11 Erinnert euch also, daß ihr einst Heiden wart und von denen, die äußerlich beschnitten sind, Unbeschnittene genannt wurdet.
12 Damals wart ihr von Christus getrennt, der Gemeinde Israels fremd und von dem Bund der Verheißung ausgeschlossen; ihr hattet keine Hoffnung und lebtet ohne Gott in der Welt.
13 Jetzt aber seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen.
14 Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riß durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder. (Epheser 2,11-14 nach der Einheitsübersetzung)

Manchmal ist es gut, sich daran zu erinnern, wo man herkommt. Es gibt ein Zurückschauen, das nichts Gutes bewirkt sondern uns nur fertig macht. Davon redet Paulus hier nicht. Wenn wir uns daran erinnern, wie das Leben war als wir Jesus noch nicht kannten, dann hat das einen heilsamen Effekt auf uns – Gottes Gnade, an die wir uns oftmals schon gewöhnt haben, erscheint uns nicht mehr als etwas selbstverständliches sondern wird wieder so kostbar wie am ersten Tag.
Es ist lustig, dass Paulus hier nicht „Juden“ sagt sondern von denen redet, die „äusserlich“ beschnitten sind. m Römerbrief bringt er sehr stark den Unterschied zwischen „innerlicher und äusserlicher“ Beschneidung hervor. Es ist ein grosser Unterschied, ob man nur äusserlich fromm ist oder auch innerlich Gott liebt. Wer nur nach äusseren Gesichtspunkten gläubig ist tut sich leichter damit, „Ungläubige“ und Andersdenkende hart zu kritisieren und auf sie herab zu blicken. Wer in seinem Herzen Gott liebt, der ist anders. Er blickt nicht auf Menschen herab und ist nicht gemein und zynisch – in wem die Liebe Gottes lebt, der wird auch seinen Mitmenschen mit Liebe und Respekt begegnen.

Als wir noch in der Welt lebten, hatten wir keinen Zugang zu Gottes Reich, seinem Segen oder seinen Verheissungen. Wir waren total getrennt von Jesus und der Welt Gottes. Das hat sich ein für allemal geändert, als wir Jesus angenommen haben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, als Jesus in mein Leben gekommen ist – es war ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht und hat alles verändert. Genau daran, an diesen Moment, sollen wir uns immer wieder zurück erinnern und uns darüber freuen, dass sich das grundlegend geändert hat als Jesus in unser Leben kam und uns gerettet hat.
Nun ist auch die Trennung zwischen den Juden und den übrigen Völkern weggetan worden, denn es gibt nur noch einen Weg zu Gott: Jesus Christus. Als Paulus den Brief schrieb, war es noch ein großes Thema, dass Jesus „die trennende Wand“ eingerissen hat. Es gab immer noch Diskussionen darüber, ob man als Nicht-Jude Christ werden könnte. Viele Theologen dachten, dass man erst Jude werden müsste um dann Christ werden zu können. Heute wundern wir uns nur noch über solche Ansichten, aber es nicht zuletzt Männern wie Paulus zu verdanken, dass wir heute wissen, dass es nur einen Weg zu Gott gibt und dass der nicht über das Judentum führt. Es ist tatsächlich egal, von welcher Seite wir uns Jesus nähern, egal, ob wir vorher Atheisten, Buddhisten, Moslems oder sonst was waren; alle Weg führen zu Jesus – nicht nur aus den Juden sondern auch aus den „Heiden“.
Das griechische Wort kann übrigens auch als „Nationen“ übersetzt werden, was zeigt, dass es egal ist, in welchem Land und unter welcher Religion ein Mensch geboren wurde, jeder kann jederzeit zu Christus kommen.

Manche Krankheiten haben dämonischen Ursprung. Wir müssen uns vor Augen halten, dass selbst die Krankheiten, die Jesus seinerzeit mit Austreibung heilte, heute medizinisch diagnostiziert und manche sogar behandelt werden können. In der Bibel finden wir zwar keine lateinischen Fachausdrücke, dennoch waren es Krankheiten, die heute mit solchen benannt werden könnten und für die man organische Fehlfunktionen nennen könnte. Trotzdem konnten manche dieser Krankheiten durch einen Befreiungsdienst geheilt werden.

In Markus 9,14-27 heilte Jesus einen Jungen, der vermutlich an Epilepsie litt, zumindest stimmen die Symptome mit dieser Krankheit überein, und so gehen viele Bibelausleger davon aus, dass es Epilepsie war. Natürlich bedeutet das nicht, dass hinter jeder Krankheit ein böser Geist stecken muss; aber es gibt Krankheiten, bei denen das der Fall ist.
Für die Therapie heißt das in solchen Fällen, dass es erst einmal dran ist, mit der betroffenen Person einen Befreiungsdienst durchzuführen, bevor es möglich ist, effektiv für Heilung zu beten.
Es lohnt sich, generell einmal nachzuschauen und darüber zu beten, ob eine Krankheit einen dämonischen Anteil hat. Gerade, wenn der Kranke Glauben hat und ihm schon mit Gebet gedient wurde, sollte man über Befreiungsgebet unbedingt nachdenken.
Um zu entscheiden, ob eine Krankheit einen geistlichen Anteil hat oder sogar komplett auf das Wirken eines Dämons zurück zu führen ist, kann es nicht verkehrt sein, die Gabe der Geisterunterscheidung zu haben. Ich habe oft ein geistliches Gefühl, dass ein unreiner Geist beteiligt ist. Wie sich das genau anfühlt, ist schwer zu beschreiben, es ist einfach ein diffuses Wissen. Ich habe aber von Leuten gehört, die genau wissen, welcher Geist am Start ist. Von dieser Gabe können sehr viele Informationen über Faktoren aus der unsichtbaren Welt kommen, wenn sie gut ausgeprägt und trainiert ist.

Über den Befreiungsdienst kursieren viele Mythen und falsche Vorstellungen, die eher aus Filmen wie der Exorzist stammen als aus der Bibel oder seelsorgerlicher Praxis. Befreiungsdienste sind total unspektakulär, wenn sie professionell durchgeführt werden, und unterscheiden sich für einen Beobachter kaum von einem seelsorgerlichen Gespräch. Der Medienhype, der immer wieder um dieses Thema entsteht, ist hauptsächlich auf diese falschen Vorstellungen oder unprofessionellen Umgang zurück zu führen.

Zum Thema Befreiungsdienst gibt es viel Literatur, aber in Deutschland wenig Praxis. Ich kann die Bücher und Predigten von Derek Prince, Charles Kraft und Francis MacNutt jedem empfehlen, der weiter in diesen Dienst hinein kommen will. Gerade Charles Kraft lehrt eine gute Methode, die sowohl aus Seelsorge als auch aus Befreiungsdienst besteht.

[Originalpost bei jesus.de]

Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im voraus bereitet hat. (Epheser 2,10 nach der Einheitsübersetzung)

Wir sind Gottes Geschöpfe und Gott hat für uns gute Werke vorbereitet, die wir tun können. Wenn wir meinen, dass es zu schwer wäre, etwas für Gott zu tun, dann haben wir gewiss nicht die guten Werke getan, die Gott schon vorbereitet hat. Nur die Sachen sind schwer, die wir aus uns selber heraus tun.
Wenn Gott etwas für uns vorbereitet hat, dann ist das wie bei einem „Malen nach Zahlen“-Bild, das man ausmalt. Als Kind habe ich das gerne gemacht und ich hätte niemals selber so gute Bilder malen können. Aber da sie schon einmal vorbereitet waren, konnte ich es.
Die Werke, die Gott vorbereitet hat könnten wir niemals von uns aus tun, aber da Gott schon lange daran gearbeitet hat, ist es leicht sie zu tun. Auf einmal trifft man Menschen, die nicht ablehnend sondern seltsam vorbereitet sind – wir rennen bei ihnen offene Türen ein wenn wir von Jesus erzählen oder ihnen dienen wollen. Wenn Gott etwas vorbereitet hat, dann funktioniert es auch und es läuft viel leichter als wir es uns gedacht hätten.

In der Medizin spricht man von psychosomatischen Krankheiten, wenn ein körperliches Leiden eigentlich keine organische Ursache hat. Es gibt viele solcher körperlichen Beschwerden, die ihren Ursprung in der Seele und nicht im Körper haben.
Manche Seelsorger erleben körperliche Heilungen, obwohl sie nicht dafür gebetet haben. Die Heilung tritt ganz einfach ein, wenn seelische Blockaden beiseite geräumt wurden. Solche Krankheiten können medizinisch oft nicht behandelt werden. Besonders drastische Beispiele treten in Kriegen auf, wenn Frontsoldaten ihr Leben lang neurologisch bedingt zittern oder teilweise blind sind.
Solche Fälle sind gar nicht so selten. Viele Menschen haben in der Kindheit traumatische Situationen, wie z.B. Missbrauch oder Scheidung der Eltern, erlebt und leiden ihr Leben lang darunter. Es ist schlimm zu sehen, wie schnell ein Leben nachhaltig gestört werden kann.

In der Bibel ist an keiner Stelle ganz eindeutig von seelischen Krankheiten und deren Heilung die Rede. Das liegt nicht daran, dass es keine gab, sondern dass man einfach nicht von innerer Heilung gesprochen hat. Dennoch ist sie eine wichtige Sache. Wer einmal richtig psychisch Kranke kennen gelernt hat, der weiß, dass seelische Erkrankungen genauso schlimm sein können wie körperliche, egal, ob sie sich körperlich auswirken oder nicht.
Es gibt immer wieder Fälle, in denen Christen nur durch Gebet frei werden von einer Drogensucht, oder sich ihr schlechtes Selbstbild total verändert, sie in wenigen Minuten Dinge aufarbeiten, die sonst Jahre dauern u.s.w. Das sind beeindruckende Wunder, aber normalerweise geht der Weg zur inneren Gesundung durch lange Prozesse, viele Gespräche, Gebet und Seelsorge.

Ein wichtiger Punkt bei innerer Heilung ist Vergebung. Jesus sagt deutlich, dass es einen Menschen kaputt macht, nicht zu vergeben. In solchen Fällen sollten wir den Heilungssuchenden in einen Vergebungsprozess hineinführen, um ihn dafür offen zu machen, die Heilung zu empfangen.
Ein Zitat, das ich immer gerne bringe, von dem ich aber den Urheber nicht weiß, ist: „Unvergebenheit ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere stirbt.“
Über Vergebung gibt es ein paar falsche Vorstellungen. Gerade, wenn es um den seelsorgerlichen Aspekt geht, hat Vergebung nichts damit zu tun, dass man demjenigen, der einem etwas angetan hat, Recht gibt. Niemand hat das Recht, einen anderen Menschen zu verletzen oder ihm gar schwerwiegenden Schaden zuzufügen. Vergebung führt vielmehr dazu, den Kreis schlechter Gedanken, die einem selber schaden, zu verlassen.
Vergebung bewirkt nicht, dass man negative Erinnerungen vergisst. Sie bewirkt, dass man sie emotional neu bewertet und dadurch nicht mehr unter ihnen leidet.

Professionelle Hilfe bei seelischen Problemen bietet z.B. die BTS, oder man kann sich bei der Arbeitsgemeinschaft christlicher Lebenshilfen weiter informieren.

[Originalpost bei jesus.de]

8 Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es;
9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. (Epheser 2,8-9 nach der Elberfelder)

Paulus weist hier auf einen interessanten Zusammenhang zwischen Glaube und Gnade hin. Als Deutsche sind wir natürlich sehr durch Luther geprägt. Wir wissen, dass die Errettung ganz durch Gnade und nicht aus Werken ist, dass man sie nicht verdienen kann sondern sie Gottes Werk ist. Luther war so sehr davon überzeugt, dass er von nichts anderem wissen wollte.
Natürlich hatte er vollkommen Recht. Die Errettung geschieht aus Gnade und nicht aus Werken, wir können sie nicht kaufen. Aber wie bei allem, was Gott macht gehört eben auch noch etwas menschliches dazu und wenn man das nicht auf dem Schirm hat, ist das Ergebnis falsch. Das Heil (und alles andere im geistlichen Bereich) kommt zwar aus Gnade, muss aber im Glauben angenommen werden.

Über Gnade haben wir schon gesprochen (Epheser 2,4-5), ich möchte das nicht wiederholen und stattdessen über den Glauben reden.
Wenn die Errettung und Gottes Segnungen einfach nur aus Gnade kämen, dann wäre jeder Mensch errettet, denn jeder hat die gleiche Gnade Gottes. Aber wir müssen diese Gnade annehmen.
Viele Menschen meinen ja, dass es von Gott ungerecht wäre, dass manche Menschen die Ewigkeit bei ihm im Himmel verbringen und andere eben nicht. Aber das ist nicht Gottes Schuld. Gott hat für jeden Menschen vorgesorgt, jeder hat Gnade bei ihm gefunden, aber die Gnade wirkt durch den Glauben. Sie muss angenommen werden.

Der Glaube nimmt das an, was Gott aus Gnade vorbereitet hat. Glaube ist aber keine Leistung, die Gott zwingt, etwas zu tun. Manchmal höre ich Menschen sagen, dass sie gerne meinen Glauben hätten, so als hätte ich einen anderen oder mehr Glauben als sie. Das stimmmt aber nicht. Glaube ist einfach nur, dass wir unser Vertrauen auf Gottes Gnade setzen. Ohne dieses Vertrauen geht in Gottes Reich gar nichts. Deswegen lehren und predigen wir auch – um Menschen die Gelegenheit zu geben auf Gottes Wort zu reagieren und ihr Vertrauen auf ihn zu setzen (s. dazu auch Römer 10).

Krankheiten können verschiedene Ursachen haben. Die drei wichtigsten sind: körperliche, seelische und geistliche Ursachen. Die nächsten drei Artikel haben jeweils mit einem dieser drei Themen zu tun.

Viele Krankheiten kommen ganz einfach vom Alter oder einem falschen Lebensstil. Da die meisten Leute, mit denen ich zu tun habe und bete, eher jung sind, habe ich mehr Erfahrungen mit Krankheiten, die von einem falschen Lebensstil kommen. Klassiker sind dabei Rückenschmerzen oder Verdauungsprobleme – manchmal habe ich fast das Gefühl, dass jeder Deutsche irgendwann mit dem einen oder anderen zu tun hat. Ich selber kenne beides auch aus eigener Erfahrung.
Eine Weile lang ist so ziemlich jeder geheilt worden, für den ich wegen Rückenschmerzen gebetet habe – und bei den meisten sind sie irgendwann wieder gekommen. Manchmal waren sie schon am nächsten Tag wieder da, manchmal hat es Wochen gedauert, aber nur bei wenigen sind sie ganz weg geblieben.
Natürlich habe ich Jesus gefragt, wieso sie immer wieder kommen, denn so hatte ich mir göttliche Heilung ja nicht vorgestellt! Als Antwort habe ich festgestellt, dass Rückenschmerzen fast immer von einer falschen Haltung herrühren (bei den Fällen, in denen wegen einer Schrägstellung der Hüfte ein Bein zu kurz ist, natürlich nicht, aber diese Schmerzen tauchen auch nicht mehr auf, nachdem das Bein „ausgewachsen“ ist). Seitdem empfehle ich jedem, für dessen Rückenschmerzen ich bete, eine Rückenschule oder Gymnastik zu machen. Sport ist in diesen Fällen einfach wichtig, um gesund zu bleiben.

Ich weiß, dass das vielen nicht gefällt, denn die meisten möchten, dass Gott sie heilt oder sonst wie segnet, ohne dass sie ihr Leben ändern müssen. Nur – so geht es leider nicht. Gottes Segen ist keine Qualitätsmaximierung bei gleich bleibendem Lebensstil! Segen hat immer auch etwas damit zu tun, dass sich im Leben etwas ändert. Gottes Geist führt uns immer wieder in Buße – auch darüber, wie wir mit unserem Körper umgehen.
Bei Magenfaxen ist es oft dasselbe: ein Lebensstil voller Stress und Fastfood schlägt vielen auf den Magen. Auch wenn Gott dann heilt, kommt der Ärger wieder, wenn die Ernährungs- und Arbeitsgewohnheiten nicht angepasst werden.

Übrigens ist es nicht klug, bei Krankheiten nur zu beten. Auch wenn es sicherlich gut ist, erst zu beten, ist es kein Zeichen von Unglauben, zum Arzt zu gehen. Es geht darum, gesund zu werden, und nicht darum, dass Heilung immer übernatürlich sein muss. Es ist ideal, wenn das Geistliche und das Medizinische zusammen arbeiten.
Allerdings fallen auch da wieder viele von der Seite vom Pferd, dass sie immer auf Ärzte und Medizin vertrauen, aber Gott nie eine Gelegenheit geben, sie zu heilen. Ich halte es für eine gute Regel, immer erst zu beten und dann medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Gott nicht heilt.

[Originalpost bei jesus.de]

6 Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel gegeben.
7 Dadurch, daß er in Christus Jesus gütig an uns handelte, wollte er den kommenden Zeiten den überfließenden Reichtum seiner Gnade zeigen. (Epheser 2,6-7 nach der Einheitsübersetzung)

Gott hat nicht allein Jesus aus den Toten auferweckt, sondern auch jeden, der an Jesus glaubt. Das Interessante ist wieder einmal die Zeitform: wir werden nicht von den Toten auferstehen; wir sind es bereits. Wir haben bereits jetzt und hier das „Auferstehungsleben“ Jesu.
Es ist schade, dass Christen so viel Gutes auf den Himmel verlegen. Manche von uns denken, dass unser irdisches Leben nur schlecht ist, während im Himmel dann die grosse Wiedergutmachung geschieht und ab dann alles gut ist. Sicher ist etwas Wahres daran, in dem Sinne, dass es im Himmel tatsächlich sehr gut sein wird. Aber Gott vertröstet uns auf nichts, wir sind bereits gesegnet und wir haben schon jetzt das Leben. Der Punkt ist nur, dass viele von uns das nicht glauben!

Ich höre sehr oft von Christen, dass sie gerne zur Zeit der Apostel gelebt und all die abgefahrenen Wunder gesehen hätten, die Gott damals durch seine Leute vollbracht hat. Natürlich ist der Gedanke falsch, denn damals war bestimmt nichts besser als heute. Paulus wirft zudem ein interessantes Licht darauf, warum es so gut war: nicht um uns traurig zu machen sondern um uns als Vorbild zu dienen: Christus handelte gütig an den Menschen um den kommenden Zeitaltern den Reichtum seiner Gnade zu zeigen. Er wollte einfach zeigen was geht damit wir ein Modell haben, dem wir nacheifern können.
Deswegen sollten wir doppelt vorsichtig damit sein, alles Gute erst im Himmel zu erwarten. Wer so denkt und lebt steht in der Gefahr einiges von dem zu verpassen, was Jesus in seinem Leben schon Jetzt und Hier tun will. Vielmehr sollten wir die Bibel lesen und immer wieder innehalten um zu sagen: „aha, das geht also auch. Interessant, wenn Petrus das erlebt hat, dann kann ich das auch“. So wird das Beispiel Jesu und der ersten Generation von Christen dazu dienen, dass wir in alles hineinkommen, was Jesus für uns erkauft hat.

Wenn man krank ist, sollte man für Heilung beten. Ich finde, wenn man mit einem allmächtigen Gott lebt, dann liegt nichts näher, als zu beten, wenn irgendwas im Leben schief läuft oder wir einen Mangel haben. Jakobus schrieb, dass wir nichts haben, weil wir nichts bitten (4,2), und das ist ziemlich blöd.
Jesus gab seinen Jüngern in Markus 11 eine Lehre über Gebet, die wichtig ist für Heilung:

Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor, und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen.
Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet – glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil. (Markus 11,21-24, Einheitsübersetzung)

Wenn wir im Glauben für alles bitten können, dann sicher auch für Heilung, denn die sollte in „alles“ enthalten sein. Wenn wir wissen, dass wir um etwas bitten, das in Gottes Willen ist, dann können wir richtig zuversichtlich sein, dass wir es auch bekommen werden; so sicher, dass man Gott direkt schon dafür danken kann, dass er das Gebet erhört hat.
Bei vielen Gebeten für Heilung kann man von dieser Zuversicht allerdings nichts spüren. Christen beten halbherzig, und am Ende sagen sie noch „wenn es Dein Wille ist“, als wüssten wir nicht, was Gottes Wille beim Thema Heilung ist. Wenn wir wissen, dass Gott Krankheit hasst und Jesus auch für Heilung gestorben ist, dann können wir auch mit Freimut und Zuversicht dafür beten.

Manche sagen, dass man gar nicht um Heilung beten, sondern einfach zur Krankheit sprechen soll. Das hat Jesus auch gesagt, und man kann zu den Bergen im Leben (Krankheiten, Sorgen, Nöte, usw.) auch einfach sprechen. Jesus selber hat nie für Kranke gebetet, sondern hat sie einfach geheilt. Er hat seinen Jüngern vorgemacht, dass man als Kind Gottes Autorität über Krankheiten und den Teufel hat und auch mal nur gebieten kann.
Ich halte beides für legitim. Man kann für alles beten, aber wir haben als Gläubige auch eine Autorität. Dass die wenigsten Christen in dieser Autorität leben, ändert nichts an der Tatsache. Ich mache persönlich bessere Erfahrungen damit, Krankheiten zu gebieten, sich in Jesu Namen zu verp***en, als wenn ich nur dafür bete.

Eine dritte Möglichkeit ist, von Leuten für sich beten zu lassen, die Erfahrungen haben mit Heilung. Jakobus (5,14-16) sagt, dass man die Ältesten rufen soll, wenn man krank ist. Aus Schriften aus dem ersten Jahrhundert wissen wir, dass man damals in vielen Gemeinden Heilungen nachweisen musste, um Ältester werden zu können. Also sagt Jakobus eigentlich, dass man erfahrene Heilungsbeter für sich beten lassen soll.

Ein Pionier auf dem Gebiet, Krankheiten zu befehlen, war Kenneth Hagin. Auch wenn er in Deutschland recht umstritten ist, lohnt es sich, ihn mal zu lesen. Es gibt viele seiner Bücher auch in deutscher Übersetzung.

[Originalpost bei jesus.de]

4 Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat,
5 auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet! (Epheser 2,4-5 nach der Elberfelder)

Es ist nicht unser Verdienst, dass wir nicht mehr tot sind. Wir hätten uns nicht selber aus der Welt retten können, sondern brauchten einen Retter. Es ist Gottes Liebe zu verdanken, dass wir nicht mehr in Sünden tot sind und ohne Gott leben können.
„Gnade“ ist für viele Christen etwas schwer verständliches. Gnade bedeutet, „etwas ohne Verdienst zu bekommen“. Es gibt eigentlich nur eine Voraussetzung dafür Gnade zu bekommen: dass man sie nicht verdient hat. Sobald man etwas getan hat, was einen qualifiziert etwas von Gott zu bekommen, ist es keine Gnade mehr sondern ein Verdienst.
Solange jemand noch kein Christ ist, scheint das ganz klar zu sein und jeder Christ sagt ihm auch, dass er sich Gottes Liebe nicht verdienen kann. Aber kaum, dass wir Christen geworden sind, sieht die Sache auf einmal anders aus. Dann versuchen wir, uns Gottes Gnade durch einen heiligen Lebensstil oder gute Werke zu verdienen. Das Problem ist, dass uns gerade dieser Versuch von Gottes Gnade abschneidet.

Wir sollten unser Leben mit Gott in tiefer Dankbarkeit führen. Als Menschen, die gerettet wurden ohne etwas dazu beigetragen zu haben und die auch nun nichts tun können um gesegnet zu sein. Wir zäumen das Pferd allzu oft von hinten auf und tun etwas um gesegnet zu sein, während wir eigentlich aus Liebe für Gott leben sollten, weil wir gesegnet sind!

Früher war ich immer ein bisschen neidisch auf die großen Prediger, die es „geschafft“ hatten. Ich hatte manchmal dieses Gefühl, dass mir irgendetwas fehlen würde; wenn ich besser predigen könnte oder mehr „Salbung“ hätte, dann wäre alles super. Aber Gott sei Dank!, denn sein Wort sagt, dass jeder Christ etwas mit ihm erleben kann.

Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. (Markus 16,17-18, Einheitsübersetzung)

Den Gläubigen werden Zeichen folgen, nicht nur den Profis oder den Leuten mit den ausgewiesenen Heilungsgaben. Alle können das erleben.
Wenn wir das einfach mal glauben, uns darauf einlassen und anfangen, für Kranke zu beten und Krankheiten im Namen Jesu zu gehen zu befehlen, dann werden wir bestimmt ähnliche Erfahrungen machen wie die Jünger:

Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ. (Markus 16,19-20)

Wenn wir das tun, was er uns aufträgt, dann ist Jesus dabei und hilft uns. Wenn Gottes Heilungskraft da ist, bezeichnen das manche als „Salbung“ und meinen damit, dass der Heilige Geist spürbar ist und heilen will. Ich habe selbst oft erlebt, dass eine Kraft geflossen ist, wenn ich für einen Kranken gebetet habe. Von Jesus floss Kraft, als ihn die blutflüssige Frau in Markus 5 angerührt hat.
Wenn diese Kraft fließt, weiß ich, dass etwas passiert. Manchmal spüre ich nichts, und es geschieht trotzdem Heilung, aber wenn man etwas merkt, ist das super. Es zeigt, dass Jesus tatsächlich dabei ist und wirkt. Nicht wir vollbringen eine Heilung, es ist immer der Heilige Geist.

Ich möchte heute einmal eine amerikanische Gemeinde als Link vorstellen, die dieses Prinzip sehr schön lebt. Die Bethel-Church in Redding, Kalifornien. Hier ist die Transkription eines Fernsehberichts von CBN (danke, GJM, für die deutsche Übersetzung!), der zeigt, dass die meisten der vielen Heilungen nicht in Gottesdiensten, sondern auf der Straße stattfinden. Dabei werden nicht in erster Linie die Pastoren von Gott gebraucht, sondern ganz normale Gemeindemitglieder. Ich halte das für ein zukunftsweisendes Modell des Heilungsdienstes, gerade für Deutschland, wo ja viele sehr skeptisch auf große Heilungsgottesdienste reagieren.

[Originalpost bei jesus.de]

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