um und hoffen, dass wir ihnen irgendwann vielleicht nochmal begegnen.

[Protokoll: Judith | über Schatzsuche]

2 Gebet

1 In Cäsarea lebte ein ´römischer` Offizier namens Kornelius, ein Hauptmann, der zum so genannten Italischen Regiment gehörte. 2 Kornelius war ein frommer Mann, der mit allen, die in seinem Haus lebten, an den Gott Israels glaubte; er gab großzügige Spenden für die Bedürftigen in der ´jüdischen` Bevölkerung und betete treu und regelmäßig.3 Eines Tages – gegen drei Uhr nachmittags – hatte Kornelius eine Vision: Klar und deutlich sah er, wie ein Engel Gottes zu ihm ins Zimmer trat. »Kornelius!«. hörte er ihn sagen. 4 Erschrocken starrte Kornelius den Engel an. »Was ist, Herr?«, fragte er. Der Engel erwiderte: »Gott hat deine Gebete gehört und hat gesehen, wie viel Gutes du den Armen tust. 5 Darum schicke jetzt einige Männer nach Joppe zu einem gewissen Simon mit dem Beinamen Petrus und bitte ihn, zu dir zu kommen. (Apostelgeschichte 10,1-5 nach der NGÜ)

Kornelius war der erste Nichtjude, der zum Glauben kam und damit die Theologie der jungen Urgemeinde auf den Kopf stellte. Er ist auch ein Beispiel dafür, dass Gebet ein wichtiger Schlüssel dafür ist, Gott näher kennen zu lernen.

Kornelius hatte schon eine begrenzte Erkenntnis Gottes bevor der Engel zu ihm kam. Er war kein Jude, stand aber dem jüdischen Glauben positiv gegenüber, spendete und ging in den Tempel. Er erkannte, dass an Israels Gott etwas dran ist, war aber den letzten Schritt noch nicht gegangen und Jude geworden. Diesem Mann passierte etwas Außergewöhnliches, als er betete: Gott antwortete ihm. Jeder kennt diese Autoaufkleber: „stell Dir vor Du betest und Gott antwortet.“ Das sollte der Normalfall sein, denn Gott beantwortet gerne Gebete.

Es ist interessant, dass Gott Kornelius nicht begegnete, als er das Alte Testament las oder in den Gottesdienst ging. Er begegnete ihm, als er betete. Natürlich kann man Gott auch anders begegnen, aber Gebet eine der wichtigsten Offenbarungsquellen, die es gibt.

Ganz schlicht definiert ist Gebet „reden mit Gott“. Es geht um einen Austausch. Gemeinschaft. Gebet kann in vorformulierten Sätzen stattfinden, aber idealer ist schon das frei Gebet, in dem man einfach mit Gott spricht, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Dass Gott dabei unsichtbar ist, macht die Sache nur interessanter, denn er ist auf jeden Fall da, sichtbar oder nicht.

Wir wissen nicht, was Kornelius betete, vielleicht hatte er private Anliegen, vielleicht bat er Gott für seine Familie oder etwas anderes. Das Gebet, das dann erhört wurde, war aber auf jeden Fall ein Gebet um Erkenntnis. Gott zeigte ihm, wie er ihn noch besser kennen lernen könnte. Der Engel führte Kornelius direkt zu Petrus, der führte ihn weiter zum auferstandenen Christus. Diese Erkenntnis hätte Kornelius von sich aus nicht haben können (Matthäus 16,17).

Nun ist das Problem, dass Kornelius kein Christ war, und sich deswegen viele Christen kein Beispiel an seiner Geschichte nehmen. Wir glauben schon, dass Gott sich finden lässt, wenn ein Ungläubiger betet, und sagen das auch oft in evangelistischen Gesprächen: „probier es doch einfach mal aus und bitte Gott, dass er sich Dir zeigt, wenn es ihn wirklich gibt.“ Komisch, dafür haben wir Glauben, aber daran, dass Gott auch Christen auf demselben Weg weiter führt nicht. Das ist umso seltsamer als Paulus im Epheserbrief zwei Gebete veröffentlicht hat, in denen es um Gotteserkenntnis für Christen geht. Das eine Mal betet er darum, dass wir mehr erkennen, was uns in Christus schon gehört, das zweite mal, dass wir die Breite, Tiefe und Höhe Gottes kennenlernen – Gott in allen Dimensionen.

Wenn Gott sich schon von Ungläubigen finden lässt, wie viel mehr wird er sich wünschen, dass seine Kinder ihn im Gebet suchen um ihn tiefer kennen zu lernen?

Ich habe selber immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ich Gott im Gebet leichter begegne als in jeder anderen geistlichen Disziplin. Das kann eine individuelle Sache sein, aber ich bin sicher, dass es auch anderen so geht. Wenn ich bete, bitte ich oft um Erkenntnis und darum, dass Jesus mir etwas von sich zeigt.

Meist ist die Antwort dann eine Bibelstelle oder ein theologischer Zusammenhang, der mir vorher nicht klar war. Oft antwortet Gott auch mit einem Gefühl, dass ich seinen Frieden oder seine Freude spüre, von göttlicher Gelassenheit erfüllt werde, oder ganz allgemein seine Gegenwart spüre. Einen Engel habe ich dabei nie gesehen, aber das meiste, was ich über Gott weiß und fast jede Predigt, die ich je gehalten habe, wurde aus Gebet geboren.

Dieses letzte Kapitel beschäftigt sich daher mehr damit, Jesus kennen zu lernen als mit Jesus selbst. Es will ein paar Tipps bieten, wie man mit Jesus lebt und ihn mehr kennen und lieben lernt. Wir verlassen jetzt also den historischen Jesus und den engen Rahmen der Evangelien und wenden uns der Möglichkeit zu, Jesus heute zu kennen und eine immer tiefere Beziehung zu ihm haben.

1 Die Bekehrung

Markus 4 und die Parallelstelle in Matthäus 13 und Lukas 8 geben uns einen Generalschlüssel zum Verständnis des Reiches und aller Predigten Jesu. Erst erzählt Jesus sein berühmtes Gleichnis vom Sämann. Als die Jünger dieses Gleichnis nicht verstanden hatten und ihn um eine Auslegung baten, sagte er ihnen folgendes:

Euch hat Gott das Geheimnis der Gottesherrschaft geschenkt; denen aber, die draußen sind, ist alles rätselvoll, auf dass sie (wie geschrieben steht) „sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen, es sei denn, dass sie umkehren und Gott ihnen vergebe.“ (Markus 4,10-12 nach Joachim Jeremias)

Joachim Jeremias hat in seinem Buch „die Gleichnisse Jesu“ eine ausführliche Exegese zu dieser Stelle angefertigt und kam als Schlussfolgerung zu der obenstehenden Übersetzung. Ich finde sie besser als viele andere, die Übersetzungen, die im Text nahezulegen scheinen,dass Gott es ist, der Menschen verstockt und sie so gar keine Chance haben zu verstehen, was Jesus sagte.

Dagegen spricht im Grunde schon der Zusammenhang, denn auch die anderen Zuhörer hätten ja zu Jesus kommen und ihn fragen können, was er meinte. Jesus selbst liefert uns also einen Schlüssel dazu die Bibel zu verstehen: durch Buße und ein Leben mit Gott. Man kann Gottes Wort nicht verstehen ohne eine geistliche Wiedergeburt und Erneuerung erlebt zu haben. Betrachtet man es aus einer rein menschlichen und intellektuellen Perspektive, wird man nie die Schätze entdecken, die in der Tiefe liegen. Man versteht Gottes Wort aus der Beziehung mit Gott heraus. Platt gesagt, muss man eben erst einmal anfangen, mit Jesus zu leben, bevor man ihn näher kennenlernen kann. Wie das funktioniert zeigt uns ein Blick ins Johannesevangelium.

12 All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. 13 Sie wurden es weder aufgrund ihrer Abstammung noch durch menschliches Wollen, noch durch den Entschluss eines Mannes; sie sind aus Gott geboren worden. (Johannes 1,12-13 nach der NGÜ)

Johannes 1 macht deutlich, dass niemand von Geburt an ein Kind Gottes ist. Das steht in radikalem Widerspruch zu vielem, was man heute hört. Esoteriker sagen, dass jeder ein Kind Gottes ist und Gott in sich trägt, oder ein Teil von Gott ist. Die Bibel zeigt, dass das Gegenteil richtig ist. Man wird ein Kind Gottes indem man Jesus annimmt. Auch wenn man in einem „christlichen“ geboren wurde oder in einer christlichen Familie aufgewachsen ist bedeutet das nicht, dass man automatisch Christ ist; nicht einmal ein regelmäßiger Kirchenbesuch garantiert das.

Jesus selbst sagte ihn Johannes 3, dem berühmten Gespräch mit Nikodemus, dass ein Mensch wiedergeboren werden muss um in Gottes Reich zu kommen. Diese Wiedergeburt findet statt durch den Samen des Wortes Gottes. Indem man Gottes Verheißungen glaubt und Jesus als Herrn und Retter annimmt, wird man ein Kind Gottes und qualifiziert sich dafür, Gottes Reich zu verstehen.

Noch eindrücklicher bringt der Apostel Paulus im Römerbrief zum Ausdruck wie man Gottes Kind wird. Er geht das Thema aus einer anderen Perspektive an und zeigt, wie man errettet wird. Da Errettung, Gotteskindschaft und alle anderen Segnungen Gottes im selben Paket enthalten sind, gilt das, was er schreibt für alles andere auch:

9 Wenn du also mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. 10 Denn man wird für gerecht erklärt, wenn man mit dem Herzen glaubt; man wird gerettet, wenn man ´den Glauben` mit dem Mund bekennt. 11 Darum heißt es in der Schrift: »Jeder, der ihm vertraut, wird vor dem Verderben bewahrt werden.« 12 Ob jemand Jude oder Nichtjude ist, macht dabei keinen Unterschied: Alle haben denselben Herrn, und er lässt alle an seinem Reichtum teilhaben, die ihn ´im Gebet` anrufen. 13 Denn »jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. (Römer 10,9-13 nach der NGÜ)

Wiedergeburt findet statt, wenn Glauben und Bekenntnis zusammen kommen. Es reicht nicht aus, etwas nur zu glauben; es reicht aber auch nicht, etwas nur zu bekennen. Das zweite kommt häufiger vor als das erste, denn wenn jemand wirklich glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist, von den Toten auferstanden ist usw. Dann wird er wohl auch irgendwann sein Leben Gott geben. Auf der anderen Seite ist es üblich, dass man sich in Deutschland als Christ ansieht und das auch durch gelegentliche Kreuzchen auf amtlichen Formularen bekennt, aber in seinem Herzen nicht daran glaubt, dass Jesus der Herr ist, und auch sonst nicht danach lebt.

Der Anfang der Beziehung zu Jesus liegt also im Glauben. Wenn jemand diesen Glauben hat, sollte er auch den letzten Schritt gehen und diesen Glauben im Gebet bekommen und Jesus sein Leben geben. Falls Du es noch nicht gemacht hast, wird es jetzt höchste Zeit. Falls Dir die Worte fehlen, kannst Du auch dieses Gebet benutzen:

„Herr Jesus Christus, ich glaube, dass Du der verheißene Retter bist. Ich glaube, dass Du gelebt hast, dass Du gestorben bist und dass Du zur Vergebung der Sünden auferstanden bist. Ich gebe Dir mein Leben. Bitte vergib mir meine Sünden und sei mein Herr. Erfülle mich mit Deinem Heiligen Geist und hilf mir, Dich immer besser zu kennen, Dir nachzufolgen und Dir ähnlicher zu werden. Amen!“

Das ist der Startschuss in ein neues Leben mit Gott. Nun gilt Dir das Versprechen, dass Gott etwas ganz Neues in Dir gemacht hat und Du hast eine ganz andere Grundlage, Jesus kennen zu lernen, als zuvor.

Die Erfahrungen der Apostel mit dem Auferstandenen

Natürlich schlägt sich die Erkenntnis des allmächtigen Jesus nicht in erster Linie in Märtyrertum nieder. Das erste Resultat sollte Freimut sein, das Wort zu predigen und Wunder zu tun. Eine Begegnung mit dem Jesus der Offenbarung sollte uns für immer von Menschenfurcht befreien. Die Apostelgeschichte zeigt klar, dass nur so herum ein Schuh draus wird: die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus verwandelte die ängstlichen Jünger in mutige Prediger. Dieser Mut, Christus offen zu verkündigen, brachte sie immer wieder in Bedrängnis und Verfolgung.

Wir sehen in der Apostelgeschichte Wunder von derselben Qualität wie in den Evangelien. Jesus hatte Wort gehalten und war bei seinen Leuten als sie das Evangelium verkündeten (Matthäus 28,20) und bestätigte das Wort durch die begleitenden Zeichen (Markus 16,20). Die Apostel predigten den auferstandenen Jesus, sie hatten eine triumphale Botschaft, die nicht am Kreuz endete, sondern weit darüber hinaus ging. Der Glaubensmut den sie dabei hatten lässt sich nicht anders erklären als dass sie wussten, dass ihr allmächtiger Freund immer bei ihnen ist.

Da es hier nicht um die Jünger oder die Apostelgeschichte geht, soll eine Begebenheit reichen, um das zu zeigen:

1 Eines Tages geschah Folgendes: Gegen drei Uhr, zur Zeit des Nachmittagsgebets, gingen Petrus und Johannes zum Tempel hinauf. 2 ´Um dieselbe Zeit` brachte man einen Mann, der von Geburt an gelähmt war, zu dem Tor des Tempels, das die »Schöne Pforte« genannt wurde. Wie jeden Tag ließ der Gelähmte sich dort hinsetzen, um von den Tempelbesuchern eine Gabe zu erbitten. 3 Als er nun Petrus und Johannes sah, die eben durch das Tor gehen wollten, bat er sie, ihm etwas zu geben. 4 Die beiden blickten ihn aufmerksam an, und Petrus sagte: »Sieh uns an!« 5 Der Mann sah erwartungsvoll zu ihnen auf; er hoffte, etwas von ihnen zu bekommen. 6 Da sagte Petrus zu ihm: »Silber habe ich nicht, und Gold habe ich nicht; doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen von Jesus Christus aus Nazaret – steh auf und geh umher!« 7 Mit diesen Worten fasste er ihn bei der rechten Hand und half ihm, sich aufzurichten. Im selben Augenblick kam Kraft in die Füße des Gelähmten, und seine Gelenke wurden fest. 8 Er sprang auf, und tatsächlich: Seine Beine trugen ihn; er konnte gehen! Der Mann folgte Petrus und Johannes in den inneren Tempelvorhof, und immerfort lief er hin und her, hüpfte vor Freude und pries Gott. 9-10 Die ganze Menschenmenge, ´die sich dort aufhielt,` wurde auf ihn aufmerksam. Als die Leute begriffen, dass der, der da hin- und hersprang und Gott lobte, niemand anders war als der Bettler, der sonst immer an der Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte, waren sie außer sich vor Staunen über das, was mit ihm geschehen war. (Apostelgeschichte 3,1-10 nach der NGÜ)

Petrus und Johannes hatten keinen Zweifel daran, dass Jesus ihren Worten Kraft verleihen würde. Sie glaubten nicht an ein harmloses Christkind und ihr Jesus hing auch nicht mehr am Kreuz. Sie wussten, dass sie in der Kraft des Auferstandenen unterwegs waren und dass Gott bereit war, zu jedem ihrer Worte „amen!“ zu sagen.

[Audiopredigt dazu]

Nett! Folgende Passage habe ich in einem australischen Newsletter gefunden. Der Autor ist Bill Derham, der auch in diesem Blog schon manches kommentiert hat. Bill schreibt regelmäßig über erweckliche Aufbrüche und diesmal auch über uns:

What about Germany?
There are wonderful radical believers all over Germany who call themselves Jesus Freaks. They gather in a small group to pray. Different members of the group receive revelations about people God wants them to reach. They will get clues about people’s clothing and appearance and sometimes revelations about the needs and problems of the people God wants them to reach. They may also receive directions where and when to find the people they are to minister to. This is called a Treasure Hunt (Schatzsuche). It probably started in America, where dedicated believers are doing it with wonderful results.

Ich glaube, das ist das erste Mal, dass wir in einem internationalen Newsletter erwähnt werden. Das ist schon etwas Besonderes und deshalb übersetze ich den Text für Euch 🙂

Was ist mit Deutschland?
Überall in Deutschland gibt es wunderbare radikale Gläubige die sich Jesus Freaks nennen. Sie treffen sich in einer kleinen Gruppe zum Beten. Verschiedene Mitglieder der Gruppe empfangen Erkenntnisse über Menschen die Gott durch sie erreichen will. Sie bekommen Hinweise auf Kleidung, Besonderheiten und manchmal über die Nöte der Personen die Gott erreichen möchte. Sie bekommen auch Informationen darüber wo und wann sie die Personen finden denen sie dienen sollen. Das wird Schatzsuche genannt. Es startete wohl in Amerika, wo hingegebene Gläubige die Methode mit herrlichen Ergebnissen anwenden.

Schön, ich freue mich und hoffe, dass der Artikel etwas Gebet in unsere Richtung zieht, denn wir glauben, dass Jesus noch viel mehr Menschen in Remscheid und Umgebung begegnen und dienen möchte!

Jesus in der Offenbarung

Johannes begegnete in der Offenbarung einem Jesus, den er nicht kannte. Es war nicht mehr der vertraute Jesus mit dem er drei Jahre unterwegs gewesen und dessen Tod und Auferstehung er miterlebt hatte. Dieser Jesus war gewaltig und regierte den Himmel:

12 Ich wandte mich um, weil ich sehen wollte, wessen Stimme es war, die ich hörte, und wer mit mir redete. Da sah ich sieben goldene Leuchter
13 und mitten unter den Leuchtern jemand, der aussah wie der Menschensohn. Er war mit einem Gewand bekleidet, das ihm bis an die Füße reichte, und trug ein breites goldenes Band um die Brust.
14 Das Haar auf seinem Kopf war weiß wie schneeweiße Wolle, und seine Augen glichen lodernden Flammen.
15 Seine Füße glänzten wie Golderz, das im Schmelzofen glüht, und seine Stimme klang wie das Tosen einer mächtigen Brandung.
16 In seiner rechten Hand hielt er sieben Sterne, und aus seinem Mund kam ein scharfes, beidseitig geschliffenes Schwert. Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne in ihrem vollen Glanz.
17 Bei seinem Anblick fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Doch er legte seine rechte Hand auf mich und sagte: »Du brauchst dich nicht zu fürchten! Ich bin der Erste und der Letzte
18 und der Lebendige. Ich war tot, aber jetzt lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zum Totenreich. (Offenbarung 1,12-18 nach der NGÜ)

Dieser Jesus ist so ehrfurchtgebietend, dass selbst Johannes, der beim letzten Abendmahl noch an Jesu Brust gekuschelt war, wie tot zu seinen Füßen niederfiel. Seine Erscheinung hatte nur noch von den Umrissen her etwas menschliches, aber er war offensichtlich wesentlich größer und von einer Herrlichkeit, die kein Mensch haben konnte.

Jesus selbst erklärte Johannes, was er gesehen hatte und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden in Kleinasien; die sieben Sterne sind deren Leiter. Die Erscheinung, die Johannes gesehen hatte, muss riesig gewesen sein, wenn sie zwischen den Gemeinden stehen konnte.

So geht es in der ganzen Offenbarung weiter. Jesus ist das beherrschende Thema, auch wenn er selten unter diesem Namen auftaucht. Er ist das geschlachtete Lamm Gottes, das allein würdig ist das buch des Lebens zu öffnen und dafür die Anbetung tausender bekommt. Er ist der Reiter auf dem weißen Pferd, der die letzte Schlacht gewinnt; der Treue und Wahrhaftige, das Wort Gottes, der König der Könige und Herr der Herren (Offenbarung 19). Ständig wird er angebetet von den Engeln, den Ältesten, den Märtyrern und gewaltigen Volksmengen. Die ganze Offenbarung handelt von seinem triumphalen Sieg.

Wir lesen die Offenbarung heute nicht mehr so, wie die ersten Christen. Für uns ist es ein gefährliches Buch, das uns eine Realität der letzten Tage zeigt vor der wir uns fürchten. Viele Christen machen um die Offenbarung einen Bogen weil sie die Ereignisse fürchten von denen dort die Rede ist. Das war nicht immer so, die Einleitung sagt, dass glücklich ist, wer die Offenbarung liest (1,3). Es war kein Buch der Angst sonst des Jubels und des Triumphes.

Ursprünglich richtete sich die Offenbarung an Christen in der Verfolgung. Sie kannten den Schmerz und das Leid, das die Römer über sie brachten. Ihnen hatte die Offenbarung eine Botschaft der Hoffnung zu geben: „Jesus ist der Sieger, er kommt bald und dann wird sich das Blatt grundlegend wenden.“ So muss man die Offenbarung als eine Offenbarung Gottes lesen. Es geht nicht um die Endzeit und es ist fast unmöglich, das Buch als einen Endzeitsfahrplan zu lesen, der zeigt, was genau geschehen wird. Es geht um Christus den Sieger.

Johannes empfing diese prophetische Vision am Ende seines Lebens, aber ich bin sicher, dass sie die Kraft hatte, das Leben anderer Jünger komplett umzukrempeln. Wer eine solche Vision Christi hatte, der hatte keine Angst vor der Zukunft oder vor unmöglichen Situationen. Wer diesen Christus im Herzen hatte, wusste um den Sieg, egal was kommen würde. Man kann nur noch aus einer Perspektive der Vollmacht leben wenn man den auferstandenen Christus in seiner Allmacht gesehen hat. Sicherlich trug diese Vision dazu bei, dass es in den ersten Jahrhunderten so viele todesverachtende Märtyrer gab. Ignatius von Antiochien, der wahrscheinlich ein Schüler  von Petrus, Paulus und Johannes war, schrieb vor seinem Märtyrertod:

[…] wozu hätte ich mich dann aber dem Tod ausgeliefert, dem Feuer, dem Schwert, den wilden Tieren? Aber nah dem Schwert ist nah bei Gott; inmitten der Bestien ist mitten in Gott. Einzig im Namen Jesu Christi, um mit ihm zu leiden, ertrage ich alles; er ist es, der mir die Kraft gibt, da er (selber) vollkommener Mensch geworden ist.[1]

Die Offenbarung kann eine Quelle der Ermutigung sein, wenn wir Jesus in ihr suchen und unser Bild von ihm von ihr erweitern lassen. Dann ist auch das letzte direkte Jesus -Zitat in der Bibel ein Grund zur Freude: „Ja, ich komme bald.“ (Offenbarung 22,20)

[1] Josh McDowell, Seite 151

Bei strahlendem Sonnenschein und eisigem Wind machten sich heute drei Frauen und zwei Kinder im Alter von 9 und 11 Jahren auf die Suche nach Gottes Schätzen. Bei der Parkplatzsuche landeten wir am falschen Ende der Alleestraße, aber da wir davon ausgingen, dass Gott uns leitet, waren wir guter Dinge, gerade dadurch dem einen oder anderen Schatz zu begegnen.
Schon am Anfang der Fußgängerzone trafen wir eine Dame mit einer „großen, beigefarbenen Handtasche“, die jedoch kein Gebet wollte. Also machten wir uns auf den Weg zu dem „Spielzeugladen“ der auf einer unserer Schatzkarten stand. Als wir an einem Bekleidungsgeschäft vorbeikamen, sahen wir durch die Tür einige „gelbe Gummienten“, daher betraten wir das Geschäft, um uns nach weiteren Hinweisen umzusehen. Plötzlich ging im Laden die Sirene eines „Polizei“-Spielzeugautos los. Wir sahen zwar einige Kundinnen, da uns aber nichts weiter auffiel, verließen wir den Laden wieder und zogen weiter.
Im „Spielzeugladen“ fanden wir ein Kinderspiel „Ententeich“ und einen Spielzeug-„Löwen“ – die junge Frau, die uns ins Auge fiel und die wir daraufhin ansprachen, meinte jedoch, sie „wolle mit so was nichts zu tun haben“ und wir verließen den Laden wieder.
Unser Ziel war daraufhin der „Brunnen am Alleecenter“. Auf dem Weg dorthin begegneten wir einem Straßenkünstler, mit dem wir schon zweimal geredet hatten. Eine von uns hatte vor einigen Wochen ein Geschenk für ihn gekauft und es heute mitgenommen, in der Hoffnung, ihn zutreffen. Wir hatten ein längeres Gespräch mit dem Mann und konnten auch das Geschenk überreichen. Nach einiger Zeit verabschiedeten wir uns und zogen weiter. Eine Frau mit einer „großen, beigefarbenen Handtasche“ die wir ansprachen, reagierte ablehnend und machte sich im Weitergehen mit ihren Begleitern lustig – so was gehört manchmal auch dazu. Wir ließen uns davon nicht irritieren, denn von weitem sahen wir am „Brunnen am Alleecenter“ dieselbe Frau, die wir in dem Bekleidungsgeschäft mit den Gummienten schon gesehen hatten, und nun entdeckten wir auch, dass sie ein prachtvolles Exemplar einer „großen, beigefarbenen Handtasche“ dabeihatte. Da sie jedoch schon weit voraus war, nahmen wir uns erstmal Zeit, angesichts der bisherigen Ergebnisse für mehr Offenheit bei den Leuten zu beten, außerdem klagte eines der Kinder über Kopfschmerzen, und wir beteten auch dafür.
Schließlich zogen wir weiter und sahen nach kurzer Zeit die Damen mit der „großen, beigefarbenen Handtasche“ zum dritten Mal und diesmal sprachen wir sie an. Sie reagierte sehr offen und bat uns, für ihre beiden Söhne zu beten, was wir auch gern taten.
Als wir schon wieder eine Meter weitergegangen waren, drängte eine von uns (die übrigens das erste Mal dabei war) darauf, noch einmal umzukehren und auch mit der Begleiterin der jungen Frau zu sprechen. Daraufhin kehrten wir um und sprachen die Frau an, die – wie uns nun auffiel – in einem „roten Auto“, nämlich einem Fahrstuhl, saß, da sie offenbar nicht gehen konnte. Sie freute sich offensichtlich und bat um Gebet für ihre Beine, die durch einen Unfall in Mitleidenschaft gezogen waren. Nachdem wir kurz mit ihr geredet und gebetet hatten, fragte sie uns, zu welcher Gemeinde wir denn gehörten und wir verabschiedeten uns nach einem netten Gespräch herzlich voneinander.
Da auf einer unserer Schatzkarten auch ein „Backbuch“ und „Muffins“ standen, suchten wir nun den Bücherladen auf, in dem wir vor zwei Wochen das letzte Mal gewesen waren. Und erstaunlicherweise fanden wir dort, gleich neben einem Stand mit haufenweise Koch- und „Backbüchern“ sowie einem Stapel „Muffins“formen die junge Frau, die schon vor zwei Wochen unser Schatz gewesen war, wir allerdings die Gelegenheit verpasst hatten, sie anzusprechen.
Auch sie reagierte auf unsere Geschichte sehr offen und erfreut und erlaubte uns, für sie um einen Ausbildungsplatz zu beten. Insgesamt war es wieder eine sehr schöne Schatzsuche, und wir sind gespannt, was sich aus unseren Gebeten entwickeln wird…

[Protokoll: Judith | über Schatzsuche]

Das zweite Kommen

Im ersten Kapitel ging es darum, dass Jesus mehr als 300 messianische Prophetien aus dem Alten Testament erfüllt hat. Das ist natürlich total beeindruckend und statistisch über jeden Verdacht des Zufalls oder Betruges erhaben. Wir dürfen dabei aber nicht übersehen, dass Jesus nicht alle messianischen Prophetien erfüllt hat. Soweit ich weiß, hat niemand die unerfüllten je gezählt, es kann aber gut sein, dass es nicht weniger sind als die erfüllten. Hätte es nur die Prophezeiungen gegeben, die Jesus erfüllte, hätten die Pharisäer keinen Grund zum Zweifel gehabt. So aber gab es noch genügend biblisches Material, dass ihnen Grund gab, Jesus abzulehnen, weil er es nicht erfüllte.

Es muss sogar Prophetien geben, die Jesus noch nicht erfüllt hat, denn wir wissen, dass der Messias nicht nur einmal kommen würde, sondern dass es noch ein zweites Kommen Christi geben wird. Dieses wird komplett anders werden als das erste und es wird die restlichen Prophetien erfüllen. Johannes schreibt über genau diesen Aspekt in der Offenbarung, als es gerade um Gottes Gericht und die Wiederherstellung seines Reiches geht:

Denn wenn der siebte Engel auftreten und seine Posaune blasen wird, wird Gottes Plan, dieses große Geheimnis, zur Vollendung kommen. Alles, was Gott seinen Dienern, den Propheten, angekündigt hat, wird dann erfüllt sein.« (Offenbarung 10,7 nach der NGÜ)

Es werden also erst am Ende der Zeit, im Gericht Gottes, alle Prophezeiungen auf Jesus erfüllt.

Der Menschensohn

Der Titel, oder die Bezeichnung, die Jesus am häufigsten benutze um sich selbst zu beschreiben ist „Menschensohn“ oder „Sohn des Menschen“. In den synoptischen Evangelien taucht der Ausdruck 69 mal auf, bei Johannes 13 mal. Von diesen 82 Fundstellen sind es nur in zwei Versen andere, die Jesus so bezeichnen, und auch diese nur im Gespräch über etwas, was Jesus eben gesagt hatte (Johannes 12,34 und Lukas 24,7). Sonst benutzt nur Jesus diesen Ausdruck.

Die Wendung „Menschensohn“ wird im Alten Testament mehr als 100mal gebraucht, meist von Hesekiel, und bezeichnet in fast allen Stellen einen Menschen. Nur in einer Stelle wird ganz deutlich, dass es um mehr geht als einen Menschen und ich vermute, dass Jesus diesen Titel gerade in Bezug auf diese eine Stelle benutzt hat:

Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht.
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Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende. (Daniel 7,13-14 nach Luther)

Dieser Menschensohn ist mehr als ein Mensch, denn er wird mit den Wolken des Himmels kommen um ein ewiges Reich aus Gottes Hand zu empfangen und es mit Menschen aus der ganzen Welt aufzurichten. Laut Josh McDowell[1] spielen mindestens 27 Menschensohn-Verweise in den Evangelien auf Daniel an. Das zeigt deutlich, dass Jesus sich selbst mit diesem Menschensohn identifiziert hat, auch wenn er erst in Demut kam und nicht gleich dieses Reich brachte. Unter diesen Stellen sind fünf (Matthäus 24,30 und 26,64, Markus 13,26 und 14,62, Lukas 21,27) in denen Jesus klar über sein zweites Kommen mit den Wolken des Himmels redet. In Apostelgeschichte 1,9-11 sahen die Jünger, wie Jesus mit einer Wolke zum Himmel fährt. Während die Jünger ihm noch nachschauten, erklärten ihnen Engel, dass Christus auf demselben Wege wieder kommen würde. Schließlich sah Johannes in der Offenbarung dieses zweite Kommen noch in einer prophetischen Vision (Offenbarung 1,7). Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass die ganze Bibel von diesem zweiten Kommen Jesu spricht. Es ist eine gut abgesicherte Tatsache.

Wenn Jesus auf eine so mächtige Weise wiederkommt, liegt der Verdacht nahe, dass er jetzt auf eine herrliche Weise im Himmel lebt. Auch diese Erkenntnis ist biblisch absolut gesichert und sie zeigt uns den Jesus, den wir jetzt kennen. Während seines Prozesses bestätigte Jesus seine Wiederkunft und sprach auch darüber, wie er bis dahin leben würde:

63 Aber Jesus schwieg. Da sagte der Hohepriester zu ihm: »Ich nehme dich vor dem lebendigen Gott unter Eid. Sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?« –
64 »Du selbst hast es ausgesprochen«, erwiderte Jesus. »Und ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Menschensohn an der rechten Seite des Allmächtigen sitzen sehen, und ihr werdet sehen, wie er auf den Wolken des Himmels kommt.«
65 Da zerriss der Hohepriester ´vor Empörung` sein Gewand und rief: »Das ist Gotteslästerung! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Ihr habt ja selbst gehört, wie er Gott gelästert hat. (Matthäus 26,63-65)

Genau dieses Bild hat Stephanus gesehen, als er zum ersten christlichen Märtyrer wurde (Apostelgeschichte 7,56). Dasselbe sah auch Johannes in seiner Himmelsvision in Offenbarung 14,14-18).

In den Evangelien gab es diese Erkenntnis noch nicht. Sie ist denen vorbehalten, die Jesus nach seiner Himmelfahrt kennen. Der Jesus, der jetzt zur Rechten Gottes sitzt und zum Gericht über die Welt zurückkehren wird, ist ein anderer Jesus als der Jesus der Evangelien. In den Evangelien sehen wir den Menschen Jesus, der als Diener auf der Welt lebte; in der Offenbarung sehen wir den verherrlichten auferstandenen Gott Jesus, der in Ewigkeit regiert.

Auf diesen Jesus konnten selbst die Jünger nur einmal einen Blick werfen: auf dem Berg der Verklärung, als auf einmal Gottes Herrlichkeit durch den menschlichen Körper Jesu schien (Matthäus 17,1-13). Wenden wir uns nun dem Jesus der Offenbarung zu.

[1] Josh McDowell, Seite 601

Nach längerer Pause waren wir heute wieder auf Schatzsuche, dabei waren zwei Frauen und ein Mann. Aufgrund mehrerer Hinweise fuhren wir zum Alleecenter, um dort zu suchen. Schon kurz nachdem wir den Einkaufscenter betreten hatten, fanden wir den ersten Schatz – eine „Frau mit braunem Pferdeschwanz“ und einem „Mantel mit Fischgrätmuster“, die wir gleich bei einem „Springbrunnen“ fanden (später stellten wir fest, dass im ganzen Einkaufscenter beim letzten Dekowechsel unzählige Springbrunnen aufgestellt worden waren). Als wir sie ansprachen, erzählte sie von ihrer Schwiegermutter, die Diabetes und Bluthochdruck habe, und wir beteten für sie.
Danach machten wir uns auf den Weg zum „NanuNana“. Als wir den Laden betraten, hatten wir den Eindruck, dass sich darin eine Person mit „Herzschmerz“ aufhielt und suchten nach ihr. Schließlich sprachen wir eine „Frau mit braunem Pferdeschwanz“ an, die auf unsere Erklärungen sehr offen reagierte und auch auf die Frage nach dem „Herzschmerz“ gleich bejahte, dass sie wohl die richtige Person sei. Sie erzählte, wie sehr sie sich um die kleine Tochter ihrer Freundin sorge, die einen Tumor habe. Wir konnten für das Kind und auch für die Frau beten, die sehr berührt wirkte. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, wandten wir uns dem Blumenladen an der Roll“treppe“ zu, den wir schon einmal besucht hatten, da zwei von uns den Eindruck hatten, dort noch einmal mit dem Verkäufer zu sprechen. Wir kauften einen Bund Rosen und fragten dabei nach seiner Familie. Der Verkäufer reagierte etwas offener als beim letzten Mal und wir konnten für seine ganze Familie beten.
Auf der Suche nach weiteren Schätzen trafen wir noch einen „humpelnden Mann“ mit Knieproblemen, für den wir beten durften.
Schließlich fanden wir in einem Buchladen die Hinweise „Eisbär“ und „Pinguin“, verpassten aber die Gelegenheit, mit einem potentiellen Schatz ins Gespräch zu kommen. So beteten wir in der Gruppe für sie und hoffen, dass sich an einem anderen Tag eine neue Gelegenheit ergibt.

[Protokoll: Judith | über Schatzsuche]

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