Früher war ich immer ein bisschen neidisch auf die großen Prediger, die es „geschafft“ hatten. Ich hatte manchmal dieses Gefühl, dass mir irgendetwas fehlen würde; wenn ich besser predigen könnte oder mehr „Salbung“ hätte, dann wäre alles super. Aber Gott sei Dank!, denn sein Wort sagt, dass jeder Christ etwas mit ihm erleben kann.

Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. (Markus 16,17-18, Einheitsübersetzung)

Den Gläubigen werden Zeichen folgen, nicht nur den Profis oder den Leuten mit den ausgewiesenen Heilungsgaben. Alle können das erleben.
Wenn wir das einfach mal glauben, uns darauf einlassen und anfangen, für Kranke zu beten und Krankheiten im Namen Jesu zu gehen zu befehlen, dann werden wir bestimmt ähnliche Erfahrungen machen wie die Jünger:

Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ. (Markus 16,19-20)

Wenn wir das tun, was er uns aufträgt, dann ist Jesus dabei und hilft uns. Wenn Gottes Heilungskraft da ist, bezeichnen das manche als „Salbung“ und meinen damit, dass der Heilige Geist spürbar ist und heilen will. Ich habe selbst oft erlebt, dass eine Kraft geflossen ist, wenn ich für einen Kranken gebetet habe. Von Jesus floss Kraft, als ihn die blutflüssige Frau in Markus 5 angerührt hat.
Wenn diese Kraft fließt, weiß ich, dass etwas passiert. Manchmal spüre ich nichts, und es geschieht trotzdem Heilung, aber wenn man etwas merkt, ist das super. Es zeigt, dass Jesus tatsächlich dabei ist und wirkt. Nicht wir vollbringen eine Heilung, es ist immer der Heilige Geist.

Ich möchte heute einmal eine amerikanische Gemeinde als Link vorstellen, die dieses Prinzip sehr schön lebt. Die Bethel-Church in Redding, Kalifornien. Hier ist die Transkription eines Fernsehberichts von CBN (danke, GJM, für die deutsche Übersetzung!), der zeigt, dass die meisten der vielen Heilungen nicht in Gottesdiensten, sondern auf der Straße stattfinden. Dabei werden nicht in erster Linie die Pastoren von Gott gebraucht, sondern ganz normale Gemeindemitglieder. Ich halte das für ein zukunftsweisendes Modell des Heilungsdienstes, gerade für Deutschland, wo ja viele sehr skeptisch auf große Heilungsgottesdienste reagieren.

[Originalpost bei jesus.de]

1 Ihr wart tot infolge eurer Verfehlungen und Sünden.
2 Ihr wart einst darin gefangen, wie es der Art dieser Welt entspricht, unter der Herrschaft jenes Geistes, der im Bereich der Lüfte regiert und jetzt noch in den Ungehorsamen wirksam ist.
3 Zu ihnen gehörten auch wir alle einmal, als wir noch von den Begierden unseres Fleisches beherrscht wurden. Wir folgten dem, was das Fleisch und der böse Sinn uns eingaben, und waren von Natur aus Kinder des Zorns wie die anderen. (Epheser 2,1-3 nach der Einheitsübersetzung)

Das Herausforderndste am Epheserbrief ist, dass Paulus permanent in der Vergangenheit schreibt. Wir waren tot. Wir waren gefangen. Wir gehörten zu ihnen.
Wenn wir unser Leben anschauen, haben wir oft das Gefühl, dass Paulus den Mund etwas zu voll genommen hat und dass wir keineswegs so erlöst sind, wie uns der Apostel glauben machen will. Wir denken, dass wir immer noch tot, in unseren Sünden gefangen und von den Begierden des Fleisches beherrscht sind. Wer hat recht, wenn die Bibel sagt, dass wir es nicht sind, wir es aber so erleben, dass wir es doch sind?
Das ist eine schwere Frage. Niemand will heucheln und wäre es nicht Heuchelei zu sagen, dass wir nicht mehr von unseren Begierden beherrscht sind, wenn wir doch immer noch sündigen?
Ich meine, dass die Bibel recht hat, egal wie wir uns fühlen. Auch wenn wir noch sündigen, hat Jesus uns längst frei gemacht davon – wir haben es nur noch nicht kapiert. Wir sind oft wie Leute, die in einem Käfig sitzen, dessen Tür geöffnet ist: wir könnten raus, aber wir bleiben sitzen. Tatsache ist, dass das Kreuz hinter uns liegt und Jesus schon alles für uns getan hat was er je tun wird. Aber es sind zweierlei Dinge frei zu sein und frei zu leben. Ein guter Anfang ist es, dass als Wahrheit anzunehmen, was Gott sagt, egal, ob wir es schon merken oder nicht. So lange wir unser Empfinden höher einschätzen als Gottes Wahrheit werden wir auch nur das erleben, was wir empfinden. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist es, Gottes Wort mehr zu glauben als unserer Wahrnehmung – nur so kann sich unsere Wahrnehmung immer mehr Gottes Ansichten über uns anpassen.
Es ist faszinierend zu sehen, dass wir immer weiter verändert werden je mehr wir es schaffen, Gottes Wahrheit an zu nehmen und zu glauben. Deswegen bin ich so dankbar für Gottes Wort, dass uns eine Realität jenseits unserer Realität zeigt.

Im letzten Teil ging es um die Bedeutung des Wortes „Rettung“. Im Griechischen beschreibt es eine umfassende Errettung, in der eigentlich jeder Bereich des menschlichen Lebens enthalten ist.
Damit kann man das Evangelium in zwei Versen zusammenfassen:

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet [s?z?] wird. (Johannes 3,16-17, Einheitsübersetzung)

Diese beiden Verse sagen alles aus, was wir meinen, wenn wir vom Evangelium reden: Dass Jesus dafür gestorben ist, dass wir Rettung im umfassendst möglichen Sinne des Wortes erleben können! Halleluja!

Eigentlich reichen diese beiden Verse, um Gottes Absicht und seine Ansicht über Heilung zu zeigen. Ebenso, wie er nicht will, dass ein Mensch verloren geht, will er nicht, dass ein Mensch krank ist oder leidet. Gottes Wille für uns ist vollkommen gut. Im Himmel wird alles nach diesem Willen laufen, und dann gibt es ganz bestimmt keine Krankheit mehr.
Diese gute Absicht Gottes hat Jesus mit unzähligen Heilungen während seiner Erdenjahre über jeden Zweifel erhaben gezeigt. Wenn Du an die Autorität der Schrift glaubst, dann weißt Du, welchen Stellenwert Heilung in Jesu Dienst eingenommen hat. Jesus und auch die Apostel haben ständig geheilt, es war ihre Hauptmethode, um sich als Diener Gottes auszuweisen und die Menschen auf die Predigt des Evangeliums vorzubereiten.

Bei ihm [Gott] gibt es kein Ansehen der Person. (Epheser 6,9)

Wenn es bei Gott kein Ansehen der Person gibt, dann muss er das, was er für einen Menschen getan hat, auch für jeden anderen tun. Wenn Gott in der Bibel Menschen geheilt hat, dann muss er auch heute Dich heilen wollen, oder er würde doch die anderen bevorzugen.

Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. (Hebräer 13,8)

Wenn Jesus sich nicht geändert hat – eine Aussage, die auch das Alte Testament bestätigt (Maleachi 3,6) – dann heilt er auch heute noch.
Beide Aussagen zusammen genommen sollten Grund genug sein, an Heilung zu glauben.

Die Einträge über Heilung als Teil des Evangeliums sind nur eine kurze Zusammenfassung von Einträgen aus meinem Blog. Vieles ist hier nur kurz angerissen, was dort richtig ausformuliert ist. Deswegen empfehle ich, die Einträge zu lesen.

[Originalpost bei jesus.de]

20 Die hat er in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat,
21 hoch über jede Gewalt und Macht und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen genannt werden wird.
22 Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben,
23 die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt. (Epheser 1,20-23 nach der Einheitsübersetzung)

Es ist wichtig zu beten um Gottes Kraft zu erkennen (Epheser 1,18-19), aber wir haben auch ein Beispiel dafür, wie Gottes Kraft wirkt: Jesus. Dieselbe Kraft, die jetzt durch den Heiligen Geist in uns wirkt, hat Christus von den Toten auferweckt – wow. Es ist eine Sache, sich darüber zu freuen, dass das passiert ist, aber eine ganz andere Sache, sich bewusst zu machen, dass dieselbe Kraft in uns wirkt. Uns steht Gottes Kraft zur Verfügung, die bereits Leute von den Toten zurück geholt hat.

Christus ist erhöht über alles auf der Welt. Es gibt niemand, der höher ist als er – keinen Politiker, nicht den Teufel, keinen Menschen oder etwas anderes. Jesus ist der höchste Herr. Und Jesus ist der Herr über die Gemeinde. Paulus spricht hier nicht von einer Ortsgemeinde oder von einer Kirche oder Denomination. Es geht um den Leib Christi, die Gesamtheit aller Gläubigen, deren Herr er ist. Niemand ausser ihm könnte über seinen Leib herrschen. Diese Herrschaft erstreckt sich über alle Zeiten, sie gilt nicht nur jetzt sondern wir können wissen, dass auch in Zukunft niemand kommen wird, der sich über Jesus erhebt. Das ist besonders interessant für diejenigen, die immer noch unsicher sind, wer den Kampf zwischen Gut und Böse letztlich gewinnen wird. Der Epheserbrief macht es ohne den Schatten eines Zweifels klar: der Kampf ist bereits gewonnen. Jesus ist und bleibt der König!

Aber Paulus sagt noch etwas anderes über die Gemeinde und das ist mindestens genauso heftig: die Gemeinde ist die Fülle dessen, der alles erfüllt. Gottes ganze Fülle ist in der Gemeinde. Warum sind dann so viele Gemeinden kraftlos und es ist so wenig von Gott und seiner Kraft in ihnen zu spüren? Wenn Paulus recht hat, dann müsste es doch eigentlich sehr leicht sein, Gott in unseren Kirchen und Gemeinden zu finden. Ich glaube, dass es wieder etwas mit Epheser 1,15-17 zu tun hat: Gottes Herrlichkeit ist nicht von selbst sichtbar. Wir brauchen Gottes Offenbarung um seine Kraft und unser Erbe kennen zu lernen und wir brauchen Weisheit um darin zu leben. Beides sollte zu den grössten Gebetsanliegen jeder Gemeinde gehören.

Die Kernfrage ist, ob Heilung jedem gehört, der darum bittet, und ob Gott jeden heilen will oder nicht. Ich behaupte: „Es ist nicht die Frage, ob Gott heilen will, die Frage ist, wie wir diese Heilung bekommen.“ Alles, wofür Christus gestorben ist, gehört uns, es ist unser Erbe. Auf alles andere gibt es keinen Anspruch.
Der Begriff „Evangelium“ ist etwas, womit heutzutage selbst die Christen in Deutschland nur noch wenig anfangen können. Für die meisten unter uns ist die Essenz der Guten Nachricht, dass wir einmal in den Himmel kommen. Das ist aber bei Weitem zu kurz gedacht! Paulus sehnte sich danach, den Christen in Rom das Evangelium zu verkündigen (Römer 1,15). Das muss ja heißen, dass es auch etwas für Christen zu bieten hat, die bereits vor der Hölle gerettet worden sind. Ich bin sicher, dass der Apostel auch heute noch gerne den meisten Gemeinden das Evangelium verkündigen würde, weil es in unseren Breiten so unbekannt ist. Wer die gute Nachricht nur auf Vergebung der Sünden beschränkt, der beraubt sich einiger der wichtigsten Sachen, die Gott ihm schenken möchte. Das Evangelium ist die Botschaft vom Reich, von einer Erlösung, die umfassend ist und den ganzen Menschen – Körper, Seele und Geist – betrifft.

Im Griechischen ist Jesus der Soter, der Retter. Das Verb s?z? bedeutet „Rettung“ im umfassendsten Sinne des Wortes. John Wimber schreibt in „Heilung in der Kraft des Geistes“:

Es ist deutlich, dass seine (s?z?s) umfassende Bedeutung in den Evangelien darauf hinweist, dass sich die christliche Vorstellung von Heilung und Rettung überschneidet. Je nach Situation ist das Maß der Überschneidung unterschiedlich, aber diese beiden Aspekte sind nie völlig getrennt. Die Heilung des Leibes ist nie nur eine körperliche Heilung, und die Rettung der Seele betrifft nie nur den Geist, sondern beide gehören zur vollkommenen Befreiung des ganzen Menschen. Jesu Heilungswunder in den Evangelien zeigen dies deutlich und geben einen Vorgeschmack auf die vollkommene Befreiung.

Jesus hat also eine vollständige Erlösung für uns bewirkt. Anders ausgedrückt ist Erlösung ein Komplettpaket, und es ist unstatthaft, das Opfer für Errettung anzunehmen, es aber für körperliche und innere Heilung abzulehnen. Dazu kommen auch die Vergebung von Sünde und Schuld und Heilung zu oft gemeinsam vor. Derselbe Jesus, der rettet, ist auch der Jesus, der heilt. Wir müssen hier vom ganzen Menschen her denken. (Ganzheitliches Denken ist ja ohnehin sehr im Kommen.) Dann ist Erlösung etwas, das den ganzen Menschen betrifft, und es ist zu wenig, nur die Rettung des Geistes in der Wiedergeburt anzunehmen. Gottes Liebe gilt dem Menschen in seiner gottgegebenen Ganzheit, und wir haben nicht das Recht, einen Teil auf Kosten des Ganzen herauszunehmen.

Das Buch von John Wimber kann man auch auf Deutsch kaufen. Wimber war der Gründer der Vineyard-Bewegung, einer charismatischen Bewegung innerhalb der evangelikalen Szene. Es ist eines der besten Bücher über Heilung, die ich kenne.
John Wimber: Heilung in der Kraft des Geistes.

[Originalpost bei jesus.de]

18 Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen
19 und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. (Epheser 1,18-19 nach der Einheitsübersetzung)

In den vorangegangenen Versen betete Paulus für die Christen in Ephesus um den Geist von Erkenntnis und Weisheit (Epheser 1,15-17); jetzt geht es um etwas, für das man auf jeden Fall göttliche Offenbarung braucht um es zu ergreifen. Man kann Christ sein und nichts von der Herrlichkeit seines Erbes oder der überragenden Kraft Gottes wissen. Es ist traurig aber wahr: obwohl wir unermesslich reich in Jesus sind, können wir leben wie die Bettler.
Gotteserkenntnis ist uns nicht in die Wiege gelegt. Im Gegenteil: der grösste Teil dessen, was wir in der Schule oder im sonstigen Leben lernen, spricht gegen das, was Gott für uns getan hat. Wir lernen es nicht, mit einem Gott zu leben, der einen überragende Kraft hat oder uns ein Erbe gegeben hat.
Erbe ist in dem Fall natürlich nichts, was wir nach dem Tode Gottes bekommen. Das wäre blöd, denn Gott wird niemals sterben. Paulus spricht hier von etwas, was uns zu Verfügung steht, weil Gott unser Vater ist. Was steht uns denn in ihm zur Verfügung? Alles.
Das muss man erst einmal kapieren. Das ist nicht leicht und man braucht unbedingt Gottes Offenbarung darüber. Obwohl das so wichtig ist, kenne ich nur wenige Christen, die darum beten dass Gott ihnen offenbart was sie in ihm haben und sind. Frag Dich einmal selber, wann Du das letzte Mal darum gebetet hast, dass Gott Dir zeigt, was Du in ihm hast.
Es ist wichtig das zu wissen, weil wir nur den Teil unseres Erbes einsetzen werden den wir kennen. Es nutzt uns nichts etwas zu haben, wenn wir nicht wissen, dass wir es haben. Ich will an dieser Stelle gar nicht weiter darüber reden, was dieses Erbe ist, denn Paulus hat das auch nicht gemacht. Stattdessen möchte ich Euch ermutigen dafür zu beten, dass Ihr dieses Erbe immer mehr erfasst und die überragende Kraft Gottes kennen lernt. Es genüg nicht, davon zu lesen oder zu hören. Man braucht selber eine Offenbarung Gottes – diese Offenbarung kann alles verändern und aus einem Christen ohne Kraft einen kraftvollen Diener Gottes machen.

Für mich war einer der wichtigsten Knackpunkte, zu verstehen, dass Heilung ein Teil der Erlösung ist, die Christus für uns erwirkt hat.
Der Vers im Neuen Testament, der das am deutlichsten zeigt, ist 1.Petrus 2,24:

Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt. (1.Petrus 2,24)

Im Griechischen wird ein Wort für „geheilt“ verwendet, das eindeutig körperliche Heilung bedeutet: iaomai.
Warum sind dann in dem Vers Heilung und Sündenvergebung in einem Atemzug genannt? Nun, 1.Petrus 2,24 ist ein Zitat. Petrus zitiert hier Jesaja 53:

3 Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht.
4 Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.
5 Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. (Jesaja 53,3-5)

Jesaja 53 ist die ergreifendste Schilderung der Kreuzigung, die wir überhaupt haben. Es ist die einzige, die in solchen Details zeigt, was geistlich abging, als Jesus starb.

Natürlich gibt es Leute, die sagen, dass Jesaja 53 sich auf Sündenvergebung bezieht und „Heilung“ hier symbolisch gemeint ist als die Wiederherstellung des Menschen, der unter die Sünde verkauft war.
Es gibt aber eine Begebenheit, bei der den Jüngern diese Prophezeiung einfiel. Das geschah nicht bei einer Evangelisation, als viele Leute zum Glauben kamen. Sie dachten daran, als sie Heilungen sahen:

16 Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken.
17 Dadurch sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen. (Matthäus 8,16-17)

Damit sollte eigentlich klar sein, dass es sich bei Jesaja 53 wirklich um körperliche Krankheiten handelte, die Jesus mit ans Kreuz nahm. Jesus starb nicht nur für Sünde, sondern auch für Krankheit. Beides ist im Erlösungspaket enthalten.

[Originalpost bei jesus.de]

15 Deshalb höre auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht auf,
16 für euch zu danken, und ich gedenke eurer in meinen Gebeten,
17 daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.

Die Gemeinde in Ephesus machte Paulus stolz. Er war dankbar für ihren Glauben an Jesus und ihre Liebe untereinander. Jesus hatte gesagt, dass die Welt uns daran erkennen soll, dass wir Liebe untereinander haben (Johannes 13,35). Trotzdem ist es nicht der Normalzustand, dass Christen sich untereinander lieben. Das scheint auch im ersten Jahrhundert schon etwas besonderes gewesen zu sein, so dass Paulus es als etwas hervorhob, für dass er Gott besonders dankbar war.

Es ist wichtig, dass Paulus für die Gemeinde um den Geist der Weisheit und Offenbarung betet. Beides ist nicht dasselbe, auch wenn das im modernen Sprachgebrauch oft so scheint. Man kann durchaus Weisheit habe ohne Offenbarung zu haben. Dieser Geist ist natürlich der Heilige Geist der eben diese Weisheit und Erkenntnis mit sich bringt.
Offenbarung, manche sagen „Erkenntnis“, heißt, etwas verstanden zu haben. Nicht nur oberflächlich, sondern richtig tief. Es bedeutet, dass Gott selbst uns etwas erklärt hat. Weisheit ist dagegen die Fähigkeit, sinnvoll einzusetzen, was man erkannt hat. Ohne Weisheit wird man also mit seiner Erkenntnis nicht allzu viel anfangen können.
Viele Christen sehnen sich nach Erkenntnis. Sie beten darum mehr von Gott zu erkennen. Aber ich glaube, dass wir große Probleme damit haben, das umzusetzen, was wir erkannt haben und dass es gut wäre, auch für die Weisheit zu beten mit unseren Erkenntnissen gut um zu gehen. Horst Köhler sagte es mal so: „Wir haben kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Umsetzungsproblem.“ Ganz genau, wir haben genug kapiert, aber uns fehlt die Weisheit es an zu wenden.

Erkenntnis ist wie ein tolles Elektrogerät, das man kauft oder geschenkt bekommt, das man aber zunächst nicht bedienen kann. Als ich meinen iPod gekauft habe war ich erst völlig enttäuscht. Ich habe ihn angemacht, alles klappte, aber ich konnte das Menü nicht bedienen. Ich klickte und machte und tat, aber es war nicht möglich, einen Interpreten aus zu wählen. Manchmal sprang das Menü an eine andere Stelle, aber ich kapierte nicht, wieso.
Ich hätte ihn fast wieder umgetauscht weil ich dachte, er wäre kaputt. Dann habe ich doch noch mal in der Gebrauchsanweisung nachgesehen. Mittlerweile weiß ich, wie es geht und der iPod leistet mir die Dienste für die ich ihn gekauft habe.

Im Leben mit Gott gibt es Bereiche in denen es genauso ist. Wir wissen Dinge über Gott, aber die Anwendung ist oft schwer. Wir wissen, dass Gott jedem Menschen das Beste will und wir dazu berufen sind, ein Segen zu sein. Theoretisch ist das ganz einfach, es bedeutet, anderen etwas Gutes zu tun, einen positiven Einfluss auf seine Umgebung zu haben. Aber wie geschieht das praktisch? Hier setzt die Weisheit ein, die wir ebenso sehr begehren sollten wie Offenbarung.

Mein wichtigster Schlüssel, um die Bibel zu verstehen ist 1.Johannes 4,8: Gott ist Liebe. Daraus erschließt sich die ganze Schrift: Weil Gott Liebe ist, will er das Beste für jeden Menschen. Gott schuf uns aus Liebe, hielt es all die Jahrtausende aus Liebe mit uns aus und sandte aus Liebe Jesus, um ewig mit uns leben zu können.
Natürlich kann ich mir auch nicht alles erklären, denn es gibt immer noch das Geheimnis Gottes. Jesus ist zwar mein bester Freund und mein absoluter Vertrauter, aber ich habe mein Leben der Aufgabe gewidmet, ihn immer näher kennen zu lernen. Er ist immer auch der Geheimnisvolle, dessen Wege höher sind als meine und dessen Gedanken anders sind als meine. So, wie ich ihn heute kenne, kannte ich ihn vor zwei Jahren noch nicht. In zwei Jahren wird es wieder anders sein: Gotteserkenntnis entfaltet sich in Studium der Schrift, Anbetung und Dienst.

In Bezug auf Heilung heißt das Folgendes: Ich kann mir keinen liebenden Vater im Himmel mehr denken, der nicht will, dass es jedem seiner Kinder gut geht.

Diese Ansicht ist nicht nur menschliches Wunschdenken, sondern findet sich auch genau so in der Bibel wieder. In Markus 7,25-30 spricht Jesus mit einer nicht-jüdischen Frau über Heilung. Sie bat ihn, ihre dämonisierte Tochter zu befreien, und Jesus lehnte das zunächst ab, weil er nur einen Auftrag für Israel hatte. In dem Gespräch fällt folgender Satz:

Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.

Am Ende ließ Jesus sich doch erweichen, machte eine Ausnahme und heilte die Tochter. Viele Bibelleser tun sich mit dieser Geschichte etwas schwer, weil sie den Auftrag Jesu nicht verstanden haben und nicht wissen, dass Jesus tatsächlich erst einmal nur zu den „verlorenen Schafen Israels gesandt war.“ Für alle sollte aber hängen bleiben: Heilung ist das Brot der Kinder (Gottes). Sie ist ein Teil der täglichen Versorgung Gottes, den wir im Gebet erbitten und im Glauben annehmen sollten.

Mit der Frage, ob Heilung ein Teil der Erlösung ist, hat sich F.F. Bosworth in seinem Buch Christus unser Heiler detailliert auseinander gesetzt. Bosworth war ein berühmter amerikanischer Heilungsevangelist. Das Buch erklärt sehr gut, warum Heilung ein Teil der Erlösung ist. Es folgen noch weitere Posts zu diesem Thema, in denen ich noch andere Bücher empfehlen werde.

[Originalpost bei jesus.de]

13 In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. 
14 Der ist das Unterpfand unseres Erbes auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.

Wir haben den Heiligen Geist als Unterpfand (Elberfelder), Angeld (Herder) oder als ersten Anteil (Einheitsübersetzung) unseres Erbes erhalten. Das war Paulus so wichtig, dass er es noch an zwei anderen Stellen erwähnte: 2.Korinther1,22 und 5,5. Der Heilige Geist ist für den Gläubigen absolut notwendig und das größte Geschenk, dass Gott uns nach der Errettung geben konnte. Durch den Heiligen Geist können wir Gott wahrnehmen, durch ihn verändert sich unser Charakter (Galater 5,22-26), durch ihn können wir die Gaben des Geistes ausüben und noch viel mehr. Wie kann so etwas herrliches und mächtiges wie Gottes eigener Geist nur eine Anzahlung oder ein Pfand sein?
Gottes Herrlichkeit in unserem endlichen Leben weist auf seine unendliche Herrlichkeit in der Ewigkeit hin. Der Heilige Geist ist quasi mein eigenes Stück Himmel in dem Gott sich mir in diesem Leben offenbart. Egal wie herrlich es hier wird, es ist nur ein Schatten im Vergleich zu dem, was uns im Himmel erwartet.
Gottes Reich breitet sich aus: seine Herrlichkeit in unserem Leben wächst bis wir unseren Körper verlassen und zur endgültigen Herrlichkeit durchbrechen – welch eine Vision von Leben! Vermutlich wird sich das Reich selbst in der Ewigkeit noch ausbreiten und weiter offenbaren. Es wird kein Ende seiner Herrlichkeit geben. Das Angeld ist das Beste, was wir im Leben haben. Wir sollten es hegen und pflegen und niemals betrüben. Aber das Angeld weckt eine Himmelssehnsucht in uns, eine Reich-Gottes-Sehnsucht, die auf dieser Welt niemals ganz zu stillen sein wird.

Das Wort Unterpfand bedeutet eine Garantie, modern würde man vielleicht „Gutschein“ oder „Wertmarke“ sagen. Wenn Du mal auf der Kirmes warst, weißt Du was ich meine. Man kauft sich eine Wertmarke und bekommt an der Bude Getränke dafür. Oder man bekommt einen Gutschein zum Geburtstag, wenn man in eintauscht bekommt man etwas dafür. Der Gutschein an sich hat schon einen Wert, aber erst wenn man ihn eintauscht kommt der ganze Spaß.
Erst in der Ewigkeit werden wir das Pfand gegen unser endgültiges Erbe eintauschen und dann werden wir sagen, dass alles sich gelohnt hat.

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