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liebe freunde,

ich habe es oft gehört, dass alles eine frage der motivation ist. das richtige aus der falschen motivation heraus zu tun bringt gar nichts, sagt man. ich stimme in dem punkt überein, dass motivation wichtig ist. in der bergpredigt und an vielen anderen stellen legt jesus die falschen motive der pharisäer offen (z.b. matthäus 6,2) und macht klar, dass es neben dem richtige tun auch die richtige einstellung gibt.
auf beides kommt es an.

allerdings bin ich anderer meinung, wenn es um die konsequenzen geht. vielfach wird gesagt: „wenn du nur mit anderen über jesus redest um ein gutes gewissen zu haben, dann lass es lieber ganz“. oder: „wenn du nur spendest damit du vor den menschen als grosszügig giltst, behalt dein geld!“. oder: „wenn du nur bibel liest, weil du denkst, dass es dazu gehört, hör lieber auf.“
das ist doch total falsches denken! die motivation ist schlecht; das tun ist gut. wieso sollte man dann das gute lassen? richtig wäre es, die motivation vor gott zu bringen und ändern zu lassen, aber weiterhin das zu tun, was jesusmässig ist. ich erkenne da eine list des teufels, das kind mit dem bade auszuschütten.

vielfach wird der gedanke in eine gefährliche richtung zuende gedacht und man macht lieber gar nichts mehr, als dass man aus den falschen motiven handelt. das kennt jeder christ. „wenn ich nur predige um vorne zu stehen, höre ich lieber auf zu predigen und ziehe mich in die wüste zurück um reine motive zu bekommen.“ blödsinn! niemand von uns hat 100% reine motive und wenn wir auf die komplette reinheit unserer motive warten, dann sterben wir bevor wir etwas für jesus anfangen.

„aber paulus sagt doch: >>wenn ich allen glauben hätte und alle gaben und alles richtig machen würde und hätte nihct die liebe, dann würde es gar nihcts nutzen.< <“
falsch! sagt er nicht. er sagt:

1.Korinther 13,1-3 (nach der Einheitsübersetzung) Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. 3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

die hervorhebungen sind natürlich von mir. ich habe diese worte markiert um karzumachen, dass es sehr wohl etwas nützt, gutes aus einer schlechten motivation heraus zu tun. es nützt MIR nichts, aber anderen sehr wohl. wenn ich aus einer arroganten haltung heraus predige und es bekehrt sich einer, hat es ihm etwas gebracht. wenn du aus der falschen motivation heraus spendest, bewirkt deine spende dennoch etwas.

das, worauf es mir ankommt ist: wir sollten an unserem charakter und unseren motiven arbeiten während wir auf dem weg sind. es kann situationen geben in denen es gut ist, sich eine auszeit zu nehmen und manche sachen unter die füsse zu bekommen, aber normalerweise ist es besser, gottes reich zu bauen, während er an uns arbeitet.
gott korringiert uns meistens während wir unterwegs sind. kein cahrakter wurde jemals im studierzimmer gebaut.
wenn die motivation zu einem „kategorischen imperativ“ wird: „tue stets nur das, bei dem du dir sicher sein kannst, dass deine motive jeder prüfung standhalten“, werden wir nie etwas für jesus tun.

wenn du merkst, dass dein motiv schief hängt, ändere das, was geändert werden muss und lass nicht das, was gut ist!
wenn du denkst, dass es egal ist, warum du etwas tust, lies die bergpredigt!

gott mit euch allen!

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dear friends,

I`ve often heard that all is a question of motivation. People say that there is no use in doing something out of a wrong motivation. I agree with them regarding the statement that motivation is important. In sermon on the mount and in a lot of other passages Jesus reveals the wrong motives of the Pharisees.  (e.g. Matthew 6,2) and makes clear, that there is a right attitude besides to do the right. It is a question of both.

Nevertheless, I´m of a different opinion regarding the consequences. In many cases you can hear: „If you talk about Jesus to have a good conscience then better break it off.“ or: „If you are donating only because you want others thinking generous about you then it is better keeping your money!“ or „If you read the bible only for the reason you think that it belongs to being a Christian then better stop.“

To think in this way is absolutely wrong! Motivation is wrong but doing those things is good! Why dropping something good? The right thing would be bringing the wrong motivation to the lord and let him change it but maintaining doing what is appropriate to Jesus. There I detect a trick of the devil to throw the baby out with the bath water.

In many cases it results in a dangerous conclusion which is prefering doing nothing instead of  doing something out of a wrong motivation. Every Christ knows that. „If I´m only preaching for the reason standing in front of the church then it is better to stop it and go in the wilderness to get clean motives.“ That´s bullshit! Noone of us has clean motives up to 100% and if we are waiting for our motives to be complete pure then we will die before starting something for Jesus.

„But Paul is speaking: If I had all faith and all gifts and would do everthing in the right way but don´t have love it wouldn´t be of any use.“ No! He doesn´t say this. He says:

1. Corinthian 13,1-3 (New International Version) If I speak in the tongues of men and of angels, but have not love, I am only a resounding gong or a clanging cymbal. 2 If I have the gift of prophecy and can fathom all mysteries and all knowledge, and if I have a faith that can move mountains, but have not love, I am nothing. 3 If I give all I possess to the poor and surrender my body to the flames, but have not love, I gain nothing.

Naturally, every highlightening is made by me! I marked these words to make clear that it uses much to do something out of a wrong motivation. It doesn´t have any use for ME but indeed others have. If I preach out of an arrogant attitude and somebody gets newborn certainly this was of use for him. However, if you donate out of a false motivation it has its positive effects.

What I want to point out is following: We should refine our character and our motives while we are on the way. There may be situations in which a time-out is a good idea to get something under control, but usually it is better to build the kingdom of god during he is refining us.

Mostly god corrects us while we are on the way. No character ever was build in the study room. If motivation becomes a „categorical imperative“: „Whatever just do those things in which your motives can encounter every test“ we will never do anything for Jesus. If you realize that your motives aren´t correct change what has to be changed and don´t leave behind the good things! If you think that it doesn´t matter what you do read the sermon on the mount!

God with all of you!

translation: Sandra. I am constantly looking for translators so if you would like to translate one or more posts into english, please drop me a line or leave a comment. Thank you!

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18. Juli 2005 in vermischtes 0

klausur

so, gleich bin ich bis mittwoch weg.wir sind mit dem remscheider leitungskreis in haus friede zu einem verlängerten ältestentreffen. von daher kommt jetzt erst mal ein paar tage nichts von mir.
segen euch allen!
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CD im Player:
– rancid

16. Juli 2005 in vermischtes 0

neuer computer

hi freunde,

seit gestern habe ich ein neues notebook. halleluja. ich bin asus treu geblieben, mit deinen habe ich sehr gute erfahrungen gemacht. tja, und nun bin ich am einrichten. es ist schon geil, wieder ein richtig schnelles rechenteil zu verwenden und nicht bei den kreativ-programmen ewig lange warten zu müssen…
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hallo ihr lieben,

ich habe gestern eine halbe ewigkeit damit verbracht, eine kassette für unser evangelisationsteam aufzunehmen. es sollten eigentlich zwei seiten werden: eine über jesus, eine über die gemeinde, aber ich habe nur die jesus seite geschafft. darauf sind zwei zeugnisse und eine predigt.
man denkt nicht, wie schwierig es ist, so eine kurze kassette ordentlich aufzunehmen. im garten spielten kinder, in den anderen wohnungen wurde mit stühlen gequietscht oder laut fern gesehen – alles auf der aufnahme. am schlimmsten war der notebooklüfter, den hat man immer laut gehört. – es war echt eine qual.
schon das aufnehmen der zeugnisse war schwierig (da war jazzfestival bei uns um die ecke…), aber gestern war es noch übler.

hat einer eine idee, was man verbessern könnte? ich habe ein shure beta58a benutzt. dazu eine tascam us-122 externe soundkarte. beides gute geräte. der qualitative schwachpunkt könnte das notebook gewesen sein, obwohl das auch okay ist. zum aufnehmen und schneiden habe ich cubase LE verwendet.
das schlimmste war definitiv der lüfter, aber ich habe keine idee, wie man diese unerwünschten soundquellen ausschalten kann.
ein anderes problen ist, dass meine stimme sehr viel hall hat, während die anderen eher „trocken“ klingen. da findet sich vermutlich eine softwarelösung.

jedenfalls würde ich gerne öfters kasen hier aufnehmen. studioaufnahmen haben gegenüber gottesdienstmitschnitten einige vorteile. aber ich will nicht jedesmal in ein echtes studio gehen. wir nehmen zwar auch gelegentlich in einem radiostudio in wermelskrichen auf, aber das kann man dann nicht mal eben hier und da zwischendurch machen.

ich bin immer noch an den exegetischen problemen. teil des problems ist, dass mit verschiedenen grundtexten gearbeitet wird. das macht die sache nicht eben leichter. die king james (kjv) übersetzt aus dem textus rezeptus (tr), ebenso die deutsche schlachter. die meisten anderen verwenden nestle-aland (na). tja, und ich sitze zwischen den stühlen: ich predige oft aus der schlachter, lese mal diese, mal jene übersetzung und forsche in na. mannomann…

ich fürchte mich schon fast, die frage zu stellen, was irgendjemand von na oder tr hält. das scheint eines der vielen reizthemen im leib christi zu sein. jack t. chick (na klar, DER chick) sieht im tr den letzten ratschluss gottes und na einen abschluss des kampfes satans gegen gottes wort. textus rezeptus heisst ja auch „der empfange text“, na ist im gegenteil dazu der erarbeitete text. ehrlich gesagt verstehe ich die aufregung nur teilweise. tr scheint einfach ein lang nicht überarbeiteter text zu sein, der auf einmal heilig gesprochen wird. na ist wissenschaftlich präziser und es arbeiten ungläubige mit (schlimmschlimmschlimm). zwar gibt es viele unterschiede, aber ich habe mit allen möglichen bibeln gearbeitet und konnte in allen jesus finden. wäre ich nicht zufällig auf diese matthäus 17 stelle gestossen, wäre mir der unterschied nie so stark aufgefallen. der hype, den manche um tr veranstalten ist in meinen augen unsinnig.

scheinbar braucht man mindestens drei griechische grundtexte: na, tr und westcott and hort, denn aus dem übersetzen die zeugen jehovas mehr schlecht als recht ihre „neue-welt-übersetzung“. da soll sich noch einer auskennen… glücklicherweise sind in BibleWorks alle drei texte enthalten.
neben der frage, welche übersetzung die beste ist, haben wir also auch die frage nach dem besten grudtext. nun gut, das kann ich nicht beurteilen, aber im zweifel nehme ich na.

lustige randbemerkung: der deutsche grundtext nach elberfelder verwendet nicht den echten grundtext des tr, schon witzig. eigentlich müsste doch in der ganzen volxbibeldiskussion auch mal einer die frage stellen, ob die elberfelder so toll sein kann, wenn sie nicht den tr verwendet.

in bezug auf mein exegetisches problem hiesse das, dass ich die auslegung nicht teilen kann, denn sie entspringt dem tr. damit kann ich die stelle noch weniger auslegen, denn ich komme nihct drauf, welche „art“ jesus gemeint haben könnte. falls es einen interessiert, in h` avgora/| wird gerade der griechische text diskutiert: the agora.

hier noch ein link für interessierte zum thema tr.

@micha: sorry, ich habe deinen comment noch nicht ganz gelesen.

gerade bin ich mit setzen fertig geworden. in der küche liegen die fertigen CDs, die morgen zum drucker gehen. neben der „prinzessin auf der kanzel“ kommt freakstock auch eine comicfassung meiner bekehrungsgeschichte heraus. das cover ist oben abgebildet.

ich geh jetzt ins bett; euch noch eine schöne nacht!

PS (8 stunden später): das comic ist das erste druckwerk, das einen vers der volxbibel enthält.
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CD im Player:
– Rancid: out come the wolves

10. Juli 2005 in theologie und gemeinde 0

ccel.org

hier ein schöner link, für alle, die gerne mal in den texten der kirchenväter stöbern: http://www.ccel.org/. ich habe gerade johannes chrysostomus´ römerbriefkommentar dort gefunden und konnte ein langgesuchtes zitat nachweisen:
„Who are of note among the Apostles.” And indeed to be apostles1679 at all is a great thing. But to be even amongst these of note, just consider what a great encomium this is! But they were of note owing to their works, to their achievements. Oh! how great is the devotion (?????????) of this woman,1680 that she should be even counted worthy of the appellation of apostle!“ (über junia in römer 16,7)
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CD im Player:
– noch immer sibelius

ACHTUNG: langer und harter post. nix für schwache nerven!
fonts für diesen artikel

Ich sitze schon fast den ganzen tag an einer auslegung eines meiner lieblingsprediger. es geht um markus 9,29 (par. matthäus 17,21): „Diese Art kann durch nichts ausfahren, außer durch Beten und Fasten.“ seiner auslegung nach spricht jesus nicht über verschiedene arten von dämonen sondern über verschiedene arten von unglauben (von denen er im folgenden drei arten identifiziert). das fusst er auf lukas 9,20: „Matthäus 17,20 Er aber spricht zu ihnen: Wegen eures Unglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein.“ (alte elberfelder)
und jetzt wird es richtig kompliziert:

1. die textgestalt ist hochgradig unklar:

1.1. unglaube oder kleinglaube?
mat 17,20 spricht nicht von unglauben (avpisti,an) sondern von kleinglauben (ovligopisti,an ). tatsächlich ist es schwer, eine deutsche übersetzung zu finden, die „unglaube“ übersetzt. seine king james sagt aber „unbelief“ und das ist für seine weiteren ausführungen wichtig. er unterscheidet „unglaube“ und „kleinglaube“ und sagt, dass es nicht ein problem von zu kleinem glauben war, dass die jünger den dämon nicht austreiben konnten, sondern von „unbelief“. im licht von mat. 17,20 (glaube wie ein senfkorn) scheint das auch sinn zu machen. nun gibt es lesarten wie den mehrheitstext, die avpisti,an unterstützen. nestle-aland (NA)erwähnt diese (C, D, L und W) nimmt sie aber nicht in den text auf. offenbar sind es fragmente aus dem 5.-6. jahrhundert. möglicherweise verwendet die kjv diese lesarten bei ihrer übersetzung. tatsache ist, dass es sonst die einzige stelle im nt wäre, an der die kjv ovligopisti,an mit „unbelief“ übersetzen würde.
daraus ergibt sich die erste frage: „kann man bei guter exegese eine these auf einer so unsicheren stelle aufbauen? schliesslich geht es hier um eine abgrenzung von ovligopisti,an und avpisti,an auf der ein ganzes lehrgebäude steht.“

1.2. es ist zweifelhaft, ob beide verse zusammenstehen.
markus 9 berichtet nichts über den unglauben. der steht nur in matthäus 17,20. matthäus 17,21 wiederum ist eine ungeklärt bibelstelle. also eine der ganz wenigen im nt, die nicht in allen übersetzungen stehen, weil nur sehr junge textzeugen sie drin haben. in der kjv steht sie, in den meisten deutschen nicht.
also ergibt sich ein weiteres problem: markus 9 sagt: „diese art fährt nur durch beten aus“, stellt aber keine stelle mit unglauben voran. da kann man dann schlecht rauslesen, dass jesus eine art von unglauben meint, die ausfahren soll. mattäus 17 spricht zwar vom unglauben, nicht aber von ausfahren.
frage: „darf man in diesem fall „synoptisch“ auslegen, die geschichten zusammen setzen und auslegen, dass eine aunglaubensart ausfahren soll?“
philologisch ist das zweifelhaft, aber wir glauben ja, dass die bibel gottes wort ist und so können sich stellen gegenseitig ergänzen und erklären. also wäre es unter umständen okay, so auszulegen. die auslegung wäre ja durch matthäus gestützt, wenn wir die zweifelhafte stelle reinnehmen.

1.3. fasten oder nicht?
markus 9,29 spricht definitiv vom beten. aber das fasten ist unsicher. NA hat es nicht drin, es fehlt in den codices vaticanus und sinaiticus. also wohl besser ohne „fasten“. dafür spricht auch, dass die jünger nach markus 2,18-22 offenbar nicht gefastet haben.

2. die worte
2.1. welche „art“ wer fährt denn nun aus?
ausfahren ist hier das schöne wort evxe,rcomai. das kann so ziemlich alles bedeuten, was mit rausgehen, verlassen, rausgeworfen werden usw, zu tun hat. unklar scheint zu sein, was raus muss. meine griechischkenntnisse versagen hier, aber fritz rienecker macht es in der „wuppertaler studienbibel“ klar, dass sich „diese art“ nicht zwingend auf die dämonen beziehen muss: „Offenbleiben muß bei diesem Wort auch, ob mit der „Art“, die ausfahren soll, die unheilvollen Dämonen gemeint sind oder die menschliche Art der Jünger, die sich ohnmächtig, glaubensschwach und glaubenslos zum Helfen unfähig erwiesen haben.“
das beruhigt, denn mir kam es immer recht metaphysisch vor, dämonen in arten und typen zu kategorisieren. meiner ansicht nach gibt es keine besonderen dämonen und wer sich gegen den namen jesu behaupten kann, den kann man auch nicht rausfasten… aber die art auf die art und weise der jünger zu beziehen finde ich auch sehr frei interpretiert. am besten gefällt es mir, das auf den unglauben zu beziehen, wenn man synoptisch exegetisieren darf.

2.2. wo ist der unterschied?
gibt es einen wesentlichen unterschied zwischen unglaube und kleinglaube? beides sind arten von pisti,a und als solche eng wesensverwandt. ich bin unsicher, ob man da solche unterschiede rauslesen kann.

meine fragen sind:
1. wenn im zweifel, welchen grundtext nehme ich? ich bevorzugte immer nestle-aland. aber warum entscheiden sich dann renommierte übersetzungen anders?
2. gibt es quellen, die offenlegen, warum sich übersetzer für oder gegen eine bestimmte lesart/übersetzungsmöglichkeit entscheiden?
3. ist es legitim, theologie auf „aussenseiterlesarten“ aufzubauen?
4. darf man „synoptisch“ auslegen?
5. wie sicher ist es, theologie auf dem verständnis eines bestimmten griechischen wortes aufzubauen?

bei allem finde ich die auslegung sehr gut. ich denke, dass es stimmt, dass der glaube der jünger gross genug ist und dass es letzten endes das problem war, dass sie ab einem bestimmten punkt mehr auf die umstände (epilleptischer anfall) als auf gott geschaut haben. ich denke auch, dass man dieses problem durch „hingabe“ in gebet und evtl. fasten in den griff bekommt. ich bin nur unsicher, ob die exegese exakt ist und der griechische text diese übersetzungsmöglichkeit zulässt.

bin für alle hinweise dankbar. wenn was unklar ist, schreibt einfach einen comment.

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CD im Player:
– jean sibelius: symphonie nr. 4

Bücher neben dem Sessel:
– kommentare und bibeln…

manche posts enthalten neben den „normalen“ schriftzeichen auch griechische worte. um diese vernünftig darzustellen braucht ihr die fonts aus der bibleworksfamilie. die gibt es für windows und mac auf der seite von BibleWorks.

ohne die entsprechenden fonts sieht es ungefähr so aus: „hJ jAgorav“.

falls ihr auch griechische, kyrillische oder sonstwelche fonts nutzen wollt, so geht es: in der vorlage eures blogs in das css folgende erweiterung eingeben:
.greek {font-family: Bwgrkl}
später in den posts wird die formatierung mit diesem tag aufgerufen:
<span class=“greek“>TEXT, DER GRIECHISCH ERSCHEINEN SOLL </span>

dann sieht jeder mit den entsprechenden fonts den text griechisch.

um die lesbarkeit zu verbessern habe ich den style jetzt grösser und weiss gemacht. in css sieht das so aus:
.greek {
font-family: Bwgrkl;
font-size: large;
color:white
}

ich las eine interessante definition von exegese: „der inhalt ist des originals ist zu erschliessen, aus der originalsprachlichen form, verpackung herauszulösen, >>auszupacken< < (dies nennt man >>exegese< <)." heinrich von siebenthal, der ganze artikel ist als link in meinem letzten post zu finden. nach dieser definition besteht ein unterschied zwischen der form (worten, sätzen, metaphern etc.) der bibel und dem inhalt (erlösungsgeschichte etc.). das ist eigentlich klar, sollte es zumindest. wer exegese betreibt, der weiss um diesen unterschied. allein, dass es exegese gibt, weisst darauf hin, dass form und inhalt unterschieden werden müssen.
eine kernfrage lautet nun: „was ist gottes wort?“ ist es der inhalt der bibel oder die form oder beides? da gibt es zwei antwortmöglichkeiten, die man beide in der praxis findet:

1. form und inhalt sind gottes wort
anhänger dieser tradition halten die form der bibel hoch. in übersetzungen ist es wichtig, die sprachgestalt nach möglichkeit zu erhalten. die bibel gilt als „verbalinspiriert“, durch göttliches diktat eingegeben und ist deshalb nicht interpretierungsbedürftig sondern 1:1 umzusetzen.
meiner beobachtung nach wird dieser ansatz nirgendwo bis in die letzte konsequenz verfolgt. konsequent wäre, die bibel nur in den originalsprachen zu lesen (wie es die moslems mit dem koran halten) und auch offensichtlich unsinnige anweisungen zu befolgen (z.b. 2.Tim 4,13). aber im grunde unserer nicht immer aufrichtigen herzen wissen wir alle, dass es ok ist, übersetzungen zu verwenden und dass man die bibel schlicht nihct wörtlich nehmen kann.

2. der inhalt ist gottes wort
anhänger dieser schule sehen die bibel als gottes wort, das an menschen einer bestimmten zeit und sprache gegeben wurde. ihnen geht es darum, den sinn hinter den worten zu verstehen, dass zeitlose in zeitlicher sprache. der inspirationsprozess ist nicht ganz so wichtig, denn es kommt nicht in erster linie auf den genauen wortlaut an sondern auf das, was gott und heute durch sein wort sagen will. selbstverständlich ist die bibel gottes wort, aber sie kann nicht wörtlich gelebt werden sondern ist auslegungsbedürftig.

in der zweiten anschauungsweise sind exegese und hermeneutik sehr wichtig. weniger wichtig ist, dass in übersetzungen die originale sprachgestalt intakt bleibt. hauptsache der inhalt kommt rüber.

ich bin deutlich auf der seite der zweiten schule. dennoch lerne ich eifrig griechisch und lese elberfelder. zum studium erscheint mir das besser geeignet. aber generell lege ich mehr wert auf den inhalt als auf die form. für mich ist gottes wort nicht eine ansammlung von buchstaben, sondern der geist, der darin zum vorschein kommt. jesus sagt selber: „Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.“ (johannes 6,63)
deshalb denke ich, dass es okay ist, den inhalt aus der form zu lösen und in eine neue form zu packen, die sich unter umständen sehr von der griechischen und hebräischen originalform unterscheidet. damit stelle ich mich auf die seite freier übersetzungen und übertragungen. ich würde diese (HfA, GN, Volxbibel) nihct als einzige bibel verwenden, bin aber froh, dass es sie gibt.

ich sehe die bibel immer von der offenbarungsseite. als gott mose gezeigt hat wie er die welt geschaffen hat musste er es einem menschen mit recht schlichtem weltbild in einer sehr einfachen sprache zeigen. ich bin völlig überzeugt, dass die ersten bibelkapitel anders ausshen würden, wenn gott heute stephen hawking die schöpfung in englisch erklären würde. dennoch wäre der inhalt gleich. das ewige der bibel ist ihr inhalt die form in die er gegossen wurde.

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CD im Player:
– antidemon: demonicidio

Bücher neben dem Sessel:
– bücher? wer kommt heutzutage noch zum lesen?
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[neu veröffentlicht am 10.09.06 auf Hasos Tafel]

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