9 In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.
10 Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, daß der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.
11 Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. (Markus 1,9-11 nach der Einheitsübersetzung)
Parallel: Matthäus 3,13-17 / Lukas 3,21-22 / Johannes 1,29-34
Das erste Mal taucht Jesus im Markusevangelium bei seiner Taufe auf. Diese Geschichte hatte Petrus selber nicht miterlebt, denn Jesus berief seine ersten Jünger erst ein paar Wochen später. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Geschichte damals in aller Munde war und so konnte Petrus sie seinem Freund Markus in allen Einzelheiten erzählen.
Johannes predigte deutlich über Umkehr und viele Menschen erkannten, dass sie nicht so lebten wie Gott es sich wünscht. Viele veränderten ihr Leben und ließen sich als Zeichen dafür von Johannes im Jordan taufen. Unter ihnen saß Jesus selber. Er hörte zu, gab sich nicht zu erkennen und kam schließlich selber nach vorne um sich taufen zu lassen. Und das obwohl er der einzige im ganzen Gottesdienst war, der nicht gesündigt hatte und genauso lebte, wie Gott es von ihm verlangte.
In den Gottesdiensten von Johannes ging immer einiges ab: Menschen wurden ihre Sünden so drastisch klar, dass sie unter Tränen zusammenbrachen; andere waren so froh darüber, dass sie neu mit Gott anfangen konnten, dass sie vor Freude anfingen zu singen. Aber bei Jesus geschah etwas wirklich Seltsames: als er aus dem Wasser stieg hörten alle eine Stimme vom Himmel und Gott selbst sprach: das ist mein Sohn! Der Heilige Geist kam in sichtbarer Gestalt, als eine Taube, auf Jesus und von diesem Moment an ging Jesu Dienst richtig los.
Natürlich ist der Heilige Geist keine Taube. Es war nur eine Erscheinung, deshalb schrieb Markus auch, dass er aussah wie eine Taube. Wichtig ist, dass Jesus erst von diesem Moment an die großen Wunder tun konnte, die er in den nächsten drei Jahren tat. Hast Du Dir Jesus nicht auch schon mal als einen Übermenschen vorgestellt und gedacht, dass Du nie das hinkriegen würdest, was er getan hat? Aber Jesus war kein Übermensch, er war ein Mensch wie wir. Als Gott in Jesus Mensch wurde, legte er all seine göttlichen Eigenschaften ab. In seinen dreiundreissig Erdenjahren war Jesus zwar Gott, aber er war nicht allwissend, nicht allmächtig und nicht allgegenwärtig. Jesus war ganz Gott und ganz Mensch, deswegen ist es vielen Menschen zu seiner Zeit so schwer gefallen, in ihm den versprochenen Messias zu sehen. Alles, was er an Übernatürlichem getan hat, tat er durch den Heiligen Geist. Deshalb ist die Erfüllung Jesu mit dem Heiligen Geist so wichtig, dass sie in allen vier Evangelien zu finden ist.
Für Jesus war der Dienst im Heiligen Geist so wichtig, dass er seine Jünger nach der Himmelfahrt anwies, in Jerusalem zu bleiben und auf das Kommen des Geistes an Pfingsten zu warten (Apostelgeschichte 1,8). Mit Gottes Geist können wir genauso übernatürliche Dinge erleben wie Jesus (Johannes 14,2).
Neueste Kommentare