3 Wer sich einbildet, etwas zu sein, obwohl er nichts ist, der betrügt sich.
4 Jeder prüfe sein eigenes Tun. Dann wird er sich nur im Blick auf sich selbst rühmen können, nicht aber im Vergleich mit anderen.
5 Denn jeder wird seine eigene Bürde zu tragen haben. (Galater 6,3-5 nach der Einheitsübersetzung)
Paulus führt hier einen Gedanken fort, den er in den letzten beiden Versen angefangen hat. Es ist gefährlich, mehr auf seine Geschwister im Glauben zu achten als auf sich selbst. Überall, wo es Menschen gibt, gibt es eine fiese Krankheit: sich miteinander zu vergleichen um in diesem Vergleich besser ab zu schneiden, als die anderen. Leider ist das in christlichen Gemeinschaften nicht anders als in der Welt.
Überlege Dir mal selbst, wie oft Du Deinen Selbstwert darauf aufgebaut hast, dass ein anderer schlechter aussieht als Du, oder nicht so gut singt, dümmer ist oder sonst etwas. Ich gestehe offen, dass ich oft so gedacht habe und immer noch oft in der Versuchung stehe, so zu denken. Ganz schlimm wird es dann da, wo alle anderen besser sind als Du. Ich habe mal auf dem Blog eines meiner Lieblingslobpreisers eine nette Geschichte gelesen.
Er war eingeladen, Lobpreis bei einem Leitertreffen zu machen, also packte er seine Gitarre ein und ging los. Auf dem Weg fiel ihm ein, dass Jason Upton da sein würde und er bekam ein fieses Gefühl in der Magengegend. “Upton spielt viel besser Klavier als ich und hat immer ein Prophetie. Vielleicht sollte besser er die Anbetung leiten.” Dann fiel ihm ein, dass Don Potter auch da sein würde. “Der singt besser als ich und hat immer spontane Lieder. Vielleicht sollte er die Anbetung leiten.” Mit solchen Gedanken kann man sich beschäftigen, denn es gibt immer einen, der besser ist als man selber. Schliesslich betrat er die Bühne und dachte sich: “egal, wer alles hier ist, ich stehe auf der Bühne, weil Gott mich hier haben wollte.”
Es gibt immer einen, der besser und einen, der schlechter ist. Beides macht unseren Wert nicht aus. Wir sind, wer sind durch Gottes Gnade und sollten so leben. Wir müssen unseren Wert nicht damit aufbessern, dass jemand schlechter ist als wir, denn wir haben unendlichen Wert für Gott. Wir müssen auch nicht höher von uns denken als sich gehört, weil es Gnade ist, die uns zu dem macht, was wir sind. Wir sollten auf uns selbst sehen und unseren Wandel mit dem Herrn. Wir sollten mehr zu der Person werden, als die wir geschaffen wurden und zu der uns Gott uns wieder machen will – das ist eine gute Blickrichtung!
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