18. November 2010 in theologie und gemeinde 11

Nachfolge

1937 schrieb Dietrich Bonhoeffer ein aufwühlendes, verstörendes Buch. Ein katholischer Blogger schreibt: „Ich kann mich nicht erinnern, einen spröderen Text je gelesen zu haben. Gleichzeitig wüsste ich nicht, welche Schrift eines Theologen mich unvermittelter getroffen hätte.“ Es geht mir ähnlich; Bonhoeffers „Nachfolge“ hat eine Aktualität, der man sich schwer entziehen kann.

Die dreißiger Jahre waren überschattet vom aufziehenden Krieg, Pogrome lagen in der Luft, und die Kirche war dabei sich anzupassen. 1937 schloss die NS-Regierung Bonhoeffers Predigerseminar in Finkenwalde. Man merkt seinen Büchern eine tiefe Sorge um die Kirche an, die sich auch in seinem (kirchen-) politischem Werk in dieser Zeit niederschlug: Er spürte, dass die Kirche innerlich zu geschwächt war, um dem gewachsen zu sein, was kommt. So arbeitete er in fieberhafter Eile an Allianzen und Bekenntnissen, um der Kirche die Kraft zu geben, sich gegen den beginnenden Nationalsozialismus zu stellen.
In diesem Klima wurden die berühmten und bewegenden Zeilen des ersten Kapitels von „Nachfolge“ geschrieben:

Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche. Unser Kampf heute geht um die teure Gnade.
Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderter Trost, verschleudertes Sakrament; Gnade als unerschöpfliche Vorratskammer der Kirche, aus der mit leichtfertigen Händen bedenkenlos und grenzenlos ausgeschüttet wird; Gnade ohne Preis, ohne Kosten. Das sei ja gerade das Wesen der Gnade, dass die Rechnung im voraus für alle Zeit beglichen ist. Auf die gezahlte Rechnung hin ist alles umsonst zu haben. Unendlich groß sind die aufgebrachten Kosten, unendlich groß daher auch die Möglichkeiten des Gebrauchs und der Verschwendung. Was wäre auch Gnade, die nicht billige Gnade ist?
Billige Gnade heißt Gnade als Lehre, als Prinzip, als System; heißt Sündenvergebung als allgemeine Wahrheit, heißt Liebe Gottes als christliche Gottesidee. Wer sie bejaht, der hat schon Vergebung seiner Sünden. Die Kirche dieser Gnadenlehre ist durch sie schon der Gnade teilhaftig. In dieser Kirche findet die Welt billige Bedeckung ihrer Sünden, die sie nicht bereut und von denen frei zu werden sie erst recht nicht wünscht.
[…]
Teure Gnade ist das Evangelium, das immer wieder gesucht, die Gabe, um die gebeten, die Tür, an die angeklopft werden muss. Teuer ist sie, weil sie in die Nachfolge ruft, Gnade ist sie, weil sie in die Nachfolge Jesu Christi ruft; teuer ist sie, weil sie dem Menschen das Leben kostet, Gnade ist sie, weil sie ihm so das Leben erst schenkt; teuer ist sie, weil sie die Sünde verdammt, Gnade, weil sie den Sünder rechtfertigt… Teure Gnade ist Menschwerdung Gottes.
(Bonhoeffer, Dietrich: Nachfolge, S. 14-16 der Originalausgabe)

Worüber Bonhoeffer spricht, ist eine schwache Kirche, die von Gnade spricht, aber Gott nicht ernstlich sucht, eine Kirche, die Herrlichkeit sucht, aber das Kreuz verachtet. Eine solche Kirche wird niemals Stand halten, wenn Standfestigkeit gefragt ist.
Besonders wühlt mich auf, dass man in einer solchen Kirche Bedeckung der Sünden bekommt, die man nicht bereut und von denen man nicht frei werden will. So wird Gnade zu einem Freibrief für Sünde. Wir sind ja erlöst, egal was wir tun und wie wir leben. Gerade diese Geisteshaltung treffe ich allüberall bei Jesus Freaks an. Wir haben ein Fundament von Vergebung und wissen, dass wir errettet sind. Aber wir haben auf dieses Fundament nichts aufgebaut und sind nicht zu der Erkenntnis gekommen, was das Opfer Jesu wirklich bedeutet.
Jesus ist nicht gestorben, damit uns Sünde nicht tötet, sondern damit die Sünde getötet wird. Er ist nicht gestorben, damit wir frei sind, zu sündigen, ohne Angst vor Strafe zu haben, sondern damit wir frei sind von Sünde. Ich meine, dass ein Ruck durch unsere Bewegung gehen muss, der uns rausreißt aus einem Lebensstil, der Sünde toleriert (und nicht selten feiert) und uns zu einem heiligen Leben befreit. Alles andere nimmt der Gnade, die Jesus alles gekostet hat, ihren Wert und verkauft sie unter Preis.

[dieser Artikel ist im kranken Boten erschienen]

16 Ein Tor zeigt seinen Unmut auf der Stelle ein Kluger aber steckt eine Schmähung ein. (Sprüche 12,16 nach der Zürcher)

Es ist dumm, sich von Gefühsregungen hinreissen zu lassen. Für einen Toren ist der erste Gedanke immer der beste, er handelt impulsiv und spontan. Dadurch wird er oft unter den Folgen seiner Taten zu leiden haben. Am meisten bereut man die Dinge die man unüberlegt, aus der Laune des Augenblicks heraus, getan hat. Die Sprüche illustrieren dieses Prinzip mit einem der stärksten Gefühle überhaupt: Kränkung. Man schlägt schnell im Affekt zurück wenn man gekränkt wurde. Das gleiche gilt natürlich auch für Begierde und andere starke Regungen, aber im Falle von Kränkungen weiß sicherlich jeder, was gemeint ist.

Es ist dumm, seinen Unmut dann sofort zu zeigen. Besser, man kommt erst mal wieder runter sonst ist die Gefahr groß, dass man sich noch tiefer reinreitet indem man etwas sagt, was einem nachher leid tut. Ein Kluger hat gelernt seine Gefühle zu kontrollieren und sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen.

[systematisch durch die Bibel]

Vor einigen Tagen schrieb ich schon einmal über einen Text von Wolfhart Pannenberg. Heute kommt noch ein Post zu dem, was er für die „Krise des Schriftprinzips“ hält oder hielt. Pannenberg schreibt:

Die „Sache“ der Schrift, die Luther im Sinne hatte, nämlich Person und Geschichte Jesu, ist für unser historisches Bewußtsein nicht mehr in den Texten selbst zu finden, sondern muß hinter ihnen erschlos¬sen werden. Dadurch ist für die Theologie die Frage entstanden, was nun eigentlich als theologisch maßgeblich zu gelten hat, die biblischen Texte oder die hinter ihnen zu erschließende Geschichte. (Seite 15-16)

Ich frage mich, ob das nicht etwas zu dramatisch dargestellt ist. So groß sehe ich die theologischen Unterschiede gar nicht. Ich meine, dass sich da in der universitären Theologie eine Denkweise oder Anschauung herausgebildet hat, die sich allzu leicht von der biblischen Offenbarung entfernt. Es ist immer noch möglich, die Bibel als Ganzes, aus einem Guss zu verstehen, aber das ist in theologischen Fachkreisen nicht mehr kommod. Viele Widersprüche und Verständnisschwierigkeiten habe ich nicht einmal gesehen als man sie mir gezeigt hat. Insgesamt gehe ich davon aus das wir – abgesehen von einigen offensichtlichen Unklarheiten, z.B. der genauen Abfolge der Ereignisse um die Kreuzigung – einen genauen Bericht über Jesus haben. Manchmal muss man etwas zwischen den Zeilen lesen oder unterschiedliche Berichte harmonisieren, aber im Großen und Ganzen suche ich keine Geschichte hinter der Geschichte sondern bin mit dem überlieferten Text sehr zufrieden.

Später auf Seite 16 beobachtet Pannenberg einen interessanten Gegensatz in dieser Frage:

Die Leben-Jesu-Forschung des 19. Jh. stellte sich auf den Boden der Geschichte Jesu, verlor dabei aber deren Zusammenhang mit der Christusbotschaft der Apostel aus dem Blick. Daher hat im Gegenschlag die kerygmatische Theologie unseres Jahrhunderts die historische Rückfrage für theologisch gleichgültig und nur die Texte in ihrem Zeugnischarakter für theologisch verbindlich erklärt.

Zur Erklärung für Nich-Theologen: Kerygma ist griechisch und bedeutet „Verkündigung“. Es geht darum, dass Christus in der Verkündigung der Kirche lebt und dass die Frage, ob er tatsächlich – als historische Tatsache – auferstanden ist, zweitrangig ist. Hier zeigt sich letztlich, wie destruktiv sich Extreme auswirken können. Warum muss man sich unbedingt entscheiden, wenn es möglich wäre, eine angenehme Mitte zu besetzen und so vielleicht zu einer viel jesusmäßigeren und dennoch biblischen Theologie zu gelangen? Wenn man erst einmal davon ausgeht, dass die biblischen Texte keine genaue Überlieferung des Lebens Jesu darstellen muss man natürlich das ganze Christentum auf einen anderen Boden stellen. Aber ich sehe nach wie vor keinen Grund dafür, an einer tatsächlichen Auferstehung zu zweifeln.
Eine zweite Kluft stellt die Gedankenwelt des NT zur heutigen Sicht der Welt dar. Will man verstehen, was die Texte des NT ursprünglich gemeint haben, stößt man schnell auf das Problem, dass wir sie heute ganz anders verstehen, als damalige Leser sie verstanden haben. Ist diese Kluft „ einmal in ihrer Tiefe bewußt geworden, so kann sich keine Theologie mehr im naiven Sinne als „biblisch“ verstehen, als ob sie inhaltlich identisch sein könnte mit den Auffassungen des Paulus oder des Johannes.“ (Seite 17) „In veränderter Situation besagen die gleichen Formulierungen, selbst wenn sie wörtlich rezitiert würden, nicht mehr dasselbe wie zur Zeit ihrer Entstehung.“
Ich meine, dass gerade hierin ja die Aufgabe der Theologie und noch mehr der PredigerInnen besteht, dass wir erst den Sinn herausbekommen, den die Texte früher hatten (Theologie) und ihn dann so predigen, dass man ihn heute leben kann (Homiletik). Das war nie anders, auch nicht zu Zeiten der Reformation, auch wenn man das Problem da vielleicht noch nicht als dringend wahrgenommen hat. Von daher würde ich auch da nicht von einer „Krise des Schriftprinzips“ sprechen. Es ist eine Herausforderung der sich jede Generation von Christen, egal ob sie sich Theologen nennen oder nicht, zu stellen hat. Es ist allerdings schon einmal eine gute Sache, sich dieser historischen Distanz bewusst zu sein. Es war noch nie hilfreich, die eigene Erkenntnis mit Gottes Wort gleichzusetzen und zu behaupten, dass man nur das reine Wort predigt!

15 Dem Toren erscheint sein Weg gerade, aber weise ist, wer auf Rat hört. (Sprüche 12,15 nach der Zürcher)

Im modernen Deutsch gibt es ein Wort für das Phänomen, dass hier beschrieben ist: Beratungsresistenz. Oft sind gerade diejenigen, die einen guten Rat am Nötigsten gebrauchen könnten, so sehr von sich und ihrem Weg überzeugt, dass sie keinen rat annehmen können. Manche Menschen verbauen sich selbst jede Möglichkeit weil sie nicht auf andere hören – sie geben lieber Rat als einen zu bekommen.

Um sich raten zu lassen muss man zunächst mal einen gewissen Abstand zu sch selbst haben. Man muss in der Lage sein, zurückzutreten, das Leben zu sehen und Bereiche zu entdecken, in denen es besser laufen könnte. Für manch einen ist das zu schmerzhaft; er sieht vielleicht, dass sein Leben schlecht läuft, schiebt aber die Verantwortung auf andere ab und sucht so keinen Rat. Weisheit bedeutet demnach auch, Schwäche anzuerkennen und Hilfe dabei zu suchen, Schwächen zu überwinden. Damit bedeutet Weisheit, einen inneren Abstand zu sich selbst zu haben, so dass man sich aus einer Perspektive sehen kann, die es ermöglicht das eigene Tun zu sehen ohne davon so verletzt zu werden, dass man aus Selbstschutz gleich wieder wegsehen muss. Der Weise hat ein gewisses Maß an innerer Heilung und Selbständigkeit, das ihm ermöglicht, sich selbst zu optimieren.

[systematisch durch die Bibel]

In diesem Gottesdienst geht es um das Thema Aussendung. Natürlich sende nicht ich, oder ein anderer Menschen, Euch aus. Jesus selbst hat uns bereits ausgesandt und es gibt nichts, was Menschen noch dazu tun könnten. Wenn nicht Jesus Dich aussendet ist alle Aussendung vergebens.
Jesus hat in den Evangelien zu verschiedenen Gelegenheiten Menschen ausgesandt: Die Zwölf in Markus 3, die 70 oder 72 in Lukas oder alle Jünger Jesu zu allen Zeiten in den Fassungen des Missionsbefehls in Matthäus 28 oder Markus 16. Es gäbe also einige Stellen, über die man predigen könnte, aber ich bin sofort als ich wusste, dass mir das Thema „Aussendung“ aufgetragen ist, an Matthäus 10 hängengeblieben. In den ersten Versen beruft Jesus die zwölf Jünger und ihre Namen werden aufgelistet. Dann beginnt die Aussendung:

5 Diese Zwölf sandte Jesus mit folgendem Auftrag aus: »Setzt euren Fuß nicht auf heidnisches Gebiet und betretet keine samaritanische Stadt, 6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Volkes Israel. 7 Geht und verkündet: ›Das Himmelreich ist nahe.‹ 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Was ihr umsonst bekommen habt, das gebt umsonst weiter. 9 Steckt euch kein Gold, kein Silber und kein Kupfergeld in euren Gürtel; 10 ´besorgt euch` auch keine Vorratstasche für unterwegs, kein zweites Hemd, keine Sandalen und keinen Wanderstab. Denn wer arbeitet, hat Anrecht auf seinen Lebensunterhalt.
11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, dann sucht jemand, der es wert ist, ´euch aufzunehmen`. Bleibt bei ihm, bis ihr jenen Ort wieder verlasst. 12 Wenn ihr das Haus betretet, grüßt die Bewohner ´und wünscht ihnen Frieden`. 13 Sind sie es wert, so soll der Frieden, den ihr bringt, bei ihnen einziehen. Sind sie es jedoch nicht wert, so soll euer Frieden zu euch zurückkehren. 14 Wenn man euch nicht aufnimmt und sich eure Botschaft nicht anhören will, dann verlasst jenes Haus oder jene Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. 15 Ich sage euch: Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts noch erträglich gehen im Vergleich zu solch einer Stadt.«

In den Tagen seines irdischen Lebens lebte Jesus seinen Auftrag sehr auf die Juden beschränkt. Ihnen wollte er das Evangelium bringen. Erst eine ganze Weile später öffnete sich die Tür des Evangeliums für die Heiden. Für uns gilt diese Einschränkung natürlich nicht mehr weil Jesus uns den umfassenden Missionsbefehl gegeben hat, der jeden Menschen einbezieht.
Für uns gibt es hier aber einen Aspekt der wichtig ist und ohne den der Rest nicht mehr viel Sinn ergibt. Jesus definiert den grundsätzlichen Auftrag seiner Leute, das, was sie tun sollen und er sagt: „predigt, heilt, reinigt, weckt Tote auf!“ Der Basisauftrag der Christen ist ein absolut übernatürlicher: Wir sind Boten eines übernatürlichen Reiches, das sich auf diese Welt auswirkt, aber über sie hinausgeht und größer ist.
Wenn Du Dich fragst, was Jesus von Dir will ist hier die Antwort. Wir drehen uns so oft um Fragen dieser Welt während Jesus uns damit beauftragt ein Reich zu bauen, das nicht von dieser Welt ist. Wenn wir ehrlich sind, drehen sich viele, wenn nicht die meisten!, unserer Wünsche darum wen wir heiraten sollen, was wir beruflich tun sollen usw. Das sind sogar noch gute Fragen. Schlimmer wird es, wenn es um Machtspielchen geht, Ansehen, Reichtum und dergleichen und das unsere ganze Aufmerksamkeit absorbiert und wir uns mehr um diese Dinge drehen als um das ewige unsichtbare Reich in dessen Dienst wir stehen.
Der erste Auftrag ist das Reich, dazu sind wir in diese Welt gesandt. Wenn wir uns mehr um das Diesseits drehen sagt Jesus dazu in Matthäus 6 deutlich seine Meinung: … um all das geht es den Heiden…. dreht Euch aber um Gottes Reich und seine Gerechtigkeit, dann bekommt Ihr all das noch oben drauf.
Das bedeutet nicht, dass es Gott nicht um unser Wohlergehen geht oder er Lebensqualität und Genuss schlecht findet – es ist einfach eine Sache von Prioritäten. Radikalität verschwindet wenn Prioritäten sich verändern.
Dann fährt Jesus fort und kommt zu der eigentlichen Aussendung:

16 »Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid darum klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
17 Nehmt euch in Acht vor den Menschen! Sie werden euch in ihren Synagogen vor Gericht stellen und auspeitschen. 18 Man wird euch um meinetwillen vor Machthaber und Könige führen, und ihr sollt vor ihnen und vor allen Völkern meine Zeugen sein. 19 Wenn man euch vor Gericht stellt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr reden und was ihr sagen sollt. Denn wenn es so weit ist, wird euch eingegeben, was ihr sagen müsst. 20 Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.

Jesus hat oft ganz anders gesprochen als wir heute. Heutzutage versprechen „Evangelisten“ das Blaue vom Himmel damit einer Christ wird. Es wird alles so einfach und nett dargestellt, dass das Kreuz kein Ärgernis mehr ist. Jesus war da anders, bei ihm war Nachfolge eine schwierige und harte Angelegenheit; es war kein einfacher Weg in den Himmel.
Die meisten Homiletiklehrer und jeder Motivationslehrer würde Jesus für diese Ansage rügen. Wenn man will, dass jemand etwas tut, dann muss man es mit positiven Gefühlen verbinden und nicht mit negativen Aussagen anfangen. Aber genau das tut Jesus hier. Ein Wolf findet in einer Schafherde einen Selbstbedienungsladen. Er ist schneller und gerissener als die Schafe und er wird eines oder mehrere reißen. Noch schlimmer ist es, wenn Schafe in eine Wolfsherde geschickt werden – sie haben keine Chance.
Genau das sagt Jesus: Ihr habt keine Chance mit meinem Auftrag in der Welt zu überleben. Wir tendieren dazu solche Aussagen zu relativieren. Das kann er doch nicht so gemeint haben! Aber was, wenn Jesus es genauso gemeint hat? Wenn unser Auftrag Schmerz bedeutet und es nicht leicht ist in Jüngerschaft zu leben?
Im Grunde ist das der Tenor vieler Stellen in denen es um Nachfolge geht. Der reiche Jüngling wendet sich ab weil ihm der Preis buchstäblich zu hoch ist. Einem anderen lässt Jesus nicht mal die Zeit seinen Vater zu beerdigen – er muss alles stehen und liegen lassen. Dem dritten macht Jesus klar, dass Nachfolge bedeuten kann draußen zu schlafen, ohne Bett und Heimat.
Wenn wir einfach mal annehmen, dass Jesus gemeint hat was er sagt, dann kann es bedeuten, dass wir einfach nicht die Kapazität haben in dem Leben mit ihm klarzukommen. Unsere Chance als Christen in der Welt zu leben ist so hoch wie die eines Schafes im Wolfsrudel zu überleben. Das christliche Leben ist nicht schwer, es ist unmöglich. Genau das besagt diese Stelle, es braucht übernatürliche Bewahrung und Kraft ein unsichtbares Reich in diese Welt zu tragen.
Dann gibt uns Jesus noch zwei Tipps und auch die haben es in sich: Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Unser Auftrag braucht Weisheit und Klugheit. Aber vor allem Reinheit.
Ich habe in der letzten Zeit viel über Ethik gepredigt und darüber, wie man sich in Gottes Reich verhält. Dabei ist immer wieder deutlich geworden, dass Charaktereigenschaften die an und für sich gut sind, gefährlich sein können wenn sie nicht auf einem entsprechenden moralischen Fundament stehen. Wer klug ist kann gefährlich sein wenn er böse ist. Es muss etwas anderes dazu kommen damit aus der Eigenschaft etwas Gutes wird.

Diesen zweiten Teil, „ohne Falsch“ zu sein wie die Tauben, empfinde ich als prophetisch für die Jesus Freaks und als essentiell für unsere Sendung in die Welt.
Das griechische Adjektiv hat interessante Bedeutungen. Es heißt rein, in einem Sinne von „unvermischt“ (Gingrich) und bedeutet nach Kittel etwas, das sich „in dem ursprünglichen Zustand von Unversehrtheit, Ganzheit, sittlicher Unschuld befindet.“
Im Zusammenhang mit dem vorangegangenem meine ich, dass Jesus von einer Heiligkeit, einem ganzen und gesundem Leben spricht, das daher kommt, dass wir uns nicht mit der Welt vermischen sondern ganz seinem Reich verpflichtet sind. Als Bild dafür nimmt er die Taube, die ein reines Opfertier ist.

Wir haben bei den Jesus Freaks eine Lehre, die über viele Jahre der Ausübung zu einer Kultur geworden ist und die viele von uns von den tieferen Dingen Gottes abhält. Im Grunde ist die Lehre eine Häresie, die ganz knapp an der Irrlehre vorbeischrappt. Es ist die Lehre, dass Jesus für die reine Vergebung unserer Sünden gestorben ist.
Wir freuen uns über die Vergebung und daran, dass wir in den Himmel kommen egal was wir tun. Dabei übersehen wir leicht, dass Jesus nicht dafür gestorben ist damit wir frei sind zum Sündigen sondern damit wir frei von der Sünde werden. Gerade der Römerbrief macht das vollkommen deutlich. Es geht nicht darum uns ein gutes Gewissen zu verschaffen während wir weiter leben wie die Heiden, es geht darum uns eine Grundlage für gottseliges, frommes Leben zu geben.
Leider erziehen wir Menschen zu einer geistlichen Unreife indem wir mehr über die Vergebung als über die Veränderung sprechen. Dietrich Bonhoeffer nannte Gnade, die nicht zur Nachfolge führt oder außerhalb der Nachfolge in Anspruch genommen wird „billige Gnade“. In seinem Buch „Nachfolge“ schrieb er:

Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche. Unser Kampf heute geht um die teure Gnade. Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderter Trost, verschleudertes Sakrament; Gnade als unerschöpfliche Vorratskammer der Kirche, aus der mit leichtfertigen Händen bedenkenlos und grenzenlos ausgeschüttet wird; Gnade ohne Preis, ohne Kosten. Das sei ja gerade das Wesen der Gnade, dass die Rechnung im voraus für alle Zeit beglichen ist. Auf die gezahlte Rechnung hin ist alles umsonst zu haben. Unendlich groß sind die aufgebrachten Kosten, unendlich groß daher auch die Möglichkeiten des Gebrauchs und der Verschwendung. Was wäre auch Gnade, die nicht billige Gnade ist?…
Teure Gnade ist das Evangelium, das immer wieder gesucht, die Gabe, um die gebeten, die Tür, an die angeklopft werden muss.
Teuer ist sie, weil sie in die Nachfolge ruft, Gnade ist sie, weil sie in die Nachfolge Jesu Christi ruft; teuer ist sie, weil sie dem Menschen das Leben kostet, Gnade ist sie, weil sie ihm so das Leben erst schenkt; teuer ist sie, weil sie die Sünde verdammt, Gnade, weil sie den Sünder rechtfertigt… Teure Gnade ist Menschwerdung Gottes.

Jesus sendet uns hinaus in die Welt, aber bevor wir in die Welt gesandt werden, werden wir in unser eigenes Leben gesandt. Im Alltag ist es nötig sich zu bewähren. Konferenzen nützen da wenig, denn Glaube wird im Feuer geläutert und nicht auf heiligen Bergen. Wir beten gerne für jeden der eine neue Sendung empfangen will – hinein ins eigene Leben und dann hinaus in die Welt.

[leider gibt es keine audio-Version dieser Predigt]

15 Dem Toren erscheint sein Weg gerade, aber weise ist, wer auf Rat hört. (Sprüche 12,15 nach der Zürcher)

Im modernen Deutsch gibt es ein Wort für das Phänomen, dass hier beschrieben ist: Beratungsresistenz. Oft sind gerade diejenigen, die einen guten Rat am Nötigsten gebrauchen könnten, so sehr von sich und ihrem Weg überzeugt, dass sie keinen rat annehmen können. Manche Menschen verbauen sich selbst jede Möglichkeit weil sie nicht auf andere hören – sie geben lieber Rat als einen zu bekommen.
Um sich raten zu lassen muss man zunächst mal einen gewissen Abstand zu sch selbst haben. Man muss in der Lage sein, zurückzutreten, das Leben zu sehen und Bereiche zu entdecken, in denen es besser laufen könnte. Für manch einen ist das zu schmerzhaft; er sieht vielleicht, dass sein Leben schlecht läuft, schiebt aber die Verantwortung auf andere ab und sucht so keinen Rat. Weisheit bedeutet demnach auch, Schwäche anzuerkennen und Hilfe dabei zu suchen, Schwächen zu überwinden. Damit bedeutet Weisheit, einen inneren Abstand zu sich selbst zu haben, so dass man sich aus einer Perspektive sehen kann, die es ermöglicht das eigene Tun zu sehen ohne davon so verletzt zu werden, dass man aus Selbstschutz gleich wieder wegsehen muss. Der Weise hat ein gewisses Maß an innerer Heilung und Selbständigkeit, das ihm ermöglicht, sich selbst zu optimieren.

[systematisch durch die Bibel]

Seine Jünger erinnerten sich dabei an die Schriftstelle: »Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren.« (Johannes 2,17 nach der NGÜ)

Es ist interessant, dass dieser Vers in einem positiven Zusammenhang steht. Verzehren bedeutet auffressen. Der Eifer um das Haus des Herrn hat Jesus somit aufgefressen, oder war dabei ihn aufzufressen (manche Übersetzungen schreiben einen Futur). Der Einsatz um Gottes Haus kann also an die Substanz gehen, es ist ein gefährlicher Eifer, der kosten kann.
Das ist umso interessanter als wir in einer Kultur leben die ständig dazu rät, dass man den Eifer nicht überhand nehmen lässt. Die Angst vor Burnout ist so groß, dass wir diesen Aspekt nicht mehr sehen. So sehr ich Burnout für eine echte Bedrohung halte, halte ich auch Eifer für eine notwendige Sache. Wer das Haus des Herrn liebt, der wird bereit sein an Grenzen zu gehen und manchmal auch darüber hinaus.

Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe! (Psalm 137,6 nach der Eberfelder)

9 Besser, gering geachtet sein und einen Sklaven besitzen, als vornehm tun und nichts zu essen zu haben.
10 Der Gerechte kümmert sich um sein Vieh, das Erbarmen der Frevler aber ist grausam.
11 Wer seinen Acker bebaut, hat genug Brot, wer aber Nichtigem nachjagt, dem fehlt der Verstand.
12 Der Frevler verstrickt sich im Netz seiner Wünsche, die Gerechten aber sind fest verwurzelt.
13 Der Böse verfängt sich in den falschen Worten seiner Lippen, der Gerechte aber entgeht der Not.
14 Von der Frucht seines Mundes wird man satt, und was seine Hände tun, wird dem Menschen vergolten. (Sprüche 12,9-14 nach der Zürcher)

Versorgung, Auskommen und Wohlstand sind wichtige Themen in der Bibel und speziell in den Sprüchen. Die Weisheitslehre kommt immer wieder auf sie zu sprechen. Da Geld einen bedeutenden Teil unseres Lebens ausmacht, wäre es sonderbar, wenn Gott dazu nichts zu sagen hätte. In unseren Gemeinden ist es oft anders, da ist das einzige, was der Pastor über Finanzen zu sagen hat, dass Geld für Bauprojekte oder Kirchenglocken fehlt. Das sollte nicht so sein, vielmehr sollten wir lernen, uns mit diesem wichtigen Thema auch theologisch auseinander zu setzen.
Es ist wichtig, dass hier von Armut und Mangel die Rede ist. Reichtum ist als Kontrast zur Armut genannt, aber die Sprüche liefern nicht eine Anweisung dazu reich zu werden. Im Buch Prediger, das auch von Salomo stammt, wird deutlich, dass Reichtum nicht glücklich macht. Für das gelungene Leben eines Weisen ist Reichtum maximal von untergeordneter Bedeutung, aber Wohlergehen ist wichtig.
Armut kommt durch Faulheit, daher, dass man träge arbeitet. Man kann sich das gut an der Situation von Tagelöhnern vorstellen, wie sie damals eine ganz normale Erscheinung des Arbeitsmarktes waren. Erntehelfer und andere Arbeiter wurden tageweise eingestellt und bezahlt. Wer bei der Arbeit nachlässig war, hatte es am nächsten Tag entsprechend schwerer, noch einmal eingestellt zu werden. So konnte unmotiviertes Arbeiten zu Mangel und Hunger führen.
In unserer Gesellschaftsordnung ist dieser Zusammenhang nicht so deutlich spürbar, weil unser Sozialsystem völlig anders funktioniert als zur Zeit Salomos. Aber es gibt einen Zusammenhang zwischen Faulheit und Armut auf der einen und Fleiß und Wohlstand auf der anderen Seite.

Das Thema Fleiß taucht mehrmals in den Sprüchen auf, lies daher auch: Sprüche 6,6-11, 10,4-5, 12,27.

[systematisch durch die Bibel]

Die „Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ hat wieder einmal einen Artikel über „Wort und Geist“ veröffentlicht. Da ich den Artikel nur in einer Mail zugesandt bekam weiß ich leider nicht von wann er ist oder wo er erschienen ist (vermutlich ist er vom Anfang diesen Jahres.) Hier kann man den Text als .pdf lesen, so wie ich ihn bekommen habe. Da ich in dem Artikel zitiert werde, möchte ich zu einigen Punkten gern Stellung nehmen.

Zunächst einmal hat Annette Kick hier einen intelligenten und interessanten Artikel über Helmut Bauer und die Bewegung im Lichte von Max Webers Theorie des charismatischen Leiters geschrieben. Man muss Weber nicht gelesen haben um dem Artikel inhaltlich zu folgen. Dass Webers Theorie der Wort-und-Geist-Bewegung in allen Punkten gerecht wird und der Typus des charismatischen Führers die ganze Tiefe der Bewegung erklären kann, wage ich allerdings zu bezweifeln. Insgesamt ist mir diese Sichtweise zu monokausal, bietet aber einen interessanten weiteren Aspekt mit dem es sich definitiv lohnt, sich zu beschäftigen.

Ein paar Anmerkungen habe ich zu diesem Abschnitt:

Mit der These, hier sei eine (harmlose) Freikirche zur Sekte geworden, lenkt man von Gemeinsamkeiten ab. Ein „Pastor“ beklagt sich in seinem Blog, dass durch Wort+Geist die „gute Theologie“ Hagins und die von ihm geprägte „Glaubensbewegung sehr in Verruf kommt“.  Meines Erachtens ist es aber umgekehrt: Gerade durch die Radikalität der Wort+Geist-Bewegung wird die Gefährlichkeit der Glaubensbewegung, des Wohlstandevangeliums nach Kenneth Hagin (1917-2003) mit seinen unbiblischen Lehren zur Kenntlichkeit gesteigert. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden wäre hilfreicher, als Wort+Geist einfach in die Sektenecke zu stellen und von allen „Freikirchen“ abzugrenzen.

Es ist zu platt, hier einfach nur die Keule der „Unbiblisch-heit“ herauszuholen. Ich weiß, dass das allenthalben gerne gemacht wird, aber gerade das Gegenteil ist der Fall: Die Kritiker Hagins haben sich bis dato noch nicht die Mühe gemacht zu belegen, wieso er „unbiblisch“ ist. Vielleicht ist es auch eine Sache der Definition, aber man kann Hagin gewiss nicht vorwerfen, dass er bibelfern argumentierte. Alles, was er sagte beruhte auf sorgsamem Schriftstudium.
Das bedeutet nicht, dass er mit allem Recht hatte, was er sagte. Manches war sicherlich falsch, anderes wurde von seinen Schülern übertrieben, aber einfach nur zu behaupten, er sei „unbiblisch“ gewesen ist schwach.
Laut wikipedia gehören zu den Aufgaben der EZW „Grundsatzfragen, Strömungen des säkularen und religiösen Zeitgeistes, pfingstlerische und charismatische Gruppen.“ Ich empfinde diese Aufzählung und Zielrichtung als ziemlich arrogant. Was zeichnet ausgerechnet die EZW aus, darüber urteilen zu können? In allem, was ich von der EZW gelesen habe kommt keine offene Haltung rüber. Vielmehr wird alles durch die eigene Weltanschauung beurteilt. Hagin hätte eine fairere Auseinandersetzung verdient als diese.
Grundzüge des Wohlstandsevangeliums finden sich auch bei Calvin mit dem sich Max Weber sehr beschäftigte. Schon das negative Schlagwort „Wohlstandsevangelium“ passt nicht ganz zu Hagin und ganz gewiss ist er nicht der alleinige Urheber.

Ein Anliegen gerade meines Blogs war in den letzten Jahren eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung mit verschiedenen Systemen, unter anderem dem Glaubenssystem. Von daher gefällt es mir nicht in diesem Zusammenhang zitiert zu werden. Es ist sicherlich richtig, dass eine „ehrliche Auseinandersetzung mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden“ wichtig ist, aber die geschieht auch allenthalben. Einigen Kritikern der Bewegung gehen gerade deswegen einige abgrenzende Statements nicht weit genug weil immer noch gemeinsame Sichtweisen erkannt werden. Die Trennung geschieht oft mit scharfem Messer das deutlich macht, dass man einen weiten Weg gemeinsam geht, aber nun nicht mehr zusammen weiter gehen kann. Da klingt Frau Kicks Artikel eher so, als müsse man in sich selber die Theologie verdammen die sie in Wort und Geist findet. Das ist sicher nicht nötig und auch falsch. Es ist einiges Sondergut das uns trennt, aber das kann kein Grund sein Dinge über Bord zu werfen die an und für sich gut sind.

Es ist leider richtig, dass im Umfeld von charismatischer, pfingstlicher und Glaubensbewegung unschöne Dinge passiert sind und es Exzesse gab, die schlicht seltsam waren. Das bestreitet auch nahezu niemand, es ist aber kein Grund gute Wahrheiten zu verleugnen sondern ein Grund, sich neu zu finden und einen Umgang mit diesen Wahrheiten zu lernen. Ich erinnere an dieser Stelle an einen anderen Artikel zu diesem Thema, in dem es um Trennschärfe ging: Ein Beobachter außerhalb der christlichen Szene wird denken, dass die Christen spinnen. Ein Katholik denkt vielleicht, dass die Protestanten seltsam sind. Die EZW meint, dass Neupfingstler und Charismatiker beobachtet werden müssten und wir meinen, dass es sich bei den schwierigen Aspekten der Bewegung um Sondergut handelt. Wir sollten näher rangehen wenn wir das Phänomen angemessen beurteilen wollen. Das leisten Frau Kick und die EZW bei aller Gelehrsamkeit und intelligenten Auseinandersetzung mit dem Thema leider nicht. Und genau darin fühle ich mich von ihnen, Frau Kick, missverstanden.

8 Für seinen Verstand wird ein Mann gelobt, einer mit verkehrtem Sinn aber wird zum Gespött. (Sprüche 12,8 nach der Zürcher)

Meine erste Assoziation nach dem Lesen des Verses in der vorliegenden Übersetzung war, dass hier ein kluger und ein zurückgebliebener Mann verglichen würden. Es wäre nicht nett, über jemanden zu spotten der minderbemittelt ist, aber es ist leider damals wie heute normal, dass das geschieht. In anderen Übersetzungen klingt es aber mehr so als würde jemand verachtet, der betrügerische Absichten hat. Wieder andere Übersetzungen legen eine Auslegung nahe, die zwischen den beiden Varianten liegt. Das zeigt einmal mehr, wie schwierig es sein muss, die Brücke zwischen Hebräisch und Deutsch zu schlagen.
Eines bliebt aber: Verstand genießt gesellschaftliches Ansehen und es lohnt sich daher, nach ihm zu streben.

[systematisch durch die Bibel]

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