WE STAND ON THE VERGE OF THE LARGEST
HEALING MOVEMENT IN THE HISTORY OF THE
CHURCH!”  – Bobby Conner
I have experienced the outstanding privilege of being
in ministry meetings when suddenly the entire room
would be filled with the overwhelming smell of fresh
baked bread. In most of the cases when this occurred,
we would experience marvellous manifestations of di-
vine healing. Jesus states that healing is the children’s
bread (see Mark 7:27). This bread for the sick and hurt-
ing is the Lord Jesus serving the bread of His Presence,
for He is the Healer. The Holy Spirit is releasing an awe-
some anointing for healing in our day; this anointing is
going to be placed upon the Body of christ.
In a prophetic visitation the Lord said to me, “Tell the
church, ready or not here I come, and I have a gift in
My hand–it is the gift of healing. It will be placed upon
the Body, not just upon somebody.”

(from: Siloam, September 2007)

Normalerweise stehe ich ja nicht so sehr auf dieses internationale Prophetenzeugs, aber diese Prophetie spricht mir sehr aus dem Herzen.

Jesus ging wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm, und er lehrte sie.
14 Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm.
15 Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele.
16 Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, daß er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?
17 Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten. (Markus 2,13-17 nach der Einheitsübersetzung)

Jesus konnte nirgendwo hingehen und unerkannt bleiben. Wann immer er irgendwo auftauchte, sammelten sich sofort Scharen von Menschen die ihn sehen und predigen hören wollten. So wie es aussieht, sind viele der Gottesdienste, die Jesus abgehalten hat, spontan gewesen. Es ist einfach passiert, dass eine Menschenmenge zusammengelaufen ist wenn Jesus irgendwo war und dass Jesus die Gelegenheit ergriffen und gepredigt hat.

Bei einer dieser Gelegenheiten kommt ein Zöllner und will Jesus nachlaufen. Für die frommen Juden von damals war das ein absolutes Unding. Ein Jude hätte niemals mit einem Sünder oder Zöllner auch nur geredet, geschweige denn, dass er bei einem von ihnen gegessen hätte. Die Zöllner waren Kollaborateure der römischen Besatzung und entsprechend schlecht angesehen. Ihre Aufgabe war es, die Steuern einzutreiben und normalerweise trieben sie auch immer etwas mehr ein als sie mussten und wirtschafteten so in die eigene Tasche. Ein Lehrer (die Juden sagten: Rabbi) wie Jesus durfte nicht mit Nichtjuden (=Sündern) verkehren. In dieser Stelle zeigt sich bereits deutlich die Gnade Gottes mit allen Menschen und dass die gute Nachricht Jesu, das Evamgelium, nicht nur für die Juden gilt sondern für jeden Menschen.
Trotzdem nimmt der Konflikt zwischen den Juden und den nichtjüdischen Gläubigen einen grossen Teil des Neuen Testamentes ein.

Zwischendurch sortiere ich immer wieder mal alte Dateien und schaue nach, was ich noch überarbeiten muss oder noch gebrauchen kann. Derzeit sehe ich mir die alten Handouts an, die ich eine zeitlang gemacht habe als ich noch keine Bücher geschrieben habe und das Internet für mich nicht so nutzbar war wie heute. Da kann man schon fast sentimental werden, der folgende Text ist vom 27.11.2002, damals habe ich noch meistens die Schlachter zum predigen genommen.
Ich werde mit der Zeit einiges von den alten Sachen hier reinsetzen.

„Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld, und daß du die Bösen nicht ertragen kannst, und daß du die geprüft hast, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erfunden; und du hast Ausdauer, und um meines Namens willen hast du getragen und bist nicht müde geworden. Aber ich habe wider dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle stoßen, wenn du nicht Buße tust!“ (Offenbarung 2,2-5, Schlachter-Übersetzung)

Was hier als ein göttliches Sendschreiben an die Gemeinde in Ephesus in der Bibel steht, ist auch für uns als einzelne Gläubige fast zweitausend Jahre später von Bedeutung.
Gott kennt die Werke und die Arbeit, die sich mancher von uns macht, ist aber nicht recht beeindruckt davon. Auch die Ausdauer und Treue sieht er sehr wohl, tadelt aber eine unsaubere Einstellung, eine ungute Haltung, indem er sagt: „Ihr habt die erste Liebe verlassen!“. Nicht zuerst auf gute Werke kommt es Gott an, nicht auf ein mühsames Ausharren, so gut das auch sein kann. Es ist das Leben in der ersten Liebe, das Gott sehen möchte.

Was ist die erste Liebe?
Oft wird es so ausgelegt, dass die „erste Liebe“ hier das anfängliche Verliebtsein in Jesus darstellt: den ersten Gefühlsüberschwang, das Verliebtsein in Jesus am Anfang unseres Lebensweges mit ihm.
Eine derartige Überbewertung einer anfänglichen Erfahrung, so schön und tiefgehend sie auch gewesen sein mag, ist falsch.
Liebe muss wachsen, das gilt im Bereich der natürlichen Partnerschaften und der Bruderliebe ebenso wie im geistlichen Bereich für die Liebe zu Gott. So schön und intensiv es am Anfang auch gewesen ist, es geht weiter und es geht tiefer. Unsere Liebe zu Gott wird im täglichen Glaubensleben permanent gereinigt und geläutert und wird im Laufe unseres Glaubenslebens reiner und kräftiger.
Gemeint ist hier nicht die zeitlich, sondern die qualitativ erste Liebe, das, was bei uns Nummer eins ist.
Diese erste Liebe ist für uns ein wichtiger Schutz vor Gesetzlichkeit. Paulus schreibt in Römer 13, 10: „die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes“. Mit anderen Worten, die Liebe erfüllt das Gesetz. Jesus ist nicht gekommen, um uns von den Alttestamentlichen Moralgesetzen zu befreien und uns ein Leben in Unmoral zu geben. Vielmehrhat er die ethische Messlatte so hoch gehängt, dass niemand sie jemals völlig erreichen wird: Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht töten»; wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. 22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! (hebr. Nichtsnutz), der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr! der wird dem höllischen Feuer verfallen sein. (Matthäus 5:21-22)

Einerseits, um klarzumachen, wie tief verloren und wie erlösungsbedürftig der Mensch ist. Kein Einhalten von Regeln und Gesetzen kann uns je in Gottes Augen gerecht machen, denn selbst wenn man alle Gebote hält, aber in einem versagt, ist man schuldig am ganzen Gesetz (Jakobus 2,10).

Andererseits aber auch die Zusage, dass die Liebe das Gesetz hält. Dadurch, dass ich meinen Nächsten und sogar meinen Feind liebe, liegt mir nichts ferner, als ihm zu schaden. Dadurch, dass ich Gott liebe, fällt es mir schwer, nicht von ihm zu reden oder Zeit mit ihm zu verbringen.

Viele Christen erleben es am Anfang ihres Weges mit Gott genau so. Es ist leicht, mit Jesus zu leben. Die Sache geht gut von der Hand; Zeit mit Gott und anderen von ihm erzählen sind keine Sache von Disziplin, sondern eine Herzenssache.
Später kommt dann aber oft der Abfall von dieser ersten Liebe, von Jesus als erster Priorität in unserem Leben, und als Folge treten Regeln, Werke, Mühe und Ausharren in unser Glaubensleben. Das Leben mit Gott wird zum Krampf.

An dieser Stelle wird man leicht zum „älteren Bruder“ im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15,11-32). Der ältere Bruder hätte alles haben können, was der Vater hatte, und eine Menge Parties machen, war aber so beschäftigt damit, für den Vater zu arbeiten und die Hausordnung einzuhalten, dass er nie dazu kam, auch einmal die Freuden des Lebens mit dem Vater zu geniessen.
Als dann der verlorene Sohn nach Hause kommt, ist der ältere Sohn zornig über das Fest, das zu dessen Ehren gegeben wird.
Christsein muss aus einer liebenden Beziehung zu Jesus gelebt werden, wenn es nicht in eine religiöse Leistung ausarten soll.

Genau das ist auch der Punkt in Galater 3 Vers 3, wo Paulus den Galatern vorhält, im Geist angefangen zu haben und es nun im Fleische vollenden zu wollen.
Jesus warnt uns davor, dass die Liebe in vielen erkalten wird (Matthäus 24 Vers 12), was ja heisst, dass sie zunächst einmal heiss gewesen sein muss. Das muss nicht so sein, es ist sehr wohl möglich, seine Begeisterung und Leidenschaft für Jesus über die Jahre zu erhalten und zu vertiefen. Wenn es aber dennoch einmal passiert ist, dass wir von dieser ersten Liebe abfallen und unser Christsein von einer Liebesbeziehung zu einer blossen Religion verkommt, sehen wir hier drei Schritte, die uns zur ersten Liebe zurückbringen:

1. Bedenke nun, wovon Du abgefallen bist…
Ein Nachdenken über gute Sachen in der Vergangenheit schafft die Sehnsucht und die geistliche Energie, die jetzige Abgeschlafftheit zu überwinden. Hier ist nicht das lähmende Zurückschauen gemeint, das Frau Lot zur Salzsäule erstarren liess (1.Mose 19,26), und dem der Apostel Paulus so völlig entsagt hat (Philipper 3,14) sondern eine ermutigende Rückschau, die Kraft für die Zukunft bringt.

2. … tue Busse…
Busse ist im biblischen Sinne eine Abkehr vom schlechten und eine Hinwendung zum Guten. Busse meint überhaupt nichts Negatives, sondern eigentlich nur, dass man erkannt hat, dass es etwas Besseres gibt, als man hat und entsprechend handelt. Nämlich indem man dieses Bessere wählt.
Durch die gedankliche Beschäftigung mit dem Guten, wovon man abgefallen ist, kommt die Kraft zu dieser Busse.

3. … und tue die ersten Werke…
Auch hier gilt wieder: nicht die zeitlich ersten Werke, sondern die höchsten Prioritäten. Früher habe ich immer gedacht, ich sollte wieder in den Zustand zurückversetzt werden, den ich kurz nach meiner Bekehrung zu Christus hatte und genau das gleiche tun wie damals. Aber das stimmt nicht. Hier geht es darum, die Sachen zu tun, die im Leben mit Gott wirklich wichtig sind, die Beziehungsdinge. Es ist eine Frage der richtig gesetzten Prioritäten. Was nimmt den höchsten Stellenwert für mich ein, womit beschäftige ich mich mehr? Verbringe ich mehr Zeit mit Gott oder mehr Zeit für Gott?

Wenn ich wirklich umgekehrt bin und meine Zeitprioritäten stimmen, ist die Liebe zu Gott kein Problem mehr. Man kann nicht Zeit mit Gott verbringen und ihn nicht lieben. Er ist wunderbar, und mit ihm zu leben, heisst ihn zu lieben.

Es mag sein, dass wir immer wieder einmal nötig haben, diese Schritte zu gehen, wenn unsere Liebe in den Sorgen des (frommen) Alltags erstickt wird. Das mag auf den ersten Blick stressig scheinen, aber es lohnt sich. Der Weg zu Jesus ist immer auch ein Liebesweg und nicht hart.
Wie kann der Weg zurück zu einem Geliebten je zu lang oder zu anstrengend sein?

Impressum etc.
© bitte kopieren und weitergeben. copyright wird generell nicht erhoben.
verantwortlich für den Inhalt: storch. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Bibelzitate nach der 1951er Schlachterübersetzung
mehr Theologie der Jesus Freaks Remscheid im Internet: www.theologie.jfrs.de
zu diesem Handout gibt es eine Predigtkassette. Auch als mp3 im Internet

[Beim lesen fällt mir auf, dass ich heute anders schreibe. Zumindest hoffe ich das, denn der Stil kommt mir recht ungelenk und „hölzern“ vor. Inhaltlich stehe ich aber noch voll dahinter. Ich habe über diese Stellen oft gepredigt.
Audio: Die einzige Predigt, die ich gerade im Netz habe ist diese hier vom 13.10.2000
PDF: hier ist ein .pdf des Handouts, mit Layout und Bildern und so.]

Ich habe ein Video gefunden, das mich extrem beeindruckt hat.
Ich beschäftige mich ja sehr mit Heilung und ich bin ganz sicher, dass Gott jeden Menschen heilen will; immer. Aber dann sehe ich einen Prediger, der weder Arme noch Beine hat, aber eine ungeheuer ermutigende Message und ich hatte nicht das Gafühl, für ihn beten zu sollen.
Gottes Reich ist eine Angelegenheit, die meinen Verstand immer wieder sprengt. Es ist mir immer wieder aufgefallen, dass Schwerstbehinderte fast nie in Heilungsgottesdiensten oder in heilungsgläubigen Gemeinden anzutreffen sind. Vielleicht ist da etwas, dass es ihnen schwer macht, dabei zu bleiben. Wie mag es sein, wenn man über Jahre das Ziel der Glaubensakrobatik seiner geistlichen Geschwister ist, die sich möglicherweise mehr für das Wunder interessieren als für den Menschen? Und wer erreicht diese unglücklichen Leute?Die Seite von diesem Prediger ist voll mit Zeugnissen von gerade diesen Menschen. Ich würde ihm wünschen geheilt zu sein, aber ich finde auch seine derzeitige Botschaft den Hammer. Er hat einen tollen Humor ist ermutigend für die Leute, die Ermutigung wirklich bitter nötig haben. Gott hat in jeder Szene seine Spezialleute, die im jeweiligen Umfeld Vertrauen geniessen und einfach dazu gehören. Ich wusste nur nicht, dass das auch auf Schwerbehinderte zutrifft. Er bringt diesen Leuten etwas, das über Heilung weit hinaus geht: Errettung.

Ich bete, dass Gott diesem wichtigen Dienst weiterhin Gelingen schenkt!

PS: ich habe das Video gerade wieder rausgenommen, weil es den ganzen Blog durcheinander gebracht hat. Bescheuert, es wird zwar angezeigt, aber dann verrutscht alles andere. Hier der Link.

Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, daß ich rein werde.
Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein!
Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein.
Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein:
Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so daß sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm. (Markus 1,40-45 nach der Einheitsübersetzung)

parallel. Matthäus 8,1-4 / Lukas 5,12-16

Aussatz ist eine Krankheit, die heute Lepra heisst. Es ist eine schreckliche Krankheit, bei der man das Gefühl in seinen Gliedmassen verliert und bei der Körperteile regelrecht abfaulen. Zu Zeiten des Neuen Testamentes gab es keine medizinische Heilungsmöglichkeit für Lepra und wenn jemand die Krankheit hatte, kam das einem Todesurteil gleich.
Aussatz war aber nicht nur ein körperliches Todesurteil sondern auch ein soziales. Weil die Krankheit so ansteckend ist mussten sich Betroffene von anderen Menschen fern halten, kamen andere in ihre Nähe mussten sie mit einem Glöckchen bimmeln und “unrein!” rufen. Jeder, der einen Aussätzigen berührte galt als “unrein” und musste eine Wochen in Quarantäne bis man sicher sein konnte, dass er sich nicht ansteckte.
Entsprechend musste auch eine Heilung von Aussatz durch die Priester bestätigt werden. Deshalb schickte Jesus den Geheilten zu ihnen.
Als Jesus den Kranken berührte zeigte er damit, wie hoch Gottes Gnade über dem Gesetz steht. Statt dass Jesus durch die Berührung unrein wurde, wurde der Aussätzige durch sie rein.

Die Frage, die der Aussätzige hatte spricht Bände und ist auch heute noch eine der wichtigsten Unsicherheiten, die Menschen im Umgang mit Gott haben. Wie die meisten Menschen, wusste auch der Aussätzige, dass Gott alles kann. Er wusste nur nicht, ob er auch will. Es ist eine der wichtigsten Fragen die man überhaupt klären kann, ob Gott uns so sehr liebt, dass er uns segnen will. Viele, auch gläubige, haben mit dieser Frage Mühe und sind immer wieder unsicher, ob Gott sie so sehr liebt, dass er ihre Gebete erhört, ein Wunder für sie geschehen lässt u.s.w.
Ich bin ganz sicher, dass Jesus, wenn er jetzt vor Dir stehen würde und Du ihn nach etwas fragen könntest, Dir dieselbe Antwort geben würde wie dem Aussätzigen: “ich will!” Er konnte gar nicht anders, denn er hatte Mitleid. Gott sind seine Menschen nicht egal, er ist ein Gott der mitleidet und jedem helfen will, der ihn darum bittet.

Nun habe ich aber noch eine Frage. Es gibt etwas an dem Text, das ich bisher nicht zu meiner Zufriedenheit klären konnte. Warum wollte Jesus nicht, dass dieser Aussätzige von seinem Wunder erzählt? An anderen Stellen im Evangelium ist das anders und Jesus fand es okay, wenn die Geheilten davon redeten – er war also nicht prinzipiell für totale Geheimhaltung. Ich hätte Theorien, aber ich bin mir einfach nicht sicher.

In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.
Simon und seine Begleiter eilten ihm nach,

und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich.

Er antwortete: Laßt uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer,
damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. (Markus 1,35-38 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Lukas 4,42-43

Gebet spielte im Leben Jesu (und im Moment in diesem Blog!) eine grosse Rolle, er zog sich immer wieder von seinen Nachfolgern zurück um allein zu beten. Darin zeigen sich die Prioritäten, die Jesus für sein Leben setzte: obwohl ihn eine grosse Menschenmenge suchte, liess er sich davon nicht beeindrucken und tat das, was auf seinem Herzen war.
Es konnte bestimmt mal passieren, dass er die Leute die ihn sehen wollten, dadurch verletzte, aber Jesus nahm dieses Risiko in Kauf um den Willen Gottes zu tun. Er verlor nie seinen Auftrag aus den Augen und machte es sich irgendwo zu gemütlich. Wenn ein Landstrich Gottes Wort gehört hatte, zog er weiter um anderen zu predigen.

Noch ein Beitrag zu einem Thema, das wir schon vor kurzem diskutierten. Vor einigen Wochen habe ich über die betende Witwe in Lukas 18 gepredigt. dSdS berichtete. 1 / 2. Es ist eines meiner Lieblingsgleichnisse zum Thema Gebet überhaupt. Der Schlüsselvers ist Lukas 18,7:

Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? (nach der Einheitsübersetzung)

Gott verhilft seinen Leuten, die Tag und Nacht zu ihm beten zu ihrem Recht. Gebet ist einer der wichtigsten Faktoren im geistlichen Leben überhaupt – und leider auch einer der am häufigsten missverstandenen. Manche Christen die Lukas 18 lesen sagen: „Jesus hat es ja gesagt, man muss nicht viel beten um erhört zu werden.“ Aber das hat Jesus nicht gesagt, im Gegenteil; er sagte, dass anhaltendes Gebet ein wichtiger geistlicher Schlüssel ist.

Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, daß sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: … (Lukas 18,1 nach der Einheitsübersetzung)

Deshalb geht es heute nur um einen kleinen Vers aus dem 1.Thessalonicherbrief:

Betet ohne Unterlaß! (1.Thessalonicher 5,17 nach der Einheitsübersetzung)

Ich möchte über zwei Dinge schreiben die passieren, wenn wir unter Unterlass beten. Das erste ist, dass sich geistliche Sicht entwickelt, das zweite, dass geistliche Autorität zunimmt.

Gebet entwickelt geistliche Sicht

Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;
nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. (Lukas 2,36-38 nach der Einheitsübersetzung)

Mich fasziniert diese Stelle immer wieder. Fast jedes Mal wenn ich über Prophetie spreche, taucht die Stelle auf und jedes Mal bin ich wieder beeindruckt. An dem kleinen Jesus war nichts besonderes, er war ein Kleinkind wie alle anderen auch. Als seine Eltern ihn in den Tempel brachten waren viele andere Babies auch da und doch haben Hanna und Simeon Jesus erkannt.
Wir stellen uns die Szene oft so vor wie wir sie aus mittelalterlichen Altarbildern kennen. Da hat Jesus dann einen Heiligenschein auf dem Kopf, macht irgendein komisches Zeichen mit den Fingern und man kann sehen, dass er der Messias ist. Natürlich war das nicht so. Mit den natürlichen Augen konnte man nichts Besonderes an ihm sehen.
Aber Hanna war auch nicht auf ihre natürlichen Augen angewiesen. Sie hatte ihre geistlichen Sinne im Gebet geschärft und sah mehr als die anderen sehen konnten. Sie sah die geistliche Wahrheit hinter Jesus und wusste, dass er der Messias ist.

Männer und Frauen des Gebets haben eine andere Perspektive auf die Dinge des Lebens als Menschen die nicht beten oder für die beten nur etwas ist, was man in Zeiten der Not tut. Mir fällt es immer wieder auf, dass ich mich um Dinge nicht sorge, die anderen brandgefährlich erscheinen und auf der anderen Seite Dinge wichtig finde, die niemand anders sieht. Gottes Geist kann eine andere Perspektive geben wenn wir uns ihm im Gebet aussetzen.

Ich bin mal gefragt worden, warum ich nicht einfach für meine Augen bete um dann keine Brille mehr zu brauchen. Um ehrlich zu sein, der Gedanke war mir bis dahin nie gekommen. Ich glaube zwar an Heilung, habe es aber nie empfunden, dass ich gegen meine Brille beten sollte. Ich finde Brillen auch chic und würde vielleicht sogar eine tragen wenn ich sie nicht bräuchte. Meistens bete ich nur für die Dinge, die mir Gottes Geist aufs Herz legt und da war die Brille nicht bei.
Menschlich hätte ich vielleicht mal dran gedacht, aber geistlich kam da nie was von Gott. Jesus selbst lebte auch nach diesem Prinzip und tat nur das, was er den Vater tun sah (Johannes 5,19) – eines seiner wichtigsten Geheimnisse war, dass er gelernt hatte geistlich zu sehen.

Noch ein Beispiel aus dem Alten Testament wie wichtig geistliches Sehvermögen ist. In 1.Samuel 16 schickt Gott den Priester Samuel los um einen neuen König über Israel zu salben. Gott nennt Samuel den Stamm und das Haus, aber nicht den Namen des neuen Königs. So steht er nun bei Isai und der lässt, dem Alter nach, einen seiner Söhne nach dem anderen an ihm vorbeiziehen.
Schon beim ersten ist Samuel sicher: „das ist der neue König.“ Er ist hoch gewachsen, fit, sieht gut aus. Alles in allem muss er dem alten König sehr geähnelt haben. Aber Gott sagt Samuel: „nein, das ist er nicht.“ Israel hätte den falschen König bekommen wenn Samuel nicht gelernt hätte, die Stimme Gottes zu hören und geistlich zu sehen. Er war ein Mann des Geistes und so konnte er weiter blicken als sein menschliches Auge reicht.
Nach einer Weile waren alle sieben Söhne Isais an ihm vorbei gezogen, aber den zukünftigen König hatte er immer noch nicht gesehen.

So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel treten, aber Samuel sagte zu Isai: Diese hat der Herr nicht erwählt.
Und er fragte Isai: Sind das alle deine Söhne? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Schick jemand hin, und laß ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist. (1.Samuel 16,10-11 nach der Einheitsübersetzung)

So etwas kann man nur sagen, wenn man geistliche Sicht entwickelt hat. Die meisten Leute die ich kenne würden nach dem letzten Sohn so nervös geworden sein, dass sie einfach einen anderen genommen hätten, den bei dem ihr Gefühl am besten war. Es gehört Sicherheit in Gott und trainierte geistliche Sinne dazu in einer solchen Situation weiter auf den Herrn zu hören.

Gebet entwickelt geistliche Autorität
In Matthäus 17 kommt Jesus mit drei seiner Jünger von Berg der Verklärung zurück. Sie hatten eine wunderbare Zeit, sahen Jesus so wie er wirklich ist, in all seiner göttlichen Herrlichkeit, trafen Mose und Elia und wären gerne geblieben.
Unten war wieder der harte Alltag einer Evangelistentruppe auf Fronteinsatz angesagt. Ein Mann hatte seinen schwer dämonisierten Sohn zu den Jüngern gebracht und die konnten ihn nicht austreiben.

Es ist der Alptraum eines jeden, der im Heilungsdienst steht: Du betest, und es wird erst einmal alles schlimmer. Die Jünger waren ja keine Atheisten und sie zweifelten auch nicht daran, dass Gott willens und in der Lage ist zu heilen. Im Gegenteil! Sie hatten Heilungen und Befreiungen en masse erlebt, nur dieses Mal hatte es nicht funktioniert.
Ich sehe die Jünger vor mir, wie sie voller Erwartung in die Situation gehen. Vielleicht etwas zu lässig und siegesgewiss weil sie denken, dass es ein einfacher Job wird. Sie legen dem Jungen die Hände auf, fangen an zu beten – und die Sache eskaliert auf einmal total. Der Junge fällt um, dreht die Augen auf links und hat Schaum vorm Mund. Er schreit nicht, sondern beißt die Zähne zusammen, was die Szene nur unheimlicher macht. Er rollt sich umher. Die Umstehenden sind entsetzt, sie springen aus dem Weg. Der Vater ist verzweifelt und die Jünger probieren hektisch ihre besten Gebete und aus senden unisono ein Stossgebet zum Himmel: „Wenn nur der Meister jetzt da wäre!“
Da betritt Jesus den Menschenauflauf. Er verdreht kurz die Augen zum Himmel (nachher wird er seine Jünger ein ungläubiges Geschlecht nennen), spricht kurz mit dem Vater und treibt den Geist aus. Der Junge ist ruhig und die Geschichte hat ein happyend.

Nachher kommen seine Jünger zu Jesus und stellen ihm eine berechtigte Frage:

Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? (Matthäus 17,19 nach der Einheitsübersetzung)

Jesus antwortete:

Er aber spricht zu ihnen: Wegen eures Unglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein.
Diese Art aber fährt nicht aus, als nur durch Gebet und Fasten. (Matthäus 17,20-21 nach der unrevidierten Elberfelder)

Das interessante an der Antwort Jesu ist, dass er selber eben den Geist ausgetrieben hatte ohne zu fasten zu beten.
Das kann einen schon stutzig machen. Wir wissen, dass die Jünger Jesu nicht fasteten:

Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten?
Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. (Matthäus 9,14-15 nach der Einheitsübersetzung)

Fasten ist kein Hungerstreik. Es bedeutet nicht, dass wir Gott mit harten Bandagen angehen um ihn dazu zu zwingen, uns endlich etwas Gutes zu tun. Die Antwort Jesu an die Jünger des Johannes zeigt vielmehr, dass Fasten etwas mit Gottes Gegenwart und der Sehnsucht nach dem Reich zu tun hat.
Fasten bedeutet, Gott so intensiv zu suchen, dass man alles andere abstellt – auch das Essen. Deshalb ziehe ich es in Zweifel, dass es einem biblischen Fasten entspricht, wenn man einfach nur nichts isst und ansonsten seinem Tagesgeschäft nachgeht, aber nicht dabei betet. Natürlich kann es auch sinnvoll sein, auf etwas zu verzichten und Verzicht kann zu einer starken Waffe im geistlichen Kampf werden. Aber die Hauptabsicht hinter dem Fasten ist es den unsichtbaren Gott zu suchen.

Die Antwort Jesu zeigt, dass wir Gebet oft ganz falsch verstehen. Für Jesus war Gebet nicht ein Mittel der Krisenintervention. Es war ein Lebensstil. Der folgende Punkt ist mir so wichtig, dass ich ihn extra ans Ende gesetzt habe um ihm besonderes Gewicht zu geben.
Wir benutzen Gebet oft so, wie jedes andere Volk und jede Religion auf diesem Planeten auch. Wir leben unser Leben und versuchen unsere Probleme mit allen Mitteln zu lösen, die uns zur Verfügung stehen. Wenn wir dabei irgendwann an unsere Grenzen kommen beten wir.
Diese Art von Gebet kennen wir aus allen Religionen, man bittet seinen Gott etwas zu tun. Je nachdem wo man herkommt zündet man vielleicht noch eine Kerze an oder ein Räucherstäbchen, opfert etwas, fastet oder macht sonst etwas.
So zu beten ist ein Zeichen dafür, dass wir eines der absoluten Grundanliegen des Glaubens nicht verstanden haben. Wir nutzen nicht göttliche Kraft um menschliche Anliegen durch zu bekommen. Wir beten nicht um unser menschliches Reich zu bauen. Wir sind keine Leute, die auf dieser Welt mit Kräften des Himmels leben. Jesus hat genau anders herum gelebt. Er kam vom Himmel und brachte den Willen Gottes zu den Menschen.

Unser Basisauftrag hier auf der Welt ist „wie im Himmel so auf Erden,“ wir bringen sein Reich und bauen es mit göttlichen und menschlichen Ressourcen. So kann Gebet nicht nur angewandt werden wenn wir göttliche Kraft brauchen um unsere Zeile zu verwirklichen. Gebet ist die Beziehung zu unserem himmlischen Vater. Durch Gebet beginnen wir, umgekehrt zu leben, nämlich vom Himmel zur Erde. Unser ganzer Ausgangspunkt ändert sich. Wir helfen Gott, sein Reich zu bauen, unabhängig von Krisen, die wir wahrnehmen.

Jesus musste in dem Moment nicht fasten, er hatte seine Zeit mit Gott bereits verbracht und war nun fit, dem Feind gegenüber zu treten.

Ich glaube, dass viel Übel im Leib Christi daher kommt, dass wir viel zu wenig Zeit mit unserem Gott verbringen und dass die Dinge schon einmal ganz anders aussehen würden, wenn das Volk Gottes es gelernt hätte, Zeit in der Gegenwart des Herrn zu verbringen.

[hier eine audio-Predigt dazu]

19. Oktober 2007 in theologie und gemeinde 40

ZeitGeist

Nachdem schon so viele unternommen haben von diesem Buch zu berichten, verlose ich eins. Schliesslich habe ich zwei Autorenexemplare bekommen und ich kann ja nur eins lesen.

Ich war überrascht, als ich den ZeitGeist endlich in den Händen hielt. Lange Jahre versuchte ich ihn zu packen zu kriegen aber immer wieder entglitt er mir. Als er dann in meinem Briefkasten lag war er überraschend stylisch – eines der schönsten Bücher an denen ich bislang mitarbeiten durfte.
Überraschenderweise war ich auch überrascht über die Menge der akademischen, geistlichen und militärischen Titel die mir in dem Buch begegneten.
Nicht nur dass Professor Dr. Thomas Faix und Bischof Dr. Tobias Weißenborn das schmucke Stück herausgaben, es schrieben auch andere Berühmtheiten aus der Bloggerszene mit. Unter ihnen möchte ich besonders Oberst Künkler, Reverend DoSi und Geschichtsprofessor Markus Lägel erwähnen. Ich habe mich auch gefreut, Danièle de Pone zu lesen.

Mensch, je mehr ich schreibe umso mehr komme ich durcheinander. Ich brauch erst mal einen Cognac um wieder klar zu kommen *gluckgluck* jetzt wird es besser…. Doch nicht… noch einen *trink* *hicks*. Geht gar nicht. Was mache ich, Dipl.chem.Storch, unter so viel Gelehrsamkeit?! Wer mir helfen kann dieses Chaos zu beseitigen und alle Fehler in diesem Post findet und per comment anzeigt, bekommt einen Zeitgeist signiert und portofrei zugesandt.

Die Links enthalten alle Hinweise, die nötig sind. Ich geh jetzt essen.

Hier noch der hochinteressante ZeitGeist Blog.

Bis heute leiden wir unter der Ansicht Boethius’ das wir dem Leiden positiv gegenüberstehen sollten. Diese Theologie war für das Mittelalter sehr wichtig und prägt unsere Einstellung zu Krankheit und Heilung bis heute. Die Gesangs- und Gebetsbücher der Kirchen wind voll mit Beispielen dafür, dass wir angesichts Krankheit und Leiden eher kapitulieren als kämpfen. Selbst in der heutigen Zeit sind in Deutschland Ausnahmen von dieser Regel eher selten.
Die Ansicht, dass Gott Krankheit schickt um unseren Charakter zu bessern ist definitiv nicht biblisch, sie ist mittelalterlich.

Morton Kelsey zitiert zu dieser Theologie das book of common prayers:

Hear us, Almighty and most merciful God and Saviour; extend thy accustomed goodness to this thy servant who is grieved with sickness…Sanctify, we beseech thee, this fatherly correction to him; that the sense of his weakness may add strength to his faith, and seriousness to his repentance…

In der Fussnote auf Seite 11 führt er fort: „It is difficult to believe that this service is still found in all copies of the english „Book of Common Prayers“ and that the sixteenth-century views have not been officially changed…. “

Diese Sichtweise des Charakter Gottes ist für mich reine Blasphemie. Ich finde es ungeheuerlich, dass wiedergeborene Christen, die den Heiligen Geist haben und ihre Bibeln gelesen haben, dennoch ihrem liebenden Vater im Himmel zutrauen, ihnen die schlimmsten Krankheiten und Unglücke zu schicken um ihren Charakter zu verbessern.
Würden menschliche Eltern einige der Dinge tun, die wir Gott so ohne weiteres zu trauen würden ein Aufschrei der Entrüstung durchs Land gehen und sie ins Gefängnis kommen – und das völlig zu Recht. Aber dem Gott von dem wir wissen, dass er die Liebe ist trauen wir das zu.

Dennoch kann ich zum Teil wenigstens nachvollziehen, wie diese Entwicklung gelaufen ist. Nachdem die Kraft zum heilen immer mehr verebbte, musste man den Menschen natürlich etwas sagen können. Es ist der Kirche hoch anzurechnen, dass die Geistlichen Menschen begleiteten für die sie nichts tun konnten. So wird man im Laufe der Zeit zu Erklärungsmodellen gekommen sein, die es dem Kranken leicht machte, sich in sein Schicksal zu fügen. Boethius wird da hochwillkommen gewesen sein.
Der Schuss ging allerdings nach hinten los: kein Mensch kann von Worten allein leben und so suchten sich die Menschen andere, die ihnen helfen konnten. Statt mit den Ärzten zusammen zu arbeiten und gemeinsam sowohl im Natürlichen als auch im Übernatürlichen Lösungen für ihre Probleme zu suchen, zog sie sich immer mehr aus den Leben der Menschen zurück.

Heute höre ich viele Christen sagen, dass sie Menschen kennen, die durch eine schwere Krankheit entweder näher zu Gott gekommen sind oder überhaupt Gott kennen gelernt haben. Ich weiß, dass das stimmt. Es lässt aber nicht darauf schließen, dass Gott diese Krankheit verursacht hat. Unser Gott ist ein Meister der B-Pläne, wie Römer 8,28 zeigt:

Wir wissen, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind;

Krankheit sollte nicht zur Verzweiflung führen sondern immer noch eine Möglichkeit darstellen, Gott auch in Schwäche zu begegnen und den Glauben zu stärken. Das heißt aber nicht, dass Gott eine Krankheit schickt.
Krankheit ist nicht von ihm und deshalb sollten wir ihr immer widerstehen!

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Einer der kürzesten Bibelverse ist einer, dessen Erfüllung wortwörtlich das ganze Leben dauern wird: Betet ohne Unterlass! (1. Thessalonicher 5,17).

Ich habe schon ein paar Predigten über den Vers gehört und auch einiges darüber gelesen. Meistens geht es entweder darum, dass man das ja gar nicht kann, oder um die Frage, warum man es denn überhaupt muss. Warum müssen wir als Christen ohne Unterlass beten?
Um ganz ehrlich zu sein, ich verstehe die Frage gar nicht. Habe ich da was falsch verstanden? Ist Beten eine leidige Pflichterfüllung, für die man einen guten Grund braucht, und etwas, das man auch nur dann macht, wenn man wirklich muss?

Irgendetwas ist faul, wenn es Predigten darüber gibt, wie man sich den Pflichten des Betens, Bibellesens, Anbetens, Gebens, Evangelisierens usw. entzieht. Beten ist eines der größten Vorrechte, die der Planet Erde zu bieten hat. Jesus ist dafür gestorben, dass der Weg zum Vater frei ist und wir im Gebet mit ihm reden können. Aber die Art, wie wir oft über das Beten sprechen, offenbart tief liegende seltsame Vorstellungen, die wir haben.
„Jetzt hilft nur noch Beten!“ sagen manche, wenn sie am Ende ihrer menschlichen Möglichkeiten sind. Schlimmer noch ist ein Satz, der mal bei einer Kirchenversammlung gefallen ist: „Da kann auch Gott nicht mehr helfen!“ Es gibt also scheinbar Situationen, in denen wir tatsächlich beten müssen, weil alle anderen Stricke gerissen sind. Und dann gibt es noch Situationen, in denen nicht einmal mehr Beten hilft und wir richtig aufgeschmissen sind.
Oh Mann, so etwas macht mich wirklich traurig. Ich habe immer gedacht, dass der erste Schritt, den ein gläubiger Christ bei jedem Problem geht, in Gottes Gegenwart führt, aber weit gefehlt! Für die meisten ist es tatsächlich so, dass Gebet die letzte Möglichkeit ist; ein Schritt, den man erst dann geht, wenn man alles andere probiert hat.

Ich glaube, dass eines unserer Probleme ist, dass wir Gebet oft als eine Art „Problemlöser“ gepredigt bekommen. Aber das ist – wenn überhaupt – die halbe Wahrheit – und dann auch nur die kleinere Hälfte. Gebet ist in all seinen Formen der Ausdruck der Beziehung zu Gott. Wir verbringen Zeit mit unserem himmlischen Vater. Dass sich dadurch auch noch Probleme lösen, ist nur das Sahnehäubchen und das Tüpfelchen auf dem i. So lange wir Gebet immer mit akuten Problemen verbinden, zeigt das nur, dass wir keine Liebesbeziehung mit Gott haben, sondern eine Zweckbeziehung. Gott ist dann die alte Oma, die man widerwillig besucht, wenn man wieder mal sein Taschengeld aufbessern will.
Für mich selber ist 1.Thessalonicher 5,17 eine der wunderbarsten Verheißungen der Bibel: ich kann es schaffen, ohne Unterlass mit Gott in Beziehung zu sein und zu kommunizieren. Wie das genau geht, weiß ich nicht, aber ich bin näher dran als früher. Wenn Gottes Wort es sagt, dann geht es. Gott würde uns nicht einen Auftrag geben, der unerfüllbar ist – auf keinen Fall! Aber es ist eines dieser Geheimnisse Gottes, die darauf warten, dass wir sie knacken. Welchen Segen wird es wohl mit sich bringen, wenn das gelingt?

Auch wenn ich nicht ganz weiß, wie man diese Verheißung umsetzt, weiß ich, wo man anfangen kann: bei der Beziehung. Mir hilft es sehr, darauf zu achten, dass meine Anliegen nicht den größten Teil meiner Gebetszeiten ausmachen. Es ist mir wichtiger, zu erkennen, wer Jesus ist und was er getan hat. Anbetung nimmt immer einen großen Teil meiner Gebetszeiten ein; Meditation über das Wort einen anderen. Das Ergebnis ist ein stets wachsender geistlicher Hunger und immer mehr Bock auf Jesus und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes. So muss ich mich nicht zum Beten zwingen, und oft ist es mir sogar egal, ob Gott meine Gebete erhört oder nicht – Hauptsache, ich kann bei ihm sein.

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One of the shortest bible verses is one whose fulfilment will literally take the whole life:

Pray without ceasing! (1 Thessalonians 5:17)

I’ve already listened to a few sermons on that verse and also read some stuff about it. Most of it deals either with the impossibility to do that, or with the question why we have to do that at all. Why must we Christians pray without interruption? To be totally frank, I don’t understand the question at all. Did I get anything wrong? Is praying a tiresome duty that you need a good reason for and something you do only when you really have to?
There is something fishy going on when sermons deal with how you back out of the obligations of praying, reading the Bible, worshipping, giving, evangelizing etc. Praying is one of the greatest privileges that planet earth presents us. Jesus has died in order to open the way to our Father, and to enable us to speak with him. But the way in which we often talk about praying reveals weird concepts deep down in us.
“Now only prayer can save us!” some say when they are at the end of their possibilities. Even worse is a remark once dropped by somebody at a church congregation: “Even God can’t help there!” So it seems there are situations in which we must pray indeed, since all other options have failed. And then there are situations in which not even prayer helps, and we are totally powerless. Man, that really makes me sad. I always used to think that the first step a Christian makes whenever a problem arises is aimed toward the presence of God, but far from that! For the majority prayer is really the last option; a step that you only take after you’ve tried everything else.
I believe one of our problems is that we are repeatedly preached prayer to be a sort of “solution of problems”. But that’s only half the truth – if it’s as much as that – and at best the smaller half. Prayer in all its forms is the expression of the relationship to God. We are spending time with our heavenly Father. Whenever it solves problems, that’s only an addition or the cream on top of our coffee. As long as we keep associating prayer with current problems only, that shows that we have no love relationship with God, but a “marriage of convenience” instead. God then is the old grandma one visits with reluctance every time one wants to increase one’s pocket money.
To me 1 Thessalonians 5:17 is one of the most wonderful promises of the Bible: I am capable of being in relationship and in communication with God without interruption. I’m not quite sure how that works but I’ve got closer to it. If God’s word says so it will work. God would never give us a command that can’t be fulfilled – no way! Still, it’s one of those divine secrets waiting for us to crack them. What a blessing it’ll bring us when we succeed in that!
Although I don’t know exactly how to put that promise into action, I do know where to start: at the relationship. It helps me a great deal to make sure my demands don’t make the major part of my prayer times. To me it’s more important to realize who Jesus is, and what he has done. Usually worship takes a large part of my prayer times, meditation on the word take another one. The outcome is a constantly growing spiritual hunger and more and more desire for Jesus and the fellowship of the Holy Spirit. Thus I don’t have to force myself to pray, and often I don’t even care whether God answers my prayers or not – all that matters is that I can be with him.

translated by the sick messenger

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