01. Februar 2010 2

an odd coincidence

It´s an odd coincidence, Lewis, that the 46th word from the beginning and the 46th word from the end of the 46th Psalm in the Authorized Version should spell „Shakespear“. (Chief Inspector Morse teaching an already bewildered Sergeant Lewis on the real meaning of „odd coincidence“. page 303 of Colin Dexters novel „last seen wearing“)

Lustig, das stimmt. Man darf allerdings die musikalischen Angaben nicht mitzählen. Wer kommt auf so was? Colin Dexter ist sicherlich ein gebildeter romancier, aber er wird doch nicht seine Nächte damit verbringen, die Bibel auf diese Weise zu lesen? Das wäre jedenfalls eine echt schräge Herangehensweise an Gottes Wort. Erinnert an andere schräge Menschen wie Ivan Palin, von dem irgendwo auf diesem Blog gewiss die Rede war.
Ich habe noch etwas ernsteres aus dem Roman gelernt: es ist schwer, Gedanken in einer Fremdsprache rüberzubringen. Ich vermute, dass Colin Dexter deutsch spricht, oder mindestens liest: In Cambridge bekam er viel klassische Bildung. Trotzdem finden wir auf Seite 117 folgende Kapitelüberschrift:

Man kann den Wald nicht vor Baümen sehen. German proverb

Ich frage mich, wie oft wir englische, lateinische, griechische oder französische Phrasen verwenden, die einem muttersprachlichen Leser etwas seltsam erscheinen mögen? Beruhigend ist, dass der philosophische oder philologische Gehalt in allen Fällen stimmte. Ähnliches habe ich bei Dr.Frame bemerkt, dessen Philosophievorlesungen ich via iTunesU abonniert habe. Selbst komplexe philosophische Zusammehänge gibt er mit den richtigen Worten wider, aber ich habe eine Weile gebraucht um herauszufinden, dass er von Paul Tillich sprach, so abweichend war die Aussprache.

Interessant, die internationale Welt! Colin Dexter ist übrigens eine kriminalistische Empfehlung, wenn man schwieriges Englisch nicht scheut.

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2 Kommentare

  1. hatte er die Pünktchen extra über dem ü statt dem ä?
    Das sieht witzig aus.

    Manchen Redensarten hört man ihre Herkunft übrigens sehr an.
    Frau Kelly sagte es am Sa-Abend:
    This wasn’t my cup oft tea. *
    Britischer gehts nicht…. aber sehr hübsch.

    * heißt: „ich fühlte mich damit nicht wohl“

  2. keine ahnung, ob das absicht war. ich vermute mal, dass er sie richtig gesetzt hat und diese schreibweise erst im satz aufgetaucht ist. vielleicht aber auch nicht, ich setze die akzente im griechischen auch oft falsch (meistens gar nicht). vermutlich ergeben deutsche umlaute wenig sinn für briten.

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