Un noch ein Handout, diesmal von 2006. Zum Thema „Zucht Gottes“ kann man sicher noch einiges mehr sagen, als hier gesagt ist. Auf jeden Fall ist es ein wichtiges Thema um das niemand herumkommt, der sich ernsthaft mit Gnade und geistlichem Leben auseinandersetzt.

Die Zucht Gottes

Wehe der widerspenstigen und befleckten, der grausamen Stadt! Sie hat der Warnung nicht gehorcht, die Züchtigung nicht angenommen, nicht auf den HERRN vertraut, sich nicht zu ihrem Gott genaht! (Zephania 3,1-2)

Manchmal stehen unsere Gottesvorstellungen im völligen Gegensatz zur Realität. Für viele ist Gott der alte Mann im Himmel, ausgestattet mir einem langen weißen Bart und wegen seiner Altersschwäche und Klapprigkeit auf zwei Engel gestützt.
Dieser Gott ist harmlos. Ein Gott, um den man sich keine Sorgen zu machen braucht, der kein Wässerchen trüben kann. Ein Gott, in dessen Namen man jedes Unrecht und Verbrechen begehen kann, das einem in den Sinn kommt, über den man denken kann was man will, denn er wird doch nicht strafen. Manchmal mag es vorkommen, dass etwas durch den Schleier seines Alters dringt und er mal ein Gebet erhört oder einen besonders üblen Menschen zur Rechenschaft zieht. Im Großen und Ganzen aber ist damit nicht zu rechnen.
Diese Vorstellung könnte nicht weiter von der Realität entfernt sein.
Gott ist nicht altersschwach und auch nicht ohnmächtig zu richten und er sieht sehr wohl, was geht.
Allerdings schiebt er sein Gericht noch auf. Als Christen wissen wir, dass Jesus eines Tages wiederkommen wird um die Welt zu richten. Gott wird sich den Lauf der Dinge auf dieser Welt nicht ewig anschauen sondern eines Tages, am Eingang der Ewigkeit Gericht halten.

Die Christen haben diesen Tag zu allen Zeiten herbeigesehnt. Schon Paulus schrieb im 1.Korintherbrief: „Maranatha, unser Herr, komm!“ (1.Korinther 16,22). Aber auch heute, 2000 Jahre und Millionen Gebete später ist der Herr noch nicht wiedergekommen und obwohl die Welt immer schlimmer wird hat Gott noch nicht Gericht halten. Wieso?
Weil Gott die Menschen liebt. Er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. 1.Timotheus 2,4 nach der Einheitsübersetzung.
Gott weiß, dass das letzte Gericht die Frage nach Himmel und Hölle in Ewigkeit klären wird und er will in seiner Gnade, dass möglichst viele Menschen ihn vorher kennenlernen und die Ewigkeit bei ihm im Himmel verbringen. Er weiß auch, dass es für die meisten sehr schlecht aussähe, wenn Jesus gerade heute wiederkäme um zu richten. Klar, ein paar Millionen Christen wären auf sein Kommen vorbereitet, aber die allermeisten Menschen würde nicht unbeschadet durch Gott Gericht kommen.
Und so steht Gott in einer schlimmen Zwickmühle: auf der einen Seite sieht er das Unrecht das geschieht und er müsste eigentlich richten, auf der anderen Seite verlangt seine Liebe und Gnade nach einem Aufschub. Von der Bibel her ist es offensichtlich, wie sich Gott entschieden hat: das Gericht wird so weit nach hinten geschoben wie irgend möglich um noch so viele Menschen wie möglich erreichen zu können.
In dieser Spannung fußt auch unser Auftrag. Die Zeit, die dieser Welt bleibt ist geliehene Zeit. Und es ist an uns, sie für Gottes Reich so gut wie möglich zu nutzen, damit der Aufschub bis zum gerechten Gericht Gottes den größtmöglichen Nutzen bringt.

Die Sonderbehandlung des Volkes Gottes
Inmitten dieses aufgeschobenen Gerichthandelns hat es immer Menschen gegeben, mit denen Gott anders umgegangen ist. Im Alten Testament waren es die Juden, Israel, das Volk, das Gott sich unter allen Völkern erwählt hatte. Im Neuen Testament ist es das neue Gottesvolk, ein Volk, das nicht mehr geographisch auf ein kleines Land im nahen Osten begrenzt ist, sondern die weltweite Gemeinde derer, die an Jesus glauben.
Mit seinem Volk ist Gott immer direkter verfahren. Hier hieß es nicht, warten bis zum großen Gerichtstag am Ende aller Zeiten sondern es war immer schon so, dass Gott bereits hier, im zeitlichen ein Feedback durch Gericht und Züchtigung gegeben hat.
Mir ist natürlich auch klar, dass das vielen nicht recht gefällt und mancher vielleicht sagen wird: „wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich mich gar nicht bekehrt.“ Die Frage nach Gottes Strafe und Zucht ist eine sehr umstrittene, es hat immer Theologen gegeben, die radikal der Ansicht waren, dass Gott gar nicht straft und andere, die sagten, Gott würde nichts lieber tun. Sicher ist, dass die Wahrheit mal wieder zwischen den Extremen liegt. Auf der einen Seite straft Gott nicht gerne, auf der anderen Seite ist aber an vielen biblischen Geschichten klar belegt, dass er es doch tut.
Gottes Liebe ist nicht nur eine stehenlassende Liebe, die uns so annimmt wie wir sind, sie ist auch eine erzieherische Liebe, die uns zu sehr liebt um uns so zu lassen. Einer der großen Unterschiede zwischen der Lehre Jesu und der Lehre der Propheten des Alten Testamentes war, dass Jesus uns Gott als Vater vorstellte.
Gerade in dieser Offenbarung kommt die erzieherische Liebe Gottes klar zum Vorschein.
Gott sieht unser Leben in Zeit und Ewigkeit vor sich und ist bereit darein zu investieren, dass wir geistlich erwachsen werden und bereits dieses Leben in Reife und Segen verbringen können. Überdies geht es ihm um die Ewigkeit, dass wir nicht mit leeren Händen im Himmel ankommen sondern gute Werke vorzuweisen haben, die Gott durch uns gewirkt hat.
Gottes Erziehung ähnelt dabei in vielem der menschlichen Erziehung und dem Prinzip von Grenzen und Strafe.

Hebräer 12
4 Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf wider die Sünde
5 und habt das Trostwort vergessen, womit ihr als Söhne angeredet werdet: «Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst!
6 Denn welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er geißelt einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt.»
7 Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
8 Seid ihr aber ohne Züchtigung, derer sie alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr ja unecht und keine Söhne!
9 Sodann hatten wir auch unsere leiblichen Väter zu Zuchtmeistern und scheuten sie; sollten wir jetzt nicht vielmehr dem Vater der Geister untertan sein und leben?
10 Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, nach ihrem Gutdünken; er aber zu unsrem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
11 Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; hernach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind.- nach der Schlachterübersetzung

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verantwortlich für den Inhalt: storch. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
 Bibelzitate nach der 1951er Schlachterübersetzung
 mehr von Storch im Internet: www.CarstenSchmelzer.de
 zu diesem Handout gibt es auch ein mp3 im Internet

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Eine sanfte Zunge ist ein Baum des Lebens, eine falsche aber bricht den Lebensmut. (Sprüche 15,4 nach der Zürcher)

Leben ist nicht nur die reine biologische Existenz eines Menschen. Es ist viel mehr eine Qualität dieser Existenz. Man kann Raum einnehmen ohne zu leben. Das wahre Leben beginnt innen und dringt von dort nach außen vor. So kann es sein, dass jemandes Leben schon längst erloschen ist, ohne dass man es äußerlich merkt.
Der vorliegende Spruch handelt von dieser inneren Qualität des Lebens. Eine sanfte Zunge, ein gutes Wort, kann diese Qualität anfachen, es kann uns glücklich machen und der Existenz Qualität und Tiefe geben.
Mit der falschen Zunge bricht man den Lebensmut. Interessant ist, dass es eine falsche Zunge ist, die das tut; nicht etwa eine ehrliche aber negative. Falschheit hat etwas mit Lüge zu tun. So ist alles, was den Lebensmut bricht und Menschen zerstört, letztlich eine Lüge. Aus Gottes Sicht ist jeder Mensch kostbar, er hat einen Wert und sein Leben soll gefördert werden. Was Lebensmut zerbricht ist Lüge.
Deswegen werden Menschen von Zerstörung geheilt wenn sie Gottes Wort empfangen. Sie blühen auf und werden wieder gesund. Das innere Leben beginnt aufzuquellen wenn jemand Jesus begegnet und der Lebensbaum beginnt wieder zu blühen.

[systematisch durch die Bibel]

Und wieder mal ein altes Handout, diesmal von 2006. Es geht um einen meiner Lieblingsverse: „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“ (Nehemia 8,10).

Die Freude am Herrn

Darum sprach er zu ihnen: Gehet hin, esset Fettes und trinket Süßes und sendet Teile davon auch denen, die nichts für sich zubereitet haben; denn dieser Tag ist unserm HERRN heilig; darum bekümmert euch nicht, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke! Nehemia 8,10

Nach der babylonischen Gefangenschaft gab es einiges zu tun: Jerusalem war zerstört und musste neu aufgebaut werden, ebenso der Tempel. Das ist das Thema zweier Bücher des Alten Testamentes: Esra und Nehemia. Beide Bücher handeln von den vielen Wundern, die Gott tut, um es den Israeliten zu ermöglichen, sowohl Stadt als auch Tempel wieder neu aufzubauen.
Schließlich, nach vielen Strapazen gelingt es. Die Stadtmauern sind fertig und die Stadt kann bezogen werden. Auch der Tempel ist wieder aufgebaut. Um auch die geistliche Seite wiederherzustellen, wird ein grosser Gottesdienst gefeiert und von den Priestern und Lehrern das ganze Gesetz des Mose vorgelesen. Da geschieht etwas Unvorhergesehenes: statt sich zu freuen, werden die Israeliten furchtbar traurig und fangen beim Lesen des Gesetzes an zu weinen. Das Weinen wird so laut, dass man nicht weiterlesen kann. Die Situation droht ausser Kontrolle zu geraten und die Leviten und Priester laufen umher und versuchen, das Volk zu beruhigen: Seid stille, denn der Tag ist heilig; bekümmert euch nicht! (8,11).

Übellaunige Heilige
Natürlich schliessen sich Heiligkeit und Traurigkeit nicht gegenseitig aus. Niemand, der heilig lebt, wird deshalb immer fröhlich sein. Aber es ist eben auch nicht so, dass Heiligkeit immer mit Ernst, Würde und schlechter Laune einhergehen muss. Heiligkeit und Freude sind zwei Sachen, die gut zusammenpassen.
Schade, dass Esra und seine Leute die Israeliten darauf überhaupt hinweisen mussten. Noch trauriger ist es allerdings, dass viele Christen heute, fast 2500 Jahre später, das immer noch nicht wissen. Lachen und tanzen im Gottesdienst, verrückte Sachen machen und einfach Spass am Leben und mit Jesus haben ist vielen suspekt.
Oft entsteht der Eindruck, dass Gefühle und Glaube nicht zusammenpassen und die Freude am Herrn reine Theorie ist, die sich keinesfalls praktisch und äusserlich zeigen darf. Das ist schade. Ich finde es richtiggehend scheisse, wenn Heilige immer an ihrer üblen Laune erkannt werden können. Die Freude am Herrn darf und soll sich auch äusserlich zeigen, auch wenn es dann manchmal zu fast peinlichen Szenen kommen kann.
König David war kein übellauniger Heiliger. Er freute sich so sehr darüber, dass die Bundeslade und damit Gott selbst nach Israel zurückkehrte, dass er in Unterwäsche wild vor ihr her tanzte (1.Chronik 15). Das war vielen peinlich, selbst seine Frau verachtete ihn dafür. Aber ist es nicht besser, sich mal vor lauter Freude daneben zu benehmen, als immer missmutig zu sein?
Vielleicht wirkt das Christentum heutzutage deshalb so unattraktiv, weil wir Christen missmutig und schlecht gelaunt versuchen, den Menschen um uns herum zu erzählen, dass Christsein lauter Freude ist? Mag sein, dass sogar der böse Nietzsche recht hatte, als er sagte: „Erlöster müssten sie mir aussehen, dass ich an ihren Erlöser glauben lernte.“*

Petrus und die Freude am Herrn
Eine Geschichte im Neuen Testament beeindruckt mich besonders, sie steht in Johannes 21. Petrus und ein paar andere Jünger sind fischen. Jesus ist gekreuzigt worden und auferstanden und auch schon einigen Jüngern erschienen. Es gibt wenig zu tun ausser abzuwarten, was als nächstes geschieht, und natürlich muss man arbeiten, um zu leben. So erklärt es sich, dass die Jünger auf dem See fahren, als Jesus sie findet.

Es ist eine schlechte Nacht. Harte Arbeit und kein einziger Fisch. Netze und Bäuche sind leer, als Jesus am nächsten Morgen am Ufer steht und einen guten Rat gibt: „Werfet das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus“ Petrus hatte sich durch die Ereignisse verändert. Obwohl er Jesus nicht erkennt, folgt er doch dem – eigentlich völlig unsinnigen – Rat des Fremden, wirft das Netz auf der anderen Seite des Bootes aus und – fängt mehr Fische, als sie einholen können.
Plötzlich geht Johannes, der auch im Boot ist, ein Licht auf. „Es ist der Herr!“, ruft er Petrus zu.
Da gibt es für Petrus kein Halten mehr. Die Freude über den auferstandenen Herrn überwältigt ihn. Obwohl das Boot bereits nahe am Ufer ist, wirft er sich schnell seine Klamotten über, springt und Wasser und schwimmt, so schnell es eben geht, zu Jesus. Plitschnass liegt er in den Armen seines Herrn – das ist Freude an Gott!

Drei Dinge, die die Freude am Herrn tut

1. Sie überwindet Angst und Scham

Schrauben wir die Zeit ein paar Tage zurück. Beim ihrem letzten gemeinsamen Abendessen hatte Jesus Petrus vorausgesagt, dass er in verleugnen würde (Johannes 13,36-38). Kurz darauf ist genau das passiert. Dreimal in einer Nacht sagte Petrus, dass er Jesus nicht kennt. Einmal schwor er es sogar. Wie muss das sein, einen Freund in einer Notsituation aus Angst zu verleugnen? Drei Jahre mit Jesus unterwegs gewesen zu sein und nachher zu behaupten: „Ich kenne ihn nicht, habe ihn nie gesehen?“ Für Petrus war es eine persönliche Katastrophe. Obwohl er sicherlich ein harter Mann war, der nicht nah am Wasser gebaut hatte, weinte er bitterlich, als er sah, dass sich die Prophezeiung Jesu erfüllt hatte.
Ich glaube, an Petrus´ Stelle hätte ich Angst gehabt, Jesus nach diesem Verrat unter die Augen zu treten. Wahrscheinlich hätte ich Johannes vorgeschickt: „Frag Jesus doch mal, ob er mich noch leiden kann. Ob er mir verzeihen kann!“ Aber die Freude, die Petrus hatte, als er Jesus wiedersah, war grösser als alle Angst und alle Scham. Er konnte nicht einmal warten, bis das Boot wieder angelegt hatte, und rannte Jesus entgegen so schnell er konnte.
Wie schade, wenn manchmal die Angst vor Gott und die Scham wegen Sünde und Versagen grösser ist als die Freude.

2. Sie überwindet Distanz und Schwierigkeiten

Der Weg zum Himmel ist nicht immer ein leichter. Es warten viele Schwierigkeiten und Entmutigungen. Wie wichtig ist es, auf diesem Weg einen guten Motor zu haben, der uns immer weiter treibt. Die Freude am Herrn ist so ein Motor. Vorfreude hilft einem Menschen, so manches an Schwierigkeiten zu überwinden.
Im Alten Testament findet sich eine Liebesgeschichte, die das schön illustriert. Sie steht im 1.Mose 29-30. Ein junger Mann mit Namen Jakob verliebt sich in Rahel, die wunderschöne Tochter eines Schafhirten. Er geht den üblichen Weg und hält bei dem listigen Hirten um Rahels Hand an. Ihr Vater Laban ist einverstanden. Aber eine Bedingung gibt es zu erfüllen: sieben lange, harte Jahre muss Jakob Laban dienen, bevor er Rahel zur Frau haben darf. Jakob ist einverstanden, und weil er Rahel so sehr liebt, kommen ihm die sieben Jahre vor wie einzelne Tage.
Das macht die Vorfreude. Kein Weg ist zu hart oder zu steil mit dem Bild Jesu und des Himmels im Herzen.
Der Weg, den Petrus zu Jesus schwamm, ging durchs Wasser, und ich könnte mir vorstellen, dass Petrus seit der Episode in Matthäus 14 ein gespaltenes Verhältnis zum nassen Element hatte. Aber seine Freude war so gross, dass er gar nicht an Schwierigkeiten und schlechte Erfahrungen denken konnte.
Vielfach wird der Weg des Glaubens hart und steinig, weil die Freude auf den Herrn fehlt.

3. Sie überwindet Werke und lebt aus Glauben

Seit der Vertreibung aus dem Paradies ist ein grosser Teil des Lebens Mühe und Arbeit. Es kommt häufig auf Leistung an, und oft werden Menschen danach bewertet, was sie zustande bringen. Das macht leider auch vor uns Christen nicht halt: manchmal wird dieses fiese Bild auch auf Gott übertragen und wir versuchen, ihn durch gute Werke zu beeindrucken.
Nun sind gute Werke an sich natürlich nichts Schlechtes. Gott selber hat gute Werke für uns vorbereitet, die wir tun können (Epheser 2,10). Schlimm ist es nur, wenn wir anfangen, uns über Erfolg und Misserfolg zu definieren und zu glauben, dass Gott uns nur dann richtig lieb hat, wenn wir möglichst viele gute Werke tun.
Die Freude am Herrn lässt diese Angst und die damit verbundenen Werke zurück. Petrus hatte gerade ein übernatürliches Werk vollbracht und kümmerte sich gar nicht mehr um die Fische. Sollen doch die anderen die Netze einholen, Jesus ist da!
Wenn Jesus einmal wiederkommt und wir ihm begegnen, werden wir alle unsere guten Werke und die ganzen Ruhmestaten, um die wir uns im Moment noch drehen, vergessen und ihm entgegenlaufen. Aber eigentlich wäre es doch viel schöner, die vollen Netze auch hier schon mal im Wasser zu lassen und einfach nur aus reiner Freude was mit Jesus zu machen, oder?

Wie sie kommt
Freude kann man nicht erzwingen – leider. Ich glaube, es gibt zwei Möglichkeiten, Freude zu bekommen:

1. Spontan

Manchmal freut man sich und weiss nicht warum. Man steht froh auf und sieht alles positiv. Oder man ist mit anderen zusammen, die sich freuen, und der Funke springt einfach über. Spontane Freude kann man nicht produzieren, aber man kann ihre Häufigkeit steigern durch eine positive Lebenseinstellung. Schwarzseher erleben seltener spontane Freude als Frohnaturen. Das ist eigentlich kein grosses Geheimnis.

2. Durch Kenntnis

Freude kann aber auch davon kommen, dass man etwas kennt und weiss, dass es gut ist und Spass macht. Ich freue mich immer auf einen Besuch im Steakhaus. Einfach, weil ich gerne Steaks esse und noch nie enttäuscht aus einem Steakhaus wieder rausgegangen bin.
Hier siedele ich die Freude am Herrn an. Ich freue mich auf Gott, weil ich ihn kenne und gut finde. Die Freude am Herrn und auf den Herrn wird immer grösser, je besser ich ihn kenne. So ist wachsende Freude mit einer wachsenden Gotteskenntnis verbunden.

Also kann man doch ein paar Dinge machen, um die Freude zu stärken:

  • Man kann inspirierende Gottesdienste besuchen, in denen Christen sind, die sich an Jesus freuen – mag sein, dass der Funke überspringt.
  • Man kann beten, dass Gott sich einem immer mehr offenbart
  • Man kann Bibel lesen. Es macht gerade Theologen und Forschertypen grosse Freude, Gott in seinem Wort zu begegnen.
  • Man kann Freudentöter aus dem Weg räumen, aber das ist eine andere Predigt und soll ein andermal gehalten werden.

Impressum etc.
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Verantwortlich für den Inhalt: Storch. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

* Frei nach Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra.

Jesus Freaks Remscheid – your local underground church

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Die Augen des HERRN sind überall, sie wachen über Böse und Gute. (Sprüche 15,3 nach der Zürcher)

Gott ist allwissend und allgegenwärtig – es gibt keinen Ort, an dem er nicht schon war und ihm entgeht nichts. Es ist eine Beruhigung das zu wissen: Nichts, was wir oder ein anderer tun bleibt vor ihm verborgen. Gott wacht über alle.

[systematisch durch die Bibel]

Hier kommt mal wieder ein altes Handout. Schon interessant, das Thema bewegt mich noch immer sehr, aber ich meine, damit etwas weiter gekommen zu sein. Das Original ist von 2002. Hier kann man das Handout herunterladen.
Botschafter Gottes sein- 3 Schritte zur Vollmacht
Und es begab sich, als Jesus diese Rede beendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Lehre. Denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. Matthäus 7,28-29 nach der Schlachterübersetzung

Was ist Vollmacht?

Der grosse Unterschied zwischen Jesus und den Schriftgelehrten seiner Zeit war, dass er in der Vollmacht Gottes redete.
Eine Vollmacht oder Bevollmächtigung ist eine Befähigung, etwas zu tun. Es ist eine verliehene Autorität, in der man handelt. Auch die Schriftgelehrten hatten eine Autorität, in der sie redeten und lehrten. Bei ihnen war es die Autorität ihres Wissens. Sie hatten die Heiligen Schriften studiert und kannten wohl auch weite Teile auswendig. Jeden einzelnen Buchstaben des Gesetzes konnten sie auslegen, und dennoch war ihre Lehre eine langweilige tote, die niemanden vom Stuhl riss und auch keine Kraft hatte, das Leben eines Menschen zu verändern.
An vielen Stellen weist Jesus die Schriftgelehrten hart zurecht und sagt ihnen, dass all ihr Lehren zu einer religiösen Sache verkommen ist, der kein göttlicher Funke mehr innewohnt.
Jesus bezog seine Vollmacht direkt aus Gott, er sprach als einer, dem Gott Autorität über die Werke des Teufels verliehen hat und der einen Auftrag Gottes zu erfüllen hat:
«Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu predigen und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen; zu predigen das angenehme Jahr des Herrn (die Vergebung – Anm. Storch).» Lukas 4,18-19 nach der Schlachterübersetzung
Jesu Worte waren die eines Abgesandten, eines Botschafters Gottes, der sich seiner Autorität und seines Auftrages bewusst war.
Die Schriftgelehrten redeten zwar auch über Gott, aber durch Jesus sprach Gott selbst.

Die Situation der Kirche

Heute sieht es so aus, als ob sich in den letzten 2000 Jahren seit Jesu auftreten nicht allzuviel geändert hätte.
Die heutigen Geistlichen stützen sich immer noch mehr auf eine menschliche Autorität, die sich aus einer fundierten biblischen Ausbildung und der Ordination durch eine Kirche ableitet, als auf die Autorität Gottes.
Wie vor 2000 haben ihre Worte herzlich wenig Kraft und verändern keine Menschen.
Doch Gottes Reich kommt nicht in Worten sondern in Kraft! (1.Korinther 4,20). Niemand wird durch Wissen und Überredung für Gott gewonnen, sondern Gott selber ist es der Menschen zu sich ruft, wenn das Wort Gottes in der Kraft Gottes verkündigt wird.
Das ist das Herzstück von Römer 10,17: Der Glaube kommt aus der Predigt, aber nur da, wo Gott selbst das Worte durch die begleitenden Zeichen bekräftigt (Markus 16,20).
Auf das Bekenntnis des Petrus: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! (Matthäus 16,16) antwortet Jesus: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel! (Vers 17)
Möchte Gott geben, dass eine Umkehr seines Volkes stattfindet. Weg von einer Autorität, die nur auf theologischem Wissen und menschlicher Ernennung basiert und wieder hin zu einer Bevollmächtigung allein durch die Kraft Gottes!

Drei Schritte zur Vollmacht:

Wenn Du Christ bist,hast Du die Möglichkeit die Menschen Deiner Zeit genauso zu verwundern wie Jesus. Auch Du kannst in der Vollmacht Gottes reden, predigen, leben oder alles andere tun, was Gott von Dir möchte. Eigentlich sind es nur drei Dinge, die nötig sind:

1.Die Vollmacht empfangen

Da rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister, sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. Matthäus 10,1 nach der Schlachterübersetzung
Die Vollmacht, übernatürlich in der Kraft Gottes zu wirken, wird direkt von Gott gegeben. Jesus macht in Matthäus 28 klar, dass ihm alle Gewalt (Vollmacht) im Himmel und auf Erden gegeben ist und er sagt den Jüngern zu, bei ihnen zu sein bis ans Ende der Zeit. Der Jesus also, dem alle Vollmacht gegeben ist, will bei seinen Jüngern sein in allem, was sie für ihn tun.
Gott hat nie jemanden ausgesandt, ohne ihn zugleich auch zu befähigen!
Apostelgeschichte 1,8 sagt: Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt.
Jeder geisterfüllte Christ ist ein Bote Gottes, der die gleiche Vollmacht hat wie Jesus selbst.

2.Gott glauben

Jesus sagt: Wer an mich glaubt (wie die Schrift sagt), aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Johannes 7,38 nach der Schlachterübersetzung
Ströme lebendigen Wassers meint den Heiligen Geist, der von jedem fliessen will und soll, der an Jesus glaubt.
Viele haben Probleme zu glauben, dass Gott gerade durch sie wirken will. Dennoch ist es so. Der Glaube an eine auserwählte Priesterkaste, durch die allein Gott wirken kann, ist dem Neuen Testament fremd. Jeder Gläubige darf die Wunder Gottes sehen und ist ein Botschafter Christi, der in der Vollmacht Gottes auftreten kann:
So wir sind Botschafter an Christi Statt, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott! (2.Korinther 5,20)
Wenn ein Christ etwas von Gott weitergibt, dann als Botschafter Gottes, an der Stelle von Jesus Christus selbst. Das Problem ist für viele Christen nur zu glauben, dass sie tatsächlich an Jesu Stelle hier auf der Erde sind und die gleichen Dinge tun können und sollen, die er selber tat.
Aber wenn die Bibel so hoch von Dir denkt, solltest Du das auch tun. Glaub Gott, dass Du sein Botschafter bist und trau ihm zu, dass er sich da schon den richtigen für ausgesucht hat!

3.Leben und reden in dieser Autorität

Bitte Gott, Dir immer mehr zu offenbaren, was Deine Rechte und Vollmachten als Gesandter Gottes sind und probier diese Dinge aus.
Du hast zum Beispiel das Recht
– Menschen zu sagen, wie man Frieden mit Gott bekommt (2.Korinther 5,20)
– Menschen zu befreien, die in der Gewalt des Teufels sind (Markus 16,17)
– gläubig gewordene Menschen zu taufen (Apostelgeschichte 8,37-38)
Viele Dinge mehr wirst Du in der Bibel entdecken, wenn Du darin forschst.

Lieber Schriftgelehrter:

Wenn Du dieses Papier gelesen hast, will ich Dir noch sagen, dass Gott Dich liebt. Du bist kein schlechter Christ, und Gott sieht Deine Mühe um sein Reich. Er hat Dich gesehen, wie Du Dich um Wissen über sein Wort bemüht hast, wie Du gearbeitet und studiert hast, um ihm besser dienen zu können.

Es ist nichts falsch an einer guten theologischen Ausbildung, und es ist auch nichts falsch daran, in einer Kirche ordiniert zu sein. Falsch ist es nur, daraus seine Autorität zu ziehen. Autorität gibt allein er Heilige Geist, nur er kann Wunder tun und Menschen zu Gott bekehren.
Lass ihn doch bitte in Dein Leben. Bitte ihn, Dich zu erfüllen und Dir die beste Vollmacht zu geben, die es gibt.

Markus 16,15-20

Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden die, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden,
Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. Der Herr nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.
Sie aber gingen aus und predigten allenthalben; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen.

Die Zunge der Weisen fördert das Wissen, aus dem Mund der Dummen aber sprudelt Torheit. (Sprüche 15,2 nach der Zürcher)

Die Aussage legt sich von selbst aus. Es war schon oft die Rede davon, dass ein Weiser andere zur Weisheit erziehen kann; seine Worte lehren jeden, der ihnen zuhört, den Weg der Weisheit. Was wird umgekehrt ein dummer Mensch lehren können? Alles, was er weiß ist Torheit und diese sprudelt notwendigerweise auch von seinen Lippen.
Umso wichtiger ist es, mit Weisen zusammen zu sein, sie bauen um sich herum ein Klima, eine Kultur der Weisheit auf, von der andere profitieren werden. Weisheit färbt ab.

[s.a. Sprüche 15,7]

[systematisch durch die Bibel]

Especially for our english-speaking friends, here is a new translation: screaming! The original post was published in 2009 and the translation was done by Sandra. Thank you! If you are interested in doing a translation, please drop me a line.

Eine sanfte Antwort beschwichtigt die Erregung, aber ein kränkendes Wort steigert den Zorn. (Sprüche 15,1 nach der Zürcher)

Solche Weisheiten lernt man in jedem Kommunikationsseminar. Man kann mit seinen Antworten deeskalieren oder einem Konflikt Vorschub leisten. Meistens entscheidet über die Art der Antwort wie gut man sich im Griff hat. Vielfach ist es so, dass man im Grunde des Herzens gar nicht beschwichtigen will, sondern dass man tatsächlich verletzen will.
Über die Motivation aus der heraus man etwas sagt oder tut schweigen sich die Sprüche hier allerdings aus. Hier geht es nur um das Prinzip an sich. Es kann schon helfen, dieses Prinzip zu verstehen um aus ungesunden Kommunikationsmustern auszubrechen.

[systematisch durch die Bibel]

Man liest ja immer wieder in gewissen Hochglanzmagazinen, dass Wissenschaftler endlich die Hirnregion gefunden haben, die für Glauben verantwortlich ist. Als ich eigentlich auf der Suche nach etwas ganz anderem war, bin ich über folgende Zeilen von Brian Burrell gestolpert, die in diesem Zusammenhang interessant sein könnten:

Professor William R. Uttal von der Arizona State University, ein anderer Kritiker der bildgebenden Verfahren zur Darstellung des Gehirns, hält die Suche nach höheren kognitiven Prozessen für eine Art Taschenspielertrick. Wenn es um Gehirnfunktionen gehe, sagt Uttal, „lässt sich alles finden, was man benennen kann“. Damit meint er, dass wenig dazu gehört, eine gegebene geistige Fähigkeit irgendwo im Gehirn zu lokalisieren. Er nennt dies (und sein Buch) The New Phrenohgy. Das geht so: Zuerst benenne man eine geistige Fähigkeit, irgendeine beliebige Fähigkeit – die Frömmigkeit zum Beispiel ist augenblicklich sehr beliebt (…). Nun lasse man sich ein Experiment einfallen, in dem man diese geistige Fähigkeit bei seinen Testpersonen aktiviere: Man lasse sie also beten oder meditieren. Dann scanne man ihre Gehirne mit einer Methode seiner Wahl – etwa einem PET-Scan. Es wird immer einen Aktivitätsgipfel geben. (Das folgt aus dem Extremwertsatz der Infinitesimalrechnung.) Bei entsprechender Bedienung des Geräts und geeigneter Wahl der Farben wird ein Teil des Gehirns immer heller leuchten als die anderen. Damit die Frömmigkeit lokalisiert. Man sorge nur dafür, dass die Stichprobe klein genug ist, auf, sagen wir, zehn bis zwölf Versuchspersonen beschränkt bleibt, und die Chancen stehen sehr gut, dass man mit ein bisschen Manipulation der Einstellhebel eine hinreichende Überschneidung der lokalisierten Zonen erhalt, um mit einem Konfidenzniveau von fünfundneunzig Prozent behaupten zu können, es gebe ein „Gott-Areal“ im Gehirn, ein phrenologisches Frömmigkeitsmodul.1

Nachher schreibt er dann noch darüber wie gut sich so etwas in Hochglanzmagazinen macht 🙂

  1. Burrell, Brian (2005): Im Museum der Gehirne. Die Suche nach Geist in den Köpfen berühmter Menschen. Unter Mitarbeit von Hainer (Übersetzung) Kobe. Hamburg: Hoffmann und Campe., Seiten 320–321 []

Ein verständiger Diener findet das Wohlgefallen des Königs, sein Zorn aber trifft den, der schändlich handelt. (Sprüche 14,35 nach der Zürcher)

Verständig bedeutet, die Dinge die man tut mit Verstand anzugehen, etwas davon zu verstehen. Es liegt auf der Hand, dass Verständigkeit eine Eigenschaft ist, die jeder König, Dienstherr oder Chef zu schätzen wissen wird. Es ist immer gut, kluge und umsichtige Angestellte oder Mitarbeiter zu haben. Umgekehrt setzt man sich dem Zorn des Königs aus wenn man schändlich handelt, also z.B. das Vertrauen missbraucht, dass in einen gesetzt wird.
Bei Königen und Dienern fragt man sich, was man selbst daraus lernen kann. Wir leben nicht in einer Monarchie und es gibt keine richtigen Diener mehr. Man kann diese Weisheit allerdings nahtlos auf das Verhältnis zwischen Chefs und Angestellten übertragen. Auch hier gilt, dass ehrliches kompetentes Arbeiten Anerkennung findet und das Gegenteil nicht. Dieser Spruch hat also ganz allgemein mit Arbeitsethik zu tun – es ist eine gute Einstellung, das Beste zu geben in dem Beruf in dem man arbeitet und Dinge nicht halbherzig oder schändlich zu tun.

[systematisch durch die Bibel]

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