Ist aber nicht ebenso auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg hinausließ ?
26 Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot. (Jakobus 2,2-26 nach der Elberfelder)
Die Geschichte der Hure Rahab ist eine der verrücktesten in der Bibel. Sie beginnt in Josua 2, als Kundschafter Israels nach Jericho kommen um die Stadt auszukundschaften. Ausgerechnet bei Rahab wollen sie übernachten, was einiges über die Moral der Männer aussagt. Während sie nun in Rahabs Haus sind, kommen die Männer des Königs und wollen, dass Rahab die Kundschafter herausgibt. Sie hatte allerdings eine Erkenntnis und weiß, dass der Gott Israels der wahr Gott ist und deswegen die Armee Josuas den Sieg davontragen wird. Also versteckt sie die Kundschafter auf ihrem Dach und täuscht die Wache indem sie sagt, dass die Männer zwar bei ihr waren, aber wieder aus der Stadt gegangen sind.
Als die Wache weg ist um den Israeliten nachzusetzen macht Rahab einen Deal mit den Kundschaftern um selbst mit ihrer ganzen Familie am Leben zu bleiben, wenn Jericho eingenommen wird. Danach werden die Kundschafter außen an der Stadtmauer herunter gelassen und entkommen. Später, in Josua 6, wird die Stadt eingenommen und nur Rahabs Familie gerettet. Mit diesem simplen Akt des Glaubens hat es Rahab bis ins Neue Testament zu den Glaubenshelden in Hebräer 11 (Vers 31) gebracht. Verrückt, dass eine kanaanitische Hure ein Symbol des Glaubens wird, das Juden und Christen gleichermaßen inspiriert. So etwas ist nur bei Gott möglich.
Wieder illustriert Jakobus damit das schon bekannte Prinzip. Glauben ist tot, wenn er keine Werke hat. Nicht, dass es dann gar kein Glaube ist, aber es ist ein Glaube, der nichts nützt. Der Glaube daran, dass der Gott der Israeliten wirklich Gott ist, hätte Rahab nichts genutzt; das wäre keine Basis für einen Handel gewesen. Erst als sie aufgrund dieses Glaubens aktiv wurde und die Kundschafter rettete, wurde sie im Gegenzug auch gerettet. Es ist so wichtig, den Glauben in Aktion treten zu lassen wenn er etwas bewirken soll. Niemand wird gerettet, geheilt oder befreit wenn wir einfach nur etwas für wahr halten. Glaube muss eine Tat haben, sonst ist er nutzlos.

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