Bereits zu Zeiten des bekannten Kirchenvaters Tertullian, der von 160-220 lebte, begann die Kirche zu erstarren und ihre Kraft zu verlieren. Er schloss sich deshalb der Bewegung der Montanisten an, einer Gruppe, in der die Charismen besser bewahrt wurden als im Rest der Kirche.
Tertullian hat selber Heilungen erlebt. Er berichtet z.B. die Heilung von Kaiser (?) Severin, der geheilt wurde nachdem der Christ Proculus für ihn gebetet hatte.

Bereits im dritten Jahrhundert muss die Kraft der Kirche deutlich im Schwinden gewesen sein. Origenes (ca. 235 gestorben) schrieb zwar noch von vielen wunderbaren Heilungen und Befreiungen, wies zugleich aber auch auf das Abnehmen der Wundergaben hin. Die Entwicklung geschah zwar vermutlich schleichend, muss aber wohl für jemanden mit wachen Sinnen und guter Beobachtungsgabe wahrnehmbar gewesen sein.
Ungefähr in derselben Zeit schrieb Cyprian von Karthago (ca.200-258) darüber, dass die Kraft der Kirche durch die Sünden der Christen geschwächt würde. Diese Aussage bezieht sich zwar auf die ganze Kraft der Kirche, aber darin inbegriffen ist selbstverständlich auch die Kraft der Heilung.

Auch im vierten Jahrhundert waren Heilungen noch keine Seltenheit. Der Ansatz scheint ganzheitlicher geworden zu sein, so gründete Basileus von Cäsarea, einer der „drei Kappadokier“, Kirchenvätern aus Kappadokien, Krankenhäuser und nannte die Heilkunde eine Gabe Gottes. Er erlebte aber, ebenso wie die beiden anderen, Gregor von Nyssa und Gregor von Nazianz, auch übernatürliche Heilungen. Heilung und Befreiung nahm im Dienst der Kappadokier einen großen Raum ein.

Ungefähr zur gleichen Zeit berichtet Athanasius von Alexanrien (357) über den Klausner Antonius dessen Ansiedlung ein Zentrum für Seelsorge, Heilung und Befreiung war. Auch Johannes Chrysostomus (386/387) bezeugte in Antiochien viele Wunderheilungen.
Um 300 herum taucht allerdings eine interessante Prophetie auf. Lactantius warnte dass das Christentum seine Kraft zum heilen nur bewahren kann „solange Friede unter dem Volk Gottes herrscht“ (Institutiones Divinae V, 22). Dieser Friede hielt nicht mehr lange an und spätestens im vierten Jahrhundert kommt es zu immer mehr Vermischungen und Verwässerungen der Lehre, verbunden mit Spannungen durch einen unvorhersehbaren Masseneintritt in die Kirche.

Ende des vierten Jahrhunderts scheinen die Dinge aber langsam in eine gewisse Schieflage zu geraten. Die Pseudochristianisierung während des römischen Reiches war ein echter Schlag gegen den Heilungsdienst. Auch wenn einer der Auslöser der Einführung des Christentums als Staatsreligion eine Heilung war, setzte mit der Einführung doch eine zunehmende Säkularisierung ein. Durch die Anerkennung als Staatsreligion kam es zu einem Masseneintritt von Ungläubigen, die sich nicht vorher bekehrt hatten. Das schwächte die Kirche von innen. Auch wenn die Wunder auch nicht sofort aufhörten, war der Stern des Übernatürlichen doch im Sinken begriffen. Es kam zu einer zunehmenden Vermischung des christlichen Heilungsglaubens mit heidnischen Elementen und Reliquienzauberei.
Ambrosius ist der erste überlieferte, der Endes des vierten Jahrhunderts Reliquien für Befreiungsdienste benutzte. Immerhin zeigt das, dass die Kirche sich ihres Auftrages noch grob bewusst war, es zeigt aber auch, dass man im Bereich der Heilung immer mehr vom Glauben abrutschte und mehr auf rituelle Elemente setzte.

Heilungen müssen zu dieser Zeit schon sehr viel seltener geworden sein, denn Augustinus (354-430), behauptete in seinen früheren Schriften, dass Christen keine Fortsetzung der Heilungsgabe erwarten dürfen. Gegen Ende seines Lebens stellte er jedoch fest, dass sich auch in seiner Zeit noch eine Menge Wunder ereigneten. Offenbar musste man aber, wie auch heute, schon etwas genauer hinsehen und recherchieren.

Eines Tages wurde mir bewusst, wie viele Wunder in unserer eigenen Zeit stattfanden, die so sehr den Wundern von früher glichen, und auch, wie verkehrt es sein würde, diese Glanzlichter göttlicher Kraft unter uns Menschen zunichte werden zu lassen. Erst zwei Jahre ist es her, dass man hier in Hippo mit dem Registrieren begann, und während ich dieses schreibe, haben wir jetzt bereits siebzig aufgezeichnete Wunder. (De Civitates Die XXII, VIII)

Augustinus selbst hat Kranken die Hände aufgelegt und auf seinem Sterbebett noch einen Kranken geheilt, der zu ihm gebracht wurde. In einer Gebetszusammenkunft wurde ein Rechtsanwalt geheilt, nachdem der Kirchenvater gebetet hatte: ‚Herr, welche Gebete deiner Kinder wirst du erhören, wenn Du dieses Gebet nicht erhörst?’ (Ouweneel 37)

Etwa im Jahre 500 schrieb ein anderer bedeutender Kirchenlehrer mit Namen Hippolyt die „Canones“ (hier gehen Quellen auseinander, eventuell hat es zwei Hippolyte gegeben, jedenfalls lebte auch einer im dritten Jahrhundert). Dieses Buch wirft ein interessantes Licht auf Jakobus 5,14, denn Hippolyt nennt die Gabe der Heilung eine Empfehlung für das Bischofsamt. Bei der Weihe eines Bischofs wurde dafür gebetet, dass er besondere heilende und Dämonen austreibende Kraft (heute würde man wahrscheinlich „Salbung“ sagen) empfangen möge („das Vermögen, alle Krankheiten zu heilen“).
Offenbar haben sich zu seinen Zeiten die Dinge schon sehr vermischt und es standen echte Heilungsbewegungen ritueller Erstarrung gegenüber.

Wenn Jakobus schreibt, dass Kranke zu den Ältesten gehen sollen um von diesen zur Heilung gesalbt zu werden mag das darauf hinweisen, dass es das Kriterium, von dem Hippolyt hier schreibt, schon zur Zeit des NT gegeben hat und dass schon damals geschaut wurde ob ein Gemeindeleiter Gottes Kraft in seinem Leben ausweisen kann. Ich vermute, dass das Christentum in Deutschland anders aussehen würde wenn Pfarrer neben einem theologischen Abschluss auch Kraft nachweisen müssten!

Noch zu Beginn des sechsten Jahrhunderts schrieb Cäsarius von Arles (ca.470-542): „Seht Brüder, wer sich bei Krankheit an die Kirche wendet, wird die Heilung des Leibes empfangen und die Vergebung der Sünden.“ Noch kamen Menschen mit Nöten zur Kirche. Die Kirche hatte noch etwas mit dem Leben der Menschen zu tun und hatte sich noch nicht ganz so weit in die Seltsamkeit zurückgezogen wie heute.

Das Konzil von Cabillo (813) sprach noch von der Krankensalbung (die schon dabei war zur Sterbesalbung der letzten Ölung zu werden. Der Begriff extrem unctio wurde aber erst ab 1150 benutzt) als von einer Salbung, „wodurch die Übel von Seele und Körper geheilt werden“. Das Konzil von Finico (850) sagte über die Krankensalbung: „…und die Sünden werden vergeben und das leibliche Wohl wird wiederhergestellt.“

Die Mutation der Krankensalbung zur Sterbendensalbung – und damit die völlige Umdeutung von Jakobus 5! – stellt einen weiteren schweren Schlag gegen den Heilungsdienst der Kirche dar. „Sie [die Krankensalbung] war also nicht länger auf Vertreibung der Krankheit ausgerichtet, sondern auf das Nachgeben gegenüber der Krankheit.“ (Ouweneel 37)

Der dritte Schlag kam dann im sechsten Jahrhundert als sich Boethius’ Buch „der Trost der Philosophie“ (524) zunehmend durchsetzte und damit den Grund legte für ein Christentum das dem Leiden gegenüber positiv eingestellt war und mehr auf Werte griechischer Philosophie aufbaute als auf das Evangelium.
Gegen diese Philosophie kämpfen wir immer noch. Heute stellt sie sich hauptsächlich darin dar, dass man sich Krankheit als etwa denkt das von Gott kommt und eines seiner Mittel ist unseren Charakter zu formen und zu bessern. Gottlob lässt sich ein heidnisch-philosophischer Eintrittspunkt feststellen; neutestamentlich ist das nicht! Der Gedanke wurde besonders durch Papst Gregor den Grossen (ca.600) mächtig propagiert.

Martin Luther (1483-1546), der immer etwas zwischen verschiedenen Ansichten über Heilung herumeierte, erlebte 1540 die Heilung von Melanchton (1497-1560) durch Gebet. Seine Art zu beten ist dabei ein altertümliches Beispiel für glaubensbewegtes Gebet: er „warf Gott die Sache vor die Tür, mit allen Verheissungen von Gebetserhörungen die ich in der Schrift zu finden wusste.“ „Da musste Gott mir bezahlen“.
Überhaupt betete Luther regelmässig unter Handauflegung für Kranke. Ein Lutherzitat, das Ouweneel anbringt möchte ich Euch nicht vorenthalten. Es klingt allzu modern in seiner Theologie:

„Wo gibt es in der heutigen Praxis der letzten Ölung das Gebet des Glaubens? Wer betet mit dem Kranken mit einem solchen Glauben, dass er nicht zweifelt, dass dieser gesund wird? Es gibt keinen einzigen Zweifel, dass, wenn heute noch ein solches Gebet über einem Kranken stattfände, das heisst ein Gebet durch die ältesten angesehenen und heiligen Männer, dass dann durch vollkommenen Glauben so viele gesund würden, wie wir wollten. Denn was vermag der Glaube nicht?“

Ab der Reformation wird die schiere Zahl der Heilungszeugnisse und –Prediger natürlich immer größer. Dieses Ansteigen hat allerdings weniger etwas mit einer theologischen Zeitenwende zu tun, als mehr mit dem Buchdruck und der einfacheren Verfügbarkeit von Büchern. Ein signifikantes Ansteigen des Heilungsdienstes und eine Wiederentdeckung der Theologie der alten Kirche gibt es erst wieder ab dem zwanzigsten Jahrhundert.

PS: ich suche gerade alles, was mit Heilungen in der Kirchengeschichte zu tun hat. Alle möglichen Bücher, aber noch lieber Internetquellen. Kennt jemand was, oder hat schon jemand etwas Recherche in dem Bereich unternommen und könnte mir damit aushelfen?

Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus.
Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt,
und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wußten, wer er war. (Markus 1,32-34 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 8,16-17 / Lukas 4,40-41

Jesu Ruf breitete sich schnell aus und es sprach sich schnell herum, dass Menschen in seinen Gottesdiensten geheilt wurden. Mich sprechen solche Stellen immer sehr an, weil ich davon träume, dass die Gemeinden in Deutschland wieder ein Ort werden an den man Menschen bringt, denen es schlecht geht und die Hilfe brauchen.
Wenn jemand von den damaligen Ärzten keine Heilung mehr zu erwarten hatte oder sonst unter etwas litt, was er nicht los wurde, brachte man ihn zu Jesus und vertraute Gott dafür, dass er eingreifen kann. Das ist der schlichte Glaube, der wirklich etwas bewirkt. Ein Glaube, der Gott alles zu traut.

Wenn man die Evangelien und die Apostelgeschichte liest und mit der heutigen Zeit vergleicht, dann kann man gar nicht anders als festzustellen, dass sich einiges geändert hat. Jesu Dienst war von Zeichen und Wundern, vor allem Heilungen, begleitet und die Apostel erlebten definitiv, was Markus 16,20 programmatisch zusammenfasst:

Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ. (nach der Einheitsübersetzung)

Die Apostelgeschichte ist genauso voll von Wundern und Gottes übernatürlichem Wirken wie die Evangelien. Heute sieht es, zumindest in Deutschland, anders aus. Glaube ist zu einer Kopfsache geworden und nur noch die wenigsten erleben die Wunder des Neuen Testamentes. Das Abnehmen der Wunder hat die Theologen in eine ziemliche Erklärungsnot gebracht und es gibt drei wichtige Modelle, wie wir mit der veränderten Situation umgehen können. Leider kann ich nur kurz darauf eingehen, denn dieses Buch richtet sich an die Praxis, es ist kein Beitrag zur Geschichtsschreibung oder –interpretation.

1) die bibelkritische Position
Seit dem achtzehnten Jahrhundert weht in der Theologie ein anderer Wind. Johann Salomo Semler schlug vor, die Bibel genauso wie jedes andere Buch zu behandeln und läutete damit die Geburtsstunde der historisch-kritischen Methode ein. Die Bibel wurde nicht mehr unter dem Paradigma gelesen, dass man es mit Gottes Wort zu tun hat sondern unter dem Paradigma, dass sie ein Buch von Menschen ist.
Das hatte weitreichende Konsequenzen; bis heute. Die Entstehungszeit der prophetischen Texte wurde auf die Zeit nach dem Eintreffen der jeweiligen Ereignisse umdatiert und der Weg zu einer heilungskritischen Theologie wurde geebnet.
In den 1940er Jahren sprach Rudolf Bultmann das aus, von dem er dachte, dass alle es denken würde. Die darauf folgende Entrüstung scheint ihn ehrlich überrascht zu haben. Er sprach in einer Predigt von der „Entmythologisierung des Christentums“. Sein Ziel war es, die reine Lehre Christi von allem übernatürlichen, metaphysischem Ballast zu befreien. Alles, was es an übernatürlichen Anteilen im Neuen Testament gibt war für ihn nur Mythologie, eine Beleidigung für den Verstand, die es abzuschaffen gilt um das Evangelium der Zeit anzupassen.
Es ist für mich immer wieder eine pikante Ironie dieser Zeit, dass er ein Zeitgenosse von Hermann Zaiss war, der einer der größten Heilungsprediger der jüngeren deutschen Geschichte war. Offenbar hat er nie die Predigten gehört, in der Hermann in bester Zaiss-Manier gegen den bibelkritischen Unglauben Bultmanns wettert.
Die bibelkritische Position geht einfach mit den Wundern der Bibel um: sie erklärt sie für Märchen, die niemals stattgefunden haben. Man argumentiert nach dem Grundsatz „nicht sein kann, was nicht sein darf“ – wenn es nichts gibt, wofür es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, dann kann es eben keine Wunder gegeben haben. Ich wundere mich, dass ernsthafte Menschen diese Position vertreten können. Da müssen Recherchen schon sehr einseitig gelaufen sein.

2) der Dispensationalismus
Ein anderer Erklärungsansatz ist mit dem Namen Scofield verknüpft. Scofield schuf den Dispensationalismus, eine Theologie, die zwar bibelgläubig ist, aber erklärt, dass es keine Geistesgaben mehr gibt. Scofield teilte die Menschheitsgeschichte nach er Bibel in verschiedene Zeitabschnitte (Dispensationen) ein, in den Gott mit den Menschen unterschiedlich umging.
Nach seiner Meinung gab es eine Dispensation der Apostel, in der es Geistesgaben, das Übernatürliche und eben auch Heilung gab. Diese waren dazu da um das Evangelium erst einmal bekannt zu machen und das Schreiben der Bibel durch göttliche Offenbarung vor zu bereiten. Konsequenterweise endete diese Dispensation dann als die Bibel in fertiger Form vorlag. Der wichtigste Vers, der in diesem Zusammenhang zitiert wird ist 1.Korinther 13,10:

wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden. (nach der Elberfelder)

Der Zusammenhang macht es sehr deutlich, dass es sich bei dem „Vollkommenen“ hier nicht um ein Buch handelt sondern um den Himmel. Überdies würde viel Gewicht auf einen einzelnen Vers gelegt, aber es geht mir hier nicht um eine theologische Kritik des Dispensationalismus.
Der Dispensationalismus ist zutiefst bibelgläubig. Für Dispensationalisten sind die Wunder der Bibel geschehen, sie sind nur für uns heute nicht mehr relevant, oder besser: nicht mehr möglich, weil der Heilige Geist nicht mehr auf diese Weise wirkt.
Die Position ist angesichts der gigantischen Fülle an Wundern in der Kirchengeschichte nicht wirklich haltbar. Um ihn halten zu können musste man die geschehenen Wunder anders interpretieren und schrieb sie nicht selten der Verführung des Feindes zu – eine fatale Fehlinterpretation die zu viel Streit in der Christenheit geführt hat und auch dazu, dass der Charakter Gottes bei vielen Menschen in Misskredit gekommen ist.
Dispensationalismus führt in einen Erklärungsnotstand der zuletzt zu dem Eindruck führen muss, dass Gott und der Teufel in den letzten 2000 Jahren irgendwann die Jobs getauscht haben müssen – jetzt ist es Gott, der Menschen krank macht um ihren Charakter zu bessern und Christen, die erfolgreich für Heilung beten stehen in der Gefahr, das aus dämonischer Kraft zu tun.

3) die fortschreitende Offenbarung
Die dritte Position stellt sich die Geschichte des Christentums vor als eine Entwicklung der Kraft die erst nach unten geht und dann wieder nach oben. Nachdem sich speziell das erste Jahrhundert durch große Kraft und viele Wunder auszeichnete, ging es danach mit der Kraft abwärts. Die Charismen dünnten sich nach und nach aus; sie waren zwar niemals ganz weg, aber lange Jahrhunderte waren nicht eben davon geprägt, dass besonders viel von der Kraft des Heiligen Geistes sichtbar war.
Später in der Kirchengeschichte begann Gott, Stück für Stück die Dienste wieder her zu stellen. Die Reihenfolge ist dabei Gegenstand von Kontroversen, auch die genaue zeitliche Abfolge. Ich selber kann mit diesem Erklärungsmodell gut leben. Natürlich gibt es Unklarheiten, aber das tut der Theorie an sich keinen Abbruch.

Historisch kann man nachvollziehen, wie es gekommen ist, dass der Heilungsdienst immer mehr in den Hintergrund gerückt ist bis wir die Situation haben, in der wir uns heute befinden. Prophetisch bin ich fest davon überzeugt, dass wir heute in einer Zeit leben, in der Gott den Heilungsdienst seiner Kirche wieder herstellt.
Im Folgenden werde ich einen sehr kleinen geschichtlichen Abriss geben, der erstens zeigen kann, dass es immer Heilungen gegeben hat, aber zweitens Indizien dafür geben soll, wie der Heilungsdienst ausgedünnt wurde und welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass heute in Deutschland so wenige Heilungen passieren.
Eine erschöpfende Studie aus zwei Jahrtausenden würde natürlich den Rahmen sprengen, deswegen verweise ich jeden den es interessiert auf einschlägige Bücher. Zum Beispiel schreibt W.J. Ouweneel in seinem Buch heilt die Kranken einiges zur Kirchengeschichte. Auch Morton Kelsey widmet der Geschichte in seinem Klassiker healing and christianity einen gewissen Raum.

Interessanterweise kann man diese Dynamiken auch über kürzere Zeiträume verfolgen. Die Missionierung Nepals etwa war am Anfang stark von Zeichen und Wundern geprägt. Noch heute, haben mir Leute berichtet, die vor Ort waren, ist mindestens jeder zweite durch ein Heilungswunder zum Glauben gekommen. Dennoch befinden sich die Christen in Nepal in der typischen Situation einer Kirche in der dritten Generation: die Kraft nimmt ab, Wunder werden immer seltener.

Wieder einmal einer dieser Einträge, die man einfach machen muss.
Eine neue Ausgabe meines Predigerseminars ist bei Francke erschienen. Diesmal ist es kein Ordner sondern ein richtiges Buch, vom Format her etwas grösser als die meisten Bücher trägt es seinen Titel „ein Arbeitsbuch“ aber immer noch zu Recht. Im Unterschied zur Mappe, die uns durch die Jahre treu begleitet hat, fehlen in dieser Ausgabe die Feedbackzettel und die Lernkarten für die rhetorischen Mittel, diese werden bald auf der website des Francke-Verlags zum Download verfügbar sein.
Ebenfalls neu ist ein Kapitel von Ferry Kreisz, der schon seit einer Weile die Predigerseminare in der Region Rhein-Ruhr durchführt.

Bestellen kann man überall und – wie immer – auch bei uns im Kultshopp. Wer eine Rezension bei amazon schreiben möchte ist dazu natürlich herzlich eingeladen. Gerne auch beim Kultshopp.

Geschichten wie die der verkrümmten Frau bringen mich immer zu einer wichtigen Frage: was tun wir, wenn wir einer schlimmen Situation stecken, die sich nicht schnell ändert? Unsere Vorstellung ist ja meistens, dass wir einmal beten, sofort geheilt werden und dann im Gottesdienst nach vorne zu gehen und Zeugnis zu geben. Aber was ist, wenn die Heilung lange ausbleibt, wenn wir in keiner Heilungsschlange geheilt werden, obwohl die Leute neben uns ständig von leichten Krankheiten geheilt werden? Was ist, wenn es nie ein Wort der Erkenntnis für uns gibt und unser eigener Glaube im Laufe der Zeit immer mehr zusammen schmilzt?
Mir hilft es, mir zu überlegen, was der Feind in einer Situation will. Wenn ich den Willen des Teufels kenne, kann ich einfach immer das Gegenteil tun und bin mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der sicheren Seite.
Das Primärziel ist immer die Zerstörung des Glaubens. Der Feind will, dass unser Vertrauen in unseren himmlischen Vater so weit wie möglich zerstört wird. Wir sollten deshalb in harten Situationen daran arbeiten, dass dieses Vertrauen nicht zerstört wird. Es ist ein großes Zeugnis, wenn der Glaube auch in den Stürmen des Lebens fest in Gott bleibt. Wir haben viele leuchtende Vorbilder von Christen, die in Krankheit am Evangelium festgehalten haben. Ihren Glauben an einen guten Gott konnten diese widrigen Umstände nicht erschüttern. Oft blieb selbst der Glaube an einen heilenden Gott unerschütterlich.
Ein besonderes Vorbild ist mir in diesem Bereich immer Smith Wigglesworth gewesen. Er war sicherlich der größte Heilungsprediger des zwanzigsten Jahrhunderts, ein Mann der so viele spektakuläre Heilungen und sogar einige Totenauferweckungen erlebt hat wie kaum ein anderer. Was mich sehr beeindruckt ist, dass Smith über Jahre hinweg schreckliche Schmerzen durch Gallensteine litt. Er konnte es oft nicht ertragen auf einer weichen Matratze zu schlafen und brachte die Nächte auf dem Fußboden zu. Morgens ging es dann wieder zu Heilungsgottesdiensten und er erlebte, wie Gott tausende heilte. Seinem Glauben an einen guten heilenden Gott taten die Umstände, in denen er selber lebte, keinen Abbruch.

Im Neuen Testament sind es besonders Paulus und Silas in Apostelgeschichte 16. Sie waren zwar nicht krank, saßen aber im Gefängnis weil sie das Evangelium gepredigt hatten. In dieser Situation würden die meisten Christen innerlich zusammen brechen. Sie könnten es nicht verstehen, dass es sie in eine solche Situation gebracht hätte den Willen des Herrn zu tun. Ebenso bricht mancher Glaube unter schwerer Krankheit zusammen. Gerade in solchen Situationen ist es so wichtig mit der Einstellung daran zu gehen, dass wir auf jeden Fall bei Jesus bleiben, egal ob wir geheilt werden oder nicht. Das Leid in dem wir stecken ist nicht ewig – unsere Perspektive muss immer weiter und in letzter Konsequenz auf die Ewigkeit gerichtet sein. Ein Vers, der mich immer wieder inspiriert und tröstet ist Römer 8,18:

Ich bin überzeugt, daß die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.

Das Leid in dem wir stecken ist immer nur zeitlich begrenzt (2.Korinther 4,17), aber die Verheißung Gottes ist ewig. Deshalb müssen wir an Christus festhalten, egal ob in guten oder in schlechten Tagen.

Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. (Johannes 6,68)

Ich würde jedem, der krank ist empfehlen, für Gesundheit zu glauben, Heilungsgottesdienste zu besuchen und Heilungsbücher zu lesen, aber auch dafür Sorge zu tragen, dass der Glaube in der Krankheit gestärkt wird. Es hat etwas sehr beeindruckendes, wenn Menschen trotzdem glauben und festhalten.

Leider hat die Beobachtung, dass der christliche Charakter gerade in Zeiten des Leidens gebaut wird und dass es deswegen Kranke gibt, die sehr jesusmäßig sind, zu einigen falschen Theologien geführt. Bevor ich auf diese zu sprechen komme, würde ich gerne einen kleinen historischen Einschub bloggen über die Dynamiken, die dazu geführt haben, dass der Heilungsdienst über die Jahrhunderte immer mehr in den Hintergrund gerückt ist.

Einige Bücher, die ich noch suche
Vielleicht hat ja ein Leser, diese Titel irgendwo im Keller und sie interessieren ihn nicht. Dann wende Dich doch bitte an mich, mich interessiert alles, was mit göttlicher Heilung und Erweckung zu tun hat (auch die Bücher und Zeitschriften, die ich nicht aufgelistet habe weil ich sie vielleicht nicht kenne).

– Bryant, Rev.Daniel: christ among our sick
– Stevens, W.C.: Jesus our healer
– Torrey, R.A.: divine healing

Für mich war es sehr wichtig, Predigten zu finden, die sich mit Heilung beschäftigen. Im Laufe der Zeit haben sich folgende Prediger und Bibellehrer für mich als sehr wichtig herausgestellt. Die Reihenfolge ist alphabetisch, bei manchen habe ich noch ein paar zusätzliche Informationen dazu geschrieben.
Die Liste ist ziemlich unvollständig, aber immerhin. Ich habe meine Bücher im Bibliotheksprogramm wohl nicht alle richtig verschlagwortet. Es kommt bestimmt irgendwann noch eine Liste.

Baxter, J. Sidlow (1979): Divine healing of the body. Grand Rapids Mich.: Zondervan Pub. House.

Camus, Albert (2003): Die Pest. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verl.
Kein theologisches Buch. Camus beschreibt eine Stadt in der die Pest wütet und zeigt den Pfarrer als jemanden, der die Krankheit als Strafe Gottes ansieht.

Dawson, Joy (2000): Ich sehne mich nach Heilung. 1. Aufl. Asslar: Projektion J.
Dawson, Joy (2000): Ich sehne mich nach Heilung. 1. Aufl. Asslar: Projektion J.

Dembowski, Hermann (2004): Barth Bultmann Bonhoeffer. eine Einführung in ihr Lebenswerk und ihre Bedeutung für die gegenwärtige Theologie. Rheinbach: CMZ.
Rudolf Bultmann interessierte mich als der Theologe, der die „Entmythologisierung des Christentums“ vorantrieb. Er versuchte die Lehre Jesu vom Ballast der Wundergeschichten zu befreien. Er hat kein Buch über göttliche Heilung geschrieben, aber als extremen Pol in der Diskussion fand ich ihn doch interessant.

Dörnemann, Michael (2003): Krankheit und Heilung in der Theologie der frühen Kirchenväter. Tübingen: Mohr Siebeck (Studien und Texte zu Antike und Christentum, 20).

DVD geheilt! (2005): Dokumentation über Wunderheilungen. DVD. Heidelberg: Lifehouse.

Kenneth Hagin (1917-2003) – www.rhema.org
Hagin war der Vater der Glaubensbewegung und hatte einen großen Heilungs- und Prophetiedienst. In seinen Predigten und Büchern kommt er immer wieder auf die Themen „Heilung“ und „Versorgung“ zurück.
Er ist zwar ziemlich unausgewogen, aber das scheint mehr mit dem Auftrag Gottes als mit seinem Charakter zu tun gehabt zu haben. Er erscheint mir überhaupt nicht als der Fanatiker als den ihn seine Kritiker gerne hinstellen sondern als guter Bibellehrer von dessen Dienst ich sehr profitiert habe. Leider kenne ich keine Downloadseite, Predigten und Bücher sind Deutschland nicht ganz leicht zu bekommen, außer den Übersetzungen. Unter seinem Vermächtnis sind die Heilungssachen die besten.

Predigten:
Hagin, Kenneth (1982): Demonic Influence Series. vier Kassetten im Schuber. Tulsa: Rhema.
Hagin, Kenneth: recognizing roadblocks to healing.
vier Kassetten im Schuber. Tulsa: Rhema.

Bücher:
Hagin, Kenneth (1980): how to keep your healing. Tulsa: Rhema.
Hagin, Kenneth (1983): Müssen Christen leiden? 4.2005. Aufl. 1 Bände. München: Durchbruch.
Hagin, Kenneth (1983): understanding the anointing. 18.2006. Aufl. Tulsa: Rhema.
Hagin, Kenneth (1987): Hear and be Healed. 18., 2006. Tulsa: Rhema.
Hagin, Kenneth (1997): The Healing Anointing. 4. Aufl. Tulsa: Rhema.
Hagin, Kenneth (2003): the spirit within and the spirit upon. 3.2006. Aufl. Tulsa: Rhema.
Hagin, Kenneth (2005): Heilung gehört uns. 5. Aufl. Solingen: Durchbruch.
Hagin, Kenneth: Gottes Medizin. München: Wort des Glaubens.

Andreas Herrmann – http://www.cz-wiesbaden.de
Das christliche Zentrum Wiesbaden führt seit Jahren Heilungsgottesdienste durch und es lohnt sich, einmal hin zu fahren. Es gibt einige Bücher von Pastor Andreas Herrmann und zwei Videos der Gemeinde.

Videos:
CZW – christliches Zentrum Wiesbaden (2004): Gottes Heilungskraft erleben. Videokassette. Wiesbaden.
Herrmann, Andreas (2007): Abende der Heilung in Stuttgart. DVD. Wiesbaden: CZW.

Bücher:
Herrmann, Andreas (2001): Gottes Heilungspower heute erleben. Das Mutmachbuch für göttliche Heilung. Solingen: Bernard.
Herrmann, Andreas (2006): Die Salbung, nach der du dich sehnst. 1. Aufl. Solingen: Gottfried Bernard.

Charles und Frances Hunter – www.cfhunter.org/
Amerikanische Heilungsevangelisten mit sehr vielen Büchern über göttliche Heilungen und ebenfalls sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet. Sie haben eine legendäre Heilungs- Videoschule herausgebracht, die durch die deutsche Synchronisation einen ungewollten humoristischen Beigeschmack bekommt.

Hunter, Charles and Frances: How to heal the sick.
Hunter, Charles and Frances (1983): supernatural horizons. Kingwood, Texas: Hunter Books.
Hunter, Charles and Frances (1987): Handbook for Healing. Kingwood, Texas: Hunter Books.
Hunter, Charles and Frances (1987): Wie man Kranke heilt. Kingwood, Texas: Hunter Books.

Bill Johnsonwww.ibethel.org / www.bjm.org
Bill Johnson ist Hauptpastor der bethel church in Redding, Kalifornien. Bethel ist eine der wenigen Kirchen mit einem großen Heilungsdienst die es geschafft haben, dass die Gemeindemitglieder Heilungen auf der Strasse und beim Einkaufen erleben. Das Hauptgebetsziel der Gemeinde ist Krebs. In dem Bereich gibt es entsprechend viele Heilungen.
Mich beeindruckt Bill Johnson sehr. Er hat einen sehr ruhigen Lehrstil und ist ein wirklich tiefer Bibellehrer.

Der Podcast von Bethel ist frei. Auf der Ministryseite von Johnson gibt es zudem eine Menge kostenpflichtiger Predigten. Darunter eine Heilungsreihe:
Johnson, Bill: Healing – our neglected birthright. sechs Kassetten im Schuber.

Bücher auf englisch:
Johnson, Bill (2003): When Heaven invades Earth. 1. Aufl. 1 Bände. Shippensburg: Treasure House.
!!! Zum kostenlosen download:
http://www.greatcom.org/resources/heaven_invades/default.htm
Johnson, Bill (2005): The supernatural power of a transformed mind. Access to a life of miracles. Shippensburg PA: Destiny Image Publishers.
Johnson, Bill (2006): Dreaming with God. Shippensburg: Destiny Image Publishers.
Johnson, Bill (2007): Strengthen yourself in the lord. 1. Aufl. 1 Bände. Shippensburg: Destiny Image Publishers.

Bücher auf deutsch:
Und der Himmel bricht herein – www.grain-press.de
Neues Denken, neue Vollmacht – www.grain-press.de

Kelsey, Morton (1995): Healing and Christianity. a classic study. Minneapolis: Augsburg.

E.W. Kenyon (1867-1948) – http://www.kenyons.org/
Kenyon war ein weiterer Vater der Glaubensbewegung, älter als Kenneth Hagin. Seine Bücher sind sehr „wortlastig“, er reiht Bibelstelle an Bibelstelle ohne Zeugnisse und oft mit nur kurzen Verbindungsstücken. Audios gibt es – so weit mir bekannt – nicht.
Ich finde ihn eher historisch interessant als aktuell lesenswert oder wichtig.

Kenyon, E.W. (1968): Jesus the Healer. Washington.
Kenyon, E.W. (1998): Advanced Bible Course. Studies in the deeper Life. Washington.
Kenyon, E.W. (1998): the two kinds of faith. Tulsa: Kenyons Publishing.
Kenyon, E.W. (2004): the two kinds of knowledge. 22. Aufl. Lynnwood, Washington: Kenyons Publishing.

Köberle, Adolf (1976): Glück und Leid als Boten Gottes. Lebenshilfe für gesunde u. kranke Tage. Stuttgart: Calwer Verlag.

Kraft, Charles H. (1989): Christianity with Power. Your Worldview and Your Experience of the Supernatural. Eugene: Wipf and Stock.

Kuhlman, Kathryn (1996): Bei Gott ist nichts unmöglich. Bern: ECT.
Kuhlman, Kathryn (1996): Ich glaube an Wunder. Bern: ECT.
Kuhlman, Kathryn (2002): Er half mir: ASAPH.

Lake, John. G. bitte dem Link folgen. Hier wird Lake nicht mehr aktualisiert.

Laubach, Fritz (1976): Krankheit und Heilung in biblischer Sicht. Witten: Bundes-Verlag (R.-Brockhaus-Taschenbücher R.-Brockhaus-Taschenbuch, Bd. 1057).

Liardon, Roberts (1998): Gottes Generäle. Warum sie erfolgreich waren und warum einige scheiterten. Grasbrunn: Adullam.

MacNutt, Francis (1995): Deliverance from evil spirits. Apractical manual. Grand Rapids Mich.: Chosen Books.
MacNutt, Francis (2000): Die Kraft zu heilen. durch Gebet und Meditation. Graz ;Wien ;Köln: Verl. Styria (TOPOS-plus-Taschenbücher, Bd. 333).

Keith Moore – http://www.moorelife.org
Keith Moore ist ein Schüler von Kenneth Hagin und hat viele Jahre in dessen Heilungsschule gelehrt. Er vertritt typische Glaubenstheologie und hat sehr viele Predigten zum kostenlosen Download im Netz.
Folgende Reihen beschäftigen sich besonders mit Heilung:

Series: 0401 : Redeemed From The Curse Of Sickness
Series: 0403 : Your Faith Will Make You Whole
Series: 0502 : Humility And Healing
Series: 0504 : By His Stripes
Series: 2001 : Receiving And Ministering Healing (zwanzig Teile über alle Heilungswunder der Evangelien)
Series: 2002 : Gods Will To Heal

Ndifon, Charles (2003): Heile die Kranken! 4 Kassetten im Schuber. Lüdenscheid: FCJG Shop.

Ouweneel, Willem J. (2005): Heilt die Kranken! über die biblische Lehre von Krankheit Heilung und Befreiung. 1. Aufl. Lüdenscheid: Asaph-Verl.

Pierce, Cal (2002): den Weg bereiten. Eine Vision für Heilungsräume. Gröbenzell: GloryWorld Medien.

Smith, Billy B.: die Heilungsschule. 3 Kassetten.

Strom, Andrew; Magnello, Larry (1996, 2004): Great Healing Revivalists – how god´s power came.

Tournier, Paul: Bibel und Medizin. Heilung und Heil aus biblischer Schau. Wege zu einer menschlicheren Medizin. Bad Homburg: Humata.
Tournier, Paul (1945): Technik und Glaube. Basel: Benno Schwabe und Co.

Smith Wigglesworth (1859 – 1947)www.myspace.com/swigglesworth
Smith war einer der größten Heilungsprediger des zwanzigsten Jahrhunderts. Er war ein Mann von großem Glauben, so dass man ihn auch den Apostel des Glaubens nannte. Er lernte nach seiner Bekehrung mit der Bibel lesen und lehnte es Zeit seines Lebens ab, irgendein anderes Buch oder eine Zeitung zu lesen. Deshalb sind auch die Bücher, die unter seinem Namen erschienen sind (eines bereits zu Lebzeiten) auch nicht von ihm geschrieben worden; es sind Mitschriften seiner Predigten – Smith hätte sie nicht gelesen.

Wigglesworth, Smith, The Complete Collection of His Life Teachings
Wigglesworth, Smith (1996): stets sieghafter Glaube. Erzhausen: Leuchter Verlag eG.
Frodsham. Stanley H. (2000): Apostel des Glaubens. Smith Wigglesworth. 11. Aufl. Erzhausen: Leuchter Verlag eG.
Hacking, W. (2005): Was war sein Geheimnis. Private Einblicke in das Leben eines Generals Gottes. Grasbrunn: Adullam. – s.a.hier

Hier gibt es einige Predigten online: http://www.lit4ever.org/

John Wimber (1934-1997)
John Wimber war der Gründer der Vineyardgemeinden und ein angesehener Heilungsprediger. Besonders sein Buch Powerhealing halte ich für sehr empfehlenswert. Leider kenne ich keine Downloadseite für Wimbers Predigten und er ist derzeit in Deutschland schwer zu bekommen.

Predigten
Wimber, John: 5 Steps in the healing process I+II.
Wimber, John: Power Evangelism I+II. Kassette.
Wimber, John: Signs and Wonders in the NT I+II.
Wimber, John: Spiritual Gifts. Kassette.
Wimber, John: The Categories of Healing I+II. Kassetten.
Wimber, John: The Kingdom of God. Kassette.
Wimber, John: World View I+II. Kassette.

Bücher:
Wimber, John (1988): Einblicke ins Reich Gottes. Was die Bibel über die Herrschaft Gottes sagt. 2.1991. Aufl. Wiesbaden: Projektion J.
Wimber, John (2000): Heilung in der Kraft des Geistes. 1. Aufl. Asslar: Projektion J.
Wimber, John; Springer, Kevin (1991): Power healing. 1st HarperCollins pbk. ed. San Francisco: HarperSanFrancisco.

Andrew Wommack – www.awmi.net
Wommack ist amerikanischer Bibellehrer und ein sehr guter Einstieg in die Glaubenstheologie. Er ist ein durch und durch bodenständiger Typ ohne Schreierei und seltsame Manifestationen. Rein vom Theologischen hat er einige Macken, die wichtigste ist, dass er nur die King James verwendet und mit teilweise zu Schlussfolgerungen kommt, die man als Deutscher nur bedingt nachvollziehen kann.
Dennoch halte ich ihn für absolut empfehlenswert.

Mp3s über Heilung:
Wommack, Andrew: Faithbuilders.
Wommack, Andrew: God wants you well.
Wommack, Andrew: Spirit, Soul and Body.
Wommack, Andrew: Healingscriptures.

Bücher:
Wommack, Andrew: Lisas Story.
Wommack, Andrew: The good report: God wants you well.
Wommack, Andrew (2005): Spirit, Soul and Body. 1. Aufl. Colorado Springs
Auf deutsch:
Wommack, Andrew: die wahre Natur Gottes. Wohlkundeverlag.

Hermann Zaiss (1889-1958)
Hermann Zaiss war ein bedeutender deutscher Heilungsevangelist und wirkte von Solingen aus. Er kam 1948 wieder zum Glauben (nachdem er lange Zeit nach seiner ersten Bekehrung ohne Gott gelebt hatte) und starb 1948 bei einem Verkehrsunfall. In den vierzehn Dienstjahren gründete er mehr als 100 ecclesia-Gemeinden in ganz Deutschland. – weiteres hier.

Heilung muss immer eingebettet sein in die Gesamtheit des Lebens und des Glaubens. Sie ist nicht das einzige. Es geht nicht in erster Linie darum gesund zu sein, es geht darum, bei Jesus zu sein. Unsere größte Angst sollte nicht die Angst vor Krebs sein sondern die Angst, Gottes Willen nicht zu erfüllen.
Eine Geschichte aus dem Heilungsdienst Jesu macht mir diesen Aspekt göttlicher Heilung besonders anschaulich:

Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge.
Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt, und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen.
Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst.
Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott.
Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, daß Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und laßt euch heilen, nicht am Sabbat!
Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke?
Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen?
Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte. (Lukas 13,10-17 nach der Einheitsübersetzung)

Jesus nennt diese Frau eine Tochter Abrahams. Sie war Erbin der Verheißung des Glaubens. Sie wuchs auf mit dem Wissen um die Geschichten des Alten Testamentes und sie kannte die Namen Gottes. Sie wusste, dass einer der Namen unter dem sich Gott seinem Volk vorgestellt hatte „Jahwe Rapha – der Herr Dein Arzt“ ist (2.Mose 15,26). Sie ging treu in die Synagoge, gab den Zehnten und betete. Dennoch wurde ihr Zustand schlimmer und schlimmer. Von Jahr zu Jahr verkrümmte sie mehr und mehr. Jeder konnte sehen, dass sie krank war – sie konnte nur noch den Boden sehen.
Zur damaligen Zeit war es schlimm krank zu sein. Als die Jünger einen blinden Mann sahen, fragten sie Jesus reflexartig, wer gesündigt hätte, er selbst oder seine Eltern (Johannes 9). So war das Weltbild dieser Zeit: Krankheit wies darauf hin, dass etwas nicht stimmte, man musste Sünde im Leben haben und war damit mindestens zum Teil selber Schuld an seinem Unglück. Wir haben in der Bibel Geschichten von Frauen, die wegen ihrer Unfruchtbarkeit (die man auf dieselben Gründe zurückführte) inständig zu Gott gebetet haben; ich bin sicher, dass es bei dieser Frau dasselbe war. Sie wird achtzehn Jahre gekämpft und gebetet, alles getan haben, was sie konnte und wusste um diese Krankheit los zu werden. Dennoch dauerte es achtzehn Jahre bis Jesus kam um sie zu heilen.

Wir wissen oft nicht, warum Menschen nicht geheilt werden, aber wenn wir ehrlich sind müssen wir zugeben, dass manche ihren Kampf gegen die Krankheit nicht überleben. In diesem Falle müssen wir ihnen anders helfen und sie jesusmäßig begleiten – nötigenfalls auf ihrem Weg in den Tod.

Vor Jahren hatte ich mal ein Bild. Manche würden es vielleicht eine Vision nennen, aber ich hatte die Augen geschlossen und sah es vor meinem inneren Auge.
Ich sah einen Kranken, der in einem Zimmer lag und es ging ihm sehr schlecht. Man konnte sehen, dass er sterben würde, es war nicht ein einfacher Schnupfen. Im Zimmer daneben waren viele Christen versammelt. Ich kannte manche von ihnen und wusste, dass sie seine Gemeinde sind. (Ich kannte auch den Kranken). Die Gemeinde betete inbrünstig, manche beteten Gott an, manche schrieen zum Herrn um die Heilung des Kranken – aber niemand ging hinüber. Während der ganzen Zeit war er allein. An dieser Stelle endete das Bild, aber ich bin sicher, dass es so weiter gegangen wäre und dass er allein gestorben wäre, ohne dass jemand aus der Gemeinde ins Nebenzimmer gegangen wäre.
Mich hat das Bild sehr betroffen gemacht. Bis heute kann ich nicht emotionslos daran denken. Auch während ich diese Zeilen in einem Café auf Norderney schreibe, wühlt mich die Erinnerung an das Bild auf.

Ich glaube, dass wir große Schuld auf uns laden, wenn wir uns nicht um die Kranken in unseren Gemeinden kümmern. Oft nehme ich eine Geisteshaltung in den heilungsgläubigen Gemeinden wahr, die nicht mehr den Menschen sieht sondern nur noch das potentielle Wunder. Wir beten um uns nicht mit dem Menschen und seiner Not auseinander setzen zu müssen. Krankheit, und alle anderen Formen menschlichen Leides, sind natürlich ein Ärgernis. Es ist nicht leicht mit ihnen zu leben. Aber ich fürchte, dass es bei all unserer Wundergläubigkeit auch ein Auftrag der Gemeinde ist, sich mit der Not der Menschen auseinander zu setzen und sie nicht in ihren dunkelsten Stunden allein zu lassen.
Es erfordert eine menschliche Größe, mit den Trauernden zu weinen und den Glauben auch dann noch zu halten, wenn man die Grabrede eines Menschen halten muss, für den man lange gebetet hat. Es ist eine Größe und Charakterstärke um die wir Gott unbedingt bitten sollten. Das Leben ist komplex und wer nur einfach Antworten hat, wird darin nicht bestehen können.
Die Gemeinde Jesu ist an diesem Punkt wieder einmal zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es die diakonisch orientierten Christen, die Kranke mit großer Hingabe pflegen und auf ihrer letzten Reise begleiten, aber in Bezug auf Heilung keine große Hilfe sind. Auf der anderen Seite gibt es die charismatischen und glaubensgesinnten Heilungsleute, die zwar mehr oder weniger effektiv für Heilung beten, aber in der seelsorgerlichen Begleitung Kranker oft mehr Schaden anrichten als zu nutzen. Beide Positionen sind immer noch besser als Christen, die so leben, als gebe es keine Krankheit oder als sei die Not der Welt nicht der Auftrag Gottes an uns. Es wäre aber absolut wünschenswert, wenn beide Positionen zusammen kommen würden.

Sie verließen die Synagoge und gingen zusammen mit Jakobus und Johannes gleich in das Haus des Simon und Andreas.
Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie,
und er ging zu ihr, faßte sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie. (Markus 1,29-31 nach der Einheitsübersetzung)

parallel Matthäus 8,14-15 / Lukas 4,38-39

Die Parallelstellen sollten man unbedingt lesen, denn an dieser Stelle kann man gut sehen, wie wichtig es ist, die Evangelien nicht als einzelne Bücher zu lesen sondern als eine Geschichte, die von vier verschiedenen Autoren erzählt wird. Lukas liefert uns zwei Details, die Markus verschweigt: dass es sich um ein hohes (also auch gefährliches) Fieber handelte und dass Jesus zu dem Fieber sprach.
Jesus hat viele Methoden angewandt um Menschen zu heilen. Kranken die Hände auf zu legen oder sie sonst wie anzufassen war eine Methode, zu Krankheiten zu sprechen eine andere.

Früher hatte ich große Vorbehalte gegenüber der Glaubensbewegung und so genannten „Health-Wealth-Predigern“. Als ich von Gott hörte, dass ich mich mit Heilung auseinander setzen sollte, war es im Grunde das erste Mal, dass ich mich mit dieser Position, die ich immer als einseitig und zu radikal angesehen hatte, beschäftigte. Wenn man in Deutschland lebt, hört man nicht eben gute Sachen über Glaubenslehrer. Das, was ich hörte, ließ in mir den Eindruck entstehen, dass man in dieser theologischen Richtung eine Art Übermenschen predigte und entstehen sehen wollte. Einen Menschen, der in wichtigen gesellschaftlichen Positionen sitzt, reich ist, niemals zum Arzt geht u.s.w. erst nach und nach merkte ich, dass dieses Bild vielleicht aus einzelnen Predigten von Glaubenslehrern so verstanden wurde, aber eigentlich nicht in deren Theologie zu finden ist.

Besonders störte mich immer die Haltung gegenüber Kranken, die ich der Glaubensbewegung unterstellte. Ohne das je geprüft zu haben hielt ich diese theologische Position für grausam gegenüber Menschen, bei denen der Glaube an Heilung nicht funktionierte. Ich habe zwar seit ich Christ bin immer in einem gewissen Maße Heilung erlebt, hatte aber dennoch auch ein großes Mitleid mit betroffenen Kranken. In einer Gemeinde in der wir waren gab es einen Gebetsabend; an dem Abend wurden Schilder aufgestellt, auf denen alle Gebetsanliegen der Gemeinde standen und von der Gemeinde durchgebetet wurden. Ich stand immer vor der Tafel mit den Kranken, betete aber nur recht selten gegen die Krankheiten. Meist betete ich einfach dafür, dass ihr Glaube nicht aufhört und das Vertrauen zu Gott durch die Krankheit keinen Riss bekommt.
Seien wir ehrlich, es ist nicht immer leicht Heilung zu empfangen. Bei den einen klappt es zwar schnell, bei anderen braucht es Jahre, bis die Heilung durchbricht. Selbst ein so großer Heilungsprediger wie Kenneth Hagin sagt ehrlich: „der Weg zur Heilung ist selten eine Schnellstraße.“ Leider bieten diese Jahre genügend Raum für Zweifel, Frustration und Glaubensprobleme. Oft ist es die größte Herausforderung, den Glauben immer noch zu halten wenn das gewünschte Resultat ausbleibt.

Hingehaltene Hoffnung macht das Herz krank, erfülltes Verlangen ist ein Lebensbaum. (Sprüche 13,12 nach der Einheitsübersetzung)

Das kranke Herz ist eines der größten Probleme, die uns in der praktischen Begleitung von Kranken begegnen werden. Es ist aber nicht nur für die Kranken ein Problem sondern für jeden, der sich mit Heilung beschäftigt. Wie bei allen Dingen, die etwas länger dauern gilt es den Spagat zwischen Disziplin, Hoffnung und Frust auszuhalten.

Vor einiger Zeit habe ich einen Heilungsdienst gemacht, der von Anfang an anders lief, als ich das geplant hatte. Ich hatte vor eine Predigt darüber zu halten, dass Gott der Heiler und Heilung ein Teil des Evangeliums ist. Ein paar Tage vor dem Gottesdienst lag ich in der Badewanne und Gott sprach sehr deutlich zu mir und sagte: „predige über Enttäuschung, nicht über Heilung.“ Ich muss sagen, dass ich etwas überrascht war über dieses Wort weil ich lieber eine aufbauende, positiv nach vorne schauende Botschaft gebracht hätte.
Ich hatte an dem Wochenende noch eine Evangelisation und nach einer der Predigten hatte ich auf einmal starke Rückenschmerzen. Ich legte mich ins Auto und betete. Dann proklamierte ich. Dann zitierte ich Bibelstellen. Dann salbte ich mich selbst mit Öl. Kurz: ich tat alles, was ich wusste – und nichts half. Mitten in der Gebetszeit spürte ich auf einmal eine starke Gegenwart des Herrn im Auto. Mit einem Mal waren mir die Schmerzen egal, ich konnte ein wenig über die Ironie lachen, dass ich als Heilungsprediger mit Schmerzen im Auto lag und freute mich über Gottes Gegenwart.
Mir fiel ein Bild ein, dass bei einem Kollegen im Hausflur hing. Zwischen vielen anderen Lebensweisheiten, die meist etwas mit den deutschen Tugenden Fleiß, Pünktlichkeit und Sauberkeit zu tun hatten hing ein Schild auf dem stand: „alle Wünsche werden klein gegen den, gesund zu sein“.
„Nein,“ dachte ich. „Alle Wünsche werden klein, gegen den, bei Gott zu sein“.
In dem Gottesdienst war es dann auch so. Es gab nicht viele Heilungen, ein paar Menschen fielen unter der Kraft und ruhten etwas im Geist, aber es passierte nichts Spektakuläres. Dafür konnte ich viele ermutigen, die es „echt leid waren, immer nur Versprechungen zu bekommen, ohne dass sie geheilt wurden“. Manche lebten schon seit vielen Jahren mit Schmerzen und konnten kaum mehr von Vertröstungen und Durchhalteparolen leben. Ich denke, dass wir gerade in der charismatischen Szene, aber auch unter allen anderen Denominationen und christlichen Gruppierungen viele haben, denen es so geht, deren Herzen krank geworden sind und die kaum noch wollen, dass ihnen ein weiteres Mal die Hände aufgelegt werden.
Unsere Heilungstheologie muss mehr zu bieten haben als Versprechungen. Manchmal ist es besser mit den Trauernden zu trauern und ihnen helfen die Hoffnung zu erneuern und Jesus treu zu bleiben, als immer dieselben Phrasen abzuspulen.

Ich bin absolut dafür für Kranke zu beten, ich glaube an Heilung und dennoch glaube ich, dass es auch eine Art positives Leben in einer Krankheit gibt. Ich weiß, dass ich mit meiner Theologie ständig auf der Grenze lebe; ich bediene mich aus allen Systemen und spreche gleichzeitig auch gegen alle. Das, was ich nächstes Mal schreiben werde, wird vielen Glaubenslehrern als eine Unglaubensproklamation erscheinen. Sei’s drum. Es ist keine.

Sie kamen nach Kafarnaum. Am folgenden Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte.
Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.
In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien:
Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.
Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlaß ihn!
Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.
Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.
Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa. (Markus 1,21-28 nach der Einheitsübersetzung)

Wir lesen immer wieder, dass Jesus am Sabbat in die Synagoge ging um zu lehren. Die Synagogen sind die Versammlungsräume der Juden, quasi etwas ähnliches, wie die christlichen Kirchen. Der Sabbat ist der Heilige Tag der Juden, ein Tag, der ganz dem Gottesdienst geweiht ist und an dem keine Arbeit verrichtet wird. Die Gottesdienste liefen zur Zeit Jesu anders ab als man es heute aus der Kirche kennt. Ein fremder Lehrer konnte kommen und in der Predigt das Alte Testament auslegen.
Jesus, und später seine Jünger, die Apostel, war viel in Synagogen unterwegs; es war eine seiner wichtigsten Gelegenheiten, Gottes Wort zu verkündigen.

Dabei predigte Jesus anders als die anderen Lehrer des Gesetzes. Es war nicht langweilig ihm zu zu hören sondern man spürte, die Kraft Gottes in der er unterwegs war. Es waren nicht einfach nur Worte, die er sprach, es war immer Power dahinter.
In dieser speziellen Synagoge in Kafarnaum passierte während des Gottesdienstes etwas: ein mann fing plötzlich an zu schreien: “ich kenne Dich, Du bist der Sohn Gottes”. Das konnte er nicht durch reines Nachdenken wissen, ein böser Geist hatte es ihm gesagt. Deswegen verbot Jesus ihm auch weiter zu reden und trieb den Geist aus. Darüber waren die Leute in der Synagoge noch mehr erstaunt, denn so etwas hatten sie noch nie gesehen.

Die meisten Menschen in Deutschland kennen böse Geister nur aus dem Fernsehen und wissen gar nicht, was wirklich dahinter steht, wenn die Bibel sagt, dass ein Mensch besessen ist. Es wäre besser zu sagen, dass jemand “dämonisch beeinflusst” ist, denn kein böser Geist kann einen Menschen so besitzen, dass er ganz ferngesteuert ist. Das griechische sagt an dieser Stelle wörtlich, dass der Mann “in einem unreinen Geist” war. Er war nicht besessen wie die Leute in Horrorfilmen sondern tat hin und wieder etwas, das der Geist ihm sagte. Ebenso wie man auf das hören kann, was Gott einem sagt, kann man auf das hören was der Teufel sagt.

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