[…] wozu hätte ich mich dann aber dem Tod ausgeliefert, dem Feuer, dem Schwert, den wilden Tieren? Aber nah dem Schwert ist nah bei Gott; inmitten der Bestien ist mitten in Gott. Einzig im Namen Jesu Christi, um mit ihm zu leiden, ertrage ich alles; er ist es, der mir die Kraft gibt, da er (selber) vollkommener Mensch geworden ist.1

Diese Gedanken stammen von Ignatius von Antiochien, der wahrscheinlich ein Schüler  von Petrus, Paulus und Johannes war. Er starb etwa 117 in Rom den Märtyrertod in der Arena in Rom. Es ist schade, dass ungläubige „Historiker“ so gerne versuchen, die Kirchengeschichte auf wenige fragwürdige Epochen zu verkürzen. Wer das glaubt bringt sich selber um ein reicher geschichtliches Erbe, das wir haben.

  1. zitiert nach Josh McDowell, Jesus von Naazreth, Seite 151 []

13 Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung.
14 Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.
15 Wenn die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist die Sünde reif geworden, bringt sie den Tod hervor. (Jakobus 1,13-15 nach der Einheitsübersetzung)

Jetzt spricht Jakobus von der Versuchung zur Sünde. Es ist dasselbe Wort, wie er es bisher verwendet hat um ein Probe des Glaubens durch Verfolgung und Umstände zu beschreiben. Dennoch ist diese ständige Versuchung zum Lügen, schlecht Reden, Ehebruch usw. etwas anderes. Im Deutschen übersetzen wir manchmal dasselbe Wort auf zwei verschiedene Weisen: Anfechtung und Versuchung, das scheint mir konsequent, denn z.B. Abraham wurde nicht zur Sünde versucht, sein Glaube wurde geprüft (s.a.Jakobus 1,2-4). Dennoch ist dasselbe gefragt: durchhalten und nicht nachgeben. Es gibt allerdings einen Unterschied. Während in Glaubensprüfungen Geduld gefragt ist und wir „drunter bleiben“ sollen, ist in Bezug auf Sünde Absonderung gefragt. Dieser Versuchung sollte man mit ganz praktischen Schritten aus dem Weg gehen. Darüber redet Jakobus implizit als er sagt, wo die Versuchung her kommt: sie kommt aus unseren eigenen Begierden. Wenn uns unsere Begierde zum Saufen oder Ehebrechen verlockt liegt es nahe, ihr nicht nur zu widerstehen, sondern auch der Versuchung aus dem Weg zu gehen. Man treibt sich nicht in Swingerclubs herum, wenn man seinem Partner treu sein will.
Es klingt etwas seltsam, wenn Jakobus betont, dass nicht Gott es ist, der uns zur Sünde verführen will. Der Gedanke erscheint uns fremd, aber zur Zeit von Jesus gab es z.B. Juden die lehrten, dass es ein Scheidungsgrund ist, wenn Gott einem Mann Liebe für eine andere Frau ins Herz gibt. Es gibt und gab in der Kirchengeschichte immer wieder Bewegungen, die ihr Erleben Gottes so weit über Gottes Wort stellten, dass sie sündigten weil sie glaubten, den Impuls dazu von Gott bekommen zu haben. Dem tritt Jakobus entgegen. Es ist nie Gott, der zur Sünde verführt sondern immer unser eigenes Verlangen – für manchen vielleicht ein ernüchternder Gedanke.
Diese Erkenntnis ist noch aus einem anderen Grund wichtig: Wenn die Möglichkeit besteht, dass Gott uns zur Sünde überreden will, wie soll man dann der Sünde widerstehen? Gerade wenn man ergriffen hat, dass nichts Schlechtes von Gott kommt wird man kaum etwas widerstehen, das von ihm kommt. Aus diesen beiden Gründen ist es keine Belanglosigkeit sondern eine wichtige Sache zu wissen, dass nicht Gott uns versucht.

[systematisch durch die Bibel]

So etwas mag ich. Gott überrascht mich immer wieder erneut. Es ist nicht möglich, ihn in eine Schublade zu stecken; er kommt immer wieder raus und zeigt sich als jemand ganz anderes. Eben habe ich folgende Zeilen geschrieben:

[…] Diese Vorstellungen halten seit zwei Jahrtausenden Menschen davon ab, Jesus kennen zu lernen. Angefangen hat es mit den Pharisäern, die ein ganz klares Bild vom erwarteten Christus hatten, dem Jesus nicht entsprochen hat. Sie konnten Jesus nicht als Gottes Sohn erkennen weil ihre Vorstellung vom Messias so fest waren, dass sie ihn nicht erkennen konnten als er vor ihnen stand. Das selbe Prinzip wirkt auch noch heute, es wird jedes mal sichtbar, wenn jemand sagt: „das kann nicht von Gott sein, so etwas würde Gott nie machen“. Solche Weisheiten hört man bei jedem geistlichen Aufbruch und jeder Erweckung, wenn das neue Wirken Gottes wieder einmal alte religiöse Gefühle verletzt.

Psychologisch ist es fraglich, ob man überhaupt ohne ein Gottesbild leben kann, denn alles, was man über Gott hört oder liest und mit ihm erlebt oder nicht erlebt, wird gespeichert und formt unser Konzept von „Gott“. Niemand kann sich davon frei machen. Also müssen wir uns darauf konzentrieren, dass wir weiterhin Gott anbeten und nicht unsere Vorstellung von ihm. Egal, was wir über Jesus wissen und verstehen, wir müssen dafür offen bleiben, dass er uns überraschen kann und uns eine Seite von sich zeigen kann, die uns total überrascht […]

Ich wollte dann etwas komplett anderes nachlesen und stieß dabei bei John G.Lake auf eine Geschichte über John Alexander Dowie, die mich vermutlich theologisch erheblich herausgefordert und verwundert hätte, wenn ich nicht daran gewöhnt wäre, dass Jesus immer wieder größer ist als meine Theologie oder seine Vorstellung von ihm. Schön, dass die Überführung dem Gedanken oft auf dem Fusse folgt…

Er war Schotte, ausgebildet in der Universität von Australien, John Alexander Dowie. Überdies besuchte ihn der Herr eines morgens als er in seinem Arbeitszimmer an seinem Schreibtisch saß. Jesus wurde begleitet von seiner Mutter, der Jungfrau Maria. Er erteilte Dowie Anweisungen bezüglich seines Dienstes. Jesus legte ihm die Hände auf und ab da war sein Dienst vom Übernatürlichen geprägt.1

Für einen Protestanten wirkt es schon merkwürdig, dass Jesus ausgerechnet seine Mutter mitnimmt. Alles andere käme uns passender vor. Aber was soll´s? Er ist Gott und kann tun was er will und jeden mitnehmen, den er mitnehmen will. Ich brauche gar kein intellektuelles Erklärungsgerüst für alles, was der Herr tut.

  1. Lake, John G. (1994): John G. Lake. His life, his sermons, his boldness of faith. Ft. Worth TX: Kenneth Copeland Publications, S. 512, Übersetzung von mir. []

Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.  (Jakobus 1,12 nach der Einheitsübersetzung)

Hier ist nicht die Rede von einer bestimmten Versuchung oder Anfechtung. Vielmehr geht es darum, das Leben als Christ treu zu Ende zu führen um am Ende ins ewige Leben einzugehen. Jakobus ist nicht der einzige, der von dieser Verheissung des Lebens spricht, das diejenigen empfangen, die bis zum Ende treu sind und sich nicht aus der Bahn werfen lassen. Besonders im Zusammenhang von Schwierigkeiten und Verfolgung spricht auch Johannes in seiner großen prophetischen Vision darüber:

Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage. Sei treu bis zum Tod! Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben. (Offenbarung 2,10 nach der Elberfelder | ähnlich auch 3,5)

Solche Stellen sind nicht leicht auszulegen weil sie denen, die Christus nicht kennen, Angst bereiten. Besonders die Offenbarung, und andere Texte die mit der Endzeit zu tun haben, rauben vielen Christen die Zuversicht. Das sollte nicht so sein! Vergessen wir nicht, dass sowohl Jakobus als auch Johannes unter Verfolgung geschrieben haben. Ihre Texte dienten einer leidenden Kirche als Ermutigung: es lohnt sich, stark zu bleiben, denn am Ende wird alles gut! Wir sollten uns die Endzeit nicht als eine Zeit des Leidens ohne Gott vorstellen. Gott wird zu allen Zeiten bei seinen Kindern sein. Bisher gab es keine Zeit in der Verfolgung nicht mit Herrlichkeit zusammengegangen ist. Daran wird sich auch nichts ändern – je stärker der Teufel die Gemeinde Christi bedrängt, umso mehr wird der Heilige Geist die Kinder Gottes stärken.
Im Grunde sagt Jakobus wieder etwas logisches und einfaches, das für jeden Christen nachvollziehbar ist: es gibt viele Gründe und Gelegenheiten, den Glauben wieder zu verlieren und sich religiös umzuorientieren. Wer lange lebt kennt Phasen der Lauheit und der Schwierigkeit. Jeder wird in die Versuchung geraten, den Glauben wieder an den Nagel zu hängen. Dieser Versuchung gilt es zu widerstehen; immer mit dem festen Ziel der ewigen Herrlichkeit vor Augen. Es gibt ein Ziel für das es sich lohnt, allem zu widerstehen: die Ewigkeit im Himmel.
Der Schlüssel zu allem ist wieder einmal die Liebe. „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind.“ (Römer 8,28 nach der Elberfelder)“ Es ist schwer zu überwinden, indem man fest die Zähne zusammenbeißt. Überwinder sind Liebende. Wer liebt, geht jeden Weg und tut alles für den Geliebten. Dann ist keine Last zu groß. Wer eine Offenbarung der Liebe Gottes hat, der muss nicht krampfhaft am Glauben festhalten sondern geht frohen Mutes ständig auf Christus zu.

[systematisch durch die Bibel]

Der niedrige Bruder aber rühme sich seiner Hoheit,
10 der reiche aber seiner Niedrigkeit; denn wie des Grases Blume wird er vergehen.
11 Denn die Sonne ist aufgegangen mit ihrer Glut und hat das Gras verdorren lassen, und seine Blume ist abgefallen, und die Zierde seines Ansehens ist verdorben; so wird auch der Reiche in seinen Wegen dahinschwinden. (Jakobus 1,9-11 nach der Elberfelder)

In Gottes Reich klingt vieles nach verkehrter Welt. Der Niedrigste ist der Höchste, der Letzte ist der Erste, jeder bekommt denselben Lohn. In diesen Versen geht es darum, sich nicht von dem bestimmen zu lassen, was wir vor der Welt sind. In Anfechtungen geht es nicht darum, ob wir reich oder arm sind oder ob wir angesehen sind oder nicht. Alles Weltliche wird einmal vergehen und der Arme nimmt so viel mit in den Tod wie der Reiche. Was wir vor der Welt sind kann morgen bereits vergessen sein wenn die Sonne aufgeht und das Gras verdorrt. Deswegen kann sich der Arme in seiner Armut genauso Gottes rühmen wie der Reiche, der sich nicht auf seinen Status verlässt.
Wir können uns dessen rühmen, dass wir in Christus alle dasselbe und eins sind. Sonderbarerweise muss man sich immer wieder daran erinnern. Die Empfänger des Jakobusbriefes waren Christen. Dennoch schreibt Jakobus an mehreren Stellen des Briefes darüber, dass wir nicht nach den Maßstäben der Welt urteilen und sie nicht zum bestimmenden Kriterium des Gemeindelebens machen sollen. Wir haben es heute ebenso nötig wie die Christen in den Zeiten des Neuen Testamentes, uns von diesem weltlichen Denken immer wieder zu lösen und auf die Maßstäbe des Gottesreiches zu sehen.
Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich Gott zu verschiedenen Menschen spricht. Dem einen sagt er: „rühme Dich Deiner Hoheit“; einem anderen: „rühme Dich Deiner Niedrigkeit“. Manche Bibelkritiker konstruieren aus solchen Aussagen angebliche Widersprüche in der Bibel – vor allem, wenn sie sich über das ganze Buch verteilt und nicht, wie hier, in engem Zusammenhang stehen. Viele dieser „Widersprüche“ entstehen daraus, dass Gott zu Menschen in unterschiedlichen Situationen spricht und natürlich nicht jedem dasselbe sagen kann. Da Gott unser Wohl am Herzen liegt, wird er zu jedem Menschen individuell sprechen.

[systematisch durch die Bibel]

Vor kurzer Zeit ist ein großer Mann Gottes gestorben, der auch auf dem Gebiet göttlicher Heilung ein Pionier war: Oral Roberts. Heute war ich auf seiner Website und habe ein paar Heilungszeugnisse entdeckt, die ich Euch ans Herz legen möchte. Links zu verschiedenen Seiten von und über Oral Roberts gibt es auf meinem delicious-acount. Das Video zeigt die Heilung von Gary Pridemore während eines Gottesdienstes und sein Zeugnis einige Zeit später. Viel Spaß!

Wenn aber jemand von euch an Weisheit Mangel hat, erbitte er sie von Gott, der allen ohne weiteres gibt und nicht schilt, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber mit Zuversicht und zweifle nicht; denn der Zweifler gleicht der Welle des Meeres, die vom Wind bewegt und getrieben wird. Denn ein solcher Mensch meine nicht, dass er etwas vom Herrn empfangen werde, er, ein zwiespältiger Mann, unbeständig in allen seinen Wegen. (Zürcher)

Unser Gott gibt jedem gerne. Ich bin sicher, dass man das als allgemeines Prinzip sehen kann, für das Jakobus nur ein Beispiel nennt. Weisheit ist nicht mit Wissen gleichzusetzen. Es ist nicht möglich, genau zu definieren, was das Wort bedeutet. Sie ist eine Art Einsicht die es uns ermöglicht, ein gutes Leben zu führen.
Solche Weisheit ist nicht menschlichen Ursprungs. Man kann sie nicht lernen wie man Mathematik oder eine Sprache lernt. Man bekommt durch das Leben von Gott. Es gibt auch keine Abkürzungen, man muss schon sein Leben leben um Weisheit zu bekommen.
Im Zusammenhang mit den vorherigen Versen kann Jakobus eigentlich nur von einer Weisheit sprechen, die es ermöglicht, in Versuchungen und Proben treu zu sein. Vorausgesetzt, dass man ohnehin schon die Entscheidung getroffen hat „drunter zu bleiben“ wird uns Gott die Weisheit geben sie nötig ist, um diese Entscheidung auch durchzuziehen.

Ein Schlüssel um etwas von Gott zu bekommen ist, nicht zwiespältig zu sein und in Zweifel zu bitten. Man braucht schon eine gewisse Zuversicht, um etwas von Gott zu bekommen. Das griechische Wort, das in diesem Abschnitt mit „zwiespältig“ übersetzt wird, heißt dipsychos und bedeutet: ein Mensch mit zwei Seelen. William Barclay schreibt: „Die eine glaubt, die andere nicht; bei einem solchen Menschen herrscht ein Bürgerkrieg, in dem sich Glaube und Unglaube beständig bekämpfen.“ Innerlich gesunde Menschen haben nur eine Seele, nämlich die Seele Christi, die ihr inneres Leben formt und prägt.
Vermutlich hat jeder von uns zwei Seelen in der Brust von der die eine glaubt und die andere zweifelt und sich immerfort fragt was ist, wenn Gott nicht antwortet. Kindlicher Glaube ist die Fähigkeit, die eine Seele ganz zum Schweigen zu bringen und in unserer zuversichtlichen Seite zu leben. Wer in beiden Extremen lebt wird tatsächlich ständig hin- und hergerissen sein und nie in Gott und sich selber zu Frieden kommen.

[systematisch durch die Bibel]

Auch wenn der Oostende-Urlaub schon eine Weile her ist, kommen immer wieder Besprechungen und Anmerkungen zu Büchern, die ich in Belgien gelesen habe. Eines was „Eden“, ein Roman des polnischen sci-fi-Autors Stanislaw Lem. Ich habe immer gerne alte sci-fi-Sachen gelesen. Diese modernen Star-Trek-Sachen haben mir nie gefallen, aber Jules Verne, Ray Bradbury oder Isaac Asimov lese ich von Zeit zu Zeit sehr gern. Dieser Vorliebe habe ich es wohl zu verdanken, dass Alex mir irgendwann Eden geschenkt hat, das ich erst jetzt gelesen habe.
Die Handlung ist simpel: durch einen Berechnungsfehler oder menschliches Versagen stürzt eine Rakete auf Eden ab. 300 Seiten lang wird das Schiff repariert, eine fremde Spezies erkundet, der Planet entdeckt, kommuniziert und gekämpft, bis man schließlich startklar ist und wieder nach Hause fliegt.
Interessant fand ich hauptsächlich die Vorstellungen, die Lem von der Zukunft der Raumfahrt hatte, als er Eden schrieb. Leider geht aus dem Impressum nicht hervor, wie alt das Buch eigentlich ist, aber Raumfahrt, wann immer sie möglich ist, wird sicher anders sein, als Lem sie voraussah. Am seltsamsten fand ich, dass sich in dem hochmodernen Fluggerät eine Bibliothek befindet, in deren Büchern das gesammelte Wissen der Menschheit über fremde Sternensysteme zu finden ist. Auch kybernetische, medizinische, technische, biologische und chemische Bände finden sich dort. In meiner Vorstellung muss die Bibliothek riesig gewesen sein. Ich finde es selbst traurig, aber Weltraummissionen werden sicherlich keine Bücher mitnehmen. Wozu auch, wenn man schon heute tausende Bände auf einer winzigen Speicherkarte haben kann? Das konnte Lem nicht wissen, der für sich für Computer interessierte als diese Wissenschaft noch Kybernetik hieß und nicht Informatik. Damit kommt Eden dann aber auch ohne die tiefgreifendste technische Neuerung der letzten Dekaden aus. Dieser Mangel zeigt sich auch in der Navigation, die mithilfe großer Sternkarten vonstatten geht, die wohl mehr als Messtischblattformat haben, den sie ragen über den Tisch über.
Bewaffnet ist man mit nicht näher beschriebenen Elektrowerfern (für den Handgebrauch) und Antimateriewaffen (in einem „Beschützer“ genannten Panzer).
Insgesamt habe ich Eden gerne gelesen, würde es aber nur sci-fi-Nostalgikern empfehlen. Die Atmosphäre kommt nicht an Bradburys „Mars-Chroniken“ heran, aber es ist schon ein lesenswertes Buch.

Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet,
3 indem ihr erkennt, daß die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt.
4 Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. (Jakobus 1,2-4 nach der Elberfelder)

Jakobus verwendet die Vokabel „Versuchung“ oder „versucht“ bereits im ersten Kapitel auf zwei verschiedene Weisen und es ist wichtig, das gleich zu Anfang zu verstehen. Hier geht es um einen Test, eine Glaubensprobe. An anderen Stellen, z.B. in Vers 14 geht es um eine Versuchung zur Sünde, die aus unserem eigenen Verlangen kommt. Während man die eine bestehen soll, muss man der anderen widerstehen. Es ist offensichtlich, dass es gut ist, zwischen beidem zu unterscheiden.
Eines der Hauptthemen des Jakobusbriefes ist der tätige Glaube. Der Satz, dass Glaube ohne Werke tot ist wird sicherlich mehr mit Jakobus in Verbindung gebracht als jeder andere Satz. Ich verstehe den Satz als einen Schlüssel zu allem anderen in dem Brief, so auch zu der Versuchung von der er hier redet. Dasselbe griechische Wort, das hier steht, wird auch in 1.Mose 22,1 verwendet, wo steht, dass Gott Abraham versuchte oder in seinem Glauben erprobte. Wenn Abraham die Probe nicht bestanden hätte und nicht bereit gewesen wäre seinen Sohn zu opfern, dann wäre er nicht der Glaubensheld geworden als den wir ihn heute kennen.
Diese Art Versuchung hat also etwas damit zu tun, dass der Glauben ausgelebt wird, auch wenn es schwer ist. Uns fallen viele Gründe ein warum wir unseren Glauben in der Sicherheit der Theorie stattfinden lassen wollen. Einer ist, weil wir Ablehnung, Anfeindung und sonstige Repressalien fürchten. Jakobus sagt das gerade Gegenteil: wir sollen Versuchungen nicht ausweichen sondern sie bestehen. Mehr noch: wir sollen uns in ihnen freuen.
Im Neuen Testament sahen die Versuchungen und Proben des Glaubens meist anders aus, als wir es aus dem heutigen Deutschland gewohnt sind. Als Christ zu leben stellte häufig noch eine Gefahr für Leib und Leben dar. Umso herausfordernder wenn Jakobus uns mahnt, auch in solchen Extremlagen Freude zu haben. Wir brechen oft schon bei einem kleinen Wind auseinander während Jakobus uns zeigt, dass der Glaube auch durch echte Stürme hindurch siegreich bleiben kann.
Nun ist aber die Versuchung kein Selbstzweck. Man muss darauf hinweisen, weil viele Christen leiden an sich schon für eine gute Sache halten. Das tut Jakobus nicht. Wir sollen uns nicht über Leid freuen, sondern darüber, dass Standhaftigkeit im Leid zu Ausharren oder Geduld führt. Das griechische Wort kann man auch als „drunterbleiben“ übersetzen. Der christliche Charakter wird aufgebaut indem wir unter schwierigen Situationen „drunter bleiben“ und nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Im Grunde ist das Alltagserfahrung: was machst Du, wenn Dich jemand anzählt weil Du einen Fisch auf dem Auto hast? Du kannst der Schwierigkeit ausweichen indem Du ihn runterkratzt oder Du kannst „drunterbleiben“ und zu Deiner Überzeugung stehen.
Der Clou an der Sache ist, dass wir viele von Gottes Schätzen nicht bekommen werden, wenn wir nicht auf diese Weise ausharren. Jesus selber hätte die Errettung der Welt nicht erkaufen können, wenn er vorher Schwierigkeiten aus dem Weg gegangen und seinen Auftrag abgebrochen hätte. So ist es mit allem, wer nicht lernt in der richtigen Situation „drunter zu bleiben“, der wird nicht den Sieg erringen wenn er am anderen Ende der Versuchung ankommt. Am anderen Ende wird immer eine Vollendung stehen, die den ganzen Weg lohnt.

Dasselbe Wort taucht in Hebräer 10,36 auf, einer Stelle die klar macht, dass wir Geduld brauchen um die Erfüllung von Gottes Verheißungen zu erleben:

Denn Ausharren habt ihr nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt. (Hebräer 10,36 nach der Elberfelder)

[systematisch durch die Bibel]

Eine Schatzsuche der etwas anderen Art haben wir heute erlebt. Wir waren zu dritt, zwei Frauen und ein Mann, und schon beim Beten vor der Schatzsuche wurde klar, dass es diesmal etwas anders läuft. Die Hinweise wiesen unter anderem auch auf zwei von uns Schatzsuchern hin, und so nahmen wir uns erstmal Zeit, füreinander zu beten.
Einer hatte einen detaillierten geistlichen Eindruck über die Menschen in Remscheid und wir hatte den Eindruck, wir sollten zum „Alleecenter“ fahren und einfach dort für die Stadt beten.
Wir machten uns auf den Weg und hielten auch unterwegs die Augen offen. Im „Alleecenter“ trafen wir zunächst auf eine Gruppe anderer Christen, die einen Weihnachtsstand aufbauten. Wir sprachen sie an und fragten, ob wir für sie beten dürften. Sie reagierten sehr offen und freuten sich offenbar über unser Angebot, und wir beteten für das von ihnen genannte Anliegen.
Als wir betend weiter durch das Einkaufscenter schlenderten, fiel uns plötzlich auf, dass die Dekoration dort aus „sommerlich belaubten Bäumen“ mit „Bänken“ darunter bestand. Wir hielten uns einige Zeit unter den Bäumen auf und beteten für die Menschen um uns herum. Einer von uns betete explizit für Frieden für die nächste Person, die sich auf die Bank setzen würde. Als ein Mann dort Platz nahm, wirkte er überrascht und schaute sich erstaunt um.
Als wir weitergingen, fiel uns eine Frau auf, die an einem Süßwarenstand Ware verpackte. Wir sprachen sie an, ob sie Kummer hätte, aber sie meinte, sie sei einfach nur müde, nahm aber gern Gebet an. Wir beteten für sie, segneten sie und gingen weiter. Wir entdeckten an einem Obststand eine Auslage mit „Birnen“ und sprachen den Verkäufer an, woraufhin er sofort meinte, wir sollten für seinen Chef beten. Das taten wir dann auch, segneten den ganzen Laden und zogen weiter.
Es waren noch viele andere, die uns auffielen und für die wir beteten, und es war schön, sich ganz auf die Menschen zu konzentrieren und auf Gott zu hören, was konkret anliegt.
Remscheid liegt Gott am Herzen und er hat uns sie heute uns auf Herz gelegt – man darf gespannt sein, was er so mit unserer Stadt vorhat.

[über Schatzsuche | Protokoll: Judith]

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