Hier ist ein Text vob mir, der am 12.07.08 bei sound7.de veröffentlich wurde. Da man dort nicht kommentieren kann, setze ich ihn hier noch mal rein und möchte Euch auf diesem Wege, sound7 auch empfehlen. Wenn Ihr Euch für christliche Musik interessiert, dann lohnt ein Besuch sich allemal.
Das griechische Wort „Evangelium“ ist mit „gute Nachricht“ ebenso genau wie farblos übersetzt. Was ist schon eine „gute Nachricht“? Jede zweite Mail in meinem Spamfilter hat eine „gute Nachricht“ für mich: endlich gibt es ein Mittel für eine 48-Stunden-Erektion, man kann mit nur zehn Minuten Einsatz am Tag einen Bizeps wie Arnold Schwarzenegger entwickeln, und auch Kleinstanleger können reich werden. Alles gute Nachrichten.
Das Evangelium ist nicht einfach eine gute Nachricht, es ist eine Nachricht, die eigentlich zu gut ist, um wahr zu sein. Auf die kürzeste Formel gebracht heißt das Evangelium: „Gott liebt Dich!“ Der Gott, vor dem Du immer Angst hattest, weil Du im Leben nur Scheiße baust, liebt Dich. Der Gott, von dem Du nie glauben konntest, dass er existiert, ist an Dir interessiert. Der Gott, den Du nie verstanden hast und der Dir einfach nur sonderbar vorkommt, will Dein Freund sein.
Das ist eine wirklich gute Nachricht. Du musst Dich nicht einmal ändern, damit Gott Dich liebt, er tut es einfach.
Ich habe Gottes gute Nachricht jahrelang in den Spam sortiert, zu den anderen Angeboten, an die ich nicht so richtig glauben konnte. Reich werden in einem Onlinecasino? Also bitte… Das lag weniger an der Nachricht als mehr an den Leuten, die sie verkündigt haben. Wer nimmt schon das Jobangebot einer nigerianischen Bank an, in dem jedes dritte Wort fallsch geschriben ist? Genauso fand ich es immer schwer, an Gott zu glauben, wenn seine Leute so komisch drauf waren, und es immer den Anschein hatte, dass man mit dem Gott auch eine spießige Kultur annimmt. Das erste, was ich hörte, war, dass Jesus mich liebt; das zweite, dass er meinen Patronengürtel ganz schrecklich findet und ich den ganz bestimmt nicht mit in den Himmel nehmen kann.
Das Evangelium ist offenbar zu gut, um so gepredigt zu werden, wie es ist. Gott liebt Dich – bedingungslos. Egal, ob Du rauchst, spielst, nervst oder suckst. Das ist eine Wahrheit, die Christen manchmal schwer über die Lippen kommt. Der Apostel Paulus ist in diesem Punkt ständig missverstanden worden. Immer wieder, wenn er über Gottes Gnade geschrieben hatte, musste er nachher einen Satz einfügen: „Das heißt aber nicht, dass wir deshalb sündigen und alles machen sollen, was verboten ist.“
So lange wir das Evangelium nicht so predigen, dass man verstehen kann, dass es egal ist, was man tut, haben wir es nicht so gepredigt wie das Neue Testament.
Ich bin der festen Überzeugung, dass weniger Menschen Gottes gute Nachricht im Spam landen ließen, wenn die Christen erst einmal selber verstehen würden, dass sie eine wirklich gute Botschaft haben, und dass Gott keine Mogelpackung ist, auf der Liebe drauf steht und Gesetz drin ist. Im Gegensatz zu allem Spam, den man so kriegt, ist Gottes Liebe echt. Das kann man aber nicht nur mit dem Verstand begreifen, man muss es erleben. Dann weiß man, dass einem wirklich nichts Besseres passieren konnte als Jesus.

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