14. Januar 2007 in vermischtes 3

Blogtipp

Meine liebe Frau hat jetzt auch einen Blog: www.alex.jesusfreak.de. Super, so bekomme ich besser mit, was sie beschäftigt. Die eheliche Kommunikation hat sich ja schon erheblich verändert: früher waren es Zettel am Kühlschrank, heute E-Mail und Blogs. *sigh* Das moderne Zeitalter.

Heute ist der 01.01.2007 (ich schreibe das weil ich nicht weiss, wann ich diesen Beitrag veröffentlichen werde). Ich bin um 8:00 aufgestanden um zu beten und Gott zu begegnen, so früh war ich wohl noch nie an einem Jahresersten auf…. Nach der ersten Gebetszeit habe ich angefangen den Römerbrief zu lesen und bin an diesen Versen hängengeblieben:

Und da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, so daß sie tun, was sich nicht gehört: 29 Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, sie verleumden 30 und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern, 31 sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen. 32 Sie erkennen, daß Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es nicht nur selber, sondern stimmen bereitwillig auch denen zu, die so handeln. (Römer 1,28-32)

Der Römerbrief legt ja ganz allgemein ein gutes Fundament, gerade auch was Sünde angeht. Hier schreibt Paulus über den „Urgrund“ der Sünde, den Ort an dem man kommt wenn man der Sünde bis zu ihrem absoluten Anfang folgt. Dort werden wir den Wunsch nach Unabhängigkeit finden, nach Unabhängigkeit von Gott. Das war es, was Adam und Eva aus der Intimität mit dem Schöpfer riess. Alles folgt letztlich daheraus, dass man nicht Gott anerkennt als den Herrn der er wirklich ist und das Opfer Christi nicht in seiner Breite, Höhe und Tiefe versteht.
Würden wir das tun, würde Gotteserkenntnis unser Leben bedecken wie Wasser die Meere, wäre sicher alles anders. Niemand wird mehr sündigen der Gott erkannt hat und dessen Herz begriffen hat, dass wir tatsächlich der Sünde gestorben sind!
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Jude ist nicht, wer es nach außen hin ist, und Beschneidung ist nicht, was sichtbar am Fleisch geschieht, sondern Jude ist, wer es im Verborgenen ist, und Beschneidung ist, was am Herzen durch den Geist, nicht durch den Buchstaben geschieht. Der Ruhm eines solchen Juden kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. (Römer 2,28-29 nach der Einheitsübersetzung)
Um ehrlich zu sein ist es für mich nicht so entscheidend oder interessant zu wissen, wer ein Jude ist. Ich will ja keiner sein. Ich glaube aber, dass das, was Paulus hier über Juden schreibt genauso anwendbar ist für jeden Christen.
Entscheidend ist offenbar nicht das, was wir nach aussen hin darstellen. Jeder kann „christlich“ aussehen oder fromm erscheinen. Viele tun das ohne es wirklich zu sein. Das was wir sind, unsere Substanz, zeigt sich nicht wenn andere ein Auge auf uns haben sondern in dem was wir tun wenn wir allein zu hause sind.
Unser wirklicher Charakter zeigt sich im Verborgenen. Was betest Du wenn niemand zuhört? Was tust Du wenn niemand zusieht? Wie glaubst Du wenn es niemand mitbekommt? Charakter wird im Verborgenen gebaut.
Für Gott ist unsewr Charakter offenbar sehr wichtig. Tatsächlich macht er sein ganzes Reich mindestens teilweise von unserer Veränderung abhängig. Er kann nicht wie er will weil nicht wollen wie er will. Das ist eine harte aber tiefe Wahrheit. Wenn Gottes Reich durch Menschen gebaut wird ist es entscheidend, dass der Charakter dieser Menschen gebaut wird. Gottes Reich beginnt bei uns selbst, im Verborgenen!
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Ich habe eben Tim Linders Hermann Zaiss-Biographie gelesen. Ich glaube, dass ich diesen grossen Erweckungsprediger schon irgendwann mal in meinem Blog gewürdigt habe. Laut Linder gab es einigen Grund zur Klage über Zaiss, was wohl zu einem erheblichen Teil daran gelegen hat, dass er die etablierten Kirchen in Erklärungsnotstand brachte. Während andere Gotteshäuser leerstanden überfüllte die ecclesia locations die für über 1.000 Menschen Platz boten. Während andere Gottesdienste uninteressant wirkten standen in den ecclesias Leute aus Rollstühlen auf und konnten Blinde wieder sehen.
Linder fasst die Kritik so zusammen:

(Seine) zum Teil freie Auslegung war aber der kleinere Grund für die zunehmende Disharmonie zwischen Hermann Zaiss und den anderen Gemeinden und vor allem der Landeskirche.
Der weitaus gewichtigere Grund war seine äusserst scharfe Kritik. Zum einen sprach er offen gegen festgefahrene Traditionen, die nicht mehr durch eine lebendige Beziehung uu Jesus und durch die Bibel, sondern durch Dogmen bestimmt waren. So lehnte er die Tauflehre der Landeskirche (Getaufte=Christ) radikal ab und kreidete auch die gesetzliche Verknöcherung der Darbysten, der so genannten „Alten Versammlung“ ab. Zum anderen wetterte er entschieden gegen die so genannte wissenschaftliche Bibelkritik, ausgelöst durch R.Bultmann.

Wenn er es nicht schon wäre würde ich sagen: „der Mann scheint mir sympathisch!“ Er legte die Bibel lebensnah aus (wann dann ja immer gerne als “ zu frei“ verstanden wird(, er war gegen tote Formen, Tauferrettungsirrlehre und Bibelkritik; dafür aber für eine lebendige Gottesbeziehung. Welch eine Gnade Gottes, solche Kritik zu bekommen! Wow! Ich bin beeindruckt.

Brüder, ich bilde mir nicht ein, daß ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt. (Philipper 3,13-14)

Das ist vermutlich eines der berühmtesten Pauluszitate überhaupt. So berühmt, dass die Stelle aufgehört haben wird zu den meisten zu sprechen. Das ist eine der grössten Gefahren wenn man viel Bibel liest und in Gottes Wort zuhause ist: dass man denkt, dass man alles kennt und weisst und Offenheit gegenüber Gottes Reden einbüsst.
Paulus spricht hier von einem Lebensstil, der uns herausfordern dürfte. Einem Lebensstil der so sehr auf Wachstum hin zu Christus ausgerichtet ist, dass man darüber alles andere vergisst. Es ist möglich, so sehr von dem einen Ziel in Anspruch genommen zu sein, dass es nicht mehr möglich ist zurückzublicken und sich über verpasste Gelegenheiten zu ärgern oder vergangene Siege zu feiern.
Die Bibel ist eindeutig in ihrer Präferenz für den heutigen Tag. Heute ist die Gelegenheit etwas mit Gott zu erleben und unseren Herrn näher kennenzulernen. Heute ist die Gelegenheit zu wachsen. Christen, die im gestern und morgen leben geben Verantwortung ab und leben so im schlimmsten Sinne des Wortes als Verantwortungslose. Sie verschieben göttliche Gelegenheiten in Zeiten hinein für die sie keine Verantwortung (mehr) haben. Entweder sie trauern dem gestern nach oder sie hoffen (gegen alle Vernunft!), dass morgen alles besser wird.
So war Paulus nicht. Er lebte heute und zog die Motivation in der Nachfolge aus dem Wissen, dass er noch nicht angekommen ist. Das Beste kommt noch, es gab immer noch Horizonte mit Jesus zu gewinnen. Das ist die grösste Motivation für jeden, der ernsthaft Gott sucht und hinter ihm her ist: zu wissen, dass noch etwas kommt.

Halleluja!

Neulich sass ich am Schreibtisch und schrieb am irgendetwas als auf einmal ein starkes Gefühl von Gottes Gegenwart im Raum war. Ich hatte sehr deutlich das Gefühl, dass Jesus etwas sagen wollte. Also habe ich sofort den Stift beiseite gelegt und Gott gefragt, was er sagen will. Es ist so wichtig, alles stehen und liegen zu lassen wenn Gott bereit ist etwas zu tun. Oft verschieben wir es auf später, gerade wenn er uns nachts weckt oder sich zu einer anderen Unzeit zeigt. Damit sollten wir unbedingt aufhören und statt dessen immer bereit sein zu sagen: „rede, denn dein Diener hört.“ (1.Samuel 3,10).
Diesmal war es anders als sonst, denn Gott sagte nichts. Das Gefühl war aber immer noch da und so ging ich eine Weile betend in meinem Arbeitszimmer auf und ab als auf einmal das Telefon klingelte. Debora rief an und wollte über mir prophezeien. Schöne Sache das und nichts, was mir jeden Tag passiert; weder, dass jemand am Telefon für mich betet, noch dass Gott mich vorher darauf vorbereitet.
Die Vorbereitung war nötig, denn ein Teil der Prophetie hätte mich zumindest sehr gewundert wenn ich nicht gewusst hätte, dass Gott spricht: „such Dir Fürbitter“. Ich bin nun schon eine ganze Weile im geistlichen Dienst, hatte aber noch nie Fürbitter und hielt das auch nicht für nötig. Eigentlich dachte ich immer, dass man so was nicht so nötig braucht wenn man Gottes Weg geht. Es gibt aber sicher auch Phasen, in denen alles anders läuft als sonst und in denen es gut sein kann, dass man Leute braucht, die regelmässig beten. 2007 wird wohl so eine Phase für mich werden.

Gott hat bereits deutlich zu mir gesprochen, dass 2007 einiges an Samen aufgehen wird, den ich seit Jahren eingesät habe. Nachdem 2006 schon ein recht hartes Jahr war, bin ich sicher dass 2007 ein Erntejahr wird. Bereits jetzt zeigt sich einiges davon und das ist ganz schön aufregend!
Jedenfalls schätze ich das Geschenk der Prophetie sehr hoch ein und will deshalb alle Kanäle nutzen die mir zur Verfügung stehen um Leute zu suchen, die sich vorstellen können dieses Jahr für mich zu beten. Die Anliegen würde ich Dir per email schicken da ich keine Freiheit habe, sie hier zu veröffentlichen. Falls Du Interesse hast, melde Dich bitte bei mir unter: storch[at]kultshockk[punkt]de.

Vielen Dank und Gottes Segen!

Hebräer 11,1 verfolgt mich irgendwie. Das ganze Thema „Glauben“ ist ja im Neuen Testament ein Riesending und Hebräer 11,1 ist da eine Art Zusammenfassung. Der Vers ist so wichtig, dass jeder Christ ihn auswendig können sollte, deshalb zitiere ich ihn hier nicht noch einmal sondern erwähne ihn nur.
Heute (wann immer das war….) habe ich auf bassic.ch ein Interview mit Markus Setzer gelesen in dem er, wie das ja sein muss, auch über das Üben und songwriten filosofiert (neue reschtschreibung suckt so was von…). Da schreibt er etwas, was mir als Illustration für diese Bibelstelle dienen muss:

…Dann habe ich also diesen Groove und habe meistens sofort im Kopf, wie es komplett klingen soll. Also Harmonien, Rhythmus, Sounds, Songstruktur. Und dann habe ich ein Problem, aber auch gleichzeitig eine Herausforderung. Wie bekomme ich diese Struktur, die ja normalerweise unter den Band-Mitgleidern aufgeteilt wird, mit nur einem Bass hin? So entstehen dann diese vermeintlich komplizierten Sachen, die ich auf meinem Bass spiele und echt lange üben muss, bis es richtig gut klingt. Meine Technik und das was ich auf dem Bass mache, ist sozusagen nur Mittel zum Zweck, um den Song so klingen zu lassen, wie ich es im Kopf habe.

Genau! So funktioniert Glaube: wir sehen etwas das in der unsichtbaren Welt längst Realität ist und ziehen es im Glauben in diese Welt hinüber. Wir sehen etwas und fragen uns: „wie komme ich dahin, dass das in meinem Leben durchbricht?“ Oder wie ein Autor mal schrieb: „die Frage ist nicht, ob Gott Dich heilen will, die Frage ist, wie Du diese Heilung bekommst!“.
Glaube und Kunst passen schon sehr gut zusammen. Nicht nur, weil das Leben mit Gott ein Kunstwerk ist sondern auch, weil beides Unsichtbares anfassbar macht.

Das Buch Habakuk enthält eine wichtige Aufforderung an alle, die das prophetische Reden Gottes ernst nehmen:

Der Herr gab mir Antwort und sagte: Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, damit man es mühelos lesen kann. (Habakkuk 2,2)

Wenn wir nicht aufschreiben was Gott zu uns sagt, dann gerät es ganz schnell wieder in Vergessenheit, gerade wenn mal etwas mehr Zeit zwischen dem Eindruck und seiner Erfüllung vergeht. Der Teufel kommt und raubt ein Wort, das wir nicht festhalten. Auf diese Weise ist schon viel Ermutigendes und Richtungsweisendes von Jesus verloren gegangen. Sehr zum Schaden seines Volkes!
Deshalb schreibe ich Dinge auf die mir Gott sagt. Sein Rhema sollte mir nicht weniger wichtig sein als sein Logos. Mein Glaube erbaut sich an beidem. Heute ist mir in diesem Zusammenhang noch eine andere Bibelstelle wichtig geworden. Ich war etwas schluderig geworden und hatte einen Eintrag nicht beendet weil ich keine rechte Lust mehr hatte. Als ich mich ein paar Tage später wieder dran setzte um zuende zu schreiben war das Wort „kalt“ und ich konnte mich an einige Details nicht mehr erinnern obwohl es richtig heftig eingeschlagen hatte, als Gott es mir sagte.
Dann dachte ich an Johannes 14,26:

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Es ist eine Aufgabe des Heiligen Geistes uns das Reden Jesu (zur rechten Zeit) wieder ins Gedächtnis zu rufen. Puhh! Glück gehabt! Wenn das mit dem Wort des Christus (Römer 10,17) aus der Bibel funktioniert, dann doch sicherlich auch mit dem göttlichen Rhema in der Prophetie. Es hat funktioniert und Gottes Geist hat mir alles wieder ins Gedächtnis gerufen.

Ich schreibe das nicht um zu einem Schlendrian in Bezug auf Gottes Reden aufzurufen. Auf keinen Fall, Gottes Aussprüche sollten uns heilig sein und wir sollten sie hüten wie einen Schatz. Ich schreibe das, weil einige meiner Leser Gottes Reden vergessen haben. Gott hat Dir etwas gesagt, Du hast es nicht getan und Dir auch nicht gemerkt; der Same des Reiches ist wieder aus Deinem Leben gestohlen worden.
Wenn der Heilige Geist gerade eine Saite in Dir zum klingen bringt, dann bitte ihn doch einfach darum, das Reden wieder in Dir nach oben zu holen. Er wird es tun und die Vision neu in Dir entzünden. Bitte geh aber diesmal sorgsamer damit um!

5. Januar 2007 in theologie und gemeinde 11

pro Leid?

Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16,33 nach der Elberfelder)
Neulich schrieb ich schon einmal über Jeanne Guyon. Etwas in mir liebt mystische Texte. Ich liebe es wenn Leute kenntnisreich über Gottes Gegenwart schreiben. Dennoch habe ich aufgehört das Buch zu lesen weil ich theologisch derzeit einen so starken Fokus habe, dass es mich stört Literatur aus einer anderen Richtung zu lesen. Mystiker haben oft eine sehr starke Leidensbejahung, so schreibt auch Frau Guyon, dass wir alles annehmen sollen, was uns im Leben passiert, als etwas, das von Gott kommt – das Gute und das Böse.
Ich sehe ein, dass es den Charakter absolut bessern kann, wenn man mit einer solchen Einstellung an das Leben herangeht. Die Dankbarkeit wächst, wenn man es einmal geschafft hat, Leid aus Gottes Hand anzunehmen. Es gibt unglaublich viel Literatur in diese Richtung und ich habe vor vielen AutorInnen grossen Respekt, es sind waren echte geistliche Männer und Frauen, die mir viel zu sagen haben.

Dennoch liegen sie theologisch falsch und ich weigere mich ihren Weg zuende zu gehen.
Es ist schlicht nicht wahr, dass alles, was uns im Leben widerfährt von Gott kommt. Jakobus schreibt, dass alles Gute und Vollkommene von Gott kommt (1,17). Dinge wie Krankheit, Armut, Elend, Leid, Scheidung, Tod etc. kommen nicht von Gott und es ist deshalb schlicht falsch sie als etwas anzunehmen was von ihm ist. Das Neue Testament offenbart uns in viel stärkerem Masse als das AT die Rolle Satans im Geschehen und es zeigt deutlich, dass uns vieles widerfährt, was vom Teufel ist, nicht von Gott. Ich empfinde es als wirklich schmerzhaft zu sehen und zu lesen dass Menschen Gott Dinge unterstellen, die von der anderen Seite kommen. Das ist Rufmord!
Jesus drückt es deutlich aus: in der Welt leiden wir unter Bedrängnis. Alle möglichen Arten von Leid bedrängen uns; aber Jesus hat die Welt überwunden und wir in ihm! Wir werden nicht bedrängt um negative Umstände aus „seiner guten und geliebten Hand anzunehmen“ sondern um sie zu überwinden. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube. (1.Johannes 5,4)
Es ist gut an den Umständen (besser: in ihnen!) zu wachsen wenn wir es aus irgendeinem Grunde nicht schaffen sie zu überwinden. Dann sollte wenigstens unsere Seele sie überwinden indem wir unseren Glauben nicht unterkriegen lassen. Aber vorher wollen wir alles daran setzen nach Johannes 16,33 zu handeln und in die Überwindung Jesu einzutreten!

Du, den meine Seele liebt, sag mir: Wo weidest du die Herde? Wo lagerst du am Mittag? Wozu soll ich erst umherirren bei den Herden deiner Gefährten? (Hohes Lied 1,7 nach der Einheitsübersetzung)
Es gibt Zeiten in denen unser geistliches Leben daraus zu bestehen scheint Gottes Gegenwart zu suchen. Damit meine ich nicht, dass etwa Gott nicht zu seinen Versprechen steht. Es steht fest, dass er immer bei uns ist alle Tage bis zum Ende der Welt (Matthäus 28,20), aber es gibt Zeiten in denen seine Gegenwart nicht spürbar ist. Für mich sind solche Zeiten schrecklich und motivierend zugleich. Ich kann mir kein Leben ausserhalb Gottes Gegenwart vorstellen. Deshalb gibt es entweder Zeiten in der Gegenwart oder welche in denen ich die Gegenwart Gottes suche.
Jeanne Guyon, eine französiche Schreiberin aus dem späten 17.Jahrhundert schreibt über solche Phasen:

He hides himself for a reason. Why? His purpose is to rouse you from spiritual laziness. His purpose in removing Himself from you is to cause you to pursue Him. (experiencing the depths of jesus christ, page 27)

Es ist wichtig zu verstehen, dass Gott sich nicht vor uns versteckt damit wir ihn nicht finden. Im Gegenteil: er versteckt sich damit wir ihn finden. Es gibt viele Gleichnisse Jesu, die von diesem suchen und finden handeln. Gott will gesucht werden um gefunden zu werden. Er weiss, dass es nichts grösseres gibt als wieder in seine kostbare Gegenwart zu kommen. Seine Herrlichkeit ist unser grösster Gewinn, nichts kommt ihr gleich.
Was macht sie uns so kostbar? Dass sie auf dieser Seite des Himmels nicht selbstverständlich ist; sie wird selbstverständlich in der Ewigkeit, aber sie ist unser kostbarstes Gut im Diesseits. Gottes Gegenwart wieder zu betreten ist wie das Auspacken von Geschenken. Wer mag das nicht?

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