17. Oktober 2009 in heilung 0

Zahnheilung

Gott kann auch Zähne wieder zuwachsen lassen. Ist es Unglaube, wenn ich den Ausdruck “Unglaublich” benutze ? Ich denke nicht. Denn das, was mir über die Ostertage passierte, würde ein Ungläubiger entweder nicht Glauben oder zu einem Gläubigen machen : Mir ist ein Loch im Zahn zugewachsen…
Irgendwann zwischen Donnerstag und Freitagnacht wachte ich auf, mit dem typischen pochen im linken oberen Backenzahn und allen damit verbundenen Schmerzen. Ich fühlte kurz mit der Zungenspitze und merkte : Rau, tief, schleimig, aua. Morgens dann der Kaffee Test : Ein wenig heisse Flüssigkeit an den Zahn. Darauf folgte eine kurze Bewusstseinseintrübung, wahnsinniger Schmerz und die Gewissheit : Ja, bis auf die Wurzel runtergefault… Hatte ich doch erst letzten Sommer eine angenehme Wurzelbehandlung. Meine Zähne scheinen die Angewohnheit zu haben, erst von innen zu faulen, dann wegzubrechen. Meine Zahnärztin erklärte das mal damit, das es halt unter den Blomben fault und dann brichts halt ab. Doch diesmal hatte ich nicht wirklich Lust, wieder 4 Wochen mit einem offenen Zahn durch die Gegend zu laufen und mir Sätze anzuhören wie : Ich komme nicht in ihren Wurzelkanal, dass muss ich noch mal aufbohren, kannn sein, dass sie gleich Blut schmecken, ich gebe ihnen lieber zwei Spritzen, dieses Jahr bitte nicht mehr so oft röntgen lasen ( ??? )… usw.  Also nahm ich all meinen Glauben und betete : Ok, Jesus, du sagst wir können Berge, die sind doch wie Zähne… ich mach das jetzt… und sprach zu dem Zahn : Du wirst jetzt geheilt in Jesus Namen und Karies und Baktus ihr müsst daraus verschwinden… Vorsichtig mit der Zunge gefühlt : Nix passiert, Schmerz immer noch da. Ok, dachte ich. Der Feigenbaum hat ein paar Stunden gebraucht um zu sterben, dann braucht mein Zahn vielleicht ein paar Stunden zum heilen… Der Vorteil ist, man kann seine Zunge an den Zahn legen und in Zungen beten… die ganze Hand in den Mund schieben, sähe eine bissel albern aus…
Abends habe ich dann immer im Bett mediert. In Christi Wunden bin ich geheilt… Samstag Kaffeetest : Schon besser. Ein wenig in Zungen gebetet. Lobpreis ging nicht, Luftzug an offenen Zahnnerv ist nicht wirklich gut… Sonntag Kaffeetest : Nur noch wenig Schmerz, Zungentest an Zahn : Kein Schmerz, kein Schleim, kein Loch nur noch rauh… wenig Schmerz… Singen ging auch wieder. Also auf den Balkon und kalte Schneeluft eingesogen… nicht ohmächtig geworden… Weiter gebetet… Montag: Zahn besteht alles Tests : Kaffee, Luft, Süssigkeiten, Singen, Rauchen, Zunge… Ich habe das gar nicht realisiert, erst beim Osterfrühstück in Kassel fiel mir dann auf, dass keine Essensreste in Löchern hängen blieben… also Zungentest und ich realisierte : Mir ist von Karfreitag bis Ostermontag ein Loch im Zahn zugewachsen…  Danke Jesus !!!
Andy, 24. März 2008

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16. Oktober 2009 in heilung, JFRS 4

Beten auf Rädern

beten auf rädernWir haben einen mobilen Gebetsdienst, der sich vor allem an Kranke wendet, die nicht selber in den Gottesdienst kommen können. Wir auch dann gerne für Heilung beten und kommen Sie im Krankenhaus oder zuhause gerne besuchen. Dieser Dienst richtet sich speziell an Menschen in der Umgegend von Remscheid und ist kostenlos und für beide Seiten unverbindlich.
Sie erreichen uns über dieses Kontaktformular oder per Telefon unter 02191- 3748900. Unter der Telefonnummer meldet sich ein Anrufbeantworter, wir rufen dann zurück. Bestimmte Öffnungs- oder Bürozeiten gibt es derzeit nicht.

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Eines Morgens wollte ich schwungvoll aus dem Bett aufstehen und machte eine falsche Bewegung – prompt verspannte sich irgendetwas in meinem Nacken und ich hatte von einem Moment auf den anderen bei der geringsten Kopfbewegung Schmerzen im Hals- und Nackenbereich. Im Laufe des Tages wurde es immer schlimmer, weil durch unbewusste Schonhaltungen auch noch eine ordentliche Muskelverspannung dazu kam.
Irgendwann nachmittags kam ich auf eine Idee: In der Bibel steht, dass die Gläubigen den Kranken die Hände auflegen und sie gesund werden. Also fragte ich meine kleine Tochter (damals 8 Jahre alt), ob sie bereit  wäre, unter Handauflegung für mich zu beten und beschrieb ihr kurz mein Problem. Sie legte mir die Hand auf den Nacken und betete, befahl den Schmerzen zu verschwinden, und innerhalb der nächsten paar Minuten verschwand die Verspannung komplett, bei starken Drehbewegungen des Kopfes schmerzte es noch etwas länger, aber auch dieser Schmerz verschwand im Laufe des Tages völlig.
J. aus Wuppertal, Sommer 2008

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In der letzten Zeit hatte ich sehr viel über Sünde und Heiligkeit gepredigt. Themen, die wichtig, aber oft sehr unterrepräsentiert sind. Dabei habe ich den Römerbrief ganz neu entdeckt und durchgearbeitet. Dabei ist es dann passiert. Bibellesen ist wie ein Lexikon lesen: man entdeckt in jedem Artikel ein neues interessantes Wort oder einen Querverweis, den man eben nachschlagen will und am Ende hat man eine ganze Stunde gelesen und doch nicht die Information, die man eigentlich wollte… 🙂
Beim Lesen des Römerbriefes ist mir aufgefallen, wie wichtig die Gemeinde in der Theologie des Paulus ist. Das berühmteste theologische Konzept, das uns die Paulusbriefe hinterlassen haben, ist das der Gemeinde als „Leib Christi“. „Leib“ ist natürlich ein altes Wort, heute würde man wohl eher „Körper“ sagen, in wenigen Jahren heißt es dann „Body“, hehehe.
In jeder Kirche und Gemeinde spricht man vom Leib und auch Leute, die nicht mit Jesus leben, haben den Ausdruck schon gehört. Es gibt vielleicht ein paar Diskussionen darüber, ob mehr die Ortsgemeinde oder mehr die Summe aller Christen weltweit gemeint ist, aber im großen und ganzen kennt und benutzt jeder den Ausdruck.
Grund genug, dass wir uns mal über ein paar Aspekte der Gemeinde als Körper unterhalten!

Wir wollen uns, von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten und in allem wachsen, bis wir ihn erreicht haben. Er, Christus, ist das Haupt.
16 Durch ihn wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt in jedem einzelnen Gelenk. Jedes trägt mit der Kraft, die ihm zugemessen ist. So wächst der Leib und wird in Liebe aufgebaut.  (Epheser 4,15-16 nach der Einheitsübersetzung)

1    der Kopf kann nichts ohne den Körper
Im Bild des Körpers ist Jesus das Haupt. Wieder ein altes Wort, heute würde man „Kopf“ sagen und dasselbe meinen. Jesus ist also der Kopf und der Kopf sagt dem Körper, wo es langgeht. Was man dabei leicht übersieht, ist dass der Kopf gar nichts ist ohne den Körper. Wenn er keinen Körper hat, kann ein Kopf nichts machen.
Ich habe noch nie einen Kopf einkaufen, staubsaugen, Auto fahren oder alleine singen hören. Tatsächlich ist es so, dass es vollkommen egal ist, was der Kopf will; wenn der Körper nicht mitmacht, dann wird nichts von dem passieren. Man kann das selber an sich beobachten. Wenn der Körper krank ist, kann sich der Kopf vornehmen in den Gottesdienst zu gehen, aber es wird nicht klappen. Wenn sich der Kopf denkt, dass er gern fliegen würde, kann der Körper dennoch nicht fliegen, egal, wie sehr er mit den Armen flattert.

Mit Jesus ist es genau dasselbe. So sehr wir ihn brauchen, braucht er auch uns um sein Reich in dieser Welt zu bauen und damit sein Wille getan wird. Wenn wir als sein Leib nicht mitmachen, dann wird nichts passieren, denn Jesus hat nur uns als Arme, Beine und Zungen um zu gehen, zu helfen und zu reden.
Deswegen ist die alte Frage „warum tut Gott nichts“ falsch. Es wäre dasselbe wie zu sagen: „warum tut Dein Kopf nichts?“ Es ist nicht so, dass der Kopf nicht will, es liegt am Körper.
Wenn wir Matthäus 28 lesen, sollten wir uns die Stelle so vorstellen, dass der Kopf seinem Körper eine Anweisung gibt: „geh jetzt hin in alle Welt, predige das Evangelium und mach jeden zum Nachfolger Christi, der will.“ Erfreulicherweise wollte der Körper in der ersten Zeit des Christentums das tun, was der Kopf verlangte. Erst später kamen die Diskussionen darüber auf. Interessant ist, dass Jesus sagte, „mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“. Wenn sie ihm als dem Kopf gegeben ist, dann auch uns als dem Körper. Wenn der Kopf Autorität hat, dann auch der ganze Körper.
Der Wille des Kopfes ist klar. Es kommt nur noch darauf an, dass der Körper mitgeht und tut, was er soll.

2    der Körper kann nichts ohne den Kopf
Auf der anderen Seite ist es auch wahr, dass der Körper nichts ohne den Kopf ist. Ein Köper kann ohne Kopf nicht leben und schon gar nicht sinnvoll agieren. Genauso brauchen wir Jesus, der seiner Gemeinde sagt wo es langgeht und ihr eine Richtung gibt. In diesem geistlichen Sinne ist es noch etwas anders als im biologischen Bild. Das kann aber auch daran liegen, dass Paulus vermutlich weniger Plan von Bio hatte als jeder Mensch, der heutzutage in der Grundschule Naturkundeunterricht hatte. Vielleicht stellte man es sich damals anders vor, als man es heute weiß.
Jedenfalls wird der Leib der Gemeinde durch ihn, Christus, zusammengesetzt und zusammengehalten. Irgendwann beginnt jeder Vergleich zu hinken und wir reden ja nicht über Organe, Haut und Knochen sondern über Menschen, die im Körper der Gemeinde zusammengefasst sind. Erst durch Jesus erkennen wir überhaupt, wo unser Platz im Körper ist. Erst dadurch, dass jeder von uns in Beziehung mit Jesus lebt, bekommt der Leib Stabilität. Die gemeinsame Nachfolge macht die Gemeinde erst zu dem was sie ist.

Wenn die Kommunikation zwischen Körper und Kopf nicht stimmt, dann passieren die schlimmsten Dinge und der Körper leidet. In der Medizin gibt es das, zum Glück recht seltene, „alien hand syndrome“ (auf deutsch manchmal als „Geisterhand“ bezeichnet). AHS tritt bei Patienten auf, deren corpus callosum, also der Balken der unsere Gehirnhälften verbindet, durch Tumorbefall erkrankt ist. Es gibt aber auch andere Ursachen, wie in seltenen Fällen Schlaganfälle.
Die Krankheit äußert sich darin, dass eine Hand fremd wird. Das Gehirn kann Informationen dieser Hand nicht mehr verwerten, so dass man nicht mehr tasten kann, ob ein Gegenstand rund oder eckig ist, selbst wenn man ansonsten Kontrolle über die Hand hat. Es kann aber auch noch schlimmer kommen, dass man nämlich keine Kontrolle mehr über die Hand hat und die eine Hand gegen die andere arbeitet. Dann kommt es zu Fällen in der die linke Hand essen will und die rechte sie daran hindert. Oder noch schlimmer, dass man von der eigenen Hand gewürgt wird und sie nicht unter Kontrolle bekommt – spooky!
Die Krankheit hat nichts mit den Händen zu tun sondern ist eine reine Sache im Gehirn – die Kommunikation zwischen Kopf und Körper ist gestört und der Körper scheint sich unabhängig vom Kopf zu verhalten.

Ich habe extra diese exotische Krankheit als Beispiel ausgewählt, weil man beobachten kann, dass der Körper Christi unter AHS leidet, wenn die Kommunikation mit Jesus ausfällt. Auf einmal fangen wir an, uns gegenseitig zu schlagen und zu würden und auf jede erdenklich Weise zu behindern und in den Rücken zu fallen. Früher standen Christen mit Flugblättern vor dem Freakstock und warnten vor den Gefahren christlicher Rockmusik. Vor anderen Veranstaltungen steht immer noch der „Christen gegen Christen e.V.“ Manche Gemeinden sind über Kleinigkeiten komplett zerstritten und wären es bestimmt nicht, wenn jede Partei aufrichtig den Herrn suchen und sich bemühen würde, die Einheit des Körpers zu suchen. Letztlich ist vermutlich jeder Fall von Gemeindezucht ein Fall in dem die Kommunikation mit Jesus nicht funktioniert hat.
Würden wir alle in ständigem Kontakt mit ihm leben und seine Vergebung und Sicht annehmen, würden unsere Gemeinden anders aussehen. Auf der anderen Seite kann es aber auch positiv sein: der Körper wird aufgebaut wo wir Jesus suchen. Wer sich um ein jesusmäßiges Leben bemüht, wird dem anderen nichts Böses tun sondern den Auftrag Jesu im Blick haben. Dadurch werden wir ineinander investieren und alles tun was wir können um unsere Geschwister weiter zu bringen.

3    der Körper kann mehr, wenn er trainiert wird
Vor diesem Hintergrund wollen wir uns einmal die ersten Verse von Römer 15 ansehen:

Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben.
2 Jeder von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes zu tun und (die Gemeinde) aufzubauen.
(Römer 15,1-2 nach der Einheitsübersetzung)

Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was Paulus lehrte und dem, wie wir Christsein heute verstehen. Für Paulus war die Gemeinde das Wichtigste. Heute sehen wir das mehr individualistisch. Das ist auch gar nicht falsch und wir sollten nicht die persönliche Gottesbeziehung und das persönliche Weiterkommen vernachlässigen, sondern es ergänzen.
Jeder von uns sollte einen Beitrag dazu leisten, dass andere weiterkommen. Dass wir einander keine Knüppel zwischen die Beine werfen und uns gegenseitig behindern, ist das Mindeste. Es geht aber noch weiter: wir sollen nicht nur für uns selbst leben, sondern so leben, dass wir andere voran bringen. So wächst im Endeffekt die ganze Gemeinde.
Niemand von uns ist Einzelkämpfer; im Gegenteil: wir leben  in Beziehungen und fördern uns gegenseitig. Der heutige Individualismus ist eine recht neue Erscheinung. Früher dachte man mehr in Kategorien wie „das Volk“, „die Partei“, „das Regiment“ oder eben „die Gemeinde“. Das hat nicht nur positive Konsequenzen gehabt und zum Teil zucken wir vollkommen zurecht zusammen, wenn wir so was hören. Es ist aber auch nicht ganz falsch, sich selbst als verantwortlichen Teil von etwas Größerem zu sehen.
Wir wollen alle, dass in uns investiert wird, übersehen dabei aber oft das Potential, das wir haben um anderen zu dienen. Ein Körper kann mehr, wenn er trainiert ist. Er wird weiter laufen und schwerer heben können, wenn er im Training ist. Im geistlichen Bereich trainieren wir den Körper Jesu indem wir auf einander achten und uns gegenseitig helfen.
Gemeinde ist ein stückweit Sozialutopie: ein Körper von Menschen, die einander nicht belügen, hintergehen und sonst wie schädigen, sondern einander dienen und fördern. Es kann oft viel effektiver sein, anderen an dem teilhaben zu lassen, was Du schon hast, als selber nach mehr zu streben.
Deswegen schließe ich diese Predigt mit einem Appell: wenn Du etwas von Jesus verstanden hast oder in einem Bereich weiter bist als andere, lass jemanden daran teilhaben und hilf ihm, das zu bekommen, was Du hast!

Gestern morgen bin ich mit enormen Rückenschmerzen aus dem Bett gekrochen, konnte mich kaum anziehen und musste erstmal einen Termin absagen, da an Autofahren nicht zu denken war. Die Ursache lokalisierte ich in dem bewegungstechnisch doch sehr anderen lifestyle für mich hier in D-land und in einem ungewöhnl. eiernden Bürostuhl, auf dem ich hier öfter sitze.
So habe ich zwar ein heißes Bad genommen, habe aber nur sehr halbherzig für oder gegen irgendetwas i.d.Sache gebeten, da ich das eben für eine anatomische „Ernte“ halte und man kann ja da nicht von Krankheit reden. Also habe ich meinen Tag mühsam wie ein alter Mann und unter Schmerzen verbracht, die mich nicht aufrecht gehen liessen – alles war eine Qual, sogar zu husten!
Heute war es dann ähnlich und ich hatte große Mühe aus dem Stuhl hochzukommen, als mein Handy klingelte. Da ich im Gespräch meinen desolaten Zustand erwähnte, kam gleich die Frage, ob ich schon beim Arzt gewesen sei? „Ja klar, beim besten den es gibt!“ war meine Antwort und als das ein Fragezeichen erntete, erklärte ich:
„Jesus ist mein Arzt.“
„Jetzt komm mir bloß nicht so, sonst leg ich gleich auf…“ war die halbernst gemeinte Antwort. Dieser Bruder würde sich ohne zu zögern sofort als Christ bekennen, aber „sowas“ ist einfach nicht sein Ding – hmmm…
Einige Zeit wirkte dieser Part des Gesprächs noch nach und dann sage ich plötzlich wie „aus heiterem Himmel“:
„Vater verherrliche deinen Namen!“
Und so ist es passiert: Die Schmerzen waren SOFORT weg und ich rutsche hier auf Knieen herum und hüpfe und tanze ohne die GERINGSTEN Einschränkungen und völlig schmerzfrei!!
(ehrlich gesagt muss ich andauernd wieder aufspringen, weil ich es selber kaum raffen kann!)
Bento, Donnerstag, 5. März 2009

[via Judith – vielen Dank für’s Aufschreiben und Schicken | bei Heilungszeugnissen sind die Kommentare abgeschaltet]

Ich schreibe euch, ihr Kinder, daß euch durch seinen Namen die Sünden vergeben sind. 13 Ich schreibe euch, ihr Väter, daß ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, daß ihr den Bösen besiegt habt. 14 Ich schreibe euch, ihr Kinder, daß ihr den Vater erkannt habt. Ich schreibe euch, ihr Väter, daß ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, daß ihr stark seid, daß das Wort Gottes in euch bleibt und daß ihr den Bösen besiegt habt. (1.Johannes 2,12-14 nach der Einheitsübersetzung)

Johannes hat die Gemeinde an die er seinen ersten Brief geschrieben hat in drei geistliche Reifegrade eingeteilt und dafür Begriffe genommen, die uns allen bekannt sind: Kinder, junge Männer und Väter. Ich bin überzeugt davon, dass es nicht nur in dieser Gemeinde so war, sondern dass in jeder Gemeinde Christen in allen drei geistlichen Alterstufen anzutreffen sind.
Mehr noch: ich glaube, dass es Gottes Plan ist, dass jeder Christ, alle drei Stufen durchläuft und jedem Lebensabschnitt alles mitnimmt, was ihm der Vater im Himmel zu geben hat. Keine Phase ist unwichtig und wir sollten in jeder Phase so viel Zeit verbringen, wie es unserer geistlichen Entwicklung gut tut. Aber auch nicht mehr! Es ist alarmierend zu sehen, wie viele Christen niemals wirklich aus der ersten Phase herauskommen und ihr Leben als geistliche Kinder verbringen.

Geistliche Kinder
Ein Kind im Glauben hat eben erst, nach seiner Bekehrung, die Anfänge der christlichen Lehre und des geistlichen Lebens erkannt. Es hat begriffen, dass es einen Vater im Himmel, der sich um seine Kinder sorgt, sie schützt und zärtlich liebt.
Geistliche Kindschaft ist davon geprägt zu wissen, dass Dir alle Sünden durch seine Gnade vergeben sind. Das ist eine gewaltige Offenbarung!
Oft ist die Phase der Kinder geprägt von Schwankungen. Das Wort Gottes ist noch nicht bleibend in den Kindern. Das bedeutet, dass noch nicht ihr ganzes Leben von Gottes Wort durchdrungen ist und sie noch nicht fest und unverrückbar auf dem Fundament des Wortes stehen. Kinder haben auch den Bösen noch nicht überwunden und es kann viel Sünde in ihrem Leben geben. All das vergeht, worauf es in diesem Lebensabschnitt ankommt ist, dass Du den Vater im Himmel erkennst und eine übernatürliche Sicherheit in der Sündenvergebung bekommst. Hier wird ein Fundament fürs Leben gebaut. Wer diese Phase überspringt, der zweifelt sein ganzes Leben an Gottes Liebe und Vergebung. Oft kommt es dann im späteren Leben zu Problemen mit der Heilsgewissheit.
Es ist ein Vorrecht, Kind zu sein! Es ist eine große Gnade, unproduktiv und schwankend sein zu dürfen, Schritte in einem neuen Leben machen zu können. Deshalb ist diese Phase so wichtig. Mancher macht nie eine geistliche Kindesphase durch und lebt sein Leben lang mit falschen Bildern vom Vater.
Kein Wunder, dass so wenige Christen richtig reif werden, wenn sie versuchen, um die Kindesphase herumzukommen. Wenn wir nicht den Vater kennen lernen, werden wir niemals junge Männer und Frauen Gottes.

Junge Männer und Frauen
Nach der Kindheit kommt im Geistlichen die Phase, in der wir lernen, unser Leben zu meistern und auf die Reihe zu kriegen. Wir überwinden den Bösen, also den Teufel. Das bedeutet, dass wir die Einflüsse der dunklen Seite hinter uns lassen. Sünde hört auf ein Problem zu sein, Krankheit wird entweder geheilt oder kann unser Leben wenigstens nicht mehr dominieren. Anfechtungen erwischen uns nicht mehr so hart wie früher.
Alles das macht ein geistlich fittes Leben aus. Wir lernen in dieser Phase Disziplin und Hingabe an Jesus.
Anders als geistliche Kinder haben Erwachsene Gottes Wort bleibend in sich. Ihr Leben steht nicht mehr auf dem Fundament des Fleisches, sie sind nicht mehr in erster Linie von dem abhängig, was sie sehen und erleben. Ihr Glaube gründet sich auf das Wort Gottes.

Es ist meistens mit einigen Schwierigkeiten verbunden erwachsen zu werden. Der Schritt vom Kind zum Mann oder zur Frau geht bei manchen zwar wie von selbst vonstatten, wird den meisten aber nicht leicht gemacht. Auch hier stimmt die Analogie zum natürlichen Heranwachsen. Es kann schwierige Übergänge geben, die an eine Pubertät erinnern können. Zwei große Feinde gilt es hier zu besiegen: das Fleisch in dem wir schon seit so vielen Jahren gelebt haben und den Teufel. Wenn beide durch das Wort Gottes besiegt sind (vergleiche Lukas 4,1-13), leben wir in der Fülle des Geistes.

Geistliche Eltern
Diesen Lebensabschnitt erreicht man erst am Ende einer Entwicklung. Es ist der letzte Abschnitt des christlichen Reifeweges. Um ein geistlicher Vater oder eine geistliche Mutter zu sein, musst Du den erkannt haben, der von Anfang an war. Natürlich meint der Apostel hier Gott selber.
Gott war von Anfang an dabei: bei der Schaffung der Gemeinde, der Erwählung Israels, der Erlösung durch Christus, der Gründung der Gemeinde und in jedem geistlichen Leben. Dieses Wissen schafft die Ruhe und Gelassenheit die nötig ist, um anderen zu helfen, sich geistlich weiterzuentwickeln. Das ist die Aufgabe von geistlichen Eltern: wie Eltern ihre Kinder im Natürlichen unterstützen und auf alle Weise in sie hineininvestieren, so investieren geistliche Eltern in das gesunde Wachstum der Kinder und der jungen Leute.

Das ist eine große Aufgabe die ein schweres Opfer erfordert: sich selbst zurück zu nehmen und den Stab weiter zu geben. Die Reife ist erst dann abgeschlossen, wenn wir das getan haben: wenn wir in die nächste Generation investiert haben und geistliche Kinder heranwachsen sehen. Wenn Du ein alter Jünger bist, vernachlässige nicht diesen Dienst, den der Herr Jesus Dir gegeben hat. Die Kinder brauchen niemand, der sie gängelt und bremst. Sie brauchen einen, der ihnen weiterhilft.

Diese Entwicklung kann parallel zur normalen älter werden stattfinden. Muss es aber nicht. Wer mit vierzig zum Glauben kommt, ist eben in dem Alter ein geistliches Kind und es kann sein, dass achtzehnjährige ihm weit voraus sind. Das kann in einer Gemeinde zu Spannungen führen, wenn man unter Umständen gehalten ist die Autorität eines Jüngeren anzuerkennen. An solchen Stellen sind Demut und Sensibilität gefragt.

Dieser Text ( vom 2009-05-29)  ist eine Einführung zu einer kleinen Reihe, die ich auf einer Gemeindefreizeit gehalten habe. Andere Texte werden in der nächsten Zeit folgen.

Hahaha, immer wieder lustig, so was zu lesen. Natürlich habe ich NICHT darüber gepredigt und es kommt auch nur noch ein weiterer Text, den ich für die Freizeit geschrieben, aber nicht gepredigt habe. Ich habe schon so viele Predigten in ICEs geschrieben, die ich nie gehalten habe, dass ich mich immer wieder frage, wieso ich das jedes Mal wieder mache. Achja, jetzt weiß ich es wieder: weil Gott Treue segnet und es nicht gut ist, sich wie ein Schlonz nicht vorzubereiten. Disziplin ist wichtig! (Falls nötig, diesen Satz dreimal abschreiben – oder in einen Kommentar kopieren ;-))

Die vielen thematischen Anregungen und Eindrücke ließen sich nur schwer zu einem Thema zusammenfassen. Ich habe mich deswegen für ein großes und recht philosophisches Oberthema entschieden: panta rhei. Vor vielen Jahrhunderten, weit vor Christus, machte sich der griechische Philosoph Heraklit Gedanken über die Welt. Seine Schlussfolgerung: alles ist im Fluss, alles fließt.
Er formulierte es so: man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen. Gehe ich heute baden, dann ist alles Wasser in dem ich gebadet habe morgen schon weiter geflossen. Alles verändert sich.
Vor viel kürzerer Zeit schrieb Brian MacLaren ein Buch, dass viele in unserer Bewegung gelesen haben: everything must change. Ich selber habe das Buch nicht gelesen, aber mir gefällt der Titel. Manchmal ist man mit der Gesamtsituation so unzufrieden, dass es nicht genügt ein bisschen zu ändern, man muss alles ändern.
Das führt zu meinem letzten nicht-biblischen Zitat. Präsident Obama fragte in seinem Wahlkampf immer wieder: are you ready for a change? Mit „change“ meinte er vermutlich zunächst einmal einen Wechsel, aber das Wort kann auch Veränderung bedeuten.

Es geht also in diesen Tagen um Veränderung. Wir sind alle permanent Veränderungen ausgesetzt. Kaum ein Leben bleibt über viele Jahre in den gleichen ruhigen Bahnen. Die Gesellschaft verändert sich so schnell wie nie zuvor. Dinge, die früher über Jahrzehnte sicher waren sind es heute nicht. Immer weniger Menschen werden 50 Jahre im selben Betrieb arbeiten. Lebenslange Freundschaften mit jemandem, der drei Häuser weiterlebt werden immer seltener.
Natürlich verändern wir selber uns auch ständig. Unsere Umstände und Beziehungen sind Veränderungen ausgesetzt und das lässt uns nicht kalt. Manch einer gibt sich in alldem noch der Illusion hin, dass sein Glaube von all dem unbeeinflusst bleibt, aber das kann gar nicht sein. Veränderung wirkt sich auch auf unsere Beziehung zu Gott aus – das wird morgen das Thema sein: wie entwickeln wir uns und wie entwickelt sich unser Glaube? Glaube muss sich immer wieder neu erfinden, er kann sich nicht das ganze Leben über gleich äußern. Wir müssen damit rechnen, dass es immer wieder Krisenzeiten geben wird, in denen unsere Art die Beziehung zu Gott zu leben, sich völlig ändern kann.

Auch unserer Gemeinden ändern sich. Das wird ein Thema für Sonntag sein. Jede Gemeinde geht durch viele Phasen. Dabei kommt es immer wieder zu Krisen, wobei ich das Wort in dem Zusammenhang nicht negativ meine sondern einfach als eine spannende Übergangsphase. Solche Veränderungen mögen viele von uns nicht gern.
Es ist auch okay, keine Veränderungen zu mögen, man darf sich ihnen allerdings nicht komplett verweigern. Wir können ihnen nicht entgehen und sollten deshalb positiv mit ihnen umgehen. Eine große Veränderung für jede Gemeinde sind Kinder. Da wir eine Kindersegnung haben werden, werde ich auch darauf besonders eingehen.

Schließlich wird es einen Teil geben, der sich damit beschäftigt, Visionen zu leben und zu erleben, wie sie sich erfüllen. Der ganze Prozess von Veränderung hat viel mit Gottes Reden und Vision zu tun. Es ist wichtig, damit umgehen zu können, damit Träume nicht enttäuscht werden und Gottes Reden sich nicht nachteilig für uns auswirkt.
Die Erfahrung durch Veränderungen zu gehen ist uns allen gemeinsam. Gott sagte Abraham sich aufzumachen um in ein fremdes Land zu gehen. Er kannte weder den Weg noch den Ziel. Als die Jünger sich entschieden Jesus zu folgen, konnte keiner von ihnen wissen, was auf sie zukommen würde. Es war ein Weg ins Ungewisse der durch tiefere Tiefen und höhere Höhen führte, als sich die meisten vorstellen können.
In allen Veränderungen und auf dem ganzen Weg gibt es einige Verse aus Jesaja, die uns Sicherheit geben können:

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir.
2 Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen.
3 Denn ich, der Herr, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein Retter. (Jesaja 43,1-3 nach der Einheitsübersetzung)

Wenn es Menschen auf der Welt gibt, die sich nicht fürchten müssen, dann sind wir es. Wir sind nicht allein und können der Zukunft gelassen entgegen sehen.

10. Oktober 2009 in theologie und gemeinde 5

Dreieinigkeit

Nachdem ich gestern einen veröffentlichten Artikel aus dem kranken Boten gepostet habe kommt heute einer, der nicht veröffentlicht wurde, weil ich ihn an die falsche Mailadresse geschickt habe. So kann’s gehen.

Die Dreieinigkeit ist eines der ältesten ungelösten Rätsel in der Geschichte der christlichen Theologie. Es hat lange gedauert, bis man sich überhaupt darauf einigen konnte: Gott ist eine Trinität aus Vater, Sohn und Heiligem Geist.
Bevor man sich 381 auf dem 1.Konzil von Konstantinopel endgültig für die Trinität Gottes entschied, mussten einige andere Fragen geklärt werden. Die wichtigste war, ob Jesus Gott war oder nicht. Schon diese Frage brachte einige Diskussionen. Geschichtlich ist das sehr komplex, denn die Formel, dass Jesus „ganz Gott und ganz Mensch“ ist, wurde erst 451 auf dem Konzil von Chalcedon gefunden – also nachdem die Frage der Dreieinigkeit schon geklärt war. Es musste auch diskutiert werden, ob der Heilige Geist an sich Gott war, oder nur etwas, das vom Vater, vom Sohn oder von beiden gemeinsam ausging. In dieser Frage gab es Kontroversen zwischen der Ostkirche und der Westkirche. Insgesamt brauchte die Kirche Jahrhunderte, um zu den Glaubenssätzen zu kommen, die uns heute selbstverständlich erscheinen. Wenn man sich für Theologie und Kirchengeschichte interessiert und gerne etwas philosophisch denkt, sind die ersten Jahrhunderte Christentum echt spannend.
Bis heute gibt es christliche Gruppierungen und Sekten, die es anders sehen. Am bekanntesten sind wohl die Zeugen Jehovas, die Jesus nicht als Gott anerkennen. Ansonsten ist nur noch die Frage aktuell, wie man sich die Dreieinigkeit vorstellen kann. Dazu gibt es bis ins 20. Jahrhundert aktuelle Beiträge. Manche haben ein „tritheistisches“ Modell vorgeschlagen, in dem quasi drei Götter unter demselben Namen leben. Andere haben ein „modalistisches“ Modell in die Diskussion geworfen, nach dem sich derselbe Gott in der Schöpfung als Vater, in der Erlösung als Sohn und in der Erfüllung als Heiliger Geist zeigt.
Wirklich überzeugen konnte bisher keine Position; man muss ehrlich sagen: Die Dreieinigkeit übersteigt unsere Vorstellungskraft. Seltsam, dass uns das wundert. Ist es wirklich unvorstellbar, dass der allmächtige, ewige Gott uns Rätsel aufgibt, die wir mit den Denkerbsen in unseren Köpfen nicht lösen können?

Meistens können wir gut damit leben, die Trinität nicht zu begreifen. Außer vielleicht, wenn man Atheisten oder gar Muslimen unser Gottesbild erklären will. Dann empfiehlt sich ein Themenwechsel. Aber für unsere Spiritualität sollte es kein wichtiges Thema sein.
Manchmal wundern wir uns beim Beten vielleicht über uns selbst, wenn wir Jesus mit „Vater“ anreden und ihm danken, dass wir seine Kinder sind. Oder Jesus bitten, uns zu erfüllen, was ja eigentlich der Heilige Geist tut. Ich meine aber, dass das nur Streit um Worte ist. Wenn es wirklich ein Gott ist, dann wird es nicht schlimm sein, den Sohn im Gebet mit dem Vater zu verwechseln. Gott wird schon wissen, wer gemeint ist.

Bleibt eine letzte Aufgabe für jeden, der die Bibel ernst nimmt und gern darin studiert. Es gibt zwar keine Bibelstelle in der das Wort „Trinität“ auftaucht (das wurde erst im dritten Jahrhundert von Tertullian geprägt), aber es gibt Stellen, auf denen unser trinitarisches Gottesbild gründet. Hier sind einige zum Nachlesen (Stellen, in denen die komplette Dreieinigkeit vorkommt, sind unterstrichen. Die anderen Stellen sprechen von Gott im Plural):
1.Mose 1,26 | 1.Mose 11,7 | 1.Mose 18 | Jesaja 6,8 | Matthäus 3,16-17 | Matthäus 28,19 | Apostelgeschichte 10,38 | 2.Korinther 13,13 | Epheser 1,17 |

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Der große Kirchenlehrer Augustinus von Hippo hatte nicht nur gute Phasen in seinem Leben. Als jungen Mann zogen ihn die widerbiblische Lehre der Manichäer und ein ausschweifendes Leben in ihren Bann. Während dieser Zeit hatte er die beste Fürbitterin, die er sich nur wünschen konnte: seine Mutter. Sie war bereits Christ und bereit, alles zu tun, was ging, damit ihr Sohn Jesus kennen lernte.
Sie ging regelmäßig zum Bischof und bat ihn, mit Augustinus zu reden und ihm den Quatsch der Irrlehre auszureden. Der Bischof hatte selbst einen Abstecher durch die Irrlehre hinter sich und meinte, dass man durch eigenes Nachdenken ohne weiteres selbst herausfinden konnte.

Als sich die Mutter von diesen Worten nicht beruhigen ließ, sondern mit Bitten und reichlich Weinen noch weiter in ihn drang, er möge mich kommen lassen und sich mit mir besprechen, da sagte er, schon im Ton des Überdrusses: „Nun geh und lass mich! So wahr du lebst, es ist unmöglich, dass ein Sohn solcher Tränen verloren geht.“

In den ganzen „Bekenntnissen“ des Augustinus hat mich diese Begebenheit am meisten beeindruckt. Ich kann mir seine Mutter Claudia gut vorstellen, wie sie unter Tränen um die Seele ihres Sohnes gerungen und letztlich den Sieg davon getragen hat. Niemand kann besser für einen Menschen beten als jemand, der liebt. Nur die Liebe gibt Kraft, über Jahre zu beten und zu kämpfen.
Fürbitte ist keine Kopfsache. Wir rezitieren keine Gebete, sondern flehen um Menschen, die wir lieben. Es geht nicht darum, gut formulierte Worte zu sprechen, sondern darum, unser Innerstes vor Gott auszuschütten und das ganze Gewicht unserer Persönlichkeit in den Wunsch hineinzulegen: „Rette meinen Freund!“ Auch wenn er es offenbar genervt gesagt hat, weil er die lästige Frau loswerden wollte, hatte der Bischof bestimmt Recht; wie kann jemand verloren gehen, für den ein anderer mit der ganzen Kraft des Herzens betet?

Vielleicht geht es Dir jetzt wie mir: Du fragst Dich, wo es denn solche Beter gibt. Ich fürchte, sie sind eher selten geworden. Vielleicht hast Du Dich mit Gebet auseinander gesetzt und wünscht Dir selber solche Beter für Dich, Deine Familie oder Deinen Dienst. Die wünsche ich mir auch, aber wie gesagt: Solche Beter sind selten. Vielleicht stellst Du Dir auch die wichtigste Frage überhaupt: Wie kann ich selbst lernen so zu beten? Die Antwort darauf beantwortet auch die anderen Fragen. Wir können nicht erwarten, dass andere so beten, wenn wir selbst es nicht tun.
Es gibt drei einfach Schritte, die jeder Christ gehen kann, um Fürbitte zu lernen. Wenn Du Beter vermisst, empfehle ich Dir, sie zu gehen.

1) Sage nicht, dass Du kein Beter bist.
Natürlich gibt es Leute, denen Gott eine besondere Begabung gegeben hat, ausdauernd zu beten. Das heißt aber nicht, dass er uns andere nicht gebrauchen kann. Beten bedeutet, mit Gott zu reden, und ist damit das Vorrecht eines jeden Christen. Statt zu sagen, dass Du kein Beter bist, solltest Du Dich lieber selbst vom Gegenteil überzeugen und beten.

2) Lass Gefühle zu.
Fürbitte darf emotional sein. Es dürfen Tränen fließen. Es darf geschrieen werden. Es darf gelacht werden. Wir legen unserer Frömmigkeit allzu oft rationale Zügel an, weil uns ihre emotionalen Züge nicht geheuer sind. Gerade in gemeinsamen Gebetszeiten sehen wir oft mehr auf die Menschen um uns herum als auf Gott. Lerne, ehrlich zu beten und Dein Innerstes vor Gott nach außen zu kehren. Das gilt umso mehr für negative Gefühle wie Wut, Schmerz und Trauer, die Christen oft nicht mal ihrem Gott zeigen.

3) Bitte Gott, Dir seine Gefühle zu zeigen.
Gottes Herz ist genauso gebrochen wie unseres, wenn er Menschen sieht, die verloren gehen, krank oder zerbrochen sind. Er weint genauso über soziale Ungerechtigkeit, weltpolitische Missstände und Katastrophen. Gebet kann nicht langweilig sein, wenn wir Gottes Perspektive einnehmen. Je mehr wir die Welt mit Gottes Augen sehen, umso deutlicher wird, dass Gott Menschen sucht, die beten, fasten, predigen und auf alle anderen Weisen sein Reich bauen.

[dieser Beitrag ist auch im aktuellen Kranken Boten erschienen]
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The great Father of the Church, Augustine of Hippo did not only just have good phases in his life. As a young man he fell under the spell of the antibiblical teachings of the Manichaeans and a riotous life. He had the best intercessor that he could possibly have wished for during this time – his mother. She was already a Christian and was prepared to do anything it took so that her son could get to know Jesus.

She regularly visited the bishop and asked him to talk with Augustine and to talk him out of the rubbish of the heresy. The bishop had already been through a stint of the heresy and thought that you could find your own way out of it just by thinking about it on your own. When the mother wasn’t appeased by these words and persisted with pleas and abundant weeping so that he would let me come to him and talk to me, he said already in a tone of weariness: “Now go and leave me! Upon your life, it’s impossible that a son of tears like yours will get lost!“

In the whole of the ‘denominations’ of Augustine, this incidence is the one that impressed me the most. I can picture his mother Claudia well, how she competed under tears for her son’s soul and finally triumphed. Nobody is better able to pray for a person than someone who loves. Only love gives energy to pray and battle for years.

Intercession is not a rational matter. We do not recite any prayers, what we do do is plead for people that we love. It is not about formulating good words, it is about letting go of our innermost thoughts and emotions to God and throwing ourselves wholeheartedly into something we want – ‘save my friend!’. Even if he sounded annoyed because he wanted to get rid of the pestering woman, the bishop was probably right; how can somebody go missing when somebody else is praying for them from the bottom of their heart?

Maybe you are thinking the same thing as me – where do you find someone like that to pray for you? I am afraid that they are becoming fewer and far between. Perhaps you have dealt with prayer and whish for someone to pray for you, your family or your service. That is what I wish for to but as I say, such people are rare. Perhaps you are also asking the most important question of all: How can I learn to pray that way myself? The answer to this question also answers other questions. We cannot expect other people to pray like that if we do not do it ourselves.

There are three simple steps that every Christian can follow to learn intercession. If you miss people that pray, I recommend you try these out:

1) Do not say that you cannot pray.

Of course there are people to whom God gave a special talent, to be able to pray persistently. But that does not mean that He could not use the rest of us. Praying means talking to God and is therefore the prerogative of every Christian. Instead of saying you cannot pray, you should convince yourself of the exact opposite and pray.

2) Allow feelings.

Intercession can be emotional. You are allowed to shed tears. You are allowed to scream. You are allowed to laugh. We live our piety all too often with the reins pulled too tightly because their emotional traits make us feel uneasy. During common prayer times we often look more at the people around us rather than looking to God. Learn to pray honestly and to convert your innermost feelings outwards to God. This goes even more for negative feelings like anger, pain and sadness that Christians do not even show to God.

3) Ask God to show you His feelings.

God’s heart is just as broken as ours when he sees people who go wayward, become ill or broken. He cries just like us over social injustice, worldly, political grievances and catastrophes. Prayer cannot be boring if we take in God’s perspective. The more we view the world through God’s eyes, the clearer it becomes that God is looking for people to pray, fast, preach and build His kingdom in all other ways.
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Immer wieder höre ich, dass es ein „manual“, also ein Handbuch gibt. Ich frage mich, ob es das original Handbuch von John G.Lake ist, das Curry Blake besitzt, oder ob es ein eigenes ist. Bisher wirkte die Lehre recht unsystematisch, so dass ich nicht davon ausgehe, dass er aus einem Handbuch predigt.

Curry sagt von sich selber, dass er nicht gesund lebt und kein Obst isst. Er lebt von Burgern, Cola und anderem fastfood und hält offensichtlich nichts von gesunder Ernährung. Seiner Meinung kommt es auf den Glauben an, den man in etwas setzt und damit ist es schon fast gefährlich, wenn man an gesunde Ernährung (mehr) glaubt als an Heilung. Ich schreibe das auf weil es nicht nur dem meisten entgesetzt ist, was andere über Heilung sagen, sondern auch anders als das, was ich selber glaube und lebe. Ich halte gesunde Ernährung für wichtig und meine, dass sie zu einem verantwortlichen Umgang mit unserem Körper gehört. Letztlich werde ich gerade auf solche Aussagen von Blake aufmerksam weil er dauernd heilige Kühe schlachtet und ich seinen völlig anderen und eigenen Ansatz interessant finde. Er fordert mich heraus und reizt mich, meine eigenen Ansichten zu hinterfragen. – Ich komme allerdings meistens doch wieder bei meinen eigenen Ansichten wieder raus, nehme sie aber noch weniger als Gesetz als ich das ohnehin schon tue. Ebenso wie Blake habe auch ich festgestellt, dass es zu jeder Regel eine Ausnahme gibt. Egal, was man glaubt, es gibt immer Menschen die auf total andere Weise gesegnet, geheilt und verändert werden.

Wieder zwei Sachen über Kampfsport und die Parallelen zum geistlichen Leben:
a) Es gibt Lehrer, die alles über Kampfsport wissen, aber keinen echten Strassenkampf gewinnen würden. Ebenso gibt es Heilungsseminare in denen man viel lernt, das nicht klappt. Viele Lehrer sind Theoretiker… autsch! Ich bin froh, dass ich wenigstens einige Kämpfe definitiv gewonnen habe.
b) „The fancy moves are only for show“ – die coolen Tricks sind nur show. In einem Kampf macht man nichts vor sondern macht, was funktioniert und das sind immer einfache schnelle moves. Vieles, was wir in den übernatürlichen Diensten sehen, ist nur seelisch und show. Jesus kam ohne geistliche Atmosphäre und gesalbte Musik aus. Wir müssen das auch können sondern sind wir aussserhalb der Gemeinde nutzlos.

Glaube des Kranken ist nicht immer das Entscheidende bei Heilung. Es gibt viele Geschichten in denen der Kranke sicher keinen Glauben hatte. Ein Beispiel ist natürlich Lazarus, der tot war und sicher nicht mehr glauben konnte. Ein anderes ist Hank, das Pferd von John Wesley, das dieser durch Handauflegung geheilt hat. Es kommt nicht auf die innere Einstellung des Kranken an, sondern auf die des Heilers. Jesus hat immer wieder mal mit seinen Jüngern geschimpft wegen ihres Unglaubens, aber nicht mit den Leuten für die sie gebetet hatten. Es kommt also darauf an, wer die Christen sind, die beten und nicht, wer die Menschen sind für die gebetet wird. Ich finde diesen Gedanken sehr interessant. Ich traue mich nicht, ihn auszusprechen weil er eine Last auf gute Leute legen kann, die mit wenig Erfolg für Kranke beten. Das will ich genauso wenig wie eine Last auf Kranke zu legen. Dennoch handle ich selber permanent aus der Überzeugung heraus, dass es mir an liegt, wenn etwas nicht klappt. Ich arbeite an mir.

Schöne Geschichte von Smith Wigglesworth: Ein Mann ohne Fuß kommt zu ihm und Smith sagt zu ihm: „geh Schuhe kaufen“. Der Mann geht los und als er den Stumpf in den Schuh steckt, wächst ein Fuß. Blake nimmt die Geschichte zur Illustration, dass es eine Heilungsmethode sein kann, jemanden loszuschicken um etwas unmögliches zu tun. Manche werden geheilt wenn sie dem gehorsam sind, was ein Mann Gottes sagt. Blake erzählt dazu auch eine eigene Geschichte in der jemand mit einer Quecksilbervergiftung geheilt wird indem er tut, was Blake ihm sagt: einen Milchshake kaufen. Die Geschichte ist nicht weniger beeindruckend als die von Smith. Jesus selbst hat es öfter so gemacht und Leute weggeschickt, bei denen die Heilung auf dem Weg kam.

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