Eben habe ich den Flyer für das Heilungsseminar in Wipperfürth ins Netz gestellt. Es findet am 17.Mai von 14.00-21.00 im Glasshouse in Wipperfürth statt. Anmeldungsmöglichkeiten und weitere Infos sind dem Flyer zu entnehmen. Ich habe den Veranstalter bei dem Seminar in Langenberg kennen gelernt und freu mich auf das Seminar.

Es gibt auch noch ein paar Pätze in Solingen. Wer an diesem Heilungstag mit StandUp und uns interessiert ist, sollte sich also schnell anmelden.

Aus Höflichkeit nehme ich ein recht sinnfreies Stöckchen auf. In der Bloggercommunity ist es wohl so, dass man Stöckchen eben weiter verarbeitet. Martin warf es mir zu. Ich gebe es weiter an Alex und Familie Neubauer.

Für diesen Post hast du

  1. das nächste Buch in deiner Nähe mit mindestens 123 Seiten geschnappt,
  2. es auf Seite 123 aufgeschlagen,
  3. den fünften Satz auf der Seite gesucht,
  4. die nächsten drei Sätze gepostet.

Mein Buch ist von Keneth Hagin: Biblehealing Studycourse. Den übersetze ich gerade, bald bin ich fertig.

30 But when he saw the wind boisterous, he was afraid; and beginning to sink, he cried, saying, Lord, save me.
31 And immediately Jesus stretched forth his hand, and caught him, and said unto him, O thou of little faith, wherefore didst thou doubt?
It wasn´t Peter´s faith that saved him.

Bringt das irgendwem was?

Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, daß du uns eine Bitte erfüllst.
Er antwortete: Was soll ich für euch tun?
Sie sagten zu ihm: Laß in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.
Jesus erwiderte: Ihr wißt nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?
Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.
Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind.
Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.
Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wißt, daß die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen mißbrauchen.
Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,
und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. (Markus 10,35-45 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 20,20-28 | Lukas 22,24-27

Dass es Rangstreitigkeiten unter den Jüngern gab war nichts Neues. In Markus 9,33-37 ging es noch darum, wer der Grösste auf der Erde wäre, nun ging es darum, wer der Grösste im Himmel wäre und am nächsten bei Jesus sässe. Die Plätze neben Jesus waren zu vergeben und wie bei einer Feierlichkeit würden da natürlich die Ehrengäste sitzen und die Jünger stellten es sich toll vor, die ganze Ewigkeit bestaunt zu werden wie sie sie neben Jesus sitzen. Alle anderen würden jedes mal “oh!” und “ah!” machen wenn sie Jakobus und Johannes sehen würden.
Anders als beim ersten Mal fiel Jesu Antwort nett aus. Er wies sie nicht zurecht sondern stellte eine Frage. Die Taufe und der Kelch von dem er sprach war sein Leiden und sein Tod. Das wird sehr deutlich, wenn man das Evangelium weiter liest, denn bei seinem letzten Gebet in Freiheit (Markus 14,36) betete Jesus: “wenn es irgendwie geht, lass diesen Kelch an mir vorbeigehen!” Damit rückte Jesus die Dinge in die richtige Perspektive: Herrlichkeit und Intimität mit Gott haben etwas mit Leiden zu tun. Vor der Herrlichkeit steht ein Kreuz. Jeder, der sich nach mehr von Gott ausstreckt soll wissen, dass der Weg dahin sehr schmerzhaft sein kann.
Dann wurde Jesus prophetisch, er sah in die Zukunft und wusste, dass sie den Kelch trinken würden. Johannes würde als einziger der Jünger zwar nicht als Märtyrer sterben, aber würde in die Verbannung geraten und auch er würde einiges zu leiden haben. Dennoch konnte Jesus nicht sagen, wer wo sitzen wird. Das wird Gottes Aufgabe sein und bevor es so weit ist, wird es niemand wissen.

Es ist schwer zu sagen, wie es im Himmel genau aussehen wird. Es gibt Bibelstellen, die darauf hinweisen, dass wir alle gleich sein werden und es gibt Bibelstellen die aussagen, dass wir nicht alle gleich sein werden. So ist es oft mit Gottes Wort: es gibt zwei Wahrheiten die uns logisch widersprüchlich scheinen und die dennoch beide gleichzeitig richtig sind. wir sollten deswegen mit solchen Stellen nicht zu dogmatisch sein und uns den Himmel als Gottesdienst vorstellen bei dem wir in Ewigkeit in Stuhlreihen sitzen und die ganz hinten den Prediger nur über Videoleinwände sehen während vorne Leute auf der Bühne sitzen.
Jesus hat diese Dinge nicht gesagt um die Vorstellungen seiner Jünger zu bestätigen; er hat ihre Vorstellungen zum Anlass genommen ihnen zwei göttliche Prinzipien über Herrlichkeit und Leitung zu erklären.

In Gottes Reich ist nicht derjenige der Grösste, der über alle anderen herrscht, sondern derjenige, der allen anderen dient. Dieser Unterschied zur Welt ist so gravierend, dass Jesus selber seinen Leuten ein Beispiel davon geben musste, wie ein Mensch so leben kann. Jesus kam nicht um sich bedienen zu lassen. Obwohl er der größte König von allen war, lebte er nicht als König sondern als Diener. Er wusch seinen Jüngern die Füsse (Johannes 13,1-20) und gab schliesslich sein Leben für sie.
Gottes Reich funktioniert völlig anders als diese Welt. Der Diener ist der grösste, der am meisten in andere investiert und über sich selbst hinweg sehen kann, der ist der Grösste

[de]Es gibt die Geschichte eines amerikanischen Evangelisten, der gerade betete, als der Präsident ihn besuchen kam. Eine Kolonne schwarzer Limousinen mit Motorradeskorte hielt im Hof, der Secret Service riegelte die Gegend ab. Störsender wurden installiert, überall liefen glattrasierte Männer mit weißen Hemden, schwarzen Krawatten und ausgebeulten Jacketts herum. Der rote Teppich wurde ausgerollt, und Mr. President betrat das Haus…
Drinnen, im Halbdunkel des aufgeräumten Wohnzimmer empfing ihn die Frau des Evangelisten mit den Worten: „Nehmen Sie bitte Platz, Mr. President, mein Mann betet gerade, aber er wird in etwa zwei Stunden zu Ihrer Verfügung stehen.“

Viele der „großen“ Männer und Frauen Gottes lebten mit dieser Einstellung: es gibt nichts, absolut nichts, was wichtiger ist als meine Zeit mit Gott. Kein Mensch ist wichtiger als der Herr, und komme, was wolle, ich werde so und so lange beten. Natürlich haben nicht alle so gelebt, manche haben sogar ausgesprochen wenig gebetet, aber mir imponieren die Beter mehr, und außerdem ist das hier ja eine Gebetsreihe.
Im Gegensatz zu kirchengeschichtlichen Beispielen kenne ich persönlich niemanden, der diese Prioritäten hat und sie so krass durchzieht. Wenn Frau Merkel mich besuchen käme, würde ich meine Gebetszeit auf ein „Mach, dass es ein gutes Treffen wird“-Stoßgebet reduzieren. Vermutlich würde ich schon vorher an das Treffen denken und die Zeit mit Jesus nicht wirklich genießen.

Der Evangelist aus der Geschichte hat sich klar an Jesus orientiert. Markus erinnerte sich beim Schreiben seines Evangeliums an folgende Begebenheit:

In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. (Markus 1,35-37 nach der Einheitsübersetzung)

Alle Leute haben Jesus gesucht und er – verzog sich zum Beten. Mir fallen spontan zwei Stellen im Neuen Testament ein, in denen Jesus gesucht wurde; bei der einen Gelegenheit war er zwölf Jahre alt und war unbemerkt im Tempel geblieben, bei der anderen war er etwa dreißig Jahre alt und war heimlich auf einen Berg gestiegen, um zu beten. Beide Stellen haben eines gemeinsam: Jesus war da, wo sein Vater ist. Lustig, oder? Wenn wir ihn heute suchen, finden wir ihn immer noch genau dort: vor Gottes Thron.

Gebet spielte im Leben Jesu eine so große Rolle, dass er es in Kauf nahm, Leuten vor den Kopf zu stoßen und sie zu beleidigen, indem er sie warten ließ. In diesen Momenten war die Zeit mit seinem Vater im Himmel das Wichtigste, und alles andere war nebensächlich. Ich stelle mir vor, wie die Leute aus dem Dorf um sieben Uhr anfingen zu klingeln und zu klopfen. Sie wollten Jesus sehen, manche von ihnen hatten dafür einen echt weiten Weg zurückgelegt. Aber Jesus war nicht da. Er war schon seit vier Uhr früh auf den Beinen, um dem Trubel zu entgehen.
Die Menschenmenge vor dem Haus wurde immer größer. Wie beim Freakstock hing bald ein Zettel am Eingang: „Nein, wir wissen nicht, wo Jesus Christus ist.“ Irgendwann wurden die Jünger unruhig. Die Menge skandierte schon: „Wir woll’n Jesus sehn – schalalalala!“ Sie schickten Suchtrupps los in alle Himmelsrichtungen, um es Jesus zu sagen: „Alle suchen Dich!“

Das macht mich etwas nachdenklich. Ich bin schneller abzulenken. Manchmal fällt es mir schon schwer beim Beten nicht zwischendurch noch E-Mails zu lesen. Aber ich arbeite dran; ich will auch so eine intime Beziehung zum Vater haben, dass ich aufstehen würde, wenn es noch dunkel ist und alles stehen und liegen ließe, um mich mit ihm zu treffen.

erschienen im aktuellen Kranken Boten, online zu finden hier.
[/de]
[en]
There is a story of the American evangelist who was praying when the President came to visit him. A line of black limousines with a motorcycle escort stopped in the lot, the Secret Service chequered the area. Interference transmitters were installed, and everywhere men with shaved heads and white shirts, black ties, and baggy suit coats walked around. The red carpet was laid out, and Mr. President entered the house…
Inside, in the clean half-darkness of the living room, the evangelists wife greeted him with the words “Take a seat, Mr. President. My husband is praying right now, but in about two hours he will be at your service.“
Many of the “big gun“ men and women of God live with this attitude: there is nothing, absolutely nothing, that is more important than my time with God. No human is more important than God, and come what may, I will pray for this much time. Naturally not all of them have lived this way, some even prayed notoriously little, but I am more moved by the prayers – after all, this is a series on prayer.
In contrast to the church history examples, I know no one personally who has these priorities and keeps them in such a crass manner. If my President came to visit me, I would reduce my prayer time to a “help this to be a good meeting“ arrow-prayer. I would probably think of the meeting in advance and not really enjoy the time with Jesus. The evangelist in the story orientated himself clearly on Jesus.
Mark reminded in the writing of his evangelism on the following incident:

„And in the morning, rising up a great while before day, he went out, and departed into a solitary place, and there prayed. And Simon and they that were with him followed after him. And when they had found him, they said unto him, All [men] seek for thee.” (Mark 1:35-37)

Everyone was looking for Jesus and he withdrew himself to pray. I can think of two incidents spontaneously, where Jesus was being searched for in the New Testament. In the first he was twelve years old and had remained unnoticed behind in the temple, and in the other he was thirty and had climbed a mount secretly to pray. The two have one thing in common: Jesus was there where his father is. Funny, huh? When we seek him, we still find him precisely there: at God’s throne.
Prayer held such an important role in the life of Jesus, that he accepted that it would snub some people and offend them that he made them wait. In this moment, the time with his Father was the most important thing, and everything else was secondary. I imagine how the people from the town started to knock and ring the doorbell at seven in the morning. They wanted to see Jesus, some had even travelled a long distance to be there. But Jesus was not there. He got up early at four to escape the hustle and bustle. The crowd of people in front of the house kept growing. Soon a sign hung out front, “no, we don’t know where Christ is.“ At some point the disciples became jittery. The people already started chanting, “We wanna see Jesus – lalalalala!“ They sent out search parties in all directions to tell Jesus „everyone is looking for you!“
That makes me pensive. I am easier to distract. Sometimes it is hard for me to not check e-mails in between while praying. But I am working on it. I want to have that kind of intimate relationship to God, that I get up when it is still dark and leave everything else behind to meet with Him.
translated by the sick messenger
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Während sie auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand.
Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben;
sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen. (Markus 10,32-34 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 20,17-19 | Lukas 18,31-43

Die Jünger ahnten, was bevorstand. Die Menschen waren noch von Jesus begeistert, sie waren überall verwundert wo er auftrat. Aber es lag auch etwas anderes in der Luft. Der Weg nach Jerusalem war der Weg zum Gericht. Man konnte spüren, wie Jesus der letzten Etappe seines Dienstes entgegen ging. Bald würde er sterben
Jesus sprach offen mit seinen Jüngern über das, was in Jerusalem passieren würde. Er wollte sie darauf vorbereiten, dass er verhaftet, gefoltert und schliesslich ermordet werden würde. Wie bei den letzten Malen auch verstanden sie es nicht. In Markus kommt das nicht so klar heraus, aber Lukas gibt ganz offen zu, dass sie es nicht verstanden. Es ist seltsam, dass die Jünger gerade die Dinge nicht verstanden, die Jesus klar sagte, dennoch ist es so gewesen, dass sie erst nach der Auferstehung und als der Heilige Geist gekommen war, alles verstanden, was Jesus ihnen sagte. Manchmal kann man das Leben und speziell auch Prophetie, nur verstehen wenn sie schon erfüllt ist. Der christliche Philosoph Sören Kierkegaard hat das mal so ausgedrückt: “man kann das Leben nur rückwärts verstehen, unglücklicherweise muss man es vorwärts leben.”

Es gibt im NT mehrere Gabenlisten: Römer 12,6-8; 1.Korinther 12 und 14; Epheser 4,11-12. In keiner dieser Listen tauchen alle Gaben auf.
Hier sind erst einmal alle Gaben, die im NT auftauchen. Die Liste hat meine Frau zusammengestellt (Danke!). Falls Ihr mehr findet, schreibt bitte einen Kommentar!

Römer 12, 4-8:
• Prophetie
• Verwaltung
• Lehrer
• Ermahnung und Ermutigung (auch Apostelgeschichte 15,30-32)
• Geben / Großzügigkeit
• Leitung
• Barmherzigkeit
• Gastfreundschaft (auch Hebräer 13,1-2)

1.Korinther 12, 1-11:
• Weisheit
• Erkenntnis
• Glaube
• Heilung
• Wunder tun
• Prophetie
• Geisterunterscheidung
• Zungenrede
• Auslegung der Zungenrede

1. Korinther 12, 28:
• Apostel
• Propheten
• Lehrer
• Wundertäter
• Heilung
• Hilfsbereitschaft
• Leitung
• Zungenrede

Epheser 4,11-16:
• Apostel
• Propheten
• Evangelisten
• Hirten
• Lehrer

Handwerk (2.Kön. 22,5-6; Apg.9,36-39)
Organisation (Apg.6,1-7; 2.Mose 18,13-26)
Kreativität (Ps.150,3-5; 2.Sam.6,14-15)

Wenn keine vollständig ist, dann ist es nur logisch anzunehmen, dass auch diese Gabenlisten “erweiterbar” sind. Es kann also durchaus mehr Gaben geben, als im NT auftauchen. Meiner Ansicht nach ist das auch so. Nirgendwo im NT lesen wir von einer Gabe der Lobpreisleitung oder des Kinderdienstes, dennoch kenne ich sowohl begabte Lobpreisleiter als auch begabte Kinderdienstleiter. Damit kann man natürlich unterschiedlich umgehen. Man kann sagen, dass es sich bei Diensten, die nicht erwähnt sind um natürliche Begabungen handelt, die Gott speziell segnet. Oder man kann sagen, dass es sich um “richtige” geistliche Begabungen handelt, die nur in keiner der Listen auftauchen. Im Grunde ist es mir egal, wie man es ausdrückt, das ist für mich nur eine Frage der Definition.
Taucht in der Definition für “Geistesgaben” auf, dass eine Gabe im NT gelistet sein muss, dann ist es keine. Taucht es nicht auf und man sagt nur, dass eine Gabe eine Befähigung ist, die von Gott kommt, dann ist es eine. Es lohnt nicht, darum zu streiten.

Wesentlich fruchtbarer ist eine Frage, die sich unmittelbar anschliesst. Nämlich die, ob Geistesgaben immer übernatürlich sein müssen. In den Listen im NT tauchen sowohl Gaben auf, die nach unserer Weltsicht absolut übernatürlich sind, als auch welche, die wir als natürlich einstufen würden. Römer 12 nennt eine Gabe der Verwaltung oder des Gebens. Beides sind sehr natürliche Gaben, dennoch sind sie unter den Geistesgaben gelistet.
Ich definiere deswegen Geistesgaben als Gaben die einen übernatürlichen Ursprung haben, also von Gott kommen. Das ist sehr weitgefasst, aber als Arbeitshypothese reicht es in diesem Zusammenhang. Uns beschäftigen ohnehin nur Gaben, die nicht nur im Ursprung sondern auch in der Handhabe übernatürlich sind.

Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,
wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. (Markus 10,28-31 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 19,23-30 | Lukas 18,24-30

Das Gespräch Jesu mit dem reichen Jüngling (Markus 10,17-27) hat die Jünger nachhaltig beschäftigt. Wieder einmal war es Petrus, der das aussprach was vermutlich alle dachten: “wir haben alles verlassen und sind dir gefolgt”. Es war die Frage nach seiner eigenen Errettung und der der anderen Jünger. Der reiche Jüngling hatte nicht die notwendige Konsequenz um Jesus nach zu folgen, aber die Jünger hatten sie.
Jesus konnte seine Leute in dieser Hinsicht völlig beruhigen: sie folgten ihm nach und das ewige Leben war ihnen sicher. Wer Jesus nachfolgt, der hat bereits das Leben.

Aber es stand noch eine andere Frage im Raum, zwar unausgesprochen, aber dennoch war sie da: “werden wir arm bleiben und zahlt sich unsere Konsequenz erst im Jenseits aus, oder bekommen wir auch hier einen Segen?” Gottes Segen ist nicht nur jenseitig. Die Christen warten nicht ihr ganzes Leben auf den Tod um dann endlich von Gott das Gute zu bekommen, dass sie ihr ganzes Leben vermisst haben. Gott ist ein Gott der Lebenden (Matthäus 22,32).
Man kann die Angst der Jünger gut sehen. Als Jesus seine Leute in Markus 6,6-13 aussandtezu predigen sagte er: „nehmt nichts mit, kein Geld, keine Wechselklamotten, gar nichts. Seid abhängig von der Gastfreundschaft der Menschen die Euch aufnehmen (oder eben nicht aufnehmen)“. Einem anderen Menschen, der ihm nachfolgen wollte sagte Jesus, dass man ihm nicht einmal ein Dach über dem Kopf versprechen kann (Lukas 9,58). Es gibt einige solcher Stellen die Christen dazu veranlasst haben anzunehmen, dass Jesus prinzipiell gegen Besitz und Geld eingestellt ist.
Aber im weiteren Verlauf der Evangelien sehen wir immer wieder Gottes Versorgung. Petrus hatte ein Schwert, eine Waffe, die er eigentlich nicht haben müsste als Prediger des Friedens (Johannes 18,10). Jesus segnet einen Fischzug über die Massen (Johannes 21,5-12), im Maul eines Fisches wird Geld gefunden (Matthäs 17,27) usw.

Jesus konnte sie also auch in diesem Punkt beruhigen: „es kommt Entschädigung. Und zwar in beiden Welten – schon jetzt, aber auch in der Ewigkeit.“
Es war nie das Ziel Jesu seine Leute arm zu machen. Im Gegenteil, er sorgte gut für sie. Er wollte sie frei machen vom Geld, denn er wusste, dass die Habsucht eine Wurzel allen Übels auf der Welt ist (1.Timotheus 6,10). Jesus geht es wirklich nie um Äusserlichkeiten, ob jemand arm oder reich ist hat nichts damit zu tun ob er ein Jünger Jesu ist oder nicht. Das Wichtigste, das, worum es wirklich geht, ist wie unsere Einstellung zu den Dingen aussieht.
Gott will uns nicht arm sehen sondern uns gut versorgen. Es kommt Entschädigung für die Dinge, die wir im Leben um des Evangeliums willen aufgeben – nicht erst im Himmel sondern bereits hier auf dieser Erde.

[audiopredigt]
[weitere Blogeinträge 1|2]

Die Geistesgaben werden oft als Charismen bezeichnet, was näher am Griechischen ist. Das Wort bedeutet eigentlich “Gnadengabe”, also eine Gabe, die aus Gnade gegeben wird, nicht aus Verdienst. Egal wie gut jemand lebt oder wie fromm er ist, niemand könnte sich eine Gabe von Gott erkaufen. Man kann nicht sagen: “ich habe dieses und jenes vor zu weisen und deswegen steht mir die Gabe der Prophetie zu!” Niemandem steht etwas von dem zu, was Gott für uns hat. Der einzige Grund, warum wir etwas von Gott bekommen ist weil Jesus es bezahlt hat.
Man sollte mit einer demütigen Haltung an die Gaben, und an alles, was Gott gibt, herangehen. Wer denkt, dass Gott ihm etwas schuldig ist, der hat den Punkt schon verpasst. Gott steht bei keinem Menschen in der Schuld.

Dass Gaben aus Gnade gegeben werden macht viele Christen irre. Sie sehen, dass Leute grosse Gaben haben, die einen schlechten Charakter haben. Tatsächlich muss uns das nicht wundern. Es liegt in der Natur der Sache. Ich finde es auch immer wieder befremdlich, wenn ein “grosser Mann Gottes” fällt, jemand, von dessen Gaben ich vorher sehr beeindruckt war und dessen Dienst mich vielleicht sehr gesegnet hat. Charakter und Charisma sind einfach zwei verschiedene Paar Schuhe und man muss unterschiedlich an ihnen arbeiten. Geistesgaben werden begehrt (1.Korinther 14,1) und geübt (Hebräer 5,14), am Charakter ist harte Arbeit nötig.
Das sollte uns nicht in die Irre führen, jemand der große Gaben in einem Bereich hat, kann in einem anderen Bereich dennoch schwächeln.

Gnadengaben sind aber nicht nur Gaben an denjenigen der sie ausübt. Vielmehr sind sie auch Gaben an diejenigen, die sie empfangen, also durch sie gesegnet sind. Wir betrachten gaben oft zu sehr von dem Ende dessen, der sie ausübt. Wichtiger ist aber der Dienst, den sie uns ermöglichen. Gott gibt niemandem Gaben damit er in den Augen anderer gut aussieht. Er gibt sie, damit Menschen gedient wird. An dieser Stelle haben viele etwas falsch verstanden. Dieses Missverständnis drückt sich in einer Auslegung von 1.Korinther 13 aus:

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.
Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. (1.Korinther 13,1-3 nach der Einheitsübersetzung)

Diese Stelle sagt nicht (wie viele lehren) aus, dass Geistesgaben ohne Liebe nichts nutzen. Sie sagt, dass es dem Ausübenden von Gaben nichts nutzt, wenn er es ohne Liebe tut. Mit anderen Worten: Gott ist nicht davon beeindruckt, dass jemand prophezeit, heilt oder in Sprachen betet. Er will von jedem Menschen dasselbe sehen: Liebe und Treue. Menschen mögen von einem grossen Dienst beeindruckt sein, aber Gott sieht tiefer.
Das bedeutet aber nicht, dass die Gaben nichts nützen. Wenn Du von Krebs geheilt wirst nützt Dir das auf jeden Fall. Ganz egal, ob der Beter in Liebe lebt oder ein arroganter Schnösel ist.
Die Stelle sagt für uns hauptsächlich aus, dass wir bei allem Dienst auch daran denken müssen an unserem Charakter zu arbeiten. Während wir dienen sollen wir in der Liebe wachsen, denn die Liebe ist die höchste Motivation für jeden Dienst

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