Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern.
2 Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet. (Jakobus 4,1-2 nach der Einheitsübersetzung)

Die Bibel ist durchweg sehr ehrlich in der Darstellung ihrer Helden und Gemeinden. Es wird nichts beschönigt und besser dargestellt, als es tatsächlich gewesen ist. Ich halte diese Ehrlichkeit für ein Indiz darauf, dass die Dinge tatsächlich so geschehen sind, wie sie in Gottes Wort dargestellt sind. Propagandaversionen und Pressetexte klingen anders. Auch in der Beschreibung der ersten Gemeinden ist es nicht anders. Wir haben es mit Gemeinden zu tun, die aus Menschen bestanden und die zu erwartenden Stärken und Schwächen haben. Die Gemeinden an die Jakobus schrieb hatten dieselben Querelen und Streitigkeiten wie es sie auch heute in Gemeinden gibt. Menschen hatten Leidenschaften, die dazu getrieben haben, sich unjesusmäßig zu verhalten. Man war auf einander eifersüchtig und stritt um alles mögliche. Natürlich spricht Jakobus nicht von Krieg und Mord im wörtlichen Sinne. Man wird nicht gegeneinander Krieg geführt haben, es geht um Neid, Eifersucht und Streitereien.
Ein solches Verhalten führt letztlich dazu, dass niemand mehr etwas hat. Wer dem anderen nichts gönnt wird selber auch nicht gedeihen. In einem solchen Klima kommt letztlich niemand weiter. Diese Verse werden fast immer auf Gebet hin ausgelegt. Bis hierher ist es aber nicht zwingend, dass Jakobus über Gebet spricht. Es gibt definitiv Menschen, die ein Leben in Streit mit jedem führen und dennoch Gott um alles mögliche bitten. Von daher kann ich mir auch gut vorstellen, dass es hier noch um zwischenmenschliches geht und nicht um die Beziehung zu Gott. Wenn Beziehungen schon so belastet sind, dass man andere nicht mehr bitten kann, ist das eine Katastrophe. In einem solchen Klima gewinnt niemand.
Da die folgenden Verse ziemlich eindeutig von Gebet handeln ist offensichtlich, dass unser Verhalten untereinander auch Einfluss auf die Beziehung zu unserem himmlischen Vater hat. Wenn wir unsere Beziehungen aufräumen und unser Miteinander als Geschwister von Liebe geprägt ist, hat das einen doppelten Nutzen: wir schaffen ein Klima in dem Menschen gedeihen können und räumen Hindernisse im Leben mit Gott aus dem Weg.

[systematisch durch die Bibel]

Man kann nur gerne, mit Freuden Theologe sein oder man ist es im Grunde gar nicht. Grämliche Gesichter, verdrießliche Gedanken und langweilige Redensarten können gerade in dieser Wissenschaft unmöglich geduldet werden. (Karl Barth: KD II/1,740) ((Busch, Eberhard (2008): Karl Barth – Einblicke in seine Theologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, S. 9))

14 Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Eigennutz in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit!
15 Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische.
16 Denn wo Eifersucht und Eigennutz ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat.
17 Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedvoll, milde, folgsam, voller Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.
18 Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften. (Jakobus 3,14-18 nach der Elberfelder)

„Weisheit“ ist ein neutraler Begriff. Erst wenn man ihre Quelle nennt zeigt sich, ob es eine irdische oder eine himmlische ist. Weisheit ist in dem Zusammenhang ein grundlegendes Verständnis auf dessen Basis wir handeln. Wenn eine himmlische Weisheit unserem Handeln zugrunde liegt werden wir jesusmäßig handeln. Liegt unserem Handeln eine irdische Weisheit zugrunde, werden wir gemäß dem Zeitgeist handeln der uns prägt.
Handeln wir nach weltlicher Weisheit ist es zwar immer noch Weisheit, aber kein Grund sich dessen zu rühmen. Man muss nicht stolz darauf sein, dass man das tut was alle tun und damit gegen den Willen Gottes handelt. Interessant, dass die ursprünglichen Leser des Jakobusbriefes es wohl nötig hatten, daran erinnert zu werden. das lässt vermuten, dass es auch uns gut tut, uns von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, dass wir nicht stolz darauf sein sollten, wenn wir aus einem Paradigma handeln, dass uns in den Augen der Welt angenehm erscheinen lässt.
Aus der Weisheit der Welt kommen letztlich schlechte Dinge zum Vorschein. Man kann das immer wieder sehen. Gerade die Menschen, auf die man in der Welt am meisten schaut, haben oft viel Zerstörung und Kaputtes in ihrem Leben. In letzter Zeit geht es auch oft durch die Presse wie viel Schaden der Eigennutz einiger reicher Menschen anrichten kann. Ich will das Thema nicht weiter vertiefen weil es mich schnell in politische Gefilde führt in denen ich mich nicht wohl fühle. Das Prinzip, das Jakobus vor uns ausbreitet, ist ohnehin schon klar geworden.
Die Weisheit Gottes bringt das Gegenteil von Zerrüttung; ihre Kennzeichen sind Friede, Milde usw. Das ist ein interessantes Richtmaß: führen unsere Taten zu Gutem oder zu Schlechtem? Es kann passieren, dass man das Gute will und das Schlechte produziert. Es passiert auch, dass etwas das für sich genommen gut ist, letztlich doch etwas Schlechtes auslöst. In all diesen Fragen sollte man den Maßstab des Jakobusbriefes anlegen.

[systematisch durch die Bibel]

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13 Wer ist weise und verständig unter euch ? Er zeige aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit! (Jakobus 3,13 nach der Elberfelder)

Vom Aufbau des Briefes her gehört dieser Vers in einem Zusammenhang mit den restlichen Versen des Kapitels. Ich habe ihn dennoch einzeln rausgepickt weil ich meine, dass Jakobus hier einen Punkt macht, der uns heute nicht selbstverständlich erscheint. Deswegen möchte ich darauf gesondert eingehen.
Man kann leicht sagen, dass man glaubt und mit Jesus lebt. Niemand kann nachprüfen, ob das stimmt. Man hört in Deutschland immer wieder, dass man Glauben nicht sehen kann und deswegen auch niemandes Glauben beurteilen kann. Im Prinzip ist das wahr, aber Jakobus weist auf einen Zusammenhang hin, der es doch ermöglicht, Glauben zu zeigen.
Er geht davon aus, dass es Frucht bringt, wenn man mit Jesus lebt. Man kann nicht mit dem Herrn der Herren unterwegs sein ohne dass sich das auf das Leben auswirkt. An diesen Auswirkungen kann man erkennen, ob jemand wirklich mit Jesus unterwegs ist. So kann niemand einfach behaupten, weise und verständig zu sein. Wer es behauptet, muss auch demütig Werke vorweisen können, die seine Behauptung belegen.
Leider definiert die Bibel „Werke“ nicht mit abschließender Sicherheit. Ich gehe deswegen davon aus, dass es sich um charakterliche Veränderungen und um Dienst handelt. Auf der einen Seite macht uns Jesus frei und bringt die Frucht des Geistes in uns hervor (Galater 5,22-26); auf der anderen Seite baut er sein Reich durch uns (Lukas 4,16-21). Bei gesunder geistlicher Entwicklung sollte man in beiden Bereichen eine positive Entwicklung sehen können. Wir sind also nicht darauf angewiesen, dass Menschen unseren Worten glauben, sie können auch unser Leben lesen. das kann gut oder schlecht sein, je nachdem ob unser Leben unsere Worte bestätigt oder ad absurdum führt.

[systematisch durch die Bibel]

reife

Heute mache ich mal Werbung für ein Projekt von Freunden von mir, das ich richtig gut finde: das Reiefetraining. Es findet unter dem Dach von StandUp e.V. und der Leitung von Marco und Verena Haß, sowie Dagmar Stader und Dieter Fuhrmann statt. Hier der Text einer Einladungsmail:


DAS REIFETRAINING

Ziel des Reifetrainings ist es ganzheitlich mit Jesus den Alltag zu leben und mit Ihm in einen übernatürlichen Lebensstil vorzudringen.
Wie Ihr auf dem beigefügten Flyer lesen könnt, wird das Training über einen Zeitraum von 9 Monaten gehen. Während dieser Zeit werden wir uns einmal monatlich samstags treffen und einen der angegebenen Themenschwerpunkte behandeln. Verschiedene Referenten werden uns in Theorie und insbesondere auch in Praxis lehren und anleiten.

Für Rückfragen bitte einen Kommentar hinterlassen. Hier könnt Ihr den Flyer mit weiteren Details und der Anmeldung runterladen. Marco und Dagmar erreicht Ihr über FaceBook (einfach auf die Links oben klicken.)

Am 02.10. bin ich auch dabei und übernehme die Einheit über Heilung.

Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln.
3 Wenn wir aber den Pferden die Zäume in die Mäuler legen, damit sie uns gehorchen, lenken wir auch ihren ganzen Leib.
4 Siehe, auch die Schiffe, die so groß und von heftigen Winden getrieben sind, werden durch ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin das Trachten des Steuermanns will.
5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, welch kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an!
6 Auch die Zunge ist ein Feuer; als die Welt der Ungerechtigkeit erweist sich die Zunge unter unseren Gliedern, als diejenige, die den ganzen Leib befleckt und den Lauf des Daseins entzündet und von der Hölle entzündet wird.
7 Denn jede Art, sowohl der wilden Tiere als auch der Vögel, sowohl der kriechenden als auch der Seetiere, wird gebändigt und ist gebändigt worden durch die menschliche Art;
8 die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes.
9 Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen worden sind.
10 Aus demselben Mund geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht so sein!
11 Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere hervor?
12 Kann etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen oder ein Weinstock Feigen ? Auch kann Salziges nicht süßes Wasser hervorbringen. (Jakobus 3,2b-12 nach der Elberfelder)

Der ganze Abschnitt behandelt nur ein Thema: die Macht der Zunge und die Schwierigkeit, gut mit dieser Macht umzugehen. Sprüche 18,21 sagt, dass Leben und Tod in der Gewalt der Zunge liegen. Das stimmt, denn die Zunge kann maßgeblich unser Denken und damit unser Leben beeinflussen.
Sie ist klein, kann aber dennoch viel ausrichten. Die Beispiele, die Jakobus bringt, sind beeindruckend: ein kleines Feuer kann einen großen Wald entzünden, ebenso kann eine kleine Zunge, die Gerüchte streut oder Menschen manipuliert, großen Schaden anrichten. Ein kleines Ruder kann ein riesiges Schiff lenken; ebenso hat die kleine Zunge Einfluss auf den Lauf unseres ganzen Lebens.
Deswegen ist es wichtig, die Zunge zu beherrschen und nicht einfach alles aus uns herausfallen zu lassen, was uns in den Sinn kommt. Das gehört zu den schwersten Dingen überhaupt. Es ist leichter, wilde Tiere zu bändigen oder sonst was zu tun, als die eigene Zunge im Zaum zu halten. Das zeigt immerhin schon mal eine wichtige Erkenntnis: wer versucht, seine Zunge zu zähmen, hat immerhin schon einmal begriffen, dass es wichtig ist, das zu tun; viele Menschen haben nicht einmal kapiert, dass ihr Reden Einfluss auf ihr Leben und ihre Umwelt hat.

Ich würde es wörtlich nehmen, dass niemand seine Zunge unter Kontrolle zu bringen vermag. Das Böse, das aus uns hervorgeht kann direkt aus der Hölle gespeist sein und so ist es möglich, dass nicht nur seelische Kräfte in und durch uns wirken. An so etwas denken moderne Menschen nicht einmal, es ist aber vollkommen normale Denke des Neuen Testaments: Wir sind mehr von der unsichtbaren Welt beeinflusst als unser Verstand anzunehmen bereit ist.
Deswegen ist es für den natürlichen Menschen ohne Jesus nicht möglich, seine Zunge zu kontrollieren. Jakobus will an der Stelle sicherlich niemanden frustrieren. Seine Aussagen stehen im Gesamtzusammenhang der Bibel und speziell des Neuen Testamentes. Da ist dann klar, dass der wiedergeborene Christ nach anderen Regeln lebt und mit Hilfe des Heiligen Geistes durchaus in der Lage ist etwas zu schaffen, was Menschen sonst nicht schaffen können. Auch wenn ohne Gott niemand seine Zunge unter Kontrolle bringen kann ist es für uns möglich.

Jakobus hat selber nicht gesagt, in welchen Bereichen wir unser Reden besonders kontrollieren sollten. Da es aber so zu unpraktisch ist, möchte ich wenigstens zwei Bereiche nennen, in denen wir unsere Zunge kontrollieren sollten.
1) die Wahrheit sprechen: ich habe mir konsequent abgewöhnt (und bin noch dabei), Alltagslügen über Gott und mich auszusprechen. Das sind Aussagen, die unbedeutend scheinen, es aber nicht sind: „das schaffe ich nicht“, „ich glaub’ ich werde krank“, „Herr, erbarm Dich“. Wir sagen manches, das auf den ersten Blick Kokolores ist. Bei anderem muss man genauer hinsehen. Es ist sinnlos, den Herrn der Barmherzigkeit um Gnade zu bitten, denn Gnade ist sein Wesen. Solche Gebete zeigen nicht, wie fromm wir sind, sondern wie schlecht wir unseren Vater kennen.

2) nicht schlecht über andere reden, insbesondere nicht lästern. Ich denke, dieser Bereich ist so klar, dass man keine Beispiele nennen muss. Seltsamerweise ist es ein Bedürfnis, schlecht über andere zu reden, auch um das eigene Selbstwertgefühl aufzubauen. Das macht es so schwer, an diesem Punkt die Zunge zu kontrollieren.

Jeder, der mit Jesus oder nach einem anderen Wertesystem lebt, wird versuchen, seine Zunge zu kontrollieren. Daraus ergibt sich die Erfahrung, die Jakobus beschreibt, dass wir mit derselben Zunge Gutes und Schlechtes reden. Aus derselben Quelle fließt bitteres und süßes Wasser. Es ist aber nur eine Frage von Gottes Veränderung, dass sich das ändert. Je mehr unser Innerstes von Gott dominiert ist umso weniger Bitteres wird aus der Quelle fließen, weil einfach nichts Bitteres mehr in uns ist.

[ein weiterer Post zu dieser Stelle]
[systematisch durch die Bibel]

Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr wißt, daß wir ein schwereres Urteil empfangen werden!
2 Denn wir alle straucheln oft. (Jakobus 3,1-2a nach der Elberfelder)

Kapitel 3 beginnt mit einem jähen Themenwechsel. Im Grunde steht der erste Vers generell etwas allein da, denn vorher ging es um das Verhältnis zwischen Glaube und Werken, danach geht es darum, die Zunge zu bändigen. Solche Themensprünge sind für die Briefe des Neuen Testamentes normal, die eben nicht den Zweck hatten ein systematisches theologisches Lehrgebäude zu errichten sondern auch immer etwas persönliches und spontanes haben.
Der Gedanke ist leicht nachzuvollziehen, jeder macht Fehler und das Problem, das Lehrer haben ist, dass sie ihre Fehler in ihren Zuhörern multiplizieren. Das gilt umso mehr für Geistliche, die Gottes Wort für eine Gemeinde auslegen. Damit richtet sich Jakobus nicht gegen ein Lehramt im Allgemeinen – schließlich lehrt er in seinem Brief ja auch – sondern mahnt zur Sorgfalt und dazu sich richtig einzuschätzen und nicht zu schnell zu lehren. Manch einer steht in der Gefahr Halbwissen weiterzugeben weil er sich selbst überschätzt.
Das mag in den Gemeinden an die sich Jakobus wandte noch mehr der Fall gewesen sein als heute, denn sie befanden sich als Flüchtlinge in einem großen Gebiet zerstreut (Jakobus 1,1). In einer solchen Situation geschieht es leicht, dass die falschen Leute wichtige Stellen besetzen. Gerade wenn einige der reiferen Christen (von denen es zu der Zeit nicht allzu viele gegeben haben wird) in der Verfolgung umgekommen waren, wird ein Vakuum entstanden sein, das gefüllt werden musste.
Es ist interessant, dass auch Paulus in 1.Timotheus 3,6 davor warnte, einen Neuling in ein Leitungsamt einzusetzen, weil ein solcher besonders gefährdet ist gegenüber Hochmut. Die Versuchung muss also in der ersten Zeit des Christentums bestanden haben. Die Paulusstelle zeigt allerdings auch, worauf man achten kann, wenn es nicht anders geht als jemanden einzusetzen, der noch jung im Glauben ist oder aus anderen Gründen sich nicht komplett für ein Lehr- oder Leitungsamt eignet: mehr noch als bei alten Hasen sollte man auf Demut achten. Es ist sicher besser, einen Lehrer oder Leiter zu haben, der sich seiner Schwäche bewusst ist und demütig von anderen Rat annimmt, als jemanden zu haben, der sich selbst als DEN Lehrer sieht. Auch für Christen, die schon lange in einem solchen Dienst sind ist es wichtig, daran zu denken, dass wir uns immer wieder prüfen müssen.

[systematisch durch die Bibel]

10_02_solingenHier die Infos für das Seminar am 27.02. in Solingen.

Zeit: 10:00-21:00
Ort: Stadtkirche Solingen
Veranstalter: StandUp
Sprecher: Storch & Birte Lotter und Team
Kosten: 20,–

Die beiden letzten Seminartage mit StandUp haben viel Spaß gemacht. Ich freue mich also auch auf diesen und hoffe, den einen oder anderen von Euch zu treffen.

Ist aber nicht ebenso auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg hinausließ ?
26 Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot. (Jakobus 2,2-26 nach der Elberfelder)

Die Geschichte der Hure Rahab ist eine der verrücktesten in der Bibel. Sie beginnt in Josua 2, als Kundschafter Israels nach Jericho kommen um die Stadt auszukundschaften. Ausgerechnet bei Rahab wollen sie übernachten, was einiges über die Moral der Männer aussagt. Während sie nun in Rahabs Haus sind, kommen die Männer des Königs und wollen, dass Rahab die Kundschafter herausgibt. Sie hatte allerdings eine Erkenntnis und weiß, dass der Gott Israels der wahr Gott ist und deswegen die Armee Josuas den Sieg davontragen wird. Also versteckt sie die Kundschafter auf ihrem Dach und täuscht die Wache indem sie sagt, dass die Männer zwar bei ihr waren, aber wieder aus der Stadt gegangen sind.
Als die Wache weg ist um den Israeliten nachzusetzen macht Rahab einen Deal mit den Kundschaftern um selbst mit ihrer ganzen Familie am Leben zu bleiben, wenn Jericho eingenommen wird. Danach werden die Kundschafter außen an der Stadtmauer herunter gelassen und entkommen. Später, in Josua 6, wird die Stadt eingenommen und nur Rahabs Familie gerettet. Mit diesem simplen Akt des Glaubens hat es Rahab bis ins Neue Testament zu den Glaubenshelden in Hebräer 11 (Vers 31) gebracht. Verrückt, dass eine kanaanitische Hure ein Symbol des Glaubens wird, das Juden und Christen gleichermaßen inspiriert. So etwas ist nur bei Gott möglich.

Wieder illustriert Jakobus damit das schon bekannte Prinzip. Glauben ist tot, wenn er keine Werke hat. Nicht, dass es dann gar kein Glaube ist, aber es ist ein Glaube, der nichts nützt. Der Glaube daran, dass der Gott der Israeliten wirklich Gott ist, hätte Rahab nichts genutzt; das wäre keine Basis für einen Handel gewesen. Erst als sie aufgrund dieses Glaubens aktiv wurde und die Kundschafter rettete, wurde sie im Gegenzug auch gerettet. Es ist so wichtig, den Glauben in Aktion treten zu lassen wenn er etwas bewirken soll. Niemand wird gerettet, geheilt oder befreit wenn wir einfach nur etwas für wahr halten. Glaube muss eine Tat haben, sonst ist er nutzlos.

[ein weiterer Post zum Thema]

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