11. November 2010 0

Sprüche CX: Sprüche 12,9-14

9 Besser, gering geachtet sein und einen Sklaven besitzen, als vornehm tun und nichts zu essen zu haben.
10 Der Gerechte kümmert sich um sein Vieh, das Erbarmen der Frevler aber ist grausam.
11 Wer seinen Acker bebaut, hat genug Brot, wer aber Nichtigem nachjagt, dem fehlt der Verstand.
12 Der Frevler verstrickt sich im Netz seiner Wünsche, die Gerechten aber sind fest verwurzelt.
13 Der Böse verfängt sich in den falschen Worten seiner Lippen, der Gerechte aber entgeht der Not.
14 Von der Frucht seines Mundes wird man satt, und was seine Hände tun, wird dem Menschen vergolten. (Sprüche 12,9-14 nach der Zürcher)

Versorgung, Auskommen und Wohlstand sind wichtige Themen in der Bibel und speziell in den Sprüchen. Die Weisheitslehre kommt immer wieder auf sie zu sprechen. Da Geld einen bedeutenden Teil unseres Lebens ausmacht, wäre es sonderbar, wenn Gott dazu nichts zu sagen hätte. In unseren Gemeinden ist es oft anders, da ist das einzige, was der Pastor über Finanzen zu sagen hat, dass Geld für Bauprojekte oder Kirchenglocken fehlt. Das sollte nicht so sein, vielmehr sollten wir lernen, uns mit diesem wichtigen Thema auch theologisch auseinander zu setzen.
Es ist wichtig, dass hier von Armut und Mangel die Rede ist. Reichtum ist als Kontrast zur Armut genannt, aber die Sprüche liefern nicht eine Anweisung dazu reich zu werden. Im Buch Prediger, das auch von Salomo stammt, wird deutlich, dass Reichtum nicht glücklich macht. Für das gelungene Leben eines Weisen ist Reichtum maximal von untergeordneter Bedeutung, aber Wohlergehen ist wichtig.
Armut kommt durch Faulheit, daher, dass man träge arbeitet. Man kann sich das gut an der Situation von Tagelöhnern vorstellen, wie sie damals eine ganz normale Erscheinung des Arbeitsmarktes waren. Erntehelfer und andere Arbeiter wurden tageweise eingestellt und bezahlt. Wer bei der Arbeit nachlässig war, hatte es am nächsten Tag entsprechend schwerer, noch einmal eingestellt zu werden. So konnte unmotiviertes Arbeiten zu Mangel und Hunger führen.
In unserer Gesellschaftsordnung ist dieser Zusammenhang nicht so deutlich spürbar, weil unser Sozialsystem völlig anders funktioniert als zur Zeit Salomos. Aber es gibt einen Zusammenhang zwischen Faulheit und Armut auf der einen und Fleiß und Wohlstand auf der anderen Seite.

Das Thema Fleiß taucht mehrmals in den Sprüchen auf, lies daher auch: Sprüche 6,6-11, 10,4-5, 12,27.

[systematisch durch die Bibel]

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