für freitag habe ich zum zweiten mal eine predigt nur für kassette gemacht. die erste war seinerzeit der letzte teil meiner ekklesiologie-reihe für die flt.

hintergrund ist, dass wir nachts noch eine taufe hatten und deshalb die zeit nicht für einen kompletten gottesdienst gereicht hätte. wir haben dann alles anders gemacht: angefangen hat der godi mit der gleichen meditation wie sonntag, was eine interessante erfahrung war. eine meditation mit 120 leuten ist nicht so einfach, aber es hat dennoch ganz gut geklappt. nach den dankessachen kamen dann noch taufverse.
danach hat wolfgang auf der bühne ein interview mit den vier täuflingen gemacht und diesen ihre taufcards gegeben.
anschliessend sind wir zur taufstelle gefahren, wobei vorher noch jeder ein fresspaket mitbekommen hat und jedes auto eine kassette oder CD (je nach ausstattung) der taufpredigt „one for the road“ bekommen hat.

ich denke, es war ein schöner taufabend – vielleicht kommen bald ein paar bilder. leider ist meine digicam sch***** und ich müsste auf die fotos von markus warten.

übrigens ist es schwerer eine predigt auf kassette aufzusprechen als live zu halten. jawohl!

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CD im Player:
– nix

Bücher neben dem Sessel:
gleich: „die bibliothek des zaren“ von boris akunin (freu mich drauf)
gerade: -mc grath: „der weg der christlichen theologie“ (lese ich seit zwei jahren…)
-PRO fundraising: zwei ausgaben dieser unglaublich interessanten zweitschrift deren abo ich in der probezeit gekündigt habe.
-gralle: jesus starb in berlin
-dickinson: complete poems
-kenyon: advanced bible course
(es war ein gemütlicher lesenachmittag im garten, hehehe)

hallo liebe leser,

hier mal etwas nicht in eigener sache: martin dreyer schreibt gerade an der „volxbibel“, ein open-source-projekt, das es sich zur aufgabe gemacht hat, die bibel in moderner jugendsprache herauszugeben.

neben vielen anderen problemen läuft gerade das fromme establishment beim brockhausverlag sturm gegen die bibel. leider gibt es immer noch menschen, die anscheinend denken, ein monopol auf religionsausübung zu haben und die deshalb alles kritisieren, was ihren engen maßstäben nicht entspricht. ich stehe in der diskussion so lange wie ich christ bin: „gott ist nicht geil“, „scheisse sagt man nicht“, „rockmusik ist vom teufel“ – ihr kennt das.

bitte informiert euch auf martins blog über die bibel und wenn ihr das projekt gut findet, bestellt euch doch schon mal eine bei brockhaus oder schreibt dem verlag eine nette mail. und betet, dass alles gut geht. und wenn ihr einen blog oder eine website habt, setzt diese doch bitte ein um etwas werbung für ein experiment in sachen bibelübertragung zu machen!

ich bin sehr dankbar, in einem säkularem staat zu leben, in dem fanatiker wenigstens keine „ketzer“ mehr verbrennen können…

hier ein interessanter link für leute mit problemen im bereich oranisation, zeit- und projektmanagement: GTD von johannes kleske. viel spass beim lesen und umsetzen!
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CD im Player:

Bücher neben dem Sessel:

vor einer weile wurde in diesem blog der titel für die neuauflage unseres frauenbuchs gesucht. heute kann ich einen gewinner vorstellen: „die prinzessin auf der kanzel“. allen, die vorschläge eingesandt haben an dieser stelle ein dickes „danke schön!“ – seid nicht traurig, wenn wir euren vorschlag nicht genommen haben, er war einfach zu schlecht! (das war ein witz…)

oben seht ihr das cover. es ist jetzt schon beim drucker, damit wir noch ein „farbverbindliches proof“ (einer meiner lieblingsausdrücke) bekommen. das cover hat laura aus berlin/finland gemacht.

so wie es aussieht schaffen wir es, unsere deadlines einzuhalten und das buch freakstock zum ersten mal zu verkaufen. ihr könnt auch gerne schon vorbestellen: storch(at)kultshockk.de

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CD im Player:
– KYUSS: gardenia

Hier eine kleine Meditation, die ich gestern beim spazieren gemacht habe und heute vielleicht wiederhole. Ziel solcher biblischer Betrachtungen ist es, Gottes Wort tiefer in sich eindringen zu lassen und zuzulassen, dass der Heilige Geist uns durch Gottes Wort prägt.
Dazu denke ich, idealerweise betend (manchmal auch in Sprachen betend), über einen Bibelabschnitt nach und frage Gott, was die Passage mir heute zu sagen hat. Gestern habe ich mir die Verse in mein moleskine kopiert und habe sie beim gehen immer wieder laut gelesen und zwischendurch gebetet und, wenn meine gedanken abgeschwiffen sind, in Sprachen gebetet. Das macht Spass, hat Sinn und ist eine schöne Abwechslung zum „normalen“ Gebet. Leider fällt es mir oft schwer, zu meditieren weil ich zu viel zu predigen und zu lehren habe und so sehr viel Zeit mit Vorbereitungen verbringe und weniger mit dem, was mir auf dem Herzen liegt und was ich verstehen will.
Jetzt kommt aber die Meditation und ein paar kleine Schlussfolgerungen zu den Texten. Vielleicht hilft es ja jemandem, dass ich das hier rein setze — über Feedback würde ich mich freuen.

Meditation über Heilung

Die Prophezeiung:
Jesaja 53,3-5 (nach der Einheitsübersetzung, Hervorhebungen von mir)

Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht.
Aber er hat
unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.
Doch er wurde durchbohrt wegen
unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.

Die Erfüllung
1.Petrus 2,22-24 (nach der Einheitsübersetzung, Hervorhebungen von mir)

Er hat keine Sünde begangen, und in seinem Mund war kein trügerisches Wort.
Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.
Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.

Der Auftrag / die Verheissung
Markus 16,17-20 (nach der Einheitsübersetzung, Hervorhebung von mir)

Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden;
wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.
Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.


soweit die Texte, über die ich meditiert habe. Jetzt noch drei Anmerkungen, bzw. Beobachtungen:

1.Ich bin sehr sicher, dass sich Petrus auf die Jesajastelle bezogen hat, denn der Wortlaut ist sehr ähnlich. Von daher gehe ich davon aus, dass Heilung eine Sache ist, die Gott prophetisch versprochen hat und die sich in Christus erfüllt hat.
Vom Zusammenhang her war ich immer unsicher, ob Petrus vom Heil oder von der Heilung gesprochen hat, denn er redet ja auch viel über Sünde. Mittlerweile bin ich sicher, dass er von Heilung spricht, weil er im Griechischen IAOMAI verwendet, was eine sehr medizinische Bedeutung hat.
Die Septuaginta gibt die Jesaja-Stelle ebenfalls mit IAOMAI wieder, was ein weiterer deutlicher Hinweis dafür ist, dass beide Stellen zusammen ausgelegt werden können und es sich um Heilung handelt (körperlich, seelisch, eventuell geistlich (je nach Theologie, die man vertritt ;-))).
Am deutlichsten im Alten Testament wird in 2.Mose 15,26 klar, dass IAOMAI Krankheit bedeutet: „ich bin der Herr, dein Arzt“ (besser: „ich bin der Herr, der dich heilt“) wird ebenfalls mit IAOMAI übersetzt. Leider kann ich kein Hebräisch, aber ich vermute, dass sich nichts neues oder anderes ergeben würde, wenn ich es könnte.
Meiner Schlussfolgerung bin ich sehr sicher: die Bibel redet hier von körperlicher und seelischer Heilung, die Jesus erwirkt hat und die wir weitergeben sollen.

2. Jesaja betont deutlich, dass es unsere Vergehen waren, die Jesus tragen sollte. Das ist wieder eine prophetische Vorwegnahme, denn dass ein Mensch die Vergehen anderer trägt ist kein alttestamentlicher Gedanke. Für Jesaja muss es eine seltsame Erkenntnis gewesen sein, dass es dem Typen in seiner Vision nicht wegen seiner eigenen Sünden schlecht ging.
Aus dem Betrachtungswinkel des Neuen Testamentes ist es also glasklar, dass Jesus gemeint ist und damit steht auch wiederum die Konsequenz: durch sein Opfer hat Jesus auch die Krankheit getragen.

3. Es fällt mir viel leichter, den Auftrag Jesu zur Heilung anzunehmen, als selber geheilt zu werden. Das ist seltsam. Es ist kaum eine Herausforderung für andere zu beten und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich in die Erkenntnis hineinkomme, dass Jesus bereits geheilt hat. Aber ich finde es sehr schwer, diese Erkenntnisse für mich anzunehmen und anzuwenden.
Vielleicht geht das nur mir so, aber ich denke, dass es ein Problem ist, das viele andere mit mir teilen: es fällt mir leichter etwas zu tun als etwas zu sein. Ich kann leichter annehmen ein „Heiler“ zu sein (=jemand, durch den Gott heilt) als selber geheilt zu sein. Ich vermute, dass mich das noch etwas beschäftigen wird.

gottes segen!


vorgestern, sonntag 12.06. hatten wir statt lobpreis mal eine meditation. es zeichnete sich schon eine weile vorher ab, dass wir nur mit mühe eine band oder einen musiker finden würden für den termin. so wollten wir aus der not eine tugend machen und mal sehen, ob man auch ohne gesang anbeten kann.

sonja (unsere lobpreiskoordinatorin) und ich haben uns dann für eine meditation zum thema „dankbarkeit“ entschieden:
– jeder konnte via mail kurze sätze einsenden, wofür er“sie dankbar ist
– aus den sätzen haben wir songbeamer-folien gemacht
– die haben wir dann mit „aqualounge 2“ hinterlegt und
DJ OJOs „Adoration“-CD laufen lassen

ich hatte etwas sorge, ob es möglich sein würde, die nötige ruhe hinzubekommen. dann waren aber nur sieben kinder da und es ging problemlos. die unterwasserwelt schien die kids zu faszinieren und es gab nur hin und wieder mal eine frage wie „was macht der da?“, wenn ein polyp mit grosser nase durchs bild schwamm.
von den feedbacks her scheint die sache super angekommen zu sein, allerdings fühlte es sich nicht nach anbetung an. muss es ja vielleicht auch gar nihct, denn es war ja eine meditation. offenbar ist ein unterschied zwischen anbeten und meditieren, aber das ist ja eigentlich klar.

auf jeden fall werden wir weiter in diese richtung gehen, manchmal meditationen machen und nihct mehr krampfhaft nach musikern suchen sondern experimentieren, wenn keine da sind.

frage an die leser: wo bekommt man chillige hintergrundfilme her?


am 27.05. hatten wir einen gottesdienst zum thema „vertrauen“. eigentlich war es der zweite (oder dritte?) teil einer predigtreihe zu dem thema. diesmal ging es unter anderen um das mass des vertrauens nach römer 12,3. um zu illustrieren, dass wir alle dasselbe mass vertrauen als grundausstattung bekommen haben, habe ich himbeerquark in becher gefüllt und herumgegereicht. wir standen dann alle mit unserem vertrauen in der hand da und haben gott gedankt, dass wir vertrauen können und ihn gebeten uns zu sagen, wo wir dieses vertrauen einsetzen können.
im grunde eine gute sache, ich hatte mich nur etwas mit der zeit verschätzt. man braucht nehr als fünf minuten um quark an über 80 leute auszugeben…

nachher kamen drei leute zu mir und fragten, ob das emerging church wäre. seltsamerweise fragte am freitag zuvor, als man lose mit herausfordernden bibelstellen als hausaufgaben ziehen musste, keiner. scheinbar fühlt sich quark im gottesdienst mehr „emergent“ an, als eine bibelstellenlostrommel. dabei sind solche sachen ja nicht neu. wir haben immer wieder mal effekte in gottesdienste eingebaut, ohne dass jemand ein konzept dahinter vermutet hätte.

vielleicht ist das ein schlüssel zu der diskussion: nicht alles, was emergent ist, fühlt sich auch so an. und umgekehrt: nihct alles, was emerging scheint, ist es auch. gemeinden, die scheinbar „modern“ sind, haben den ec-spirit und gemeinden, die auf die form abfahren aber eigentlich eine sehr reaktionäre geisteshaltung haben, bleiben „modern“ (wenn überhaupt).
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CD im Player:
– kyuss: gardenia

Bücher neben dem Sessel:
– pete greig: „the vision and the vow“, emily dickinson: „complete poems of“, e.w.kenyon: „advanced biblecourse“

… ist es dennoch nicht dasselbe.

ich will diesen eintrag schon eine ganze weile schreiben. zumindest denke ich seit einer weile darüber nach. es gibt in der christlichen szene immer wieder „ausnahmeleute“: prediger, die eine überdurchschnittliche zahl an übernatürlichen dingen erleben, in deren gottesdienste sich viel mehr menschen für jesus entscheiden, als „normal“ usw. ich denke, dass gott so was macht, um uns herauszufordern, anzuspornen, zu inspirieren usw. einer der grössten vorteile, die der dienst im ä-kreis mit sich bringt ist, dass man immer wieder solche „big mäcs“ kennenlernt.

was mir auffällt ist, dass nicht alle weise damit umgehen. bei jeder neuen welle wird der pilgerstrom zum neuen mekka gelenkt. toronto, pensacola, willocreek…. viele christen pilgern lieber herum als sich inspirieren zu lassen und die dinge umzusetzen, die der heilige geist gerade als akzente setzt.
ehrlich gesagt find ich das komisch, aber ok. ist halt so: erst fährt man durch die ganze republik zu konzerten und technoparties, dann bekehrt man sich und fährt durch die ganze republik zu gottesdiensten, kurzbibelschulen und konferenzen. was soll´s, so lange nihct alle zu uns kommen und den ungläubigen die plätze wegnehmen soll´s mir recht sein.
was mich indessen wirklich nervt, sind die nachredner. die leute, die bei jeder neuen welle ihre theologie ändern und so tun, als wäre das christentum eine ganz neue erfindung, die just vor zwei jahren aus dem ei gepellt wurde. wahrscheinlich würde mich auch das noch kühl lassen, wenn da nihct der missionarische ehrgeiz wäre, der gerne jeden anderen auch zur neusten erkenntnis bekehren möchte. denn gott scheint ja immer nur auf eine art zu wirken (und diese dann periodisch, ca. alle 5-10 jahre zu ändern). das ist dumm; um das mindeste zu sagen.
noch dümmer ist es aber anzunehmen, dass die „neue“ theologische richtung funktioniert, wenn man nur das gleiche sagt, wie der angesagte prediger. das klappt nihct. worte allein ändern gar nichts – es sei denn, sie kommen aus der tiefe des lebens, leidens und erkennens. das richtige sagen kann jeder, aber davon steht kein toter auf, kein kranker wird geheilt und niemand findet zu jesus.

schönes beispiel aus der apostelgeschichte 19: die sieben(!) söhne des skevas versuchen dämonen auszutreiben und machen das auch gar nicht schlecht: im namen jesu befehlen sie ihnen, auszufahren. das ergebnis ist ernüchternd. der dämon kennt zwar jesus und auch paulus aber „wer seid ihr pfeifen?“ und sie werden fürchterlich verprügelt. salbung kommt nicht in worten, es hat etwas mit offenbarungserkenntnis, charakter und leben zu tun. selbst wenn ich die gleichen worte sage wie kenneth hagin, wird nihct jeder geheilt, der bei einem gottesdienst von hagin geheilt würde. die möchte-gern-exorzisten in apg hatten auch die „richtigen“ worte. aber wenn zwei das gleiche sagen passiert eben nihct dasselbe.

bill wilson wurde mal von einem mann gefragt, ob er für ihn beten könne, damit er dieselbe kraft erhielte wie wilson. nachdem bill wilson ablehnte fragte einer seiner mitarbeiter, warum er nihct für den mann gebetet hätte. wilson antwortete sinngemäss: „hätte ich dafür beten sollen, dass er als kind ausgesetzt wird, dass man ihm ins gesicht schiesst und er die ganzen anderen dinge erlebt, die ich erlebt habe?“
tja, so ist es mit der kraft gottes: man kriegt sie nicht zuhause im sessel oder auf einer konferenz. sie kommt aus einem leben mit jesus und indem man sich immer wieder den herausforderungen stellt ohne zurückzuweichen.

von daher mache ich es mir immer mehr zueigen, über „neue“ richtungen zu beten. bibel zu lesen und gott zu bitten, mir das zu geben, was er durch die bewegung ausdrücken und geben will. es geht nihct um pilgern und nihct um plappern. wie immer in gottes reich geht es darum, geprägt und tief-innerlich verändert zu werden. ich finde es mittlerweile viel segensreicher, den ball erst mal flachzuhalten und zu beten, statt auf jedes pferd aufzuspringen und wieder runter zu fallen indem man abenteuerliche konzepte umsetzt und in schuhen läuft, die noch fünf nummern zu gross sind. gebe gott, dass wir in gelassenheit lernen und das gute behalten können. egal, ob es um willo, ec, glaubensbewegung, oder was auch immer geht!
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CD im Player:
– System of a Down: weiss grad nicht, welche

Bücher neben dem Sessel:
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[neu veröffentlicht auf hasos tafel am 03.09.06]

8. Juni 2005 in vermischtes 2

emerging postkarte

lustige karte… hehehe, nur ein witz!

ich schweife etwas ab. für mich selbst ist es interessant festzustellen, wie viele gedichte es eigentlich in meinem leben gibt. ich frage mich, warum ich das überhaupt aufschreibe und ob es eigentlich überhaupt einen interessiert. wahrscheinlich nicht, aber das macht ja nichts. schreiben tut man ja auch für sich selbst und diese kleine reihe ist eine art innere bestandsaufnahme zu einem thema, das mich bisher grad mal am rande interessiert hat.

mein zweitkontakt (erstkontakt unter Poesie 1) mit gedichten sind die früheren weihnachtsfeste gewesen. ich musste immer ein gedicht auswendig aufsagen, dann wurde gesungen, weihnachtsgeschichte, essen, geschenke. für die reihenfolge verbürge ich mich nicht. was aber sicher ist, ist das ich jedes jahr ein neues gedicht auswendig gelernt habe. das ist mir damals nicht sehr schwer gefallen, ich hatte immer ein gutes kurzzeitgedächtnis. leider wirklich nur ein kuzzeitgedächtnis, denn ich erinnere mich nur noch eines gedichtes:


markt und strassen sind verlassen,
still erleuchtet jedes haus.
sinnend geh´ ich durch die gassen,
alles sieht so festlich aus.

in den fenstern haben frauen
buntes spielzeug fromm sic!geschmückt.
tausend kindlein steh´n und schauen,
sind so wundersam beglückt.

und ich wander aus den mauern,
bis hinein ins freie feld.
hehres glänzen, heil´ges schauern,
wie so weit und still die welt.

ich vermute, dass es noch eine vierte strophe gibt, aber die habe ich genauso vergessen wie den autor des gedichts. ist ja auch schon 25 jahre her. (falls einer autor und zusätzliche strophen kennt: bitte einen kommentar hinterlassen!)

dann ist da noch das gedicht, dass ich (wir alle?) als abschluss der grundschulzeit lernen musste(n):


nun schliesst sich leise diese schultür zu,
die arbeit ist getan, es winkt die ruh´.
wie man in treu´ für and´re wirken kann…
ihr ganzes leben setzten sie daran.
zu ihren füssen sass ein ganz´ geschlecht,
sie lehrten sitte es und zucht und recht.
viel rüstzeug gaben sie ihm in die hand
und schärften seinen geist und den verstand.
und in alles, was sie so bewegt,
haben sie ihr ganzes herz gelegt.
wir bleiben ihnen verbunden liebevoll:
wer liebe säte, liebe ernten soll.

autor und titel erinnere ich auch hier nicht.
das gedicht gehört zu den mysterien meiner kindheit (ist man noch ein „kind“ wenn man die grundschule abgeschlossen hat?) wer waren „sie“? die götter? oder die lehrer, die darum bitten in liebevoller erinnerung gehalten zu werden?
insgesamt kommt es mir so vor, als wäre das gedicht etwas zu anspruchsvoll für eine band viertklässler. aber vielleicht habe ich es ja auch deshalb behalten – um es später einmal verstehen zu können?

das war´s. gleich geht das JFI-Ä-O-Treffen los. CU!
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CD im Player:
– würde gerne nick cave hören, aber mirko schläft im wohnzimmer…

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