Heute Abend feiert der alte Kultshockk in der Treppenstraße Abschied. Wenn der Laden Dir etwas bedeutet hat, dann komm doch vorbei und feier mit. Es gibt keine Möbel mehr, nur noch einen Kühlschrank. Alles, was den Laden ausgemacht hat ist weg. Wir haben noch einen Kassettenrecorder, einen Beamer und PC um Fotos aus mehr als zehn Jahren Kutshockk zu zeigen – das war´s.

Wann es losgeht? Irgendwann, komm einfach.

Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.
18 Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt
19 und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.
20 Er hat sie an Christus erwiesen, den er von den Toten auferweckt und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat, (Epheser 1,17-20 nach der Einheitsübersetzung)

Dreieinigkeit
Im Grunde geht die Stelle dann sogar noch weiter, denn Paulus neigte dazu, superlange Sätze zu schreiben. Aber wir hören mal mit einem Komma auf. Es ist eine der wenigen Stellen in der Bibel an denen alle Personen der Dreieinigkeit in einem Vers zusammen vorkommen.
Natürlich gibt es noch andere, wie z.B. bei der Taufe Jesu oder als Abraham im Alten Testament von drei Männern besucht wird, die Gott in sichtbarer Gestalt sind, aber insgesamt betrachtet ist das wirklich selten.

Augen des Herzens

Worum es mir aber in erster Linie geht sind die „erleuchteten Augen des Herzens“. Wahrscheinlich ist jedem klar, aber wenn Paulus vom Herzen redet, dann spricht er nicht von einem 300g schweren Muskel, den jeder von uns in der Brust hat. Dieser Muskel hat keine Augen, die man erleuchten könnte, es ist nichts Besonderes an ihm dran. Man kann mit ihm nichts von Gott erkennen. Wir sagen zwar manchmal, dass wir Herzklopfen bekommen wenn wir jemanden sehen, den wir lieben oder wenn wir vor einer gefährlichen Situation stehen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass unser Herz denkt oder fühlt.
Paulus redet hier vom Innersten des Menschen. Von unserem Wesen, unserem Kern. Der Vergleich ist schon uralt. Immer wieder wurde unser Innerstes mit einem Herzen verglichen. Im Grunde ist es auch ein sehr guter Vergleich, denn ebenso wie unser Herzmuskel Blut – und damit das Leben – durch unsere Gefäße pumpt, pumpt unseres Inneres Gedanken, Ansichten, Gefühle, Einstellungen usw. durch unsere Seele. Jesus sagte einmal:

Ihr Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. (Matthäus 12,34 nach Luther)

Wir sind genau das, was unser Herz ist. Wer nicht mehr schlecht reden will, der sollte nicht nur seinen Mund kontrollieren sondern sein Herz! An dem, was wir sagen erkennt man, was in uns drin ist. Jemand, der nur bitter spricht wird in seinem Herzen Bitterkeit haben.
Deswegen ist dieses Gebet des Apostels so wichtig. Wir brauchen erleuchtete Augen des Herzens damit unser Inneres nicht nur das Schlechte sieht, sondern Gottes Realität. Das ist nicht einfach eine Vorlage für den kleinen Prinzen, die uns zu romantisch-melancholischen Gedanken bringt. Es ist eine lebenswichtige Sache. Solange unser Innerstes blind ist für Gottes Welt, werden negative Dinge uns beherrschen.
Unser inneres Herz wird sie immer und immer wieder durch uns hindurchpumpen und es wird auf Dauer immer schlechter mit uns. Wenn Gottes Geist uns aber die Augen öffnet, werden gute Dinge unser Herz erfüllen und wie von einer Pumpe immer und immer wieder durch uns gespült. Es gibt kaum etwas Wichtigeres als das.

Der erste Moment an dem die Augen geöffnet werden ist der in dem wir Jesus erkennen. Bei einigen ist das schon so lange her, dass sie sich kaum mehr daran erinnern. Bei anderen ist es nicht lange her. Einige haben diesen Moment in ihrer Kindheit nur halb bewusst erlebt, andere haben ein echtes schwarz-weiss-Erlebnis, weil sie Jesus erst als Erwachsene kennen gelernt haben. Wie auch immer es geschieht – entscheidend ist nur, dass es geschieht. Das ist der Moment der Wahrheit in dem man Gott nicht nur mit den Augen des Herzens sieht sondern Jesus auch in sein Herz hinein lässt. (Offenbarung 3,20)

Die Kraft in uns
Damit ist der Spaß aber nicht vorbei. Paulus betet hier schließlich für eine Gemeinde und nicht für Ungläubige. Wenn wir Jesus angenommen haben und mit ihm leben, dann geht es erst los, dass wir Gott richtig kennen lernen und seine Welt entdecken. Die Welt nimmt die Christen vermutlich deswegen so negativ wahr, weil wir ab diesem Moment oft aufhören, uns weiterzuentwickeln. Wir beten nicht mehr dafür, dass Gott unsere Augen weiter öffnet.
Paulus redet über große Kraft, die an uns wirksam sein soll. Die Kraft, die sich erwiesen hat, als Gott Christus von den Toten auferweckt hat. Das ist die Kraft in uns und wenn wir sehen, was uns in Gott zur Verfügung steht, dann werden wir uns aufmachen sie zu nutzen. Leider sehen viele Christen gar nicht, was sie in Jesus haben. Sie freuen sich darüber, Kinder Gottes zu sein, wissen aber nicht, dass ihnen auch Kräfte des Himmels zur Verfügung stehen und sie dazu geboren sind, übernatürlich zu leben.
Wir sind dafür da, Erfahrungen mit Gott zu sammeln und den Menschen um uns herum ein Stück zu Himmel zu zeigen. Das ist Gottes Wunsch mit uns.
Gebet
Ich würde nicht sagen, dass es einfach ist, diese Kraft zu erleben oder aus dem Himmel heraus zu leben. Wer das meint ist naiv. Als Paulus den Brief schrieb, war er ca. fünf Jahre nicht mehr in Ephesus. Er hatte mal ein paar Jahre dort gelebt und kannte die Gemeinde gut, aber er war lange nicht mehr da.
Seit fünf Jahren betete er für die Gemeinde und ich gehe davon aus, dass er täglich ungefähr dasselbe Gebet betete wie er es hier aufschrieb. Gebet sah zu der Zeit nicht so aus, dass man sich eine halbe Stunde zum beten traf und dabei an alles Mögliche dachte. Man verbrachte Stunden im Gebet, denn man traute Gott alles zu. Über Jaubus, den Autor des Jakobusbriefes, schreibt Eusebius von Cäsarea, dass er Knie wie die eines Kamels hatte weil er so viel betete. Das war die Haltung der ersten Christen. Es ging nicht darum ob etwas einfach oder schwer ist. Auch nicht darum, wie lange es dauert. Gebet war etwas Existenzielles. Wer mit dieser Einstellung daran geht und sagt: „Gott, ich lasse Dich nicht, bevor Du mir ein (weiteres) Stück Deiner Welt gezeigt hast!“, der wird nicht enttäuscht werden.

[eine audio-Predigt dazu]

Kam eben über facebook rein:

Please Pray for Bill Johnson
Friends and Family,

This week we had a surprising health situation come up with my Dad, Bill Johnson of Bethel Church in Redding. So I am writing to give you an update and a target for prayer.

Last week Bob Jones called and was concerned about my Dad’s health. As a result of Bob’s call my Dad went to the doctor to have some things checked on. He has had a hernia in the area of the abdomen that has caused some issues and discomfort. In checking out the hernia the doctors felt a surgery was needed the next day to fix it and felt good about the recovery. In preparing for the surgery they ran a routine blood test and had to cancel the surgery due to him being anemic. This set off another series of tests to determine what was going on. One of the tests involved checks for colon cancer and happened this morning. The results from this test show that his colon is in good health and he has no cancer. So, Yeah GOD!! They are going to run some more tests to see why he is anemic.

I had a dream last night and in the dream my neighbor was standing by his barbeque and there were some pretty big flames coming out of it. I was concerned that the flames would start a fire on my property. So I went and talked to my neighbor and he insisted that everything was fine. So I went back to my property and the flames got bigger and the wind started to blow the flames onto my property. Now I was really concerned and I told him that he needed to do something about his barbeque but he insisted that everything was ok. Then, out of nowhere, all these catholic nuns showed up on my property with rakes and shovels and they were making a fire line of protection around my property.

Part of Bob Jones warning was that the prayers of the church would be crucial in victory. So we are asking that you continue to pray for perfect health and life in my Dad’s body-that the hernia and anemia situations would quickly be healed and resolved. We are also asking that you pray from a position of strength and faith in the goodness of God for our family as a whole. Thank you.

We will keep you up dated as we know that some many of you are partnered with us in the Goodness of the Kingdom.

Blessings,

Eric Johnson
Bethel Church

Was mich immer wieder wundert ist, dass Remscheid noch nie eine Erweckung erlebt hat. Über das, was in Solingen mal gegangen ist blogge ich ja gerade und heute gibt es wieder zwei alte Ausgaben der fröhlichen Nachrichten. Von Wuppertal ist viel ausgegangen, vor allem große baptistische Erweckungen, aber auch die Elberfelder Übersetzungen, die Barmener Bekenntnisse usw. Aber um Remscheid hat bisher alles einen Bogen gemacht – bisher, denn das wird sich ändern.
Bitte betet doch für Remscheid, dass wir nachholen, was der Stadt bisher an Erweckungen vorenthalten wurde.

FN 1957-12 in Webauflösung

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Jedes Jahr zum Jahresanfang1 fühle ich mich verpflichtet, etwas visionäres, herausforderndes zu predigen – und jedes Jahr fällt mir als erstes die Geschichte von David und Goliath ein. Nun ist das Jahr eigentlich noch nicht vorbei, aber irgendwie bin ich in Gedanken schon voll darin und mir liegt wieder diese alte Geschichte auf der Seele. ?Es ist ja auch eine der ermutigendsten Geschichten überhaupt in der Bibel. Da ist dieser Riesenkerl, Goliath, und jeden Morgen und jeden Abend verhöhnt er aufs Gemeinste die Schlachtreihen Israels. Er kann sich das leisten, denn er ist einige Köpfe größer als alle anderen – selbst nach modernen Maßstäben wäre er ein Riese, wie muss er damals erst gewirkt haben, als die Menschen noch einiges kleiner waren?
Diese Situation kennt jeder: wir alle kämpfen teilweise Jahre gegen etwas an, das wir nicht kaputt kriegen. Irgendeine Sünde, eine Charakterschwäche oder einen Mangel. Das Ding erscheint uns riesengroß, aus eigener Kraft ist da nichts zu machen. Aber auch mit Gottes Hilfe lässt sich der Kampf nicht gut an und wir fühlen uns in unserem Gottvertrauen und unseren eigenen Möglichkeiten ständig verhöhnt.
Da kommt auf einmal der kleine David von seinen Schafen auf dem Feld vorbei, steckt sich ein paar Steine in die Tasche, schleudert Goliath einen davon in die Stirn und der Kampf ist vorbei. Vorbei! VORBEI!! Das, worunter ganz Israel lange gelitten hat, erledigt sich von einem Moment auf den anderen und alles ist anders – so ist Erlösung.

Die Belohnung
Ich möchte dieser bekannten Geschichte heute mal etwas vorgreifen. ich stelle mir David immer als selbstlosen Helden vor. Alles, was ihn antrieb waren Gottvertrauen und Patriotismus. Manchmal stellte ich ihn mir schon direkt übermenschlich edel vor. Aber was lesen wir? Er war gar nicht so edel:

Während er [David] noch mit ihnen [seinen Brüdern] redete, trat gerade aus den
Reihen der Philister ihr Vorkämpfer, der Philister namens Goliath aus Gat, hervor;
er rief die gewohnten Worte, und David hörte es.
Als die Israeliten den Mann sahen, hatten sie alle große Angst vor ihm und flohen.
Sie sagten: Habt ihr gesehen, wie dieser Mann daherkommt? Er kommt doch nur,
um Israel zu verhöhnen. Wer ihn erschlägt, den wird der König sehr reich
machen; er wird ihm seine Tochter geben, und seine Familie wird er von allen
Steuern in Israel befreien.
David fragte die Männer, die bei ihm standen: Was wird man für den Mann tun,
der diesen Philister erschlägt und die Schande von Israel wegnimmt? Wer ist
denn dieser unbeschnittene Philister, dass er die Schlachtreihen des lebendigen
Gottes verhöhnen darf? Die Leute antworteten ihm dasselbe: Das und das wird
man dem tun, der ihn erschlägt.
Sein ältester Bruder Eliab hörte, wie er mit den Männern redete, und er wurde
zornig auf David. Er sagte: Wozu bist du denn hergekommen? Wem hast du denn
die paar Schafe in der Wüste überlassen? Ich kenne doch deine Keckheit und die
Bosheit in dir. Du bist nur hergekommen, um den Kampf zu sehen. David erwiderte:
Was habe ich denn jetzt wieder getan? Ich habe doch nur gefragt. Dann wandte er
sich von ihm ab und einem anderen zu und fragte ihn dasselbe. Die Leute
antworteten ihm wie beim ersten mal. (1.Samuel 17,23-30 nach der Einheitsübersetzung)

Das klingt ja wie im Märchen – Steuerbefreiung! Reichtum! Die Tochter des Königs! Tatsächlich ist das vermutlich die Vorlage für so manches Märchen in dem der König dem ersten hergelaufenen Drachentöter seine Tochter und die Hälfte seines Reiches hinterher wirft. Man stellt sich das immer so gut vor, aber vielleicht war die Tochter des Königs auch so fies und hässlich, dass man sie ohne Steuerbefreiung auch nicht an den Mann bringen konnte. Dann stünde ja zwischen dem Helden und seinem Geld nicht nur ein Drache oder Riese sondern auch noch die Königstochter… naja, lassen wir das und denken wir uns die Königstochter so wie immer: schön und mit allem ausgestattet, was Helden anzieht.
David fragt also noch zweimal nach, nachdem er von der Belohnung gehört hat: „ist das wahr? Reichtum? Tochter? Steuererlass?“ Erst nachdem er es dreimal gehört hat, geht er los und bewirbt sich bei König Saul.

Auch wenn es uns enttäuschen mag: David tötete Goliath nicht zuletzt um der Belohnung willen.

Unsere Belohnung
Aber was ist daran eigentlich schlimm? Auch im neuen Testament ist dauernd von Belohnungen die Rede: Jesus ertrug das Kreuz um der vor ihm liegenden Herrlichkeit willen (Hebräer 12,2); Paulus ermahnt uns, so zu laufen, dass wir den Siegeskranz erhalten (1.Korinther 9,24); in den Sendschreiben in der Offenbarung ist von Belohnungen die Rede, die man bekommt, wenn man überwindet (Offenbarung 1-3) und am Ende wird Gott zu seinen Kindern sagen: „Du guter und treuer Knecht!“ (Matthäus 25,21).

Die Belohnung scheint also durchaus wichtig zu sein. Sie ist der Grund, aus dem wir „das alles“ machen – was auch immer „das alles“ bei Dir ist.

Wenn man jung im Glauben ist, sind Belohnungen noch ziemlich egal. Man ist ohnehin Feuer und Flamme für Jesus und nichts kann einen aufhalten. Aber es kommen immer wieder Phasen, in denen man sich ernstlich fragt: „warum mache ich das eigentlich?“ Warum setze ich mich mein ganzes Leben mit Riesen auseinander, spende, bete, diskutiere, kämpfe und tue, was ich eben tue? In solchen Phasen ist es gut, sich selber eine Antwort geben zu können.
Um ehrlich zu sein, ich stelle mir diese Frage schon manchmal. Und wir kommen als Gemeinde in eine Phase hinein, wo wir sie auch wieder einmal stellen und beantworten müssen. Grössere Räume bedeuten, dass es ungemütlich und insgesamt aufwändiger wird. Alles hat seinen Preis. Aber es gibt einen guten Grund, warum wir das alles machen.

Vor Jahren haben wir eine Vision formuliert in der die Rede ist von „Remscheid und Umgebung“. Wenn ich das lese oder höre, dann denke ich nicht an 100 Leute sondern an viel mehr. Es wird etwas kosten, dahin zu kommen, aber eine Vision rechtfertigt vieles was man investieren muss. Gerade in dieser Phase ist für mich persönlich die Antwort auf die Frage „warum mache ich das alles“, der Traum Jesu viele Menschen mit seinem Papa im Himmel bekannt zu machen. Zu sehen, dass so etwas funktioniert ist eine große Belohnung.

Man kann eine Weile leben ohne die „warum-Frage“ zu beantworten. Wer jedoch auf Dauer, über Jahre hinweg etwas macht, dessen Sinn er nicht mehr einsieht, der brennt aus. Man kann nicht Leidenschaft für etwas haben von dem man denkt, dass es sich nicht lohnt. Oft reicht es auch nicht, dass der Preis sich objektiv lohnt, weil Jesus es gesagt hat. Man muss es selbst entdecken – es muss in unseren Herzen sein.

[als audio-Predigt]

  1. das ist eine Predigt vom 2008-12-19 []

Ich mache mir zunehmend Gedanken darüber, mit welchem deutschen Erweckungsprediger ich mich nach Hermann Zaiss beschäftigen kann. Nicht, dass jetzt schon das Material ausginge. Es gibt noch so viele Predigten von ihm zu hören, dass man sicher Jahre investieren könnte um alles Material zu sichten und urbar zu machen. Einige Predigten habe ich auch schon mehrmals gehört und sie bauen mich immer wieder auf. Trotzdem ist der Wunsch da, noch tiefer in die deutsche Erweckungsgeschichte einzutauchen.
Ich habe schon einiges über die Täuferbewegung des 16. und 17.Jahrhunderts gelesen, das ist eine Geschichte von Hingabe, Heiligkeit und Märtyrertum. Aber nicht ganz das, was ich suche. Pastor Paul und die frühe Pfingstbewegung ist sicher auch eine sehr interessante Sache. Vielleicht wird es das – zumal es ja die Erweckung war, die Zaiss genau vorausgegangen ist.
Johann Christoph Blumhardt war auch eine interessante Figur, allerdings ist das Ganze schon so lange her, dass ich kaum damit rechne, noch Material zu finden. (Wobei ich in einer fröhlichen Nachrichten von einer lang vergriffenen Biographie dieses Gottesmannes gelesen habe – die werde ich wohl auch einmal auftreiben).
Wie sieht es aus, habt Ihr noch Spuren, die ich nicht kenne oder übersehe? Dann hinterlasst doch bitte einen Kommentar.

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Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus.
Sobald er hörte, daß es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.
Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.
Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können.
Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg. (Markus 10,46-52 nach der Einheitsübersetzung)

Gott kann verändern und in jedem Leben eine Wendung zum Guten bringen. Das habe ich selber erlebt und auch viele andere – es ist einfach eine Tatsache die feststeht.
Wir haben aber in Deutschland eine komische Haltung, die dazu führt, dass wir Jesus gerade um die Dinge nicht bitten, die wir am liebsten hätten. Im besten Falle liegt das daran, dass wir so beeindruckt sind von der Möglichkeit ewiges Leben zu erhalten, dass wir blind für den Segen werden, den Gott uns hier geben kann. Im schlimmsten (und vermutlich häufigeren) Fall ist es einfach Religion die uns davon abhält die Gute Nachricht als so gute Nachricht zu erleben wie sie es eigentlich ist: als Gottes Universalantwort auf alle unsere Nöte.

Die Frage
Die Frage Jesu hat Generationen von Theologen verwundert zurück gelassen. Warum fragt ein Prediger, der als Wunderheiler bekannt war, einen Blinden nach seinem Wunsch?! Das ist doch klar: er will geheilt werden! Es sind dann aber dieselben Theologen, die niemanden fragen würden, was er von Gott möchte, weil sie vollkommen sicher sind, dass es nur einen Wunsch gibt, für den Gott zuständig ist und der ohnehin über allem steht: das Heil.
Ein wichtiger Grund warum das Christentum in unserem Land so wenige Leute interessiert ist, dass wir einfach für ihr Leben nicht mehr von Bedeutung sind. Wir fragen nicht mehr nach den Wünschen und Nöten der Menschen sondern sind Experten geworden für Fragen die niemand stellt. Auch zu Jesu Zeiten gab es nichts wichtigeres als gerettet zu werden und die Ewigkeit im Himmel zu verbringen; dennoch hatte Jesus ein offenes Ohr für jedes Anliegen, das an ihn herangetragen wurde.
Wenn wir wollen, dass man uns zuhört wenn wir über das ewige Leben reden, dann sollten wir zuhören, wenn es um das geht, was die Menschen um uns herum betrifft.

Der Schrei
Gott erhört gerne das Gebet von Menschen. Aber so lange niemand weiss, wie gut unser Gott eigentlich ist, wird die Welt nicht anfangen nach ihm zu schreien, wie dieser Blinde. Warum erleben wir so wenig? Weil wir nicht mehr schreien. Wir reden leise mit Gott und Gefühle, unsere ganze Verzweiflung, schweigt in unseren Gebeten.
Dieser Blinde hat eines richtig gemacht: er hat seine Chance genutzt. Vielleicht war es die letzte, die er hatte. Ärzte konnten nicht helfen; niemand konnte irgendetwas für ihn tun. Jesus war seine einzige Chance. Er kannte ihn nur vom Hörensagen und war Jesus nie zuvor begegnet. Aber als er ihn gehört hatte, setzte er alles auf eine Karte und schrie, was das Zeug hält nach einem Heiler. Er liess sich nicht durch das abhalten, was die Menschen um ihn herum sagten. Denen ging er ordentlich auf die Nerven. Die Menschen hassen ernsten Glauben und ernstes Suchen nach Gott – es macht sie ihrer Oberflächlichkeit bewusst und zeigt ihnen, dass es in ihrem Leben eine offene Wunde gibt, die niemals ganz verheilt ist.
Aber Jesus hat eine Antwort für Menschen, die zu ihm schreien und sich nicht beirren lassen. Für diese Antwort lohnt es sich, sich lächerlich zu machen und sich der Kritik auszusetzen.

Die Aufgabe
Ich würde gerne mit Euch beten. Da Ihr jetzt vor Euren Monitoren sitzt und wir nicht zusammen beten können, bitte ich Euch, Euch ein bisschen Zeit zu nehmen um Gott zu begegnen. Wir leben so hektisch und ich vermute, dass die meisten Leser diesen Eintrag nur eben im feedreader überfliegen.
Aber vielleicht nutzt Ihr doch mal die Gelegenheit und kommt mit Euren echten Anliegen zu Gott. Was ist das, was Euch ganz tief im Herzen beschäftigt? Das ist der Wunsch mit dem Ihr zu Jesus kommen solltet. Wenn Ihr etwas mit unserem Gott erlebt würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen.

Gottes Segen!

Ein paar fröhliche Nachrichten habe ich noch 🙂 Ich hoffe aber auch sehr, dass es auch hier bald mal Zeugnisse gibt. Ist ja nicht so, dass die fröhlichen Nachrichten mit dem Tod von Bruder Hermann aufgehört hätten, es gibt immer noch genug Gutes, das passiert. Es macht nur sehr viel Mühe, das alles zu recherchieren, Genehmigungen einzuholen, aufzubereiten und zu veröffentlichen. Naja, kommt Zeit kommt Rat, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und diese Website ist beständig im Werden begriffen.

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[de]Ungefähr im Jahre 445 v. Chr. kam Nehemia nach Jerusalem, um die zerstörte Stadtmauer wieder aufzubauen. Vorher war Israel mal wieder in babylonische Gefangenschaft  geraten. Nehemias Vorhaben war nicht so einfach, wie man vielleicht denken würde. Nicht nur, dass es eine Menge Arbeit war, es gab auch Feinde, die alles taten, um den Neubau der Mauer zu verhindern, damit Jerusalem nicht wieder eine Identität als Stadt bekäme. Nachdem er von einem geplanten Überfall auf die Bauarbeiten hörte, teilte Nehemia die Arbeiter so ein:

Seit jenem Tag arbeitete nur die Hälfte meiner Leute am Bau; die andere Hälfte hielt Lanzen, Schilde, Bogen und Panzer bereit, und die Obersten standen hinter dem ganzen Volk Juda, das an der Mauer baute. Die Lastträger arbeiteten so: Mit der einen Hand taten sie ihre Arbeit, in der andern hielten sie den Wurfspieß. Von den Bauleuten hatte jeder sein Schwert um die Hüften gegürtet, und so bauten sie. Ständig hatte ich den Hornbläser bei mir (…) (Nehemia 4,10 nach der Einheitsübersetzung)

Eigentlich mochte ich Nehemia schon immer, und ich habe sein Buch ein ums andere Mal gelesen. Aber im Moment drängt es sich mir regelrecht auf, und meine Gedanken kehren immer wieder zu ihm zurück.
Wir haben als Gemeinde in Remscheid ein neues Gebäude, das ehemalige Werk II,  bekommen. Wie das immer so ist, fallen einem immer mehr nötige Arbeiten auf, je länger man renoviert. Anfangs dachten wir: „Wir könnten gleich einziehen, ohne etwas zu machen.“ Das stimmte auch, aber dann wären es große hässliche Räume gewesen, in einem fiesen Gelb gestrichen, das in den 70ern mal cool war. Also fingen wir an, den Rauputz abzuspachteln und merkten, dass das bei etwa 1.000 qm Wandfläche eine echte Herausforderung ist.
Das war aber nicht die einzige Herausforderung, der wir uns in Bezug auf die neuen Räume stellen mussten. Als wir anfingen, vermehrt für unser neues Haus zu beten, kamen auch immer mehr prophetische Warnungen. Dabei ging es um Streit, Unfälle und alles mögliche andere. Es wurde schnell klar, dass ein Großprojekt, das Gott viel Ehre machen kann, auch angegriffen werden wird.
So kam also zur Kelle noch das Schwert, und unser Gebetsteam ist dabei, Informationen über die Geschichte von Werk II zu sammeln (die ziemlich bewegt ist und in der es einige Sünden gibt). Wir beten bei der Arbeit und treffen uns auch als Beter in den Räumen.
Wenn man darüber nachdenkt, wird Gottes Reich immer so gebaut. Es gibt einen Teil, den man nur im natürlichen machen kann. Darunter fallen Organisation, Menschen einladen, Wände streichen usw. Es gibt aber auch einen Teil, bei dem menschliche Kunst versagt und bei dem wir ganz auf Jesus und das Gebet angewiesen sind. Gottes Reich wird nur da effektiv gebaut, wo beide Teile zusammen kommen.
Hier sehe ich ein großes Manko, denn normalerweise sind wir in einem Bereich stark ausgebildet und in dem anderen nicht. Dabei hinken wir in Deutschland meistens auf der geistlichen Seite. Es fällt uns leichter, zu strukturieren und Gottes Reich mit unseren Möglichkeiten zu bauen. Das Gebet bleibt oft dahinter zurück, und wir haben verhältnismäßig wenige Geistliche, die sich jeden Tag zum Beten zurückziehen und Zeit mit Gott verbringen. Deswegen sind unsere Gemeinden und Bünde auf der geistlichen Seite oft schutzlos, während wir auf der menschlichen Seite alles richtig machen, wie wir es aus unseren Managementbüchern gelernt haben. Seltener ist es anders herum, dass in einer Gemeinde viel gebetet wird und man viel Einblick in die geistliche Welt hat, aber mit den menschlichen Möglichkeiten hinterher hinkt.
Wir können von Nehemia lernen, dass Arbeit und Gebet nur zwei Seiten derselben Münze sind und wir beides brauchen, wenn wir unsere Mauer aufbauen und Gottes Reich vorantreiben wollen.

[veröffentlicht im aktuellen kranken Boten]

[/de]
[en]
Around the year 445 BC, Nehemiah came to Jerusalem to rebuild the destroyed city wall. Previously, Israel had once again gotten into Babylonian captivity. Nehemiah’s project was not as easy as you might think. Not only was there a lot of work, there were also enemies who did everything to prevent the construction of the wall, so that Jerusalem wouldn’t get its identity as a city back. When he heard of a planned attack on the works, Nehemiah arranged the workers as follows:

„From that day on, half of my men did the work, while the other half were equipped with spears, shields, bows and armour. The officers posted themselves behind all the people of Judah who were building the wall. Those who carried materials did their work with one hand and held a weapon in the other, and each of the builders wore his sword at his side as he worked. But the man who sounded the trumpet stayed with me.“ (Nehemia 4,16- 18, TNIV)

Actually I’ve always liked Nehemia and have read his book over and over again. But at the moment I can not help but think about it again and again.
We as a community in Remscheid got a new building, the former Plant II. Like always, more and more necessary work shows up the longer you renovate. Initially we thought: „We could move in directly without changing anything.“ This was true indeed, but then it would have been big ugly rooms, painted in
a nasty yellow, a colour that was once cool – in the 70s. So we started to scrape off the roughcast and noted that an approximately 1,000 m² wall surface is a real challenge.
But that was not the only challenge for us with regard to the new rooms. When we began to pray ever more for our new house, more and more prophetic warnings came up. Th ey were about  arguments, accidents, and all sorts of possible things. It quickly became clear that a large-scale project that could honour God would also be attacked. So to the trowel the sword was added, and our prayer team is busy with collecting information on the history of Plant II
(which is quite moving and in which there are some sins). We pray at work and meet up to pray in the rooms.
If you think about it, God‘s kingdom will always be constructed that way. There is a part that you can only do practically. Th is includes organisation, inviting people, painting walls, etc. But there is also a part where human skills fail and where we totally depend on Jesus and
prayer. God‘s kingdom will only be built effectively when both parts come together. That is where I see a crucial shortcoming, because normally we are highly trained in one area and not in the other. Over here in Germany we usually limp on the spiritual side, mostly on the spiritual side. It is easier for us to structure and to build God‘s kingdom with our own opportunities. The prayer often comes second place, and we have relatively few clergy who retreat every day in order topray and spend time with God.
That‘s why our churches and unions are often unprotected on the spiritual side, while on the human side we do everything right, as we have learnt from our management books. Rarely is it the other way around – that in a community there is a lot of praying and a lot of insight into the spiritual world, but the human means are limping behind.
We can learn from Nehemiah that work and prayer are only two sides of the same coin, and we need both, if we want to buildour walls and advance God‘s kingdom.

translation: the sick messenger

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