08. Februar 2008 0
Markus 10,32-34
Während sie auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand.
Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben;
sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen. (Markus 10,32-34 nach der Einheitsübersetzung)
parallel: Matthäus 20,17-19 | Lukas 18,31-43
Die Jünger ahnten, was bevorstand. Die Menschen waren noch von Jesus begeistert, sie waren überall verwundert wo er auftrat. Aber es lag auch etwas anderes in der Luft. Der Weg nach Jerusalem war der Weg zum Gericht. Man konnte spüren, wie Jesus der letzten Etappe seines Dienstes entgegen ging. Bald würde er sterben
Jesus sprach offen mit seinen Jüngern über das, was in Jerusalem passieren würde. Er wollte sie darauf vorbereiten, dass er verhaftet, gefoltert und schliesslich ermordet werden würde. Wie bei den letzten Malen auch verstanden sie es nicht. In Markus kommt das nicht so klar heraus, aber Lukas gibt ganz offen zu, dass sie es nicht verstanden. Es ist seltsam, dass die Jünger gerade die Dinge nicht verstanden, die Jesus klar sagte, dennoch ist es so gewesen, dass sie erst nach der Auferstehung und als der Heilige Geist gekommen war, alles verstanden, was Jesus ihnen sagte. Manchmal kann man das Leben und speziell auch Prophetie, nur verstehen wenn sie schon erfüllt ist. Der christliche Philosoph Sören Kierkegaard hat das mal so ausgedrückt: “man kann das Leben nur rückwärts verstehen, unglücklicherweise muss man es vorwärts leben.”
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