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Ihr seid begierig und erlangt’s nicht; ihr mordet und neidet und gewinnt nichts; ihr streitet und kämpft und habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr’s für eure Gelüste vergeuden könnt. (Jakobus 4,2-3 nach Luther)

Hast Du Dich auch schon einmal gefragt, warum viele Christen so wenig haben? Bestimmt. Dabei geht es nicht unbedingt nur um materielle Dinge, deren Abwesenheit könnten viele von uns noch ganz gut verkraften. Aber viele von uns haben wenig Frieden, wenig Gesundheit, wenig Ansehen – kurz gesagt, es geht manchen schon ganz schön schlecht obwohl sie einen allmächtigen Gott haben.
Der erste Grund den Jakobus nennt ist einfach nachzuvollziehen: viele mühen und plagen sich, neiden anderen was sie haben, versuchen ihre Bedürfnisse über die Leichen ihrer Mitmenschen zu erfüllen und vergessen darüber ganz das beten. Sie setzen kein Vertrauen in Gott als ihren Versorger und versuchen alles selber zu machen. Warum das so ist lassen wir mal dahingestellt sein, vielleicht wissen sie einfach nicht, was für einen genialen Papa im Himmel sie haben, vielleicht sind sie stolz zum beten – was auch immer. Aber sie sollten sich ändern und beginnen Gott zu vertrauen dass in ihm alles zu finden ist, was sie im Leben brauchen.

Dann gibt es aber auch Christen die beten – und kriegen trotzdem nix. Die Beobachtung habe ich auch gemacht, aber es hat Jahre gedauert bis ich kapiert habe wovon Jakobus hier spricht. Jakobus spricht nicht von Christen die um selbstsüchtige Dinge bitten um sie in ihren Gelüsten zu vergeuden. Er redet nicht von denen die enttäuscht sind, dass Gott ihnen den erbetenen Ferrari nicht schenkt oder die beten, dass Heidi Klum sich in sie verliebt oder dass sie als Millionäre den ganzen Tag auf Malle im Strandkorb liegen. Für Leute mit einem solchen Gebetsleben hätte Jakobus sicher noch härtere Worte gefunden, denn austeilen konnte er!
Ich bin sicher, dass die Christen von denen er hier redet (auch) gute Gebetsanliegen hatten. Sie beteten für Versorgung, Heilung, Segen, Bewahrung und andere Dinge mit guter Verheissungslage. Dass sie es dennoch nicht empfangen haben macht uns stutzig. Ihre üble Absicht sind nicht die Dinge die sie erbitten, das Problem ist dass ihr Leben so selbstsüchtig ist, dass jede Segnung Gottes immer nur ihnen selbst zugute kommt. Manche Ungläubigen halten das Christentum für eine Religion des Wunschdenkens: das Evangelium verheisst alles wonach sich Menschen sehnen: Versorgung (bis hin zu Wohlstand), Gesundeit, Erfüllung usw. Sie sagen, dass damit nur die elementare Bedürfnisse eines jeden Menschen gekitzelt werden.
Sie haben recht, aber nur halb. Gottes Segen ist niemals eine Qualitätsoptimierung bei gleichbleibendem Lebensstil. Es geht ihm nie darum, dass wir „Segenssackgassen“ sind. Alles Gute, das Gott uns gibt ist eingebettet in einen Kontext der Nachfolge – das Kreuz ist das Tor zur Herrlichkeit. Nur wer gelernt hat nicht mehr für sich selbst zu leben sondern für das Königreich und seinen Herrn, der wird in der Lage sein so zu leben, dass Gott ihm seine Schätze und Herrlichkeiten anvertrauen kann. – Und nur der wird so leben, dass sein Gebet um „mehr“ in allen Bereichen erhört werden kann und er den Segen nicht „in seinen Gelüsten vergeudet“.
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You lust, and have not: you kill, and desire to have, and cannot obtain: you fight and war, yet you have not, because you ask not. You ask, and receive not, because you ask amiss, that you may consume it upon your lusts.” (James 4:2-3 – King James Version)

Have you ever wondered why a lot of Christians have so little? Probably. It is not necessarily about material things only; many of us can cope quite well with their absence. But many people among us have little peace, little health, little reputation – in short: some people are not well at all although they have an almighty God.
The first reason named by James is easy to comprehend: many people make a lot of effort and slog away; they envy others for what they have got; they try to meet their needs even if it means harming their fellow creatures and thereby forget to pray at all. They do not trust God as their provider and try to do everything on their own. We will leave it open why that is the way it is. Maybe they simply do not know how brilliant their daddy in heaven is, maybe they are too proud to pray – whatever. But they should change and start trusting in God, trusting that everything that they need in life can be found in Him.
But then there are other Christians who pray but still do not get anything. I have made this observation, too, but it took some years until I got what James is talking about in the above verses. James does not talk about Christians who ask for selfish things in order to waste them on their lusts. He does not talk about those who are disappointed that God does not give them the Ferrari they have prayed for or who pray that a top model shall fall in love with them or that they may lie as millionaires in a canopied beach-chair on Majorca all day. For people with such a prayer life James would surely have found even harsher words, because he was very well capable of criticizing!
I am sure that the Christians that he is talking about in these verses had good prayer requests (too). They prayed for providing, healing, blessing, protection and other things with good prospects of fulfilment. The fact that they still did not receive it makes us wonder. Their evil intentions are not the things that they ask for. The problem is that their life is so selfish that every blessing from God is only of benefit to themselves. Some non-believers take Christianity for a religion of wishful thinking: the gospel promises everything that humans long for – providing (up to wealth), health, fulfilment and so on. They say that thus it only tickles elementary needs that each person has.
They are right, but only half. God’s blessing is never quality improvement at constant lifestyle. For Him it is not about us being “dead-end streets of blessing”. Everything good that God gives us is embedded in a context of following Jesus – the cross is the gate to glory. Only the one who has learned not to live for himself anymore but for the Kingdom and for his Lord will be able to live in such a way that God can entrust him with His treasures and glories. – Only this kind of person will live in such a way that his prayer for a “more” in every aspect can be answered and that he won’t “waste the blessing on his lusts”.

translated by the sick messenger
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Das sechste Kapitel des Römerbriefes behandelt vor allem die Beziehung zwischen Sünde und Gnade. Wenn wir durch die Gnade Gottes errettet sind, ist es dann in Ordnung zu sündigen? Warum sollten wir heilig leben wenn es doch die Gnade gibt? Das sind Fragen, die bis heute interessant sind und Christen in unserer Zeit ebenso beschäftigen wie damals. Für manchen ist Gottes Gnade der Freifahrtschein für ein Leben in Sünde. Das ist nicht gut und die Antwort des Apostels auf diese Frage ist wichtig zu lesen und zu verstehen:

Der Mensch, dem Ihr folgt,
auf Gedeih und Verderb,
dessen Sklaven seid Ihr.
Ihr habt die Wahl,
könnt der Sünde gehorchen: also dem Tod
oder dem Glauben: also der Gerechtigkeit.1

Die Antwort ist ebenso zielgerichtet wie im letzten Abschnitt die Frage nach Gleichheit und Unterschied von Adam und Christus. Sünde ist ein gefährlicher Feind, sie hat IMMER mit Tod zu tun. Es ist also gefährlich ihr zu gestatten, einen Fuß in der Tür zu haben. Sünde ist mehr als eine einzelne Tat, sie ist eine Kraft die leicht zu einer Einstellung wird und das ganze Leben durchdringt. Wir verstehen Sünde oft als etwas, das man mal macht und dann wieder lässt.
Paulus zeigt sie als etwas, das macht über uns hatte, diese Macht aber auch jeder Zeit wieder ergreifen kann. Wir müssen ihr widerstehen um ihr nicht wieder anheimzufallen und uns ihrer Herrschaft auszusetzen.
Wer Sünden begeht steht in der Gefahr in einen Zug zu steigen, der ihn erheblich weiter führt als er eigentlich fahren wollte.

Vergesst nie: Der Lohn der Sünde ist der Tod,
Gottes Gnadengeschenk aber ist das
Ewige Leben,
in Christus Jesus, unserem Herrn.2

Auch wenn der Glaube über unser ewiges Heil entscheidet sind wir doch für unsere Taten verantwortlich und ernten was wir säen. Wir alle wollen Leben; Leben in allen Formen. Dann sollten wir uns von der Sünde fern halten, denn sie bringt den Tod – in allen Formen. Ein großes Problem, das vermutlich jeder von uns in irgendeinem Ausmass hat, ist, dass wir beständig in beiden Bereichen zugleich säen und ernten: Leben und Tod.
Ganz aufhören wird es wohl erst im Himmel, wenn es keine Anfechtung und Versuchung mehr gibt, aber bis dahin sollte unsere Einstellung radikal lebensbejahend sein und wir sollten uns von allem enthalten was Tod bringt.

  1. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 33 []
  2. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 34 []

Bibeltext: Markus 11,12ff

Petrus war begeistert. Der Feigenbaum, mit dem Jesus gestern geschimpft hatte war völlig hin. Eine genauere Untersuchung ergab, dass er von den Wurzeln an vertrocknet war. Es dauert eine Weile bis ein Baum ganz trocken ist, vermutlich hatte er also angefangen zu vertrocknen als Jesus noch mit ihm gesprochen hatte.
Ich liebe Petrus weil er immer was mit Jesus erleben wollte. Wenn elf Jünger verängstigt im Bot saßen und sich im Sturm vor Angst fast in die Hosen machten, war es Petrus der ausstieg und Jesus auf dem Wasser entgegen lief. Er ließ sich wirklich keine Gelegenheit entgehen um etwas Übernatürliches zu erleben.
Deswegen liebe ich auch die Antwort, die Jesus ihm hier gibt: „Habt Glauben an Gott! Wenn jemand zu diesem Berg sagt…“ Jesus hat nicht arrogant geguckt und gesagt: „tja, Petrus. So was kann nur ich.“ Nein!  Er hat seinen Leuten empfohlen, dasselbe zu machen wie er selbst. Wer mit Gott lebt, der kann Dinge tun, die er sonst nicht könnte.
Wenn man sich manche Predigten anhört hat man das Gefühl, dass die Wunder Jesu so wären wie die Aktionen von jackass. Als hätte immer jemand ein Schild hoch gehalten auf dem stand: „probiert das bloß nicht selbst zu tun. Alle Zeichen und Wunder wurden von eigens dafür ausgebildeten Fachleuten vollzogen. Don´t try this at home, kids!“ Aber so war es gerade nicht. Jesus zog drei Jahre mit seinen zwölf Auszubildenden durchs Land und brachte ihnen bei übernatürlich zu leben.
Eine der Lektionen, die er ihnen dabei beibrachte haben wir hier.
Bevor ich Christ wurde hatte ich manchmal einen komischen Gedanken. Ich wusste von keinem Christen, der mal etwas Übernatürliches erlebt hatte und so konnte ich nicht sicher, ob es wirklich einen Gott gibt. Also dachte ich, wenn ich mal an einer séance oder sonst etwas Okkultem teilnehmen würde und da würde was passieren, dann wüsste ich immerhin, dass es einen Teufel gibt. Damit wäre dann auch klar, dass es einen Gott geben muss. Mein Vertrauen in die dunkle Seite war größer als mein Glaube an Gottes Kraft!
Ich bin trotzdem Christ geworden. Seitdem habe ich viel mit Gott erlebt. Ich habe Heilungen gesehen, die medizinisch nicht erklärbar waren. Gott hat durch mich geredet oder durch andere Christen zu mir – teilweise so klar und detailliert, dass jeder Zweifel ausgeschlossen war: es war Gott.
Ein Schritt in dem übernatürlichen Trainingsprogramm das Gott mit mir durchgezogen hat war der gleiche, wie hier bei den Jüngern: wir müssen lernen, dass Gott uns Autorität gegeben hat. Wir müssen nicht immer mit Gott über unsere Probleme reden, wir können Schwierigkeiten direkt ansprechen und sagen: „raus aus meinem Leben!“
Jesus hat hier nicht darüber gesprochen, dass wir die Landschaft verändern sollen; die Berge in unserem Leben können Konzentrationsprobleme, Schulden, Krankheit oder Liebeskummer sein. Oft ist es viel effektiver mal direkt zu dem Problem zu sprechen. Das muss auch nicht entspannt sein, manchmal macht es viel mehr Spaß, wenn Du ein Problem mal anschreist und ihm klar sagst, dass es in Deinem Leben nichts zu suchen hat!
Vielleicht hast Du noch nie auf diese Art „gebetet“, dann probier es doch einfach mal nächstes Mal aus.

Wie wenige opfern ihr Leben
für einen Gerechten,
eher schon für eine gute Sache.1

Es fällt Menschen leichter ihr Leben (und wenn es ganz hart kommt sogar ihren Tod) in den Dienst einer Sache zu stellen, als sich für einen Menschen zu opfern. Uns begeistern Ideen mehr als Menschen. Wenn man schon sein Leben in den Dienst eines Menschen stellt, dann sollte es wenigstens ein guter Mensch, ein Gerechter, sein. Wobei natürlich die Frage, wer ein guter und gerechter Mensch ist, sehr unterschiedlich beantwortet wird. Es gibt ja auch Menschen, die sich ganz in schlechtes hineininvestieren und faschistische Weltbilder vorantreiben. Dann wird das aber darauf zurückzuführen sein, dass in ihrer Logik etwas falsch gelaufen ist und sie Gut und Böse verwechseln. Das kommt daher, dass sie ihr Leben nicht Gott unterstellt haben.
Jesus war anders. Er starb nicht für eine gute Sache. Nicht einmal für einen Gerechten. Er starb für Sünder. Für Menschen wie Dich und mich, und stellte damit eine uralte Ordnung auf den Kopf. Jesu Opfer ist so fundamental, dass es eine neue Ära, eine neue Weltordnung einläutet.

Paulus vergleicht Jesus mit Adam. Durch den einen kam die Sünde in die Welt, durch den anderen kam die Lösung des Problems.

Ich sag´s wieder und wieder
und lasse nicht nach:
die Herrschaft des Todes,
die Adam-Zeit,
ist überwunden,
die Herrschaft des Lebens aber hat,
dank der Gnade und Gerechtigkeit
des Herrn,
in unseren Tagen begonnen.2

In seinen Zeiten fand eine Revolution des Geistes statt. Seit es sie gab erwarteten die Juden den Messias. Jetzt war er da und ein jahrtausendelanges Warten wurde mit der Auferstehung beendet. Was für eine Zeit; ich gäbe viel darum den Umschwung so frisch erleben zu können wie damalige Zeitgenossen. Die Zeit in der Menschen rettungslos verloren waren und unter der absoluten Herrschaft der Sünde standen war endlich vorbei. Das Zeitalter des Christus war gekommen.
Dennoch ist die Beziehung zwischen Adam und Jesus nicht ganz so einfach. Die Verse zu diesem Thema gehören für mich zu den komplexesten im ganzen Römerbrief. Ich habe sie in vielen Übersetzungen studiert und auch mindestens einmal etwas darüber gebloggt.

Bedenkt aber, liebe Schwestern und Brüder:
Die Sünde ist eins, die Gnade ein anderes:
Übertretung und Verzeihen sind unvergleichbar.
Das Unrecht des einen bracht vielen den Tod,
die Gnade des anderen aber,
der Gottes Sohn war,
schenkte vielen das Leben.3

Was mich im Grunde immer gewundert hat, ist dass der Gedanke als Analogie eingeführt wird, dann aber mit der Betonung eines Unterschiedes endet. Zunächst einmal sind Sünde und Gnade gleich, weil beides durch einen Menschen in die Welt kam. Erst der Mensch Adam und dann der neue Adam, Jesus Christus.
Was beide taten kann aber dennoch nicht mit einander verglichen werden, weil das Ergebnis ihrer Taten sich so radikal unterscheidet wie sich nur zwei Sachen unterscheiden können. Adam brachte Tod; Christus brachte Leben. Man kann zwei Dinge, die so unterschiedliche Ergebnisse hatten scheinbar nicht vergleichen.

  1. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 28 []
  2. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 30 []
  3. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 29 []

Bibeltext: Lukas 18,1-8: einfach mal selber nachschlagen 🙂

Die Geschichten, die Jesus erzählte, klingen für uns oft ganz schön komisch. Vergleicht Jesus hier etwa Gott mit einem ungerechten Richter? Auf keinen Fall! Ganz im Gegenteil: er sagt, dass Gott nicht wie der ungerechte Richter ist. Aber ich habe trotzdem schon oft Leute sagen hören, dass Gott genauso drauf ist: wir müssen ständig beten und ihm in den Ohren liegen bis er endlich mal antwortet.
Viele Christen stellen sich Gott wie einen überarbeiteten Beamten vor. Sein Schreibtisch quillt über und ständig kommen neue Anfragen in seinen Posteingang. Engel karren Schubkarrenweise Briefe an, dabei hat Gott schon die letzten Jahre nicht abarbeiten können. Der Zustand der Welt wird immer kritischer und Gott verliert den Überblick. Gelegentlich kommt die Putzfrau und schmeißt schon einmal die Anfragen der Leute weg die in der Zwischenzeit gestorben sind – die haben sich von selbst erledigt.
Dagegen ist der Postausgang sehr übersichtlich. Hin und wieder bekommt ein Anliegen einen „genehmigt!“-Stempel und das Gebet wird erhört. Aber oft kommt das nicht vor – oder erlebst Du viele Gebetserhörungen?

Jesus sagte genau das Gegenteil. Gott ist weder ungerecht noch überlastet sondern er erhört die Gebete seiner Leute, die Tag und Nacht zu ihm schreien, schnell.
Das ist komisch, Lukas fängt ja damit an, dass Jesus ihnen eine Geschichte darüber erzählte, dass sie nicht aufhören sollten zu beten. Und dann heißt es, dass Gott Gebete schnell erhört. Wieso soll man dann überhaupt viel beten?

Hier haben viele Christen in Deutschland einen Knoten im Kopf. Sie brauchen immer einen Grund zum beten. Sie beten nur, um etwas von Gott zu bekommen. Deshalb „lehrt Not auch beten“, wie man so sagt.
Für Jesus war beten etwas anderes. Beten hieß einfach Zeit mit seinem Vater im Himmel zu verbringen. Man braucht keinen besonderen Grund um mit Gott zu reden, wenn man ihn liebt. Beten hat einfach was mit der Beziehung zu Gott zu tun.

Ich bete seit ich Christ geworden bin jeden Tag, die meiste Zeit seit ich mit Jesus lebe habe ich jeden Tag etwa eine Stunde gebetet. Dabei stelle ich immer wieder das gleiche fest: ich erlebe mehr mit Gott, wenn ich nicht für die Sachen bete, die mir wichtig sind, sondern für welche, die Gott wichtig sind. Also stelle ich in jeder Gebetszeit die Frage: „Vater, was möchtest Du tun? Wofür soll ich heute beten?“
Am Anfang kommt vielleicht keine Antwort weil man sich erst einmal daran gewöhnen muss, Gottes Stimme zu hören. Aber mit der Zeit wird es immer einfacher und Gebet wird zu einem Gespräch mit Gott.
Mit der Zeit verändern sich die Gebete. Man betet weniger für gute Noten, große Autos und Erfolg im Beruf sondern weiß immer mehr, was Gott tun will. Dann nehmen auch die erhörten Gebete zu, denn wir sind ständig online mit Gott und beten für das, was er will. Warum sollte er ein Gebet nicht erhören, in dem jemand für das betet, was ER will?

Römer 5 stellt unter anderem die christliche Hoffnung vor. Dieser erste Post beschäftigt sich oberflächlich mit dieser Hoffnung, ein zweiter wird sich dem Vergleich zwischen Adam und Christus widmen, auf den der Apostel hier auch eingeht.
Ich hatte Probleme damit, dieses (wie auch das siebte) Kapitel ganz „neu“ zu lesen, weil ich neulich noch über Römer 5 gepredigt habe. Somit ist es möglich, dass ich dieses Kapitel anders gelesen habe als die anderen und es so auch anders besprechen werde. „Hoffnung“ ist für mich jedenfalls ein zentraler Begriff. Ich beginne mit den berühmtesten Versen des Kapitels, einer logischen Reihe mehrerer Begriffe.

Doch rühmen wir uns nicht nur unseres Glücks,
sondern bekennen auch unsere Mühsal
zu Not und Verfolgung, die uns bedrängen;
denn Not schafft Geduld,
und Geduld führt zur Bewährung,
und Bewährung lässt hoffen;
denn Hoffnung gründet auf Gewissheit:
wir können die Prüfung der Drangsal bestehen
und stark sein.1

Es geschieht immer wieder, dass wir uns nur der Siege und des Glücks rühmen. Wir neigen dazu einen schwierigen Weg zu vergessen wenn wir erst einmal am Ziel angekommen sind. Das ist menschlich und natürlich, ein Ziel lohnt den Weg, sonst würde man ihn nicht auf sich nehmen. Dennoch ist es schade, einen Bereich aus seinem Leben auszuklammern. Es sind nämlich nicht nur die Siege die uns im Leben mit Gott zu dem machen, was wir sind. Auch die harten Phasen mit ihren Kontroversen und Leiden bringen uns Gott näher und machen etwas Gutes aus uns.

Interessant fand ich die Übersetzung in Bezug auf die Hoffnung. Christliche Hoffnung unterscheidet sich vom normalen Hoffnungsbegriff durch den Grund auf dem sie steht. Paulus sagt, dass sie auf Gewissheit gründet. Damit ist es keine Hoffnung, die eintritt oder nicht, sie ist eine Hoffnung die gewiss nicht enttäuscht wird. Christliche Hoffnung hat mehr von der Vorfreude als von einer ungewissen Möglichkeit die die Zukunft bringen wird. Sie erwartet gewiss etwas Gutes, das Gott für die Zukunft versprochen hat. Das Leben nach dem Tod ist ein gutes Beispiel: es liegt in der Zukunft und ist jetzt nicht zu haben oder zu sehen. Es liegt aber nicht in einer ungewissen Zukunft sondern in einer sicheren auf die wir uns freuen können.
Hier benutzt Paulus diesen Hoffungsbegriff allerdings sehr gegenwärtig. Wir haben die Gewissheit, jede Drangsal und Schwierigkeit bestehen zu können. Ist das so? Ich glaube schon, würde aber konjunktivischer formulieren: wir können diese Hoffnung haben. In der Realität geht sie uns oft ab weil wir uns aus den falschen Quellen nähren und so Probleme haben, das ganze Leben aus Gottes Perspektive zu sehen.

  1. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 27–28 []

Manche Christen sind sehr schnell sauer auf Gott. Wenn etwas nicht so läuft, wie sie es gerne hätten, sind sie beleidigt und geben Gott die Schuld. Wozu hat man schließlich einen allmächtigen Freund, wenn er einen nicht aus allen Schwierigkeiten heraushält und einem alles gibt, was man braucht?
Nicht, dass unzufriedene Christen viel beten würden, dennoch kommt diese Unzufriedenheit häufig aus dem Gebet. Ich habe schon viele sagen hören: „Jesus hat doch gesagt, ‚Alles, was ihr in meinem Namen betet, werdet ihr bekommen.’ Da hat er den Mund ja ganz schön voll genommen. Ich habe jedenfalls schon einiges gebetet, was ich nicht bekommen habe!“
Zum Glück hat Jesus das nie gesagt. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn Gebet so funktionieren würde! Wenn es diesen Blankoscheck wirklich geben würde, hätten wir alle echte Probleme. Wenn ich alles bekommen hätte, was ich erbeten habe, wäre ich jetzt Rockstar (und vermutlich drogensüchtig), hätte die falsche Frau geheiratet (mehrere falsche Frauen), hätte schon auf jedem Kontinent gewohnt und wäre auch sonst auf jede mögliche Weise aus Gottes Willen gefallen!
Gut, dass es immer auch Bedingungen zu Verheißungen gibt und dass die Summe des Wortes Gottes Wahrheit ist (Psalm 119,160)!
Schauen wir uns einmal an, was Jesus wirklich gesagt hat:

Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet – glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil. (Markus 11,24 – Einheitsübersetzung)

Es gibt also eine Bedingung dafür, dass Gebet erhört wird: Glaube. Glaube  ist keine eigene Leistung, und dennoch kann man etwas dazu beitragen, dass man ihn hat. Man kann ihn schlecht greifen und beschreiben, dennoch ist er die Währung des Himmels und der PIN-Code zu fast allem, mit dem uns Gott segnen will.
Hebräer 11,1 sagt etwas über Glauben, das erklärt, wieso er so wichtig für Gebet ist:

Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht. (Elberfelder)

Hoffnung rechnet damit, dass einmal etwas Gutes passiert, Glaube verwirklicht jetzt das, was man hofft; er nimmt sich im Gebet, worauf man hofft. Um das tun zu können  braucht er ein Fundament – nicht alles, was man sich wünscht führt zu echtem Glauben. Das Fundament des Glaubens eine Überführung von Dingen ist, die man nicht sieht, die aber da sind. Überführung macht eine unsichtbare Realität deutlich.
Das Christentum ist übernatürlich. Wir glauben an vieles, was wir nicht sehen können, von dem wir aber von Herzen überzeugt sind. Wir „wissen“, dass es einen Himmel gibt und vieles anderes gibt, was unsichtbar, aber nicht weniger real als die sichtbare Welt ist.
Glaube kann sich nur auf das stützen, was Gott ihm zeigt. Deshalb können wir beim Beten nur daran glauben, dass wir die Dinge erhalten haben, die Gott uns verspricht. Wir beten nicht einfach irgendetwas, sondern Dinge, die Gottes Wille sind!
Gottes Willen zu erkennen ist ein wichtiger Schlüssel zu einem effektiveren Gebetsleben. Wir lernen seinen Willen kennen, indem wir sein Wort studieren und in inniger Gemeinschaft mit seinem Geist leben. Dann wächst Zuversicht, und Gebet wird immer besser!

Das vierte Kapitel hat Abraham und den Glauben zum Schwerpunkt.

Wer den Glauben sein höchstes Gut nennt,
der ist vor Gott ein Gerechter.1

Wie anders ist der christliche Glauben als andere Systeme der Welt. Normalerweise wird der begünstigt, der am fleissigsten ist. Man muss gute Werke bringen um seinem Gott zu gefallen. So verhält es sich in Wahrheit nicht sondern Gerechtigkeit in den Augen Gottes bekommt man nur, wenn man Ihm vertraut. Es ist ein Geschenk der Gnade, das im Glauben angenommen wird. Durch den Glauben wurde Abraham (und im zweiten Beispiel David) gerecht, so dass Paulus über ihn schreiben kann:

Gott nahm ihn auf in die Gemeinschaft
der Guten (…)2

Die Formulierung allein ist schon lesenswert. Klingt so, als hätten David und Abraham ab dem Moment einen weissen Hut tragen dürfen 🙂 Wer wollte nicht in die Gemeinschaft der Guten aufgenommen werden? Könnten wir nicht mal eine Gemeinde so nennen?
Hinter der Formulierung steht aber noch ein revolutionäres Konzept. Nach der Kreuzigung ist es klar, dass niemand mehr in die „Gemeinschaft der Guten“ aufgenommen wird, der sich nicht im Glauben an Jesus Christus wendet. Abraham lebte aber napp 2000 Jahre früher. Was war seine Gerechtigkeit? Der Glaube an Gott – in ihm wird ein Prinzip eingeführt, dass man erst in Jesus ganz verstehen konnte. Zu seiner Zeit bedeutete Gottvertrauen natürlich noch etwas anderes als heute, aber es ist immer derselbe Grundsatz: Vertrauen rettet. Nur die Art in der das Vertrauen gelebt wird hat sich seit Jesus dramatisch geändert.
Ein anderes ist klar, und ich bin sicher, dass es etwas war auf das Paulus auf jeden Fall hinauswollte: die reine Beschneidung und Zugehörigkeit zu einer Gruppe machte ihn nicht gerecht, dazu war persönlicher Glaube nötig. Der Glaube Deiner Gruppe kann Dir viel helfen, aber er kann Dich nicht vor Gott gerecht machen.

Und nun sagt mir: War Abraham beschnitten,
als Gott ihm,
zu seinen Gunsten, die Rechnung ausstellte?
Oder war er´s noch nicht?
Er war es noch nicht!3

Sein Glaube verhalf Abraham aber nicht nur zur Gerechtigkeit. Er half ihm auch, die Versprechen Gottes für sein Leben erfüllt zu sehen.

Obwohl sein Körper sehr schwach war
(er sah ihn nicht gern:
hundert Jahre lebte er schon)
und sein Leib so dürr
wie Saras beinahe erstorbener Körper
(ihr Leib: längst unfruchtbar)
blieb er, als sei er noch jung,
kräftig in seinem Glauben
(…)4

Echter Glaube zeigt sich im Alltagsleben. In Abrahams Fall bedeutete es, dass Sara und er nicht aufhörten Sex zu haben obwohl sie körperlich nicht mehr in der Lage ware zu zeugen oder zu empfangen. Aber Abraham hielt an Gottes Versprechen fest und glaubte, dass er einen Sohn von Sara bekommen würde.
Das spricht gegen die berühmte These, dass man Glauben nicht sehen kann und ihn so auch bei niemandem anzweifeln dürfe. Das klingt zwar richtig, ist aber falsch. Glaube wird sich immer zeigen. Es ist unmöglich, eine Beziehung zu Gott zu haben ohne dass andere das merken. Glaube drückt sich nicht nur im Jenseits aus sondern auch im Diesseits.

Nein, nicht das Gesetz hat unserem Vater
und seinen Kindern verheißen:
Segen der Welt werdet Ihr sein,
sondern nur die Gerechtigkeit, die der Glaube verbürgt.
Dieser Glaube aber kann leer sein, und die Verheissung ist nichtig, (…)5

Der Glaube der gerecht macht, muss sich im Alltag zeigen. Tut er es nicht, ist er leer und das Geglaubte passiert nicht. Das ist eine bittere Wahrheit die sagt, dass Glaube nicht gleich Glaube ist. Der eine behauptet einen Glauben, der andere hat ihn. Man kann den Glauben sein Leben durchdringen lassen oder einen Glauben haben, der nur auf intellektueller Zustimmung beruht. Biblischer Glaube geht tiefer als eine solche Zustimmung, er durchdringt Herz und Leben.

  1. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 23 []
  2. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 24 []
  3. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 24 []
  4. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 26 []
  5. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 25 []

Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, (Jeremia 29,13 nach Luther)
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. (Matthäus 7,7-8 nach Luther)

Früher war es normal, dass man „Gott suchte“. Dann kam eine theologische Welle, und man meinte, Gott schon gefunden zu haben und dass man sich nur noch all dessen bewusst werden muss, was man in Christus schon besitzt. Gebet wurde dann oft durch Proklamation ersetzt und man bekannte, geheilt oder reich oder sonst was zu sein. In manchen christlichen Kreisen wurde nur noch ironisch oder sogar zynisch darüber gesprochen, dass andere Gott suchen: “Hast Du Gott verloren? Das muss aber ein kleiner Gott gewesen sein.” “Ja, wo ist er denn?”
Die Erkenntnis, alles in Christus zu haben und mit allem gesegnet zu sein, ist bei manchen Geschwistern so groß, dass sie nichts mehr suchen mögen, obwohl sie gleichwohl manchmal etwas vermissen. Man proklamiert und lässt das Suchen sein.

Ich bekenne mich zu beidem: ich proklamiere im guten Bewusstsein, alles in Christus zu haben, und ich suche Gott und seine Gaben in dem ebenso guten Bewusstsein, dass ich noch nicht über alles verfüge, was ich habe. Gott zu suchen heißt nicht, dass man ihn verloren hätte. Es bedeutet, dass man mehr mit ihm erleben kann, als man es derzeit tut. Wer Gott sucht, bewegt sich auf ihn zu.

Es gab zu jeder Zeit Dinge in meinem Leben, die noch nicht ganz mit Gottes Willen übereinstimmten, und bis heute suche ich Gott deswegen. Ich will wissen, wie ich mich so verändern kann, dass der Himmel in allen Bereichen meines Lebens sichtbar wird.
Gerade die Jeremia-Stelle hilft da sehr: Gott wird sich finden lassen, wenn wir ihn suchen, und er wird alles verändern. Ich verbringe täglich Zeit mit Gott –  um in seiner Gegenwart zu sein, aber auch, um Antworten für mein Leben zu bekommen. Das Abgefahrene ist, dass mein Bedürfnis nach Jesus nicht kleiner wird, sondern über die Jahre immer gestiegen ist. Je mehr wir von Jesus haben, umso größer wird die Sehnsucht nach ihm. Ich kann mir nicht vorstellen, ihn eines Tages nicht mehr zu suchen und nicht mehr nach Begegnungen mit ihm zu hungern.
Wer einen anderen liebt, der wird nicht anders können, als die Gemeinschaft mit ihm zu suchen. Es gibt Dinge in meinem Leben, die ich proklamiere – klar, denn proklamieren heißt ja nichts anderes, als mit dem überein zu stimmen, was Gottes Wort sagt. Wenn ich weiß, dass Gott mich liebt, ich es aber nicht spüre, dann werde ich es bekennen. Wenn ich weiß, dass Gott mich segnet, ich aber nicht das Gefühl habe, dass es stimmt, werde ich auch das bekennen. Aber es ist eine sehr armselige Beziehung, wenn es nur darum geht, was wir in Jesus haben und wer wir in ihm sind. Ich möchte nicht mit Gott aufgrund bloßer geistlicher Prinzipien leben, sondern will eine intensive Beziehung in seiner Gegenwart. Es reicht mir auch nicht, von ihm beschenkt zu sein und mich an seinen Verheißungen zu freuen, ich will ihn um seiner selbst willen lieben. Ich will Zeit mit ihm verbringen, seine Gegenwart und seinen Rat suchen.

Wir wissen aber, dass das, was das Gesetz sagt,
für alle gilt,
in SEINEM Bannkreis.1

Die Stelle ist ein Schlüssel zum Verständnis des Gesetzes. Paulus ist hier sehr philosophisch und so bitte ich, die folgenden Ausführungen kritisch zu betrachten, denn sie sind theologisch schwer zu belegen. Um etwas klarer zu machen, was mit dem Bannkreis gemeint ist, breche ich eine selbstauferlegte Regel dieser Reihe und ziehe noch eine andere Übersetzung (mit Versangabe) hinzu:

Wir wissen aber, daß alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei. (Römer 3,19 nach der Elberfelder)

Die beiden Aussagen dieses Verses scheinen sich zu widersprechen. Auf der einen Seite gilt das Gesetz nur denjenigen, die unter ihm (in seinem Bannkreis stehen). Auf der anderen Seite gilt es gerade dadurch der ganzen Welt. Die Lösung ist einfach: Gottes Gebot gilt denen, die mit Gott in einem Bund stehen. Es ist sinnlos, Gottes Gebote auf Menschen oder Gesellschaften anzuwenden, die ihn nicht kennen und mit ihm leben. Es gab zu allen Zeiten Christen, die gerne einen Gottesstaat gehabt und eine Gesellschaft von Heiden gezwungen hätten nach Gottes Geboten zu leben. Das klappt nicht.
Dennoch spricht es Menschen schuldig, wenn Gläubige mit ihrem Gott leben, denn allein die Tatsache, dass wir es tun und es funktioniert ist ein großes Zeugnis, das auf Christus weist. In einer Stadt mit einer Gemeinde die Gott widerspiegelt, kann niemand mehr sagen, dass er nichts von der Existenz eines Gottes mitbekommen hat. Unser Leben weist auf Christus hin und spricht diejenigen schuldig, die dem Zeugnis nicht glauben.

Wissen um die Sünde ist eins,
Vertrauen zu Gott ein anderes.2

Die Aufgabe von Christen in der Gesellschaft kann es nicht sein, einfach nur auf Sünde und Missstände hinzuweisen. Das tun auch andere. Ich denke, dass es den meisten Menschen klar ist, dass in ihrem Leben vieles nicht in Ordnung ist – von der Gesellschaft mal ganz zu schreiben. Wir predigen nicht das Problem sondern die Lösung. Vertrauen zu Gott ist der Ausweg den wir leben. Christen sollten nicht jammern sondern einen Ausweg zeigen:

Jesus Christus: ein Versöhungsmal,
das, zwischen Erde und Himmel,
allen Menschen zeigt:
Gott kann vergeben,
(…)3

Halleluja! Welch eine Botschaft. In diesem Glauben schaffen wir auch das Gesetz nicht ab. Im Gegenteil, wir stehen treu zu Gottes Masstäben:

Wir geben ihm den festen Grund,
erfüllen seinen Sinn und richten es auf.4

  1. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 20 []
  2. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 21 []
  3. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 21 []
  4. Jens, Walter: der Römerbrief. Stuttgart: Radius-Verl. (Radius Bücher), S. 22 []
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