In der Medizin spricht man von psychosomatischen Krankheiten, wenn ein körperliches Leiden eigentlich keine organische Ursache hat. Es gibt viele solcher körperlichen Beschwerden, die ihren Ursprung in der Seele und nicht im Körper haben.
Manche Seelsorger erleben körperliche Heilungen, obwohl sie nicht dafür gebetet haben. Die Heilung tritt ganz einfach ein, wenn seelische Blockaden beiseite geräumt wurden. Solche Krankheiten können medizinisch oft nicht behandelt werden. Besonders drastische Beispiele treten in Kriegen auf, wenn Frontsoldaten ihr Leben lang neurologisch bedingt zittern oder teilweise blind sind.
Solche Fälle sind gar nicht so selten. Viele Menschen haben in der Kindheit traumatische Situationen, wie z.B. Missbrauch oder Scheidung der Eltern, erlebt und leiden ihr Leben lang darunter. Es ist schlimm zu sehen, wie schnell ein Leben nachhaltig gestört werden kann.

In der Bibel ist an keiner Stelle ganz eindeutig von seelischen Krankheiten und deren Heilung die Rede. Das liegt nicht daran, dass es keine gab, sondern dass man einfach nicht von innerer Heilung gesprochen hat. Dennoch ist sie eine wichtige Sache. Wer einmal richtig psychisch Kranke kennen gelernt hat, der weiß, dass seelische Erkrankungen genauso schlimm sein können wie körperliche, egal, ob sie sich körperlich auswirken oder nicht.
Es gibt immer wieder Fälle, in denen Christen nur durch Gebet frei werden von einer Drogensucht, oder sich ihr schlechtes Selbstbild total verändert, sie in wenigen Minuten Dinge aufarbeiten, die sonst Jahre dauern u.s.w. Das sind beeindruckende Wunder, aber normalerweise geht der Weg zur inneren Gesundung durch lange Prozesse, viele Gespräche, Gebet und Seelsorge.

Ein wichtiger Punkt bei innerer Heilung ist Vergebung. Jesus sagt deutlich, dass es einen Menschen kaputt macht, nicht zu vergeben. In solchen Fällen sollten wir den Heilungssuchenden in einen Vergebungsprozess hineinführen, um ihn dafür offen zu machen, die Heilung zu empfangen.
Ein Zitat, das ich immer gerne bringe, von dem ich aber den Urheber nicht weiß, ist: „Unvergebenheit ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere stirbt.“
Über Vergebung gibt es ein paar falsche Vorstellungen. Gerade, wenn es um den seelsorgerlichen Aspekt geht, hat Vergebung nichts damit zu tun, dass man demjenigen, der einem etwas angetan hat, Recht gibt. Niemand hat das Recht, einen anderen Menschen zu verletzen oder ihm gar schwerwiegenden Schaden zuzufügen. Vergebung führt vielmehr dazu, den Kreis schlechter Gedanken, die einem selber schaden, zu verlassen.
Vergebung bewirkt nicht, dass man negative Erinnerungen vergisst. Sie bewirkt, dass man sie emotional neu bewertet und dadurch nicht mehr unter ihnen leidet.

Professionelle Hilfe bei seelischen Problemen bietet z.B. die BTS, oder man kann sich bei der Arbeitsgemeinschaft christlicher Lebenshilfen weiter informieren.

[Originalpost bei jesus.de]

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2 Kommentare

  1. Vergeben ist eine Sache!
    Wenn man aber nicht vergeben will ist dies umso schwieriger!
    Oftmals ist ein kärendes Gespräch schon Heilung genug. Dazu muß man aber bereit sein miteinnander zu reden!
    Ich rede gerne mit allen Leuten!
    Ich begrüße auch gerne einen Menschen.
    Wenn ich einen Fehler gemacht hab, versuche ich daran zu arbeiten, mich selbst zu hinterfragen, mir meine Schuld und meine Fehler einzugestehen….
    Der erste Schritt ist aber meiner Meinung nach ein:
    „aufeinander zu gehen“! Und ein Mitteinander reden.
    Kommunikation ist der Schlüssel!
    Egal ob man links oder rechts steht!

  2. das sehe ich auch so. kommunikation ist super wichtig!

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