Noch eine Info in eigener Sache. Das aktuelle Andachtsbuch, das dritte in einer Reihe, die Thomas Klappstein und ich herausgegeben haben, ist im Handel: Jesus besser ist das!

Hier die Infos aus dem Kultshop, wo man es bestellen kann.

Storch & ThoKla (Hrsg.): Jesus – besser ist das! 52 neue Heartbeats. Brendow Verlag, ISBN 978-3-86506-359-5, ca. 144 S. , 11,0×17,0 cm

Endlich ist er da: Der 3. Band in der Reihe der Jesus Freak-Andachtsbücher! Die beiden Herausgeber haben 52 brandneue Andachten zusammengestellt, eine für jede Woche des Jahres, und die Autorinnen und Autoren schreiben wie gewohnt spritzig, unkonventionell und authentisch über Themen, die sie in ihrem Glauben bewegen – und das in einer Sprache und in Bildern, die ihrer und der Lebenswelt ihrer Leser entsprechen. Andachten für die Generation Facebook aus einer neuen und unverbrauchten Perspektive – aus dem eigenen Leben direkt aufs Papier, ungewöhnlich offen und erfrischend anders.
Mit Andachten von Storch, ThoKla, HaSo, Jojo Zwingelberg, Lydia Fos, Martin Dreyer, Mirko Sander, Pascal Görtz, Steffie Neubauer, Jesus Punk.

 06| Quellen

Dedmon, Kevin (2009): Heritage of Healing Poster: Lineage of the Modern Day Healing Movement. Redding.

Elberfelder Bibel (1993): revidierte Fassung. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal.

Johnson, Melvin Earl (2000): A godly heritage – the familiy of Earl and Darliene Johnson. In: Assemblies of God Heritage 20 (3), S. 26–28.

Johnson, Bill (2003): When Heaven invades Earth. 1. Aufl. 1 Band. Shippensburg: Treasure House.

Johnson, Bill (2005): The supernatural power of a transformed mind. Access to a life of miracles. Shippensburg PA: Destiny Image Publishers.

Johnson, Bill (2006): Dreaming with God. Shippensburg: Destiny Image Publishers.

Johnson, Bill (2007): Und der Himmel bricht herein. Wie man ein Leben voller Wunder führt ; ein praktischer Leitfaden. Vaihingen/Enz: grain press.

Johnson, Bill (2007a): Strengthen yourself in the lord. 1. Aufl. 1 Band. Shippensburg: Destiny Image Publishers.

Johnson, Bill: Healing – our neglected birthright. sechs mp3s. Redding: Bill Johnsons Ministries.

Ladd, George Eldon (1959): The gospel of the kingdom. Scriptural studies in the kingdom of God. Grand Rapids Mich.: Eerdmans.

Liardon, Roberts (1998): Gottes Generäle. Warum sie erfolgreich waren und warum einige scheiterten. Grasbrunn: Adullam.

Schlachter Bibel 2000, Genfer Bibelgesellschaft.

Storch (2010): Jesus Christus – Ein Studienführer. Einführung in die Christologie. Remscheid: Orkrist-Verl.

Twentieth Century Version of the Bible. http://studybible.info/Twentieth_Century

Wilson, Darren: Finger of God. Deluxe Edition. Wanderlust. USA.

Wimber, John (1988): Einblicke ins Reich Gottes. Was die Bibel über die Herrschaft Gottes sagt. 2.1991. Aufl. Wiesbaden: Projektion J.

Wichtige Internetquellen:

http://www.ibethel.org – Hauptseite der Bethelgemeinde.

http://www.ibethel.tv – Predigten, Gottesdienste und andere Resourcen von Bethel

http://www.jesusculture.com/ – Bethels Jugend- und Anbetungsabteilung

http://www.igloballegacy.org – weltweites Bethel-Netzwerk

http://www.bjm.org – Bill Johnson Ministries, Seite von Bills Dienst (lange nicht mehr aktualisiert)

https://www.facebook.com/BillJohnsonMinistries – Bills FaceBook-Seite

https://www.facebook.com/billjohnsonquotes – Eine Quelle für Bill-Johnson-Zitate

 

Damit endet diese kleine Reihe. Wie versprochen ist hier der ganze Vortrag als .pdf.

 

 

 

 

 

05| Methoden

Bill verwendet viele Methoden stellt aber, anders als viele andere erfolgreiche Gemeinden in diesem Bereich, keine Systematik auf wie man gegen bestimmte Krankheiten zu beten hat.

Die Methode mit der er vermutlich am bekanntesten geworden ist, weil sie einfach auf ihn zurückgeführt werden muss, ist das Heilen durch Zeugnis, nach Offenbarung 19,10:

(…) das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung. (Offenbarung 19,10 nach der Elberfelder)

Das Zeugnis ist etwas, das hinter uns liegt, während Weissagung (Prophetie) nach vorne weist. Beides zusammengenommen legt Bill so aus, dass Gott etwas wieder tun wird, was er einmal getan hat. Er untermauert das zusätzlich damit, dass die hebräische Wurzel des Wortes für Zeugnis „etwas wieder tun“ bedeutet. Mittlerweile gibt es bereits einige Geschichten darüber, dass jemand ein Heilungszeugnis erzählt hat und jemand anderes dabei von demselben Leiden geheilt wurde.

04| Theologische Quellen

Deutschen Theologen stellt sich Theologie meist als eine kognitive Sache dar, die mitunter sehr philosophisch ist. Es gab aber in der Kirchengeschichte auch immer Strömungen in denen es mehr um das Erlebnis Gottes ging. Bill Johnson schöpft mehr aus diesem Quellen als der philosophischen oder wissenschaftlichen Theologie. Das zeigt sich unter anderem darin, dass es schwer ist, von Bethel klare dogmatische Aussagen über ein grundlegendes Glaubensbekenntnis hinaus zu bekommen[1] und darin, dass Bethel seit 2006 eine non-denominational church ist[2]. So würde man die wichtigsten theologischen Systeme zu denen sich Bill implizit oder explizit immer wieder bekennt, mehr Erfahrung als Wissen zuordnen. Speziell in Deutschland sind diese Systeme nicht unumstritten.

Es dürfte nicht möglich sein, eine ganz sichere Auskunft über Bills theologische Quellen zu geben so lange man nicht auf Informationen aus erster Hand zurückgreifen kann. Da ich Bill leider nicht persönlich kenne und so auf Quellen Dritter angewiesen bin, wird dieser Teil gewisse Unsicherheiten nicht vermeiden können. Ich bitte jeden Leser, das in Betracht zu ziehen und mit zu lesen, dass dies meine Interpretation ist.

4.1 Die Pfingstbewegung

Bethel war bis 2006 eine Gemeinde der Assemblies of God (AOG[3]). Von daher hat Bethel quasi „von Haus aus“ eine pfingstliche Prägung. Dass Bill Johnson diese Prägung auch hat, legt bereits die Tatsache nahe, dass sein Vater, Melvin Earl Johnson (1929-2004), von 1968-1982 Pastor der Gemeinde war bevor er sein Pastorat niederlegte um die Distriktleitung der AOG zu gehen[4]. Darüber hinaus spricht Bill immer wieder von Pfingstpionieren die ihn inspirieren, allen voran natürlich Smith Wigglesworth[5].
Die Pfinstbewegung entstand Anfang des letzten Jahrhunderts in den USA. 1901 wurde unter Charles Parham[6] die Gabe des Sprachengebets in der Topeka Bible School wiederentdeckt, was letztlich den Auslöser für die Entstehung der Bewegung darstellte. Da Bills Großeltern etwa zu dieser Zeit die Gabe des Sprachengebetes empfingen[7] ist anzunehmen, dass sie geistlich nicht weit von diesem Epizentrum der Erweckung entfernt waren.
Heute zeigt sich Bethel kulturell als eine pfingstliche Gemeinde in der Geistesgaben betont werden. Andere Elemente, wie die Anbetung kommen allerdings eher aus der charismatischen Bewegung, die eine Art Fortführung der Pfingstbewegung ist. Besonders hervorzuheben ist Bethels Partnerschaft mit der „Toronto Airport Christian Fellowship“ (TACF) in der Bill selbst einige Schlüsselerlebnisse seines Dienstes hatte und mit der ihn lebenslange Freundschaften verbinden. Die TACF hat in den 90er Jahren des 20.Jahrhunderts weltweite Berühmtheit durch den sogenannten „Torontosegen“[8] bekommen. Hierher kommt eine starke Betonung von Anbetung, Manifestationen und Salbung.
Die Manifestationen wie ruhen im Geist, heiliges Lachen und anderes werden von anderen Christen immer wieder an Bethel kritisiert. Amanda Winters, Journalistin beim Redding Spotlight schrieb:

Bethel is well known for its connection with the Toronto Airport Christian Fellowship (TACF) and the Vineyard churches, but both churches are controversial flash points in charismatic Christianity (…). The TACF was one of the Association of Vineyard Churches, which is part of the Third Wave movement, until the Toronto Blessing revival in 1994. The strange behavior exhibited by those experiencing „the anointing of God“ caused a rift between the Vineyard churches and TACF.[9]

Ihre dreiteilige Artikelserie vom Januar 2010 hatte viele Kommentare von denen die meisten negativ waren und die bei vielen Einwohnern Reddings ein Bild von Bethel als einer Gemeinde von Verrückten zeigten. Offenbar werden derartige Diskussionen in den USA anders geführt als in Deutschland und so gab es viel theologische Kritik die zumeist auf Geistesgaben, Anbetungsstil und Manifestationen abzielte. Es besteht die Möglichkeit, dass Bethel durch ihren Stil zu einem Insiderclub für charismatische Hardliner geworden ist. Diese kommen zwar aus aller Welt und natürlich auch den USA, aber die Kultur scheint zu Verständnisproblemen mit den Menschen im eigenen Ort zu führen.
Salbung, englisch anointing ist ein Begriff, der im pfingstlichen Sprachgebrauch überall anzutreffen ist. Es ist ein vielschichtiges Wort, das den Heiligen Geist, seine spürbare Nähe oder seine Gaben bezeichnen kann. Im Neuen Testament liegt ihm das griechische Wort chrisma zugrunde, das nur an zwei Stellen in den Johannesbriefen vorkommt[10]. Für Bill bedeutet es eine spürbare Gegenwart Gottes. Durch Gottes Gegenwart werden Menschen geheilt. Im vierten Teil der Predigtreihe „Healing – our neglected birthright“ beschreibt Bill wie er mit geschlossenen Augen spürte, wie die Salbung in den Gottesdienstraum kam und sich ausbreitete. Als er die Augen öffnete, wurde ein Mann von Krebs geheilt, der genau dort saß wo Bill die Salbung sich ausbreiten spürte[11].
In allen pfingstlichen und neupfingstlichen Gruppen spielt diese spürbare Gegenwart Gottes eine große Rolle. So etwa bei Todd Bentley[12], Benny Hinn[13] oder Bob Jones[14], die alle von Bill Johnson in der einen oder anderen Weise positiv erwähnt wurden und die teilweise in Bethel gepredigt haben. Laut der eben zitierten Predigt ist die Salbung eine von drei Arten, auf die Gott heilt. Daher ist es verständlich, dass Bill immer wieder über die Salbung spricht und dass es ein Ziel der BSSM ist, dass Studenten lernen, sie mehr wahr zu nehmen und mit ihr „zusammen zu arbeiten“.

Trotz Bills intensiver Beschäftigung mit der Erweckungsgeschichte ist es schwer zu sagen, wann die Geschichte der Heilung beginnt. Die Zeit zwischen dem Neuen Testament und dem 19. Jahrhundert wird nie erwähnt. Die frühesten Einträge des „Heritage of Healing“-Posters[15] beziehen sich auf Johann Christoph Blumhardt[16] (1805-1880) in Deutschland. Aus diesem Grund wird Heilung manchmal in Deutschland als Reimport bezeichnet: Die Wurzeln der Bewegung liegen hier. Dennoch ist mir in keinem Buch oder Predigt mal aufgefallen, dass Bill sich auf Blumhardt oder einen anderen deutschen Heilungsprediger bezogen hätte. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Werke der deutschen Pioniere nicht ins Englische übersetzt wurden? Zwischen den Beispielen des Neuen Testamentes und den tatsächlichen Vorbildern klafft also eine große Lücke und etwa die Heilung von Melanchthon oder die paar Erwähnungen von Heilungen bei Augustinus werden nicht erwähnt. Letzteres kann natürlich daran liegen, dass die Geschichten vor dem neunzehnten Jahrhundert nicht viele Details hergeben und so maximal eine Kontinuität des Wirkens Gottes über zwei Jahrtausende hinweg belegen, aber kein Modell des Heilungsdienstes bereitstellen können.
Von daher geht die Geschichte der Heilungsbewegungen im Grunde erst mit John Alexander Dowie[17] los, der Anfang des 20.Jahrhunderts Heilung von Australien nach Amerika brachte. Dowie ist auch tatsächlich eine Figur der man bei Bill Johnson immer wieder begegnet. Er hatte sein Schlüsselerlebnis während einer Epidemie in Australien, wo er als Pastor diente.[18] Seine Schlüsselstelle war Apostelgeschichte 10,38:

wie Gott Jesus von Nazareth mit Heiligem Geist und Kraft gesalbt hat, und wie dieser umherzog und Gutes tat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm. (Apostelgeschichte 10,38 nach der Schlachterübersetzung)

Aus dieser Stelle leitet Bill eine seiner wichtigsten Aussagen über Heilung überhaupt ab: Dass Krankheit vom Teufel war und Gott Jesus gesalbt hat, gegen Krankheit zu kämpfen. Laut Bill ist in den letzten 2000 Jahren Kirchengeschichte etwas falsch gelaufen und es sieht aus, als hätten Gott und der Teufel die Rollen getauscht. Früher war alles ganz einfach, Gott war gut und der Teufel böse. Krankheit war schlecht und daher von Teufel, Gesundheit und Heilung gut und daher von Gott. Heute sieht es anders aus und Gott macht seine Kinder krank um sie etwas zu lehren und ihren Charakter zu besser, während Christen die für Heilung beten unter dem Verdacht stehen, vom Teufel zu sein. In der Bibel war das noch anders (Johannes 10,10). Eine der wichtigsten Lektionen die es zu lernen gilt, steckt in diesem Vers und Bill kennt niemanden, der effektiv im Heilungsdienst wurde ohne zu verstehen, dass Gott immer gegen Krankheit und jeden anderen Feind der Menschheit ist. Von dieser Aussage handelt ein großer Teil der ersten Predigt der Reihe „Healing – our neglected Birthright“.
Hier ist also durchaus eine systematische Aussage, die sich durch den ganzen Korpus von Bills Werken zieht. Streng genommen begann Dowies Dienst zeitlich noch etwas vor der Pfingstbewegung, aber später war er ein sehr einflussreicher Prediger dieser Bewegung und seine Erkenntnis wurde von Pfingstpionieren wie John G.Lake oder F.F.Bosworth weiter ausgeführt und präzisiert.

4.2 Bethel und die prophetische Bewegung

Bethel arbeitet viel mit anderen Propheten aus dem ganzen Land und teilweise der Welt zusammen. Ein besonders prominentes Beispiel dafür ist Bob Jones, der einige entscheidende Impulse gegeben hat und regelmäßig auf den prophetischen Konferenzen am Jahresanfang predigt und prophezeit. Es ist Bill wichtig von Gott zu hören und die Gemeinde so zu leiten, dass wirklich Jesus das Haupt ist und nicht menschliche Überlegungen. Daher sind Entscheidungen oft eher von einem prophetischen Wort eingeleitet als von der Bibel her begründet. Das gilt auch für sehr wesentliche Richtungsentscheidungen wie der internationalen Ausrichtung der Bethel Church[19].
Auch im Heilungsdienst ist Prophetie wichtig weil man versucht auf Gott zu hören und nicht nur menschliche Faktoren im Blick zu haben sondern auch Gott hinter und in allem zu sehen. Das Reden Gottes hängt tatsächlich sehr hoch in Redding.

4.3 Latter Rain und Bethels Eschatologie

In den USA ist Eschatologie[20] ein weitaus größeres Thema als in Deutschland. Die theologische Diskussion über Heilung im speziellen und Geistesgaben im allgemeinen wird stark auf dem Feld der Eschatologie ausgetragen. Das ist mir aus eigener Beobachtung sehr deutlich geworden als Kris Vallotton[21] 2011 in Speyer auf einer Konferenz einen ganzen Abend über die Endzeit gesprochen hat und seine Meinung begründete, dass in den letzten Tagen mit einer großen Erweckung des Heiligen Geistes zu rechnen sei. Der theologische Mainstream geht offenbar eher davon aus, dass die letzten Tage düster sind und nur ein kleiner Überrest der Christen aus der Hand des Antichristen errettet wird. Das ist auch die theologische Weltsicht, die Tim LaHey und Jerry B. Jenkins in ihrer Bestsellerreihe „Finale“ vertreten. Demgegenüber steht die theologische Sicht des „latter rain“, die von einer endzeitlichen Erweckung ausgeht. Bethel glaubt sehr stark an diese Endzeiterweckung mit Zeichen und Wundern, während Gegnern der latter-rain-theology Christen unheimlich sind, die heute noch Zeichen und Wunder erleben. Ihrer Meinung nach haben Wunder mit dem Tod des letzten Apostels aufgehört und es ist eher in den letzten Tagen mit einer antichristlichen Zeichen und Wunderbewegung zu rechnen. Daher sehen sie in Bethel eine große Gefahr und Verführung. Einige „aufklärerische“ Webseiten warnen unter anderem aus diesem Grunde vor Bethel[22].

4.4 Vineyard

Bethel selbst gibt einen Zeitstrahl, ein Poster zur Entwicklung der Heilungsbewegungen heraus[23]. Natürlich hat auch Bill Johnson hier ein Kästchen. Dort wird als theologischer Einfluss die Theologie des Reiches Gottes nach George Eldon Ladd[24] genannt. Ob Bill Ladd persönlich kennen lernte weiß ich leider nicht, sicher ist, dass Bill Heilungsseminare bei John Wimber besuchte und in der Folgezeit eine eigene erweckliche Phase erlebte, in der es einige Heilungen gab. Später weckte das allerdings mehr Hunger in ihm als dass es ihn befriedigte. Wimber hatte also tatsächlich einen gewissen Einfluss auf Bills Ruf in den Heilungsdienst.

In 1987 I attended one of John Wimber´s conferences on signs and wonders in Anaheim, California. I left discouraged. Everything that was taught, including many of the illustrations, I had taught. The reason for my discouragement was the fact, that they had fruit for what they believed.All I had was a good doctrine[25].
There comes a time when simply knowing truth will no longer satisfy. If it does not change the circumstances for good, what good is it? A serious reexamination of personal priorities began. It was apparent that I could no longer expect good things to happen simply because I believed they could… or even should. There was a risk-factor I had failed to enter into – Wimber called it faith. Teaching MUST be followed with action that makes room for god to move.
Things changed immidiately. We prayed for people and saw miracles. It was glorious, but it didnt´t take long to discover that there were many also that weren´t healed. Discouragement set in, and the pursuit with risks decreased.
On my first trip to toronto in March 1995, I promised God if He would touch me again, I would never back off. I would never again change the subject. My promise meant that I would make the outpouring of the Holy Spirit, with the full manifestations of his gifts – the sole purpose for my existence. And I would never stray from that call – no matter what! He touched me, and I have pursued without fail[26].

In Bills Theologie nimmt das Reich Gottes einen sehr zentralen Stellenwert ein. Ein Schlüsselsatz ist die Stelle im Vaterunser wo wir beten: „Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden[27].“ Laut Bill Johnson ist das unsere Aufgabe: Zu beten und dafür einzustehen, dass auf dieser Erde die selben Zustände herrschen wie im Himmel. Unser Auftrag ist, den Himmel auf die Erde zu bringen. Das Anbrechen des Himmels zeigt sich in verschiedenen Zeichen von denen eines der wichtigsten Heilung ist. Die Argumentation dahinter ist, dass es im Himmel keine Krankheit gibt und wir deshalb daran arbeiten, dass es auch auf Erden keine Krankheit gibt. Dazu ist der übernatürliche Heilungsdienst nicht die einzige Möglichkeit sondern auch der Dienst von Ärzten wird in Ehren gehalten. An diesem Punkt scheint mir Bill radikaler zu sein als Wimber. Für ihn ist es die Aufgabe eines jeden Christen durch den Glauben die Wirklichkeit des Himmels auf die Erde zu bringen: „There are no tumors in heaven, and faith brings that reality into this one[28].“
John Wimber gilt als einer der Begründer der „third wave“, der dritten Welle des Heiligen Geistes. Die erste Welle ist die Pfingstbewegung Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, die zweite die charismatische Bewegung und die dritte eine Bewegung, die das Wirken des Heiligen Geistes in die evangelikale Szene bringen wollte. Wimber selbst war in den 1970er Jahren von der Affektiertheit Kathryn Kuhlmans[29] ebenso abgestoßen wie er von ihren übernatürlichen Heilungen beeindruckt war. Daraus erwuchs der Wunsch das übernatürliche Wirken des Heiligen Geistes mit bodenständiger Theologie und ohne die Betonung der Manifestationen zu erleben. Wimber war ein durchaus nüchterner Mann, was von vielen Vertretern der charismatischen Bewegung nicht behaupten konnte.

Eine besondere Note lag auf der Wiederentdeckung des Reiches Gottes als Kernthema christlicher Verkündigung. Diese Wiederentdeckung fing nicht mit Wimber an sondern baute theologisch auf die Arbeit von George Ladd auf, der Professor am Fuller Seminary war. Ladd untersuchte in mehreren Büchern[30] den Begriff „Gottes Reich“ auf seine zeitlichen Dimensionen hin und kam zu dem Schluss, dass in der Bibel von Gottes Reich als etwas gesprochen wird, das eine vergangene, gegenwärtige und zukünftige Dimension hat. Die praktische Schlussfolgerung ist, dass Gottes Reich in der Spannung zwischen dem „schon jetzt“ und dem „noch nicht“ existiert. Wir sehen Zeichen des Reiches, das Reich ist mitten unter uns, aber wir sehen es noch nicht ganz, denn ich seiner Ganzheit wird es erst im Himmel sichtbar. Diese Spannung wird oft als eschatologische Spannung bezeichnet.

Für John Wimber ist Gottes Reich dem Reich der Welt oder des Teufels in allen Bereichen überlegen. Er nennt besonders vier Bereiche[31]:

  • Dämonen: Dadurch, dass Jesus ständig Dämonen austrieb, wurde deutlich, dass Satan Gottes Reich nichts entgegenzusetzen hat.
  • Krankheit: Ungefähr 15% der Verse in den Evangelien handeln von Heilung; damit hat Jesus die Realität eines Reiches ohne Krankheit gezeigt.
  • Natur: Die Beschreibung des Paradieses im ersten Buch Mose zeigt, dass gefährliche Naturphänomene erst nach dem Sündenfall auftraten. Indem er den Sturm gestillt hat, zeigte Jesus, dass es in Gottes ewigem Reich auch keine Naturkatastrophen mehr geben wird.
  • Tod: Jesus holte Menschen vom Tod zurück und stand selbst wieder von den Toten auf. Gottes Reich ist stärker als der Tod.

Diese Überlegenheit sieht Bill Johnson sicherlich absolut gleich. Auch für ihn ist Gottes Reich absolut überlegen und so redet auch er viel über Gottes Reich. Er setzt allerdings in zwei entscheidenden Bereichen etwas andere Akzente als Wimber.

1) Kingdom-mindset

In Bethel geht es viel darum, eine Reich-Gottes-Kultur aufzubauen und zu lernen, so zu denken und sich zu verhalten wie es gottgemäß ist. Das Reich Gottes wird oft mit Prinzipien übersetzt nach denen man lebt und handelt. Gottes Reich ist damit nicht in erster Linie etwas das kommt, sondern etwas in dem man lebt und man lernt sich entsprechend zu verhalten.
Zusätzlich ist es aber auch das Reich Jesu (Kingdom = the kings domain) und wenn der König kommt, dann bringt er sein Reich mit sich. Christsein hat also viel damit zu tun, eine Lebensart zu entwickeln die dem Königreich entspricht in dem man lebt und so zu leben, dass der König sein Reich durch uns in die Welt bringen kann. Die Spannung ist also weniger eine eschatologische sondern mehr darin begründet, dass nicht jeder Christ das lebt, wozu er eigentlich berufen ist. Bethels Ausbildungsprogramm zielt darauf ab, Erweckungsträger (revivalists) hervorzubringen, die das Reich in die Welt hinaus tragen und so „den Lauf der Geschichte ändern“, wie Bill es oft ausdrückt.
Damit ist eine ganze neue Spannung angesprochen. Die Pole dieser Spannung sind einerseits der offenbarte Wille Gottes in der Bibel und die Prinzipien, die uns das Wort mitgibt, und andererseits die Gegenwart Jesu, die das Reich automatisch mitbringt. Es ist zu wenig, nach den Prinzipien des Reiches zu leben, aber es ist auch wichtig.

2) Auflösung der Spannung

Von der eschatologischen Spannung Wimbers merkt man in Bills Predigten und Büchern wenig. Wo Wimber recht viel vom schon jetzt und noch nicht redet, geht es Bill Johnson mehr um den Willen Gottes jetzt schon alles zu tun. Geht es bei Wimber viel um das Reich, spricht Johnson mehr über Glaube und Erkenntnis. Einer der Kernsätze in seiner Heilungstheologie ist, dass wir uns weniger mit dem beschäftigen sollten, was Gott nicht getan hat und mehr mit dem, was er getan hat. Es ist der Glaube da, dass Gott jede Krankheit bei jedem Menschen heilen kann. Die Messlatte ist „Jesus heilte alle.“ So lange wir noch nicht da sind, leben wir nicht so mit dem Heiligen Geist wie Jesus.
An diesem Punkt kommt eine weitere wichtige Lehre ins Spiel, nämlich dass Jesus in allem unser Vorbild ist und unser Dienst so aussehen sollte wie seiner. Christologisch vertritt Bill hier eine klassische Kenosis-Theologie:[32] Jesus entleerte sich seiner göttlichen Attribute als er Mensch wurde und kann so zu unserem Vorbild werden weil er seine Wunder nicht als Gott tat sondern als Mensch der erfüllt mit dem Heiligen Geist war. Besonders pointiert heißt es:

Jesus could not heal the sick: Neither could he deliever the tormented from demons or raise the dead. To believe otherwise is to ignore what he said about Himself, and more importantly, to miss the purpose of his self-imposed restriction to live as a man.

(…)

Jesus became the model for all who would embrace the invitation to invade the impossible in his name. He performed miracles, wonders and signs as a man in right relationship to god … not as God[33].

Dieser Theologie wird zum Teil heftig widersprochen und sie ist ein weiterer Grund, warum manche ihn als Irrlehrer bezeichnen[34]. Für Bills Heilungstheologie ist diese Lehre allerdings von entscheidender Bedeutung, denn das Vorbild Jesu steht und fällt für ihn an der Frage, ob Jesus Wunder als Gott oder als Mensch getan hat. Hat er sie als Gott getan kann niemand ihm nachfolgen. Hat er sie als Mensch getan, kann er unser Vorbild sein. Christologie hat also, mindestens im vorliegenden Fall, bedeutende Auswirkung auf die Praxis von Zeichen und Wundern. In diese theologische Sicht fügen sich natürlich sehr viele weitere Schriftstellen und Anweisungen Jesu ein und ihnen der Missionsbefehl in Markus 16 und die Verheißung größerer Werke in Johannes 14,12.
Die Person Jesu nimmt für Bill Johnson einen sehr großen Stellenwert ein, nicht nur sein Tod interessiert ihn sondern auch sein Leben. Für Bill ist beides wichtig: Jesus ist für ein komplettes Heil gestorben, aber er hat als Vorbild für uns gelebt. Für John Wimber war die Bibel ein sehr wichtiges Buch und er war bekannt für die Frage: „Ist es im Buch?“ Für Bill Johnson ist das Feld noch enger gesteckt. Er sagt immer wieder „Jesus Christ is perfect theology[35]“. Wenn man eine Theologie nicht im Leben Jesu findet, dann gilt sie auch nicht. Besonders bedeutend ist das wieder im Heilungsbereich. Hier stellt Bill immer wieder Fragen an die Evangelien: „Hat Jesus jemanden krank weggeschickt?“ „Hat Jesus jemanden krank gemacht um seinen Charakter zu bessern?“ „Hat Jesus jemandem gesagt, dass er krank ist weil es der Wille des Vater ist?“ Die Antwort auf diese Fragen muss unsere eigene Heilungstheologie maßgeblicher beeinflussen als alles andere.

Die praktische Konsequenz der Entleerung Christi von seinen göttlichen Attributen ist, dass wir dieselben Möglichkeiten haben wie er. Wir leben durch Gnade und Vergebung in derselben Beziehung zu Gott und sind mit demselben Heiligen Geist erfüllt wie Jesus. Das gibt uns eine Verantwortung dazu Gottes Reich hier auf der Erde zu bauen. Diese Verantwortung durchzieht Bills Predigten und Bücher. Hier ist auch ein Zusammenhang mit der Glaubensbewegung, denn wir sind geboren über Sünde und Krankheit zu herrschen und Gottes Reich aufzurichten. Die Frage ist nicht, warum Gott das Leid in der Welt zulässt sondern warum die Kirche es zulässt.
Die Aufgabe des Lebens Jesu ist, uns ein Vorbild  dafür zu geben was möglich ist wenn ein Mensch Gott ernst nimmt und mit ihm lebt. Der Erfolg der BSSM in der Ausbildung zahlreicher Christen im Zeichen- und Wunderdienst zeigt, dass das nicht nur ein frommer Gedanke ist sondern dass Jesus ein reales Vorbild sein kann. Diese Verantwortung das Reich zu bauen erstreckt sich über jeden Bereich des (geistlichen) Lebens. „Those who don’t pray allow darkness to continue ruling[36].“ Diese große Verantwortung die er auf den einzelnen Christen legt ist sicherlich eine zusätzlich Quelle aus der sich die Kritik gegen Bill speist. Er predigt keine Religion in der man sich entspannt in die Souveränität Gottes zurücklegt und darauf wartet, dass der Herr schon sein Reich baut. Mit den Möglichkeiten des Geistes kommt die Verantwortung des Dienstes.

Eine weitere Konsequenz aus dieser Theologie ist, dass Jesus der absolute Standard wird für alles, was wir tun. Unsere Theologie darf sich nicht unserer Erfahrung beugen sondern die Erfahrung muss sich, umgekehrt, der Bibel unterordnen. Im Heilungsbereich bedeutet das, für 100% Heilungen zu glauben.

I will not lower the standard of the Bible to my level of experience.
Jesus healed everyone who came to him. To accept any other standard is to bring the Bible down to our level of experience, and deny the nature of the One who changes not[37].

4.5 Die Glaubensbewegung

In einigen Aspekten klang bereits im Teil über den Vineyardeinfluss ein weiterer Einfluss ein: Die Glaubensbewegung. Bill selbst hat in einer Predigt gesagt, dass er die Andachtsbücher von Kenneth Hagin[38] liest[39]. Hagin ist der bedeutendste Vertreter der sogenannten Glaubensbewegung. Wie der Name sagt, geht es in der Glaubensbewegung um Glauben. Darum, biblische Wahrheiten im Glauben zu ergreifen und zu erleben, dass die Zusagen in Gottes Wort funktionieren.
Im englischen Sprachraum wird öfter der Ausdruck „kingdom now“ benutzt um Bills Theologie zu beschreiben. Der Ausdruck ist durchweg negativ belegt und beschreibt eine Theologie die davon ausgeht, dass uns Gottes Reich heute zur Verfügung steht[40]. In eine ähnliche Richtung geht „dominion theology“, der Ausdruck ist allerdings etwas neutraler. Dominion theology geht davon aus, dass die Menschheit in Adam und Eva beim Sündenfall die Kontrolle über die Welt an Satan abgegeben haben. Seitdem ist die Welt in der Hand des Teufels und Gott führt seinen Heilsplan aus um die Welt wieder zu retten. Die entscheidende Schlacht wurde am Kreuz geschlagen und jetzt ist es unsere Aufgabe als Gläubige, in Gottes Kraft wieder zu herrschen. Das bedeutet konkret, dass wir satanischen Mächten in allen Bereichen des privaten und gesellschaftlichen Lebens Einhalt gebieten und Gottes Reich in die Welt hinein bringen. Wir nehmen also Herrschaft über die Macht des Feindes.
Für Bill ist Autorität einer der Wege um Menschen zu heilen[41]. Glaubenstheologie hat viel mit Autorität zu tun, die im Glauben an das Erlösungswerk Christi gründet. Kenneth Hagin hatte selber auch die Gabe der Heilung, die ihm Jesus ihm persönlich in einer Vision gegeben hat, aber er sah Heilung als unabhängig von Gottes Gegenwart und der Salbung ab. Man kann auch heilen indem man einfach das Wort der Heilung predigt und so Glauben weckt. Damit ist Glaubenstheologie sehr prinzipienorientiert.
Wenn Bill mehr auf den jetzt-Aspekt des Gottesreiches abhebt als auf das kommende Reich ist das klassische Glaubenstheologie – es steht uns bereits jetzt alles im Glauben zur Verfügung wofür Jesus gestorben ist.

 


[1] Tatsächlich habe ich im Internet nicht einmal ein Glaubensbekenntnis gefunden.

[2] In der Begründung zur Trennung Bethels von den Aesemblies of God wird als Grund angegeben, dass Gott Bethel den Ruf gegeben hat, ein eigenes Netzwerk aufzubauen und als Katalysator für Gemeinden zu wirken. Dieses Netzwerk drückt sich mittlerweile unter anderem in Leitunskonferenzen und global legacy aus:

http://www.igloballegacy.org/

Wörtlich heißt es in der Erklärung Bethels:

„…we feel called to create a network that helps other networks thrive – to be one of many ongoing catalysts in this continuing revival. Our call feels unique enough theologically and practically from the call on the Assemblies of God that this change is appropriate.“

Quelle: http://www.ibethel.org/bethel-and-the-assemblies-of-god

Worin die theologische Andersartigkeit besteht wird in der Veröffentlichung allerdings nicht gesagt.

[3] Weiter unten gehe ich noch auf die Gründe für die Trennung von der Bewegung ein.

[4] http://en.wikipedia.org/wiki/Bill_Johnson_(pastor)

[5] A.a.o.

[6] Charles Fox Parham 1873-1929) war ein amerikanischer Prediger und Mitbegründer der Pfingstbewegung. In seiner Bibelschule in Topeka wurde 1901 die Gabe des Sprachengebets als Zeichen der Geistestaufe wiedernetdeckt. Vgl. Liardon (1998) Seiten 109ff

[7] Johnson (2003)

[8] http://de.wikipedia.org/wiki/Torontosegen

[9] http://www.redding.com/news/2010/jan/19/bethels-signs-and-wonders-include-angel-feathers/

[10] 1.Johannes 2,20 und 27

[11] Johnson, Healing our neglected Birthright

[12] Geboren 1976, Kanadischer Evangelist, der besonders durch die „Lakelanderweckung 2008. http://www.freshfire.ca/

[13] *1952 israelisch-amerikanischer Heilungsprediger. http://www.bennyhinn.org/

[14] amerikanischer Prophet. http://www.bobjones.org/

[15] Dedmon (2009)

[16] 1805-1880 deutscher Erweckungsprediger, der besonders durch den Befreiungsdienst an der Gottliebin Ditthus Bekanntheit erlangte. http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christoph_Blumhardt

[17] 1847-1907 schottisch-amerikanischer Erweckungsprediger und Gründer der Stadt Zion, Illinois.

[18] vgl. Liardon (1998), Seiten 20ff

[19] In Johnson (2006), Seiten 80ff schreibt Bill darüber wie man durch ungewöhnliche Situationen von Gott geleitet werden kann. Das Beispiel ist wie ein Roadrunner die internationale Ausrichtung Bethels bestätigt. Es lohnt sich, diese Geschichte einmal zu lesen, deshalb verrate ich hier nicht mehr.

[20] Eschatologie ist die Lehre von den letzuten Dingen, also von Jesu Wiederkunft, dem Gericht und allem was davor geschieht. http://de.wikipedia.org/wiki/Eschatologie

[21] Kris Vallotton leitet die Bethel School of supernatural ministry und ist Co-Pastor der Bethel Church.

[22] z.B. http://www.christianresearchservice.com/

[23] Dedmon (2009)

[24] Geoge Eldon Ladd (1911-1982) war Professor für neutestamentliche Exegese am Fuller Seminary. Er beschäftigte sich in einigen Büchern mit Gottes Reich und legte damit den Grundstein für die Theologie der Vineyardbewegung.

[25] In Johnson (2005), Seite 30 schreibt Bill über diese Zeit:

„I wish I could say I have always lived in the everyday miraculous, but I haven’t. I´ve been a pastor for decades, but I didn`t see miracles for most of that time. I believed in healing and deliverance, but neither I nor the people I led prayed for them with any success. We had correct doctrine, but not correct practice. However, a number of years ago God began to take us on a journey, giving us fresh Kingdom eyes to see what normal Christian live ought to be.“

[26] Johnson (2003), Seite 88

[27] Matthäus 6,10

[28] Johnson (2003), Seite 46

[29] s.Anmerkung oben

[30] s.z.B. Ladd (1959)

[31] vgl. z.B. Wimber (1998), Seiten 22ff

[32] vgl.auch Storch (2010), Seiten 12f

[33] Johnson (2003), Seite 29

[34] Eine intelligente und theologisch interessante Auseinandersetzung bietet crosswise:

http://notunlikelee.wordpress.com/2011/06/14/kenosis-christology-and-bill-johnson-part-i/ und

http://notunlikelee.wordpress.com/2011/06/16/kenosis-christology-and-bill-johnson-part-ii/

[35] z.B. Johnson (2007a), Seite 107

[36] Johnson (2003), Seite 64

[37] Johnson (2003), Seite 115

[38] Kenneth Hagin (1917-2003) war ein amerikanischer Prediger und wichtige Gründerfigur der Glaubensbewegung. http://www.rhema.org/

[39] Leider kann ich die Aussage nicht nachweisen und muss mich hier auf mein Gedächtnis verlassen.

[40] Eine Quelle, die Bill und kingdom now in Verbindung bringt: http://www.cerm.info/bible_studies/Apologetics/WordofFaith.htm

[41] Healing – our neglected birthright, Teil 4

 03| Biographie als Motivation

Ich vermute, dass man Bills Leidenschaft für das Übernatürliche in seiner eigenen Geschichte suchen muss. Die Autorenbeschreibung auf seinen Büchern sagt, dass er in der fünften Generation Pastor ist und seine Familie ein reiches Erbe im Heiligen Geist hat.[1] Erbe ist ein wichtiges Thema, das immer wieder in Bills Predigten auftaucht, so dass man davon ausgehen kann, dass sein eigenes Erbe eine wichtige Motivationsquelle für Bill ist.
Es ist schwer, Details über Bills Familie herauszufinden, aber es gibt immerhin ein paar biographische Anmerkungen in seinen Büchern. In der Einleitung zu „when heaven invades earth“ heißt es z.B.

 Vor einigen Jahren bekam ich zufällig eine Unterhaltung mit, die mich unbeschreiblich aufrüttelte. Es geschah während Party zum 90. Geburtstag meines Onkels David Morken[2]. Viele Familienmitglieder sowie mehrere Gemeindemitarbeiter seines Alters hatten sich zu dieser Feierlichkeit versammelt. Als junger Mann war Onkel David Solist bei Aimee Semple McPherson[3] gewesen, bevor er als Missionar nach China und Sumatra ging und später die rechte Hand von Billy Graham wurde. Es ist umwerfend, was er alles geleistet hat, doch das ist ein anderes Thema.

Gegen Ende des Abends sah ich, wie einige der älteren Glaubensgeschwister beisammen saßen und sich unterhielten. Als ich merkte, dass ihr Thema die Ausgießung des Heiligen Geistes war, die während des Dienstes von Aimee Semple McPherson stattgefunden hatte, konnte ich nicht anders, als zu lauschen. Mit jugendlichem Enthusiasmus sagte der eine zum anderen: »Es war wie der Himmel auf Erden«. Da saßen sie, 70 Jahre nach diesem Ereignis, mit leuchtenden Augen angesichts der Erinnerung an Dinge, von denen andere nicht einmal träumen. Ihr Erlebnis wurde mir zum Maßstab für den Rest meiner Tage. Es durchdrang mich zutiefst[4].

Derartige Erlebnisse und eine solche Familiengeschichte lassen einen Menschen nicht kalt. Bill haben sie offenbar sehr geprägt und in ihm einen Hunger nach dem übernatürlichen Leben im Heiligen Geist geweckt, der bis heute anhält. So weit ich weiß, hat Bill sich nie als Theologen bezeichnet und sieht sich entsprechend wohl auch nicht so. Er sagt immer wieder, dass er Menschen eine Erfahrung mit Gott vermitteln will und dass diese Erfahrung wichtiger ist als ein theoretisches Wissen, bzw. dass Wissen erst in der Erfahrung abgeschlossen ist[5]. Eine Familientradition, wie sie bei den Johnsons[6] zu finden ist, legt diesen Zugang zu Gott (und damit auch theologischen Themen) nahe. Bill selbst hat sich zu einigen Gelegenheiten als jemand bezeichnet, der in erster Linie ein Anbeter ist, sein ganzes Leben und seine Theologie sind also eher erfahrungsorientiert als kognitiv.
Bei Christen, die sich stark im Übernatürlichen engagieren oder mit der Sehnsucht leben mehr in diesem Bereich zu erleben, tauchen immer wieder dieselben „Helden“ und Pioniere auf. Sicherlich ist das geprägt durch das überaus einflussreiche Buch „Gottes Generäle“ von Roberts Liardon[7]. Zumindest einige dieser Pioniere tauchen im Umfeld von Bills Familie auf, so dass man davon ausgehen kann, dass ein gewisser Fundus an Geschichten aus vorangegangenen Erweckungen in der Familie kursiert. Aimee Semple McPherson, die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts eine große Erweckung erlebt hatte, ist schon erwähnt worden. Eine andere solcher Personen ist Smith Wigglesworth[8], mit dem Bills Großeltern bekannt waren.

 Meine Großeltern saßen in den Gottesdiensten von Smith Wigglesworth und anderen bemerkenswerten Erweckungspredigern. (Ich erinnere mich, wie Großpapa mir erzählte: »Nicht jeder mochte Wigglesworth«. Heute ist er natürlich ein viel geliebter Mann. Israel liebte seine Propheten auch erst, nachdem sie gestorben waren.)
Großpapa und Großmama Morken empfingen jeweils 1901 und 1903 die Taufe im Heiligen Geist und sie sprachen furchtbar gern über das, was sie gesehen und erlebt hatten. Sie sind nun schon seit über 25 Jahren im Himmel[9].

Dieses reiche Erbe ehrt Bill unter anderem durch das „House of Generals“, das auf dem Gelände von Bethel entsteht. Teil dieser Bibliothek sind Bücher, Filme und verschiedenste Ausstellungsstücke aus der Erweckungsgeschichte. Darunter sind z.B. Ein Brautkleid von Kathryn Kuhlmann[10], das Klavier von Smith Wigglesworth und andere Raritäten. Teil dieser größten Sammlung von Gegenständen aus der Erweckungsgeschichte ist auch Roberts Liardons[11] Privatsammlung, die er Bill verkauft hat[12]. Es ist für Bethel eine wichtige Aufgabe diesen Teil der Kirchengeschichte lebendig zu erhalten und für unsere heutige Motivation nutzbar zu machen.
Dieser erfahrungsbezogene Ansatz schlägt sich natürlich auch in der Übernahme bestimmter theologischer Konzepte und Richtungen nieder von denen mir drei besonders bedeutsam erscheinen und auf die ich weiter unten näher eingehen werde.
Zu Bills Erbe in der Familie und Erweckungsgeschichte kommen natürlich auch eigene Erfahrungen. Unter diesen sind einige wirklich ungewöhnliche Wunder. In „Finger of God[13]“, einem Film der sich mit Gottes Kraft und speziell übernatürlichen Heilungen in unserer Zeit beschäftigt, erzählt er die Geschichte, die ihn persönlich am meisten beeindruckt hat: Es wurde für eine Frau gebetet, die ein blindes Auge hatte. Aus kosmetischen Gründen war ihr ein schwarzer Punkt auf das Auge gesetzt und das Auge mit Silikon gefüllt worden. Nach Gebet konnte sie mit dem Auge Schatten sehen. Nachdem der schwarze Punkt entfernt wurde konnte sie normal sehen. Niemand, der solche Wunder gesehen hat wird sich mehr für formale, kognitive Theologie interessieren als für Gottes Kraft.


[1] z.B. Der Klappentext von Johnson (2007): „He is a fifth-generation pastor with a rich heritage in the holy spirit.“

[2] In einigen Seiten, die mit Billy Graham zu tun haben, wird David Morken als herausragender Missionar in Shanghai. http://www.ccel.us/revival.ch1.html

[3] Aimee Semple McPherson (1890-1944) war eine amerikanische Erweckungspredigerin, die besonders in den 1920er Jahren sehr populär war. Sie war eine sehr medienwirksame Person und in ihrem Dienst kam es zu vielen Zeichen und Wundern. Sie war die Begründerin der „Foursquare-Gospel“-Bewegung. Weitere Informationen: http://en.wikipedia.org/wiki/Aimee_Semple_McPherson

[4] Johnson (2007), Seite 5

[5] s.o. Einleitung

[6] Auch Bills Vater Melvin war schon sehr beeindruckt vom geistlichen Familienerbe. Vgl. Johnson (2000)).

[7] Liardon (1998)

[8] Smith Wigglesworth (1859-1947) war ein britischer Pionier der Pfingstbeweger und bedeutender Heilungsprediger.

[9] Johnson (2003), Seite 23

[10] Kathryn Kuhlman (1907-1976), amerikanische Heilungsevangelistin. Kuhlman inspirierte viele weitere Prediger, u.a. Benny Hinn. Durch ihre exaltierte Art wirkte sie auf manche (unter ihnen John Wimber) aber auch abschreckend.

http://www.kathrynkuhlman.com/

[11] http://www.robertsliardon.org

Einen kleinen Einblick in Liardons Bemühungen um das Erbe der Erweckungen bietet die Website: http://www.godsgenerals.com/

[12] “In the past year we have purchased Roberts Liardon’s library/museum. He authored the wonderful series of books, God’s Generals (required reading in BSSM). While I have been collecting books and artifacts for years, his is the most complete I’ve ever seen or heard of. With over 11,000 volumes of books, and amazing items for viewing, the House of Generals will be a wonderful place to visit or study. Things like Smith Wigglesworth’s piano, and Kathryn Kuhlman’s wedding dress, are just a couple of the items for the museum. Priceless photo’s, letters, and memorabilia fill the collection.”

via: https://notunlikelee.wordpress.com/2010/12/18/update-bill-johnsons-library-mandate/

[13] Wilson, DVD 1

 02| Einleitung

Um über Bill Johnsons Heilungstheologie schreiben zu können muss man zunächst einmal das Thema eingrenzen und schauen, wonach man sucht. Bill hat nichts geschrieben, was nach einer systematischen Beschäftigung mit dem Thema aussieht. Er ist kein klassischer Lehrer, der alle relevanten Bibelstellen einer exegetischen Betrachtung unterzieht, kirchengeschichtliche Quellen hinzuzieht und auf diese Weise zu Schlüssen kommt. Bill geht es auch nicht darum ein theologisches System aufzubauen sondern darum, Erfahrungen mit Gott zu vermitteln:

When God reveals things to us, we must put those things to work. If we don´t, we lose the power and opportunity that revelation offers us. Jesus warned:

 „When anyone hears the word of the kingdom, and does not understand it, then the wicked one comes and snatches away what was sown in his heart.“ (Matthew 13,19)

The revelation of the kingdom is spoken of as a living seed of another world, that carries with it new possibilities. But when a person hears the word but doesn´t understand it, the enemy has open access to that seed and can snatch it away. In our culture, we define understanding as nothing more than cognitive reasoning, coming to conclusions, fully comprehending. But in eastern culture, which is the culture of scripture, understanding is an experience. It means engaging in activities, that involve our five senses. In fact, the Greek word for understanding in this verse means „learning which takes place through the five senses“. It means doing, as in practical human experience. The biblical view of understanding means far more than to give mental assent; it means to practice in real life what one has come to know by revelation[1].

Natürlich kann man sich über die exegetische Richtigkeit dieser Aussage streiten. Mit der Ansicht, dass SUNIHMI ein Lernen bezeichnet, das durch die fünf Sinne geschieht, hat er sich sicherlich weit aus dem Fenster gelehnt. Dennoch ist es richtig, dass der Vorgang des Lernens nicht abgeschlossen ist bevor das Gelernte Erfahrung wird. Im Grunde ist das auch heute nicht anders, denn niemand sucht graue Theorie, schon gar nicht im theologischen Bereich. Hier liegt jedenfalls ein Schlüssel um Bill zu verstehen: Erfahrung geht in allem was er tut und sagt über Theorie: „Until we act on what we know, our knowledge is nothing more than a theory. Real learning comes through doing[2].“

Das dritte Kapitel von Bills erstem Buch, „when heaven invades Earth“, ist dem Thema Glaube gewidmet. Die Kernaussage ist, dass wir durch den Glauben verstehen (Hebräer 11,3[3]). Es kommt also erst der Glaube und auf dessen Grundlage steht nachher das Verstehen. Beginnt man die Bibel mit dem intellektuellen Verständnis, kommt man bei falschen Schlussfolgerungen heraus, weil die Dinge auf den Kopf gestellt sind. Hier zeigt sich auch ein Verständnis vom Glauben, das weit vom kognitiven entfernt ist. Auch beim Glauben geht es letzten Endes um Erfahrung. Wissen, das im Kopf hängen bleibt ist in diesem Sinne nicht interessant. Glaube ist „superior to the intellect[4].“

Auch in der „Bethel School of Supernatural Ministry“, Bethels Bibelschule geht es nicht um Systeme.

The school emphasizes hands on training and experience along with academic understanding. This creates a do and teach culture where all of the students are expected to take risks to stretch their faith and grow in their understanding of God. BSSM believes that each verse of the Bible is an invitation into an experience with the Lord, therefore the students are challenged to live the Bible. This produces a class environment that often feels very much like a laboratory where disciples practice the things they are being taught while instructors coach the process and all this takes places in a setting of passionate worship.

(…)

The academic instruction at BSSM is unique because it is taught by apostles, prophets, evangelists, pastors and teachers – not by professors or theologians.

(…)

The students receive a great deal of historic commentary and insight into the scriptures but they are also immersed in a revelatory culture where the Holy Spirit becomes the chief instructor and tour guide. He causes His Kingdom to come alive through the pages of the Bible[5].

Der Grund dafür liegt darin, dass Bill Johnson und seine Gemeinde, die „Bethel Church“ in Redding, California, das Hauptgewicht nicht auf Methodik legen sondern auf Intimität und die Fähigkeit, Gottes zu Stimme zu hören[6]. Dem steht nicht entgegen, dass man sich in Bethel intensiv mit der Bibel und – vor allem der neueren – Kirchengeschichte beschäftigt. Der Stellenwert, den Erweckungsgeschichte einnimmt zeigt sich nicht zuletzt in der millionenteuren „House of Generals[7]“, die auf dem Gelände der Gemeinde entsteht und Zeugnisse, sowie alles Material aus vergangenen Erweckungen sammelt. Hier entsteht ein Fundus an Inspirationen und Herangehensweisen an das Übernatürliche, der seines gleichen in der Welt sucht.
Dabei sucht man aber nicht in erster Linie nach Methoden sondern will von der Vergangenheit inspiriert werden. Wenn Gott es sagt, werden auch die verrücktesten Dinge ausprobiert um Gottes Kraft in die Welt zu bringen. So gibt es auf dem Gelände der Bethel Church nicht nur ein Gebetshaus für die Nationen sondern auch einen Teich Bethesda[8] nach dem Vorbild von Johannes 5.

Laut Bill ist es eine Erfahrung der Vergangenheit, dass Gottes Reich sich um Wahrheiten versammelt hat und es so zur Ausbildung von Denominationen gekommen ist. Das hatte Vor- und Nachteile. Der Vorteil war, dass man so eine gewisse Einheit hatte und Spiritualität einüben konnte. Nachteilig war, dass so wenig Flexibilität und Variation vorhanden war. Heute ist es zunehmend anders und man versammelt sich nicht um Doktrinen sondern um geistliche Väter:

 In this post-denominational era we are seeing an unprecedented movement of believers gathering around spirittual fathers (not gender specific). In times past we gathered around certain truths, which led to the formation of denominations[9].

Diese Erkenntnis legt es natürlich nahe, dass Bill nicht seinerseits in ein Muster verfallen will, dass der Vergangenheit angehört, indem er selbst ein systematisches und damit festes Lehrgebäude vorstellt und somit selbst in der Gefahr steht, eine Denomination zu gründen. Praktisch halte ich es dennoch für denkbar, dass bei den vielen Anhängern die Bethel hat und den großen Anstrengungen die in globales Networking investiert werden, dennoch eine Denomination entsteht. Lehrgebäude werden nicht immer von den Gründern gebaut sondern manchmal auch von den Nachfolgern… Aus dieser Haltung Bethels ergibt sich fast etwas wie eine Ablehnung kognitiven Theologiegebäuden gegenüber:

Men of sincere faith have been lured into a mindset of skepticism and doubt. Theology has been exalted at the expense of belief. Academic assessement has replaced firsthand, supernatural experience. There is good reason not to let the mind dictate how we will believe. (…) The great tragedy when a mind goes astray is that God´s freedom to establish His will on earth is limited. The mind is not to be tossed out; it is to be used for its original purpose[10].

Es ist also wichtig, den Verstand so einzusetzen wie Gott ihn geplant hat, nämlich zu seiner Ehre und zur Stärkung, nicht Schwächung des Glaubens. Das ganze Buch „the supernatural power of a transformed mind“ dreht sich im Grunde um diese Thematik. Zusammenfassend heißt es auf Seite 44: „Renewing your mind menans learning to recognize what comes from hell, and what comes from heaven, and agreeing with heaven.“
Diese Überlegungen bedeuten indes nicht, dass man keine verlässlichen Aussagen über Bills Theologie machen könnte. Heilung ist seit Jahren ein großes Thema für ihn und so gibt es viele Predigten und Stellen in seinen Büchern, die sich mit (körperlicher) Heilung beschäftigen. Insgesamt sind für seine Theologie einige hermeneutische Schlüssel von großer Bedeutung, deren wichtigster ist, dass „Gott gut ist – immer[11]“. Von diesem Schlüssel her versteht Bill Johnson die Bibel und das Leben: Gott will immer und überall jeden heilen. Dieser Schlüssel wird begründet durch die Stellen in den Evangelien in denen es heißt, dass „Jesus alle heilte[12]“. Das ist unser Maßstab: So lange bei uns nicht jeder Mensch von jeder Krankheit geheilt sind, sind wir nicht da angekommen wo unser Vorbild Jesus war.
Dieser und andere hermeutische Schlüssel lassen sich auch aus Bills Vergangenheit begründen. Er entstammt einer Familie mit einem „reichen Erbe im Übernatürlichen[13]“ und setzt als Pastor eine lange Familientradition fort. Seit einigen Generationen erlebt die Familie Johnsons übernatürliches. Seine Großmutter konnte z.B. In Sprachen schreiben. Sie schrieb unter Einwirkung des Heiligen Geistes Chinesisch, obwohl sie diese Sprache nie gelernt hat. Wenn man in einer solchen Familie aufwächst liegt es nahe, dass man sich für das Übernatürliche interessiert und entsprechende Wege im Dienst beschreitet.

Schließlich gibt es einige Systeme und Bewegungen zu denen sich Bill Johnson entweder selbst bekennt oder mit denen er assoziiert wird. Dazu gehören pfingstliche Bewegungen, das Erbe John Wimbers und die Glaubens-Bewegung. Auf den Erkenntnissen dieser Bewegungen baut Johnson seine eigene Theologie auf ohne das Rad neu erfinden zu müssen. Viele Erkenntnisse dieser Bewegungen wird man aber ohne weiteres auf Bill Johnson übertragen können und kann so zu einigen Schlüssen über seine (Heilungs-)Theologie gelangen.


[1] Johnson (2005), Seite 82

[2] Johnson (2003), Seite 104

[3] Einige englische Übersetzungen schreiben hier „by Faith we understand“.

[4] Johnson (2003), Seite 46

[5] http://www.ibethel.org/bethel-school-of-supernatural-ministry

[6] Johnson (2007) handelt viel vom Thema „Gottes Stimme hören“. Unter anderem schreibt Bill auf Seite 95 zu Lukas 1,37: „An extended literal translation of this verse [Luke 1,37] could be, „No freshly spoken word from God will ever come to you that does not contain ist own ability to perform itself!“

Es ist wichtig, Gottes Stimme zu hören und so zuu leben, dass man Gott begegnet und nicht nur nach Prinzipien lebt die man gelernt hat.

[7] http://www.bjm.org/blog/9/anointings-come-from-honor.html

Einen sehr kleinen Einblick in die entstehende Bibliothek gibt es in einem Video in dem Bill die Vision vorstellt: http://mandate.ibethel.org/

[8] Bill berichtet darüber im letzten Teil der Reihe „Healing out neglected Birthright“

[9] Johnson (2003), Seite 90

ebenso auch Johnson (2006), Seit 146

[10] Johnson (2005), Seite 43

[11] Die Google-Suche „“god is good all the time“ bill johnson“ ergibt mehr als 25.000 Treffer. Einige davon Predigten von Bill, in denen dieser Satz vorkommt.

[12] Matthäus 4,24; 8,16; 12,15; Lukas 4,40; 6,19;

[13] siehe die Autorenbeschreibung aller seiner Bücher.

So Freunde, heute stelle ich mal wieder ein paar Beiträge ein. Leider kann ich keine Besserung geloben, denn meine Arbeitsweise hat sich etwas geändert weil ich an langfristigeren Projekten arbeite und so weniger kurze Gedanken zwischendurch posten kann. Das ist auch nur ein Teil des Problems, denn von den Sprücheauslegungen hatte ich noch einiges auf Halde, aber da hatte ich – ähem – einfach keine Lust und Muße sie reinzusetzen. Manchmal fällt es mir schwer den kreativen Fluss zu unterbrechen um Beiträge einzustellen. Auf jeden Fall kommen jetzt erst einmal sechs Beiträge unterschiedlicher Länge, die sich mit Bill Johnsons Heilungstheologie auseinandersetzen. Das Ganze ist ein Vortrag den ich am 20.09.2011 bei der Vineyard Theologie AG gehalten habe. Am Ende kommt dann das Ganze als .pdf und.

o1 | Vorwort

Bei diesem Dokument handelt es sich um einen Artikel für die Vineyard AG Theologie im Herbst des Jahres 2011 in Augsburg. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, ob Bill Johnson systematische Aussagen zum Thema Heilung macht und wenn ja, welche.

Die Aufgabe ist natürlich dadurch erschwert, dass Bill offensichtlich, zumindest auf den ersten Blick, erst einmal nichts geschrieben hat, was systematisch aussieht. Mit einer Systematik im klassischen Sinne ist also nicht zu rechnen. Ich mache mich also innerhalb seiner Werke auf die Suche nach systematischen Aussagen oder suche nach Systemen, zu denen Bill sich positiv stellt und die vielleicht Aufschluss darüber zulassen ob es Systematiken gibt, auf denen Bill aufbaut. Die Bücher, sowie einige Internetseiten, auf die ich mich beziehe befinden sich unter Quellen. Bis zu „stregthen yourself in the Lord“ von 2007 habe ich alle Bücher von Bill gelesen. Predigten von ihm kenne ich seit ungefähr 2005, kann aber schlecht daraus zitieren weil ich auf die meisten Predigten keinen Zugriff mehr habe. So ist die einzige Reihe mit der ich mich näher beschäftigt habe „Healing – our neglected birthright“. Am 16.03.2008 gab es in den Bethel-Predigten einen spürbaren thematischen Bruch. An diesem Tag hielt Bill seine berühmte Osterpredigt[1] in der es um wirtschaftliche Durchbrüche ging. 2008 begann die Wirtschafts- und Bankenkrise[2] und Redding war unter den zehn amerikanischen Städten die sich am unwahrscheinlichsten davon erholen würden[3]. In dieser Zeit bewegte sich die Richtung von „Redding as cancer-free-zone“ zur wirtschaftlichen Wiederherstellung der Stadt. Mittlerweile hat sich in dem Bereich wohl auch einiges getan. Ich selber habe allerdings in der Zeit etwas das Interesse an den Bethelpredigten verloren, weil mein Schwerpunkt nach wie vor eher Heilung als Versorgung ist.

 


[1] http://www.ibethel.tv/watch/254

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftskrise#Finanz-_und_Wirtschaftskrise_ab_2007

[3] leider kann ich das nicht nachweisen, Bill sagte es in einer Predigt.

Eine Info in eigener Sache:

Ab heute ist in der Morgenausgabe des Jesus.de-Newsletter eine neue Rubrik enthalten: Bibelauslegung. In der Einleitung  heißt es:

Eigentlich ist er gelernter Buchhändler, aber nach einigen Umwegen ist Carsten „Storch“ Schmelzer als Pastor bei den Jesus Freaks in Remscheid gelandet. Er ist durch verschiedene Bücher und regelmäßige Seminare bekannt. Außerdem bloggt er unter www.pastor-storch.de. Im Guten-Morgen-Newsletter führt uns Carsten mit einzelnen Abschnitten aus seinem Blog systematisch durch biblische Bücher.

Vielen Dank an Rolf und Team, dass Ihr das gemacht habt. Und herzlich willkommen an jeden, der durch diesen Newsletter auf meinen Blog kommt!

Thanks to Jon a new translation is online. Check it out: Prayer Series Part 3.

Böses zu meiden, ist die Strasse der Rechtschaffenen, wer auf seinen Weg achtet, bewahrt sein Leben. (Sprüche 16,17 nach der Zürcher)

Dass niemand rechtschaffen sein kann, der auf Böses tut, ist klar. Beides sind Alternativen die sich sehr gegensätzlich gegenüberstehen. Man muss sich entscheiden, beides zusammen geht nicht.
Es lohnt sich auf seinen Weg zu achten, denn der rechtschaffene Weg bewahrt das Leben. Im Umkehrschluss kann man davon ausgehen, dass der Weg des Bösen Leben zerstört. Irgendwann habe ich mal einiges über die amerikanischen Mafiaorganisationen zur Zeit der Prohibition gelesen. Dort konnte man schnell Geld machen und Verbrecherorganisationen wie Murder Inc. boten Morde auf Bestellung an. Manch einer ist auf diesem Weg zu Reichtum und zweifelhaften Ansehen gekommen. Im Endeffekt ist aber nahezu keiner „alt und lebenssatt“ gestorben. Irgendwann mussten sie selbst dran glauben oder haben alles verloren.
Sprüche wie dieser beschreiben diese Art des Lebens. Es ist ein Leben das ins Chaos führt und letztlich nicht glücklich macht. Das Böse hat eine Faszination die man nicht leugnen kann, aber es hält seine Versprechen nicht.
Interessant an diesem (und anderen ähnlichen) Spruch ist, dass Moral rational begründet wird. Heute wird oft argumentiert, dass man zur Begründung von Moral eine höhere Instanz braucht, weil man eine Norm nicht rein aus der menschlichen Gesellschaft begründen kann. Da Gott in den modernen westlichen Gesellschaften als Instanz wegfällt, ist es zunehmend schwieriger, Moral zu begründen. In einer Gesellschaft, die auf Gott aufgebaut ist, so wie im antiken Israel, sieht das offenbar anders aus. Auf der Grundlage des Gotteswortes kann Moral auch aus der Vernunft begründet werden. Was sich geändert hat ist nichts weniger als der Boden auf dem Gesellschaft steht.

[systematisch durch die Bibel]

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