Das alte Zitat von George Santayana ist hier zwar nicht direkt anwendbar, ich zitiere es aber dennoch:

„Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“

Ich meine, dass es bei guten Lektionen aus der Geschichte vielleicht genau andersherum ist und sie uns inspirieren und die Kraft geben kann, sie zu wiederholen. Es gab einmal eine Zeit, in der Deutschland eine Erweckung erlebte, die bis Indien ging. Natürlich gab es auch andere Erweckungen auf deutschem Boden (die prominenteste wohl unter Zinzendorf), aber im Moment wollen wir uns an Hermann Zaiss erinnern.
Hier sind wieder einmal zwei Ausgaben der fröhlichen Nachrichten. Durch Geburtstag im Besonderen und den Umbau im Allgemeinen komme ich erst jetzt dazu, den Artikel zu veröffentlichen.

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Ohne große Worte folgen hier zwei großartige downloads: die Ausgaben 04 und 05 der Fröhlichen Nachrichten von 1953:

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16 Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer.
17 Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
18 Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
19 Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.
20 Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach. (Markus 1,16-20 nach der Einheitsübersetzung)

Parallel: Matthäus 4,18-22 / Lukas 5,1-11 / Johannes 1,35-51

Jesus wählte sich zwölf Leute aus, die mit ihm umherzogen und bei allem dabei waren, was er tat. Wahrscheinlich hat Markus zumindest die meisten, wenn nicht alle, dieser Jünger persönlich gekannt. Das Wort „Jünger“ bedeutet so viel wie Auszubildender – Jesus hat also Leuten das, was er wusste weitergegeben und sie ausgebildet. Manchmal werden die ersten zwölf Jünger auch „Apostel“ genannt.
Im Laufe dieser Ausbildung haben die Jünger Gott kennengelernt und Jesus brachte ihnen bei, wie man Gottes Botschaft am besten verkündet. In den Evangelien finden sich viele Berichte darüber wie die Jünger ähnliche Wunder wie Jesus vollbracht haben und offensichtlich viel von ihm gelernt haben. Neben den zwölf Jüngern gab es eine ständig wechselnde Zahl weiterer Nachfolger, die mal mit Jesus gegangen sind und dann wieder eigene Wege gingen.
So ist es auch heute noch, dass es Christen gibt, die sehr eng mit Jesus leben und unbedingt das lernen und umsetzen wollen, was er uns zu sagen hat und dass es Christen gibt, die zwar mit Jesus leben, aber nicht wirklich das tun, was er ihnen sagt. Das Leben als Christ macht erst dann richtig Spass, wenn wir Jesus mit allem nachfolgen, was in uns ist und uns ausmacht.
Gott möchte, dass jeder Mensch Jesus nachfolgt und so lebt, wie es gut ist.
zum Weiterlesen und weiterarbeiten:

Die Namen der zwölf Jünger findest Du im Matthäusevangelium: 10,2-4.

Heute kommt die erste Nummer der Fröhlichen Nachrichten überhaupt. Am 01.01.1953 fing alles an. Die ersten Ausgaben (ich weiß noch nicht, wieviele, aber auf jeden Fall das erste Jahr) hatten vier Seiten. Später wurden es irgendwann acht. Der Jahrgang 1953 hätte nicht viel später gescanned werden sollen. Das Papier ist schon sehr brüchig, was vermutlich auch mit der allgemeinen Papierqualität kurz nach dem Krieg zusammenhängt.
Ausgabe Nr.2 findet sich in Manfreds Archiv nicht. Wenn die jemand hat, wäre ich sehr dankbar wenn er oder sie die Ausgabe zugänglich machen würde.

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14 Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes
15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! (Markus 1,14-15 nach der Einheitsübersetzung)

Parallel: Matthäus 4,12-17

Mittlerweile hatte man Johannes den Täufer (s. Markus 1,1-8) ins Gefängnis gesteckt und er wartete auf seine Hinrichtung. Jesus begann nach der bestandenen Versuchung in der Wüste zu predigen. Er hatte keine Ausbildung wie die heutigen Pfarrer und auch keine Kirche die ihn bezahlte. Er sprach mit den Menschen über das, was ihm am wichtigsten war: Gott und sein Reich. Mit der Zeit sammelten sich immer mehr Menschen um ihn, denn es geschahen immer ungewöhnliche Dinge wenn Jesus predigte und seine Predigten waren viel kraftvoller als alles, was man sonst zu hören bekam.
Jesu Botschaft war einfach und klar: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! (Markus 1,15)”. Die Zeit des Wartens auf den Messias ist vorbei. Jetzt war es endlich so weit – die Zeit war erfüllt und Jesus stand vor den Menschen, Gottes Reich kam.

„Umkehr“ übersetzen andere Bibelübersetzungen als „Buße“. Das bedeutet, dass man versteht, dass man einen Fehler gemacht hat. Auf einmal versteht man, dass es falsch ist, wie man immer gelebt hat und entscheidet sich, ab jetzt alles anders zu machen.
Die erste große Umkehr geschieht wenn wir Jesus unser Leben geben, oder uns bekehren, wie manche sagen. Aber auch danach kehren wir immer wieder um, wenn wir unser Leben an einem Punkt ändern an dem wir nicht so gedacht und gehandelt haben wie Gott es gut findet. Umkehr ist deshalb der Weg in Gottes Reich, weil Gott dadurch immer mehr von uns bekommt. Umkehr ist immer freiwillig. Man muss selber den Willen Gottes erkennen und danach handeln.

Hier die nächsten Fröhlichen Nachrichten. Wenn ich das so lese denke ich, dass es mal einen Band mit Predigten von Zaiss geben sollte. Ich habe einen von Smith Wigglesworth und einen von John G.Lake. Beides 1000-Seiten Bücher. Warum gibt es so was nicht von Zaiss?

Man beachte auch die Annonce für das Kinderbuch in der 22 auf der letzten Seite. Ich finde die Auswahl der Bücher durchweg sehr gut und liebevoll ausgesucht. Auch die beeindruckende Liste der ecclesia-Gemeinden ist interessant. Wie viele Gemeinden man in 11 Jahren gründen kann; da könnten wir uns noch eine Scheibe von abschneiden.

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12 Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste.
13 Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. (Markus 1,12-13 nach der Einheitsübersetzung)

Parallel: Matthäus 4,1-11 / Lukas 4,1-13

Nach seiner Taufe führt der Heilige Geist Jesus dazu, in der Wüste zu fasten. Das bedeutet, dass Jesus einen „Eindruck hatte“, wie man es heute oft ausdrückt. Gottes Geist führte ihn in die Wüste. Vielleicht hatte er das Gefühl, dass er einige Zeit mit Gott allein verbringen sollte, möglicherweise hatte er auch einfach nur eine Sehnsucht nach Einsamkeit und Zeit mit Gott. Wenn Gott mit uns redet kann das auf verschiedene Weise geschehen und es ist wichtig zu lernen, die Stimme Gottes zu erkennen und von den anderen Stimmen in unserem Herzen zu unterscheiden.
Jesus konnte das und er wusste, dass er sich nicht selber ausgedacht hatte sondern Gott wollte, dass er zum beten in die Wüste geht.

In der Einsamkeit fand die erste Auseinandersetzung Jesu mit dem Teufel statt. Die Versuchung Jesu wirdim Markusevangelium nur kurz angerissen. Lukas berichtet mehr darüber (4,1-12). Für Markus war es nicht so wichtig worum es ging sondern nur, dass Jesus gewonnen hat. Versuchungen sind immer Möglichkeiten; genau so, wie Gott mit uns redet, kann auch der Teufel mit uns reden und uns Vorschläge machen. Dann sind Versuchungen die Möglichkeit sich zu entscheiden weiterhin den Willen Gottes zu tun oder von Gottes Weg abzukommen. Jesus steckte genauso wie wir in solchen Gewissenskonflikten, aber er hat gewonnen. Wenn er unser Vorbild ist, können wir uns genauso verhalten und gewinnen.

So, wieder zwei Fröhliche Nachrichten für die beiden nächsten Tage. Ich habe die Geistesgabenreihe von Zaiss noch nicht komplett, aber sie lohnt sich auf jeden Fall zu lesen. Hier ist der erste Teil der Gabe der Prophetie in dran (leider ist 1955-16 derzeit noch unvollständig). Besonders begeistert mich immer noch, dass das alles hier in der Gegend, so zu sagen „um die Ecke“ geschehen ist. Leute, lasst uns beten, dass wir das wieder erleben!

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9 In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.
10 Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, daß der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.
11 Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. (Markus 1,9-11 nach der Einheitsübersetzung)

Parallel: Matthäus 3,13-17 / Lukas 3,21-22 / Johannes 1,29-34

Das erste Mal taucht Jesus im Markusevangelium bei seiner Taufe auf. Diese Geschichte hatte Petrus selber nicht miterlebt, denn Jesus berief seine ersten Jünger erst ein paar Wochen später. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Geschichte damals in aller Munde war und so konnte Petrus sie seinem Freund Markus in allen Einzelheiten erzählen.
Johannes predigte deutlich über Umkehr und viele Menschen erkannten, dass sie nicht so lebten wie Gott es sich wünscht. Viele veränderten ihr Leben und ließen sich als Zeichen dafür von Johannes im Jordan taufen. Unter ihnen saß Jesus selber. Er hörte zu, gab sich nicht zu erkennen und kam schließlich selber nach vorne um sich taufen zu lassen. Und das obwohl er der einzige im ganzen Gottesdienst war, der nicht gesündigt hatte und genauso lebte, wie Gott es von ihm verlangte.
In den Gottesdiensten von Johannes ging immer einiges ab: Menschen wurden ihre Sünden so drastisch klar, dass sie unter Tränen zusammenbrachen; andere waren so froh darüber, dass sie neu mit Gott anfangen konnten, dass sie vor Freude anfingen zu singen. Aber bei Jesus geschah etwas wirklich Seltsames: als er aus dem Wasser stieg hörten alle eine Stimme vom Himmel und Gott selbst sprach: das ist mein Sohn! Der Heilige Geist kam in sichtbarer Gestalt, als eine Taube, auf Jesus und von diesem Moment an ging Jesu Dienst richtig los.

Natürlich ist der Heilige Geist keine Taube. Es war nur eine Erscheinung, deshalb schrieb Markus auch, dass er aussah wie eine Taube. Wichtig ist, dass Jesus erst von diesem Moment an die großen Wunder tun konnte, die er in den nächsten drei Jahren tat. Hast Du Dir Jesus nicht auch schon mal als einen Übermenschen vorgestellt und gedacht, dass Du nie das hinkriegen würdest, was er getan hat? Aber Jesus war kein Übermensch, er war ein Mensch wie wir. Als Gott in Jesus Mensch wurde, legte er all seine göttlichen Eigenschaften ab. In seinen dreiundreissig Erdenjahren war Jesus zwar Gott, aber er war nicht allwissend, nicht allmächtig und nicht allgegenwärtig. Jesus war ganz Gott und ganz Mensch, deswegen ist es vielen Menschen zu seiner Zeit so schwer gefallen, in ihm  den versprochenen Messias zu sehen. Alles, was er an Übernatürlichem getan hat, tat er durch den Heiligen Geist. Deshalb ist die Erfüllung Jesu mit dem Heiligen Geist so wichtig, dass sie in allen vier Evangelien zu finden ist.
Für Jesus war der Dienst im Heiligen Geist so wichtig, dass er seine Jünger nach der Himmelfahrt anwies, in Jerusalem zu bleiben und auf das Kommen des Geistes an Pfingsten zu warten (Apostelgeschichte 1,8). Mit Gottes Geist können wir genauso übernatürliche Dinge erleben wie Jesus (Johannes 14,2).

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