Nach längerer Zeit habe ich mal wieder einen Fürbitter-Newsletter rausgeschickt. Wenn Du auch für mich beten möchtest hinterlasse mir bitte einen Kommentar oder schreib mir eine Mail und ich nehme Deine Mailadresse in meinen Verteiler auf. Vielen Dank!

15 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.
16 Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten;(Epheser 6,12) alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.  (Epheser 1,21)
17 Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand.  (Kolosser 1,15-17 nach der Einheitsübersetzung)

Paulus spricht hier von dem, was die Theologen als die „Präexistenz“ Jesu bezeichnen. Das bedeutet, dass Jesus schon vor seinem körperlichen Leben vor zweitausend Jahren gelebt hat. Tatsächlich war Jesus auch schon bei der Erschaffung der Welt zugegen (worauf auch Johannes in der Einleitung zu seinem Evangelium einen Hinweis gibt (Johannes 1,1). Ausserdem geht auch der Hebräerbrief (der möglicherweise auch von Paulus geschrieben wurde) darauf ein:

…hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat;… (Hebräer 1,2 nach der Elberfelder Übersetzung)

Es ist ratsam, den Anfang des Hebräerbriefes parallel zu lesen, wenn man diese Verse im Kolosserbrief studiert. Gott hat nichts gemacht, ohne Jesus. Nicht nur die sichtbare sondern auch die unsichtbare Welt sind durch ihn geschaffen. Dass er alles geschaffen hat begründet seinen Herrschaftsanspruch und die Autorität über alles Sichtbare und Unsichtbare, die sich in Zeichen und Wundern erweist. Dadurch haben wir die Gewissheit, dass selbst die unsichtbare Welt, die manchen Christen (zu Unrecht) gefährlich erscheint, uns nicht von Gottes Liebe trennen kann (Römer 8,35ff).
Jesus selber hat über seine Präexistenz geredet, sie ist also eine Sache, die er selber seinen Jüngern offenbarte: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich. (Johannes 8,58). Abraham lebte viele hundert Jahre vor Jesus und dennoch war Jesus schon vor Abraham der, der er ist. Diese Stelle macht Spass mit den Zeugen Jehovas zu diskutieren, wobei die Neue-Welt-Übersetzung diese Stelle trotz ihrer christologischen Brisanz überraschend genau wiedergibt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich gewesen.“

So kann Paulus sagen: Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand.

7. Dezember 2008 in musik, theologie und gemeinde 14

kaputt

… ist zwar schon ein paar Wochen her, aber ich habe eben die Photos wiederentdeckt und dachte, das wäre einen post wert. Mein Kontrabass hat das Zeitliche gesegnet. Sein Hals ist abgebrochen. Einfach so, ohne was dazu zu tun. Naja, so kann es gehen. Aber es ist schon sehr ungewöhnlich, dass Kontrabässen die Hälse abbrechen…

Er predigte nicht nur, wie wichtig es sei, zu glauben, sondern erhob Jesus und vermittelte ihn so anfassbar, gegenwärtig und wunderbar, dass es einfach war, zu glauben. (Hacking, Seite 49)

Seine Biographen bezeichneten Smith Wigglesworth immer wieder als den „Apostel des Glaubens“. Zu Recht, meine ich denn von seinen Predigten her bekommt man leicht den Eindruck, dass Glaube seine stärkste Gabe war.
Es ist faszinierend, wie sehr die Predigten oder die Gesellschaft glaubensstarker Menschen Einfluss auf unsere eigene Befindlichkeit im geistlichen Bereich hat. Es tut gut Predigten zu hören die Glauben stärken und es tut gut, mit Menschen zusammen zu sein, die einen positiven Effekt auf uns haben und deren Gesellschaft uns etwas gibt statt etwas zu nehmen.

Interessanterweise hatte Smith diesen Effekt nicht nur beim Predigen sondern auch im privaten Umgang. Hacking schreibt an anderer Stelle:

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich berichten, dass ich nie länger als fünf Minuten in der Gesellschaft von Smith Wigglesworth war, ohne in meinem Inneren stark herausgefordert zu werden. (Seite 31)

Ich hätte ihn gerne mal persönlich kennen gelernt, den alten Smith. Irgendwann wird es so weit sein. Bis dahin muss ich wohl mit Büchern und Erzählungen derer leben, die ihn kennen lernen durften.

Ich hoffe, diese paar Posts haben Euch inspiriert und Ihr kauft das Büchlein – es lohnt sich!

Im Neuen Testament ist an zwanzig Stellen vom „Geheimnis“ die Rede. Das griechische Wort ist musth,rion (mysterion) und leitet sich ab von „den Mund verschließen“ als einer Bezeichnung für etwas, das nicht „gesagt werden darf oder gesagt werden kann“ (Coenen, Bietenhard: Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament).
Soweit deckt sich das Wort von der reinen Bedeutungsbestimmung mit unserem Wort Geheimnis. Wenn man sich aber mal alle Stellen anschaut, die es im NT mit dem Begriff mysterion gibt, sieht man schnell, dass das Wort hier anders gebraucht wird:

Markus 4,11
Römer 11,25; 16,25
1. Korinther 2,1 und 7; 15,51
Epheser 1,9; 3,3f; 5,32; 6,19
Kolosser 1,26; 2,2; 4,3
2. Thessalonicher 2,7
1. Timotheus 3,9 und 16
Offenbarung 1,20; 10,7; 17,5 und 7

Das Geheimnis hat immer etwas mit Offenbarung zu tun, es ist Gegenstand der Offenbarung. Es ist etwas, das den Ungläubigen wohl verborgen ist, aber uns durch den Heiligen Geist offenbart wurde. Das Geheimnis ist also nicht mehr geheim, sondern liegt dem Gläubigen offen. Gerade bei Paulus steht das Geheimnis oft im Zusammenhang mit dem Evangelium, es ist dann der Wille Gottes zur Errettung des Menschen, der aber den Ungläubigen noch unbekannt ist und von uns, der Gemeinde, anderen erklärt werden soll.
Wir haben also Einblick in Gottes Geheimnisse und sollen diese anderen Menschen erklären. Unsere Aufgabe ist es, Geheimnisse aus zu plaudern!

Zur Zeit des Paulus standen in Griechenland Mysterienkulte hoch im Kurs. In den Kursen ging es immer um Geheimnisse, die Eingeweihte (sog. Mysten) vor der Welt verborgen hielten. In diese Mysterien wurde man eingeweiht, wenn man dem Kult beitrat. Ich vermute, dass gerade Paulus, der ja viel mit Heiden und Anhänger verschiedenster Religionen zu tun hatte, dieses Wort mit Bedacht immer wieder in seinen Briefen benutzte.
Die Parallele, die er damit zieht ist einfach zu bestechend: ebenso wie in einem Mysterienkult, mag es dem Aussenstehenden mit dem christlichen Glauben ergehen: er scheint ihm fremd und er muss in ihn eingeweiht werden. Diese Einweihung geschieht durch die Predigt, Glaubenskurse, Mentoring und alles Mögliche andere. Es geht darum, den Glauben weiter zu geben.

Da unser Zug um 22:15 abfahren würde, unterbrachen wir die Predigt und baten um Gebet für unsere Schwester.
Bruder Wigglesworth legte ihr seine Hände auf und wies die Krankheit energisch zurück. Im nächsten Moment rannte sie die Treppe hinunter und wir ihr hinterher! Gott hat sie auf der Stelle völlig geheilt! (Hacking, Seiten 18-19)

William Hacking kam mit einer gelähmten Frau in einen der Gottesdienste von Smith Wigglesworth. Der Weg dahin war an sich schon eine Herausforderung weil die Schwester an ihren Krüken nur sehr langsam vorankam. Da Smith lange predigte stand zu erwarten, dass sie ihren Zug zurück verpassen würden.

Was tut man in einer solchen Situation? Mal ehrlich, was würdest Du tun wenn Pastor Geistogrande noch am Predigen wäre und Du mit Deinem dringenden Anliegen nicht mehr dran kämst, weil Du einen Zug erwischen musst?

Hacking unterbrach die Predigt und Smith war davon nicht im Mindesten irritiert. Er heilte einfach die Frau und predigte weiter! Das scheint typisch für diesen Mann Gottes gewesen zu sein, ihm ging es mehr um die Menschen als um den Dienst. An anderer Stelle schreibt Hacking über Smith:

Die, die ihn von Zeit zu Zeit predigen hörten, werden bestätigen, dass ihm Tränen die Wangen herunterliefen, während er sprach und den Kranken diente. Er war zerbrochen im Geist und oft ergriff die Zerbrochenheit die ganze Gemeinde. (Seite 41)

Solche Geschichten machen mich einfach nur nachdenklich und während ich schreibe frage ich mich immerzu: „wie komme ich da nur hin?“ Keine Ahnung, aber ich weiss, dass ich es will. Es passt manchem heute nicht mehr recht in die Theologie so etwas zu hören. Aber ich meine, dass unser Herz noch immer die Wahrheit versteht, die hinter solchen Worte steckt:

Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. (Psalm 51,19 nach der Elberfelder)

Solche Geschichten sind umso erfreulicher als Smith oft als harter Mann beschrieben wird. Das war es gewisslich auch wenn es um Krankheit und andere Wirkungen des Teufels ging. Aber er hatte ein weiches Herz für Gott und die Menschen.

12 Dankt dem Vater mit Freude! Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind.
13 Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen (Epheser 6,12) und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes.  (Epheser 1,6)
14 Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.  (Epheser 1,7) (Kolosser 1,12-14 nach der Einheitsübersetzung)

Immer wieder stolpert man im Neuen Testament über ein Werk, das kein Mensch tun könnte, das aber Jesus Christus getan hat. Wir können sein Opfer nur annehmen und uns freuen – mehr nicht. Es gibt Strömungen in der modernen Theologie, die vom Opfertod Jesu nur symbolisch reden. Aber wenn das Opfer nur ein Symbol gewesen wäre und keine echte Kraft gehabt hätte, dann wäre kein Christentum möglich. Niemand kann ohne Jesus Christ sein und mit Gott leben – das ist unmöglich; alles was wir tun können ist uns zu freuen, dass unser himmlischer Väter uns fähig gemacht hat, so im Licht zu leben wie alle anderen Heiligen auch – ohne Christus geht das nicht.

Wenn jemand Jesus annimmt, dann ändert sich etwas in seinem Leben vollkommen. Er wird ein neuer Mensch:

Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. (2.Korinther 5,17)

Ob wir das merken oder nicht, es geschieht etwas in dem Moment und wir sind nie mehr dieselben. Geistlich passiert etwas Ungeheuerliches, wir werden zu Gottes Gerechtigkeit:

Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden. (2.Korinther 5,21)

Wir machen einen Standortwechsel durch und werden hineinversetzt in das Reich Gottes (Kolosser 1,13). Ab diesem Moment sieht uns Gott nicht mehr als Sünder an. Dennoch können wir noch sündigen. Aber wir sind keine Sünder mehr.
Ich kann jeden verstehen, der auf sein Leben schaut und sagt: „ich bin ein begnadigter Sünder“, und in einem gewissen Sinne ist das auch richtig. Aber ich will lieber auf das schauen, was Gott in mir getan hat als auf das, was ich noch tue – deswegen sage ich, dass ich – technisch gesprochen – kein Sünder mehr bin. Halleluja!

Das alles geschieht durch die Vergebung der Sünden. Ohne Opfer, und unseren Glauben an dieses Opfer, gäbe es keine Vergebung der Sünden und wir würden als Sünder sterben und in die Hölle kommen. Wir können Jesus nicht genug für das danken, was er am Kreuz getan hat!

Er glaubte, dass Gott sich um die Seinen kümmert. Ich habe ihn sagen hören, dass er, wenn er jemals weniger als drei gute Anzüge hätte, wüsste, dass der Herr ihn zu seiner Klempnerarbeit zurückkehren lassen wolle. (Hacking, Seite 14)

Smith Wigglesworth war ein einfacher Mann. Er war von Beruf Klempner und lernte erst lesen nachdem er Jesus kennen gelernt hatte. Er las in seinem ganzen Leben kein anderes Buch als die Bibel. Zunächst nutzte er seinen Handwerksberuf um seinen Kunden von Jesus zu erzählen. Er war keiner von den Menschen, die unbedingt Geistliche werden wollen um dem Alltag ihres Berufes zu entgehen.
Das ist etwas, das ich sehr an ihm schätze. Aber ich mag auch seinen Umgang mit Versorgung: dass ihm klar war, dass Gott sein Versorger sein würde und er sogar Bedingungen stellte. Für Smith war es undenkbar, dass ein Verkündiger des Evangeliums nicht anständig gekleidet wäre. Also wäre Unterversorgung in diesem Bereich für ihn ein klares Zeichen dafür gewesen, seinen alten Beruf wieder auf zu nehmen.
Diese Aussage ist also keine Arroganz, er setzte Gott keine Pistole auf die Brust, er kannte einfach nur seinen himmlischen Vater.

Ich denke, dass Christen in unserem Land Armut viel zu leicht hinnehmen. Ich bin kein Freund der Theologie, dass Christen immer reich sein müssen, bin aber sicher, dass wir auch nicht arm sein müssen. Diese Extreme sind selten nützlich. Was aber schon nützlich ist, ist eine klare Linie zu haben, wenn man Gott hauptamtlich dienen will. Wie viel bist Du bereit zu opfern und was muss einfach drin sein damit Du Dich als Gesandter des höchsten Gottes nicht zu schämen brauchst? Das sind wichtige Fragen für jeden, der sich mit Gottes Versorgung auseinder setzt. Jahrelang war dieser Vers mein Wahlspruch:

Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden. (Matthäus6,33 nach der Elberfelder)

Es ist nicht unbedingt leicht, in Gottes Versorgung hinein zu kommen, aber es ist ein Teil unseres Erbe und wir sollten es uns nicht rauben lassen.

30. November 2008 in theologie und gemeinde 0

Kolosser 1,11

11 Er gebe euch in der Macht seiner Herrlichkeit viel Kraft, (Epheser 3,16) damit ihr in allem Geduld und Ausdauer habt.  (Kolosser 1,11 nach der Einheitsübersetzung)

Kraft ist ein grosses Thema in den Paulusbriefen. Immer wenn, es im Neuen Testament um Kraft geht, dann ist geistliche Kraft gemeint, die Kraft des Heiligen Geistes, die eine innere Kraft in uns schafft. Natürlich geht es nicht um äusserliche Kraft; Sport war zwar auch damals eine wichtige Sache für das soziale Leben, aber Paulus selbst hielt „die körperliche Übung für weniges nützlich“ (1.Timotheus 4,8).
Das Leben mit Gott ist nicht immer einfach. Jesus hat uns auch keinen leichten Weg versprochen. Es gibt viele Situationen in denen wir Gottes Kraft brauchen um ein Leben nach Gottes Maßstäben zu führen. Geduld und Ausdauer sind in den Phasen des Lebens vonnöten, in denen es nicht weiter zu gehen scheint. In denen sich kaum etwas bewegt, Gebete nicht erhört werden, wir in seltsamen Situationen fest zu stecken scheinen und alles sich anders entwickelt, als wir es uns vorgestellt hatten.
Paulus hat an anderer Stelle das christliche Leben mit einem Langstreckenlauf verglichen:

Wißt ihr nicht, daß die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber daß nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, daß ihr ihn gewinnt. (1.Korinther 9,24 nach der Einheitsübersetzung)

Man braucht Ausdauer, um einen solchen Lauf zu vollenden. Viele Christen leben ihr Leben als würde es sich nur um einen kleinen Lauf durch die Turnhalle handeln. Sie laufen mit Vollgas los, investieren sich in alle möglichen Projekte, arbeiten überall mit, beten stundenlang usw., nur um dann zu merken, dass sie keine Ausdauer haben. Manche mit den besten Ambitionen hören irgendwann ganz wieder auf zu laufen. Wir brauchen Geduld und Ausdauer, ohne geht es nicht.
Wenn Du merkst, dass es in Dir an einem oder beiden fehlt, dann bete dafür, dass Du in diesen Bereichen wächst. Lass Dich nicht irre machen, wenn es mal anstrengend oder langwierig wird – es kommen auch wieder andere Zeiten!

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