Wieder einmal Fichte. Unruh schreibt über ihn:

Wer Gott liebt, den treibt es zum Handeln. Er kann gar nicht anders. Liebe will Zeugung; die Schau will Verwirklichung . Wie der Sonne das Licht, entströmt der Liebe das Handeln. „So jemand nicht handelt, so liebt er auch nicht“.
(von Unruh 1935, S. 26)

Ich gebe ihm da 100%ig Recht. Die letzten Wochen habe ich immer wieder darüber gepredigt, dass die Liebe nicht theoretisch bleiben kann. Sie muss praktisch sein. „Lasst uns nicht mit den Lippen lieben“, schreibt Johannes – und hat auch Recht. Es ist eine Unsitte unter Christen über Liebe zu reden und zu behaupten Liebe zu haben, aber dann im Alltag nichts davon spüren zu lassen oder rüberzubringen.
Stell Dir vor, Gott wäre so. Dann würde er im Himmel viel darüber reden, wie lieb er die Menschen hat, aber Jesus wäre nie gekommen. Eine Katastrophe! Nach dem Vorbild Gottes muss unsere Liebe aktiv sein – sie treibt uns zum Handeln.

 

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Ein weiterer Blog beschäftigt sich gerade mit Hiob: christpolis. Bisher gibt es fünf lesenswerte Artikel, die ich Euch gerne ans Herz legen möchte, wenn Ihr noch weiter Hiob lesen wollt. Im neusten Post geht es um die Gewissheit der Erlösung und ich muss gestehen, dass mir dieser Aspekt durchgegangen ist, obwohl ich mich in den letzten vielen Wochen ja sehr ausführlich mit Hiob beschäftigt habe. Es stimmt, er hält fest daran, dass er weiss, dass er erlöst ist. Er hält fest an seiner Gerechtigkeit.

Hiob kann in vielem ein Vorbild sein, sicher auch in diesem: in schlechten Zeiten an einer Wahrheit festzuhalten die man weder spürt noch sieht, die aber nichtsdestoweniger wahr bleibt. Leid hat eine Tendenz und von Wissen zu entfremden, das wir erkannt haben. Im Grunde genommen ist mancher Glaube auf Gefühlen aufgebaut: wir glauben (an) Gott, wenn es uns geht und zweifeln wenn es schlecht läuft. Der Grad des Schlechtlaufens ist dabei sehr unterschiedlich: der eine verzweifelt schon am kaputten Auto, der nächste an dieser oder jeder Krankheit. Aber das Resultat ist meist dasselbe: Zweifel an Gott, Zweifel an seiner Liebe, Zweifel an der Errrettung usw. Schade, dass es so ist und dass wir nicht gerade die schlechten Phasen für zweierlei nutzen: beten dass es sich ändert und die Erkenntnisse die wir haben tiefer treiben. Natürlich glaube ich an einen Gott, der jede Not wenden kann, aber ich glaube auch, dass wir schlechte Phasen unseres Leben nutzen können um den Glauben zu stärken – und so demTeufel ein Schnippchen schlagen, der in jede unserer Lebenskrisen die Hoffnung auf Glaubensverlust investiert.

the patience of job - on purgatoryIn diesem Sinne hat mich dieses Bild sehr angesprochen, auf das Haso mich aufmerksam gemacht hat. Wie ich es sehe, zeigt es Hiob, vom Leid gezeichnet, wie er weiter die Hoffnung auf Gott setzt und den Blick wartend gen Himmel richtet.

Ein gutes Bild für eine Meditation!

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11. Juni 2006 in theologie und gemeinde 5

Gaben

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Was bedeutet es eigentlich, „eine Gabe zu haben?“. „Du hast eine Gabe zu reden“, sagt der eine; „ich hätte gern die Gabe der Prophetie“, wünscht eine andere; „Leider kann ich nicht in Sprachen reden“, bedauert ein dritter.
So löblich ich es finde, dass wir Charismaten an Gaben glauben, so falsch erscheint mir gelegentlich unsere Praxis. Theologisch sind wir zwar korrekt und glaubendas Richtige, aber dann stellen wir uns wieder selber ein Bein indem wir es nicht leben. Ich glaube, dass die meisten, auch charismatischen, Christen „Gaben“ übersetzen als: „etwas, das jemand anderes hat, ich aber nicht“. „Du hast da eine Gabe in dem und dem Bereich“ bedeutet: „schön, dass du es kannst, ich kann es nicht (und gerade darin zeigt es sich ja, dass Du eine Gabe hast)“. Das steht meinem Verständnis von Gaben gegenüber. Ich verstehe Gaben in dem Lichte von Epheser 4,11-13: Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi. So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen. (Hervorhebungen von mir).
Gaben sind nicht nur etwas, was wir können, sondern auch etwas, was wir weitergeben, worin wir unsere Geschwister ausbilden. Das ist einer der schönsten Aspekte von Gemeinde überhaupt: sie schafft einen Kontext von Geben und Nehmen, in dem jeder weiterkommen kann.

Dazu zitiere ich mal wieder meinen geschätzten Fichte, der 1794 folgendes über die Gesellschaft schrieb:

Der gesellschaftliche Trieb, oder der Trieb, sich in Wechselwirkung mit freien vernünftigen Wesen – als solchen – zu setzen, faßt unter sich folgende beiden Triebe: den Mitteilungstrieb, d.i. der Trieb jemanden von derjenigen Seite auszubilden, von der wir vorzüglich ausgebildet sind, den Trieb, jeden anderen Uns selbst, dem bessern Selbst in uns, soviel als möglich, gleich zu machen; und dann – den Trieb zu empfangen, d.i. den Trieb, sich von jedem von derjenigen Seiten ausbilden zu lassen, von welcher er vorzüglich ausgebildet und wir vorzüglich ungebildet sind. {Fichte 1908 #265 : 243}

…ist in der gegebenen Gesellschaft für die Entwicklung und Befriedigung aller Bedürfnisse, und zwar für die gleichförmige Entwicklung und Befriedigung aller gesorgt? Wäre dafür gesorgt, so wäre die Gesellschaft, als Gesellschaft, vollkommen… {Fichte 1908 #265 : 253}

Ersetze „Gesellschaft“ durch „Gemeinde“ und Du erhältst eine Theologie, die einiges an Zündstoff bietet…

Am See dachte ich heute darüber nach, was es heisst, dass der Glaube sich immer wieder neu erfinden muss. Persönlich glaube ich, dass wir in unserer geistlichen Entwicklung nie hundertprozentig ankommen werden. Das ist nicht etwa negativ gemeint, wir müssen nicht mit einem Loch im Leben herumlaufen, das uns permanent schmerzt und für das wir eine (er)Füllung suchen. Jesus hat uns schon satt gemacht (Johannes 4,14). Dennoch heisst glauben in Bewegung bleiben. Vielleicht in unserer Zeit mehr als in früheren.

In dem Masse in dem unser Leben sich verändert wird unser Glauben, unsere Art zu glauben, sich verändern müssen. Hier ist der Unterschied zwischen Menschen in der Postmoderne und den Menschen früher: unser Leben weist mehr Veränderungen auf und ist „schneller“ als das früher der Fall gewesen ist. Früher hatte man eigentlich nur drei Phasen: Kindheit, Erwachsenheit und Alter. Oft stand schon mit der Geburt das komplette Leben fest und es war klar, was das Kind beruflich machen würde, wen es heiraten würde, wo es wohnen würde usw. Heute ist das Leben (zum Glück!) dynamischer. Aber diese Dynamik hat einen Preis: unsere Leben büssen viel an Konstanz ein. Man kann nicht mehr sagen ob und wie lange man in dem Beruf, den man gerlernt hat arbeiten will. Partnerschaften und Freundschaften ändern sich, ebenso wie Wohnorte. Durch Medien und die immer besseren Reisemöglichkeiten strömen mehr Eindrücke auf uns ein als auf die Menschen anderer Zeitalter.

Ich habe mal gehört, dass bei Männern die erste Lebenskrise um die dreissig kommt. Das ist die Zeit in der man merkt, dass Weichen gestellt werden, die unter Umständen das Leben lange Zeit in eine bestimmte Richtung fahren lassen. Man stellt sich Fragen wie „ist das wirklich die Frau mit der ich alt werden will? Ist das wirklich der Job, den ich mein Leben lang machen werde? usw.“ Ich habe das Gefühl, dass es mittlerweile mehr solcher Krisenpunkte gibt. An jedem dieser Punkte, und noch mehr wenn das Leben sich gravierend verändert, wird auch der Glaube hinterfragt. Gott wird in unseren Überlegungen immer eine Rolle spielen und wir werden den Glauben ebenso wie unser gesamtes Leben immer wieder neu erfinden müssen wenn wir wollen, dass er relevant bleibt.
Als ich über diese Sachen nachdachte erinnerte ich mich an die Schlange, in dem Landschulheim wohnte in dem wir bei Willo übernachtet haben. Es war eine recht grosse, vielleicht ein Python. Sie lang träge da und neben ihr an einen Pin hingen wie an einer Garderobe ihre Häute. Schlangen häuten sich bei jedem Wachstumsschritt, den sie tun. Für kurze Zeit kann es so aussehen, als hätte man zwei Schlangen im Terrarium. Dann vertrocknet die Haut und wird farblos. Vielleicht verstösst es gegen die Regeln des guten christlichen Geschmacks ausgerechnet von Schlangen zu lernen, aber ich finde, dass das ein schönes Bild dafür ist, wie wir im Glauben wachsen. Hinter jedem von uns liegen wie Schlangenhäute alte Arten den Glauben zu leben. Die Häute sind längst verblichen, nur Erinnerungen zu denen man nicht mehr zurück kann.
Ich könnte nicht mehr meinen Glauben in einer hyper-charismatischen Gemeinde leben wie mit 23. Ich könnte auch nicht mehr zurück zu der Zeit als ich in einer grossen Gemeinde Publikum war. Alle Phasen waren gut und haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich blicke dankbar zurück, aber letztlich sind es Häute, in die ich nicht mehr passe.

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Den Allmächtigen ergründen wir nicht, er ist erhaben an Macht und Recht, er ist reich an Gerechtigkeit; Recht beugt er nicht. (Hiob 37,23)

Neulich hatte ich ein Gespräch mit meiner Mutter, das mir nachgegangen ist. Sie hatte eine Predigt von mir gehört in der es um Sehnsucht ging und darum, Gott immer wieder zu suchen weil es immer noch mehr gibt, was wir mit ihm erleben können und neue Tiefen, in die wir vordringen können. Sie hat die Predigt zweimal gehört, weil sie herausgehört hatte, dass ich recht unzufrieden bin. Nun bekommen Eltern immer mehr mit, als ihre Kinder denken oder ihnen lieb ist und sie konnte sich noch gut erinnern, dass ich immer auf der Suche nach etwas war. Die Predigt hat sie mächtig irritiert weil sie es so gehört hat, dass ich immer noch nicht angekommen wäre und noch immer auf der Suche wäre.
Irgendwie stimmt das auch und das ist eines der grössten Paradoxa des christlichen Glaubens. Man kommt zwar an, wer vom Wasser des Glaubens getrunken hat, ist satt, sagt Jesus im Johannesevangelium. Aber dieses Sattsein bedeutet nicht, dass man ganz angekommen wäre. Manchmal kommt es mir so vor als wäre meine Sehnsucht nach Gott und Spiritualität grösser geworden in den Jahren in denen ich Gott doch eigentlich in meinem Leben habe. Früher habe ich „etwas“ gesucht und hatte kaum einen Namen dafür. Heute suche ich Gott und weiss, dass er „unergründlich“ ist. „Unergründlich“ bedeutet, dass man etwas nicht auf den Grund gehen kann. Egal, wie tief man in Gott ist, man hat nicht den Boden berührt, es geht noch tiefer.
Mit dem Sattsein und der Sehnsucht ist es so, um im Bild zu bleiben, dass man den Brunnen gefunden hat und nicht mehr weitersuchen muss, aber dass man bis in die Ewigkeit tiefer hineintauchen kann. Die Sehnsucht nach Gott heisst nicht, ihn verloren zu haben oder nach neuer geistlicher Orientierung zu suchen. Sie bedeutet, dass wir Sehnsucht nach Tiefe der Erkenntnis haben.

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8. Juni 2006 in vermischtes 17

feeds und reader

Hi Leute,

mal wieder was Technisches. Ich bin jetzt auch firefox umgestiegen und fand da keinen vernünftigen feedreader. Sage hat mir nicht gefallen. Nun bin ich auf http://www.bloglines.com/ gestossen und habe mir einen account eingerichtet. Was benutzt Ihr für reader? Welches ist der beste?

Weiss jemand, wie man anzeigen lassen kann, wie viele einen feed abonnieren? Es gibt ja verschiedene Dienste, aber gibt es eine Möglichkeit, herauszufinden wieviele Abonnenten es gibt, unabhängig von feedburner und Co.? Das Serverprotokoll liefert da extrem hohe Zahlen, die wohl daruf zurückzuführen sind, dass manche Programme die feeds stündlich abonnieren. Im Netz habe ich auch nix darüber gefunden, aber hier tummeln sich ja manchmal sehr versierte Leute.

Danke und einen schönen Tag!

en espanol
Hör dir dies an, Ijob! Steh still, um die Wunder Gottes zu betrachten. (Hiob 37,14)

Manchmal denke ich, dass ich zu schnell unterwegs bin; wie durch das Leben haste ohne es zu bemerken. Kennst Du das, dass Du Dich manchmal fühlst als würde Dein Leben an Dir vorbeirauschen wie die Landschaft vor dem Zugfenster? Vielleicht ist das der Grund dafür, dass wir oft in Autos, Flugzeugen oder eben Zügen die melancholischsten Momente haben; weil die vorbeifliegende Landschaft uns an das Leben erinnert, das wir geniessen könnten wenn wir nicht dauernd zwischen A und B hängen würden.
Wie heisst es doch in dem schönen Lied von New Model Army? „The time I think most clearly, the time I drift away, is on the busride that meanders through these valleys of green and grey“

Von Zeit zu Zeit ist es nötig stille zu stehen und das zu sehen, was dem Auge in der Geschwindigkeit verborgen bleibt. Man sieht nicht alles, wenn man zu beschäftigt ist. Gerade die kleinen aber wichtigen Details fallen unter den Tisch: die Wunder Gottes. Die grossen übersieht man sicherlich nicht, aber wie viele kleine Gegenwartsbeweise Gottes gehen uns durch die Lappen, weil wir einfach zu schnell durchs Leben hasten?

Meine Omi sagte immer „nimm Dir Zeit und nicht das Leben“. Da ist mehr dran als ich dachte, denn wer sich keine Zeit nimmt, der nimmt sich das Leben ohne sich zu töten. Leben braucht einfach Zeit und Musse.

Nehmt Euch Zeit zum beten und denken.

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Quedarse quieto – Job 37,14

Escucha esto, Job; Detente, y considera las maravillas de Dios (Job 37,14)

A veces pienso que estoy en el camino con demasiada velocidad, demasiado rápidamente, a veces me apuro para atrevesar la vida sin darme cuenta. ¿Conoces ésto? Que a veces te sientes como si la vida pasara frente de tus ojos como el paisaje en un tren? Quizás es ésta la razon por la cuál nos ponemos muy melancólicos – porque el paisaje pasándo rápidamente nos hace pensar en la vida que podríamos lograr a disfrutar si no fuera por nuestro mover constante entre A y B.

La canción hermosa de New Model Army lo describe así: „The time I think most clearly, the time I drift away, is on the busride that meanders through these valleys of green and grey…“

De vez en cuando es necesario parar y quedarse quieto para ver lo que se esconde del ojo en la rapidez. Uno no ve todo cuando uno está demasiado ocupado. Justamente los detalles pequeños pero importantes son ignorados: los milagros de Dios. Los grandes no se ignoran, éso sí, pero ¿cuántas pruebas pequeñas de la presencia de Dios nos perdemos si nos apuramos através de la vida?

Mi abuelita siempre dijo: „Nimm dir Zeit und nicht das Leben.“ (o sea: toma tu tiempo y no te quites la vida.“) Tiene mucho más sentido de lo que había creido porque el que no toma su tiempo se quita la vida sin matarse. La vida necesita tiempo y contemplación.

Tomen su tiempo para orar y pensar.
[translated by lupita]

Irgendwie denke ich ja doch immer wieder über das Thema nach. Es beschäftigt mich aber nicht nur theoretisch, eigentlich ist Theorie dabei sogar der unwichtigere Teil. Was mich interessiert ist: wie wird es praktisch? Wie kann ich mein Leben ändern, wie sind Paradigmenwechsel bei mir selber möglich?
Ich gehe davon aus, dass ich mich nur ändern kann, wenn ich mein Denken ändere. Umhandeln ohne Umdenken scheint mir unmöglich sein. Ich kann nicht Hass denken und Liebe leben; ich kann nicht in Freiheit leben, wenn alle meine Wünsche von Sucht erfüllt sind. Was tue ich also? Umdenken – anfangen Liebe zu denken und Freiheit, wenn das Denken verändert ist, folgen die Taten automatisch. Das ist es, was Busse zunächst meint – Metanoia, umdenken.
Die Busse ist aber nicht vollendet bevor zum Umdenken das Umhandeln kommt. Man kann also erkennen, ob jemand Busse getan hat oder sich nur aus einem schlechten Gewissen heraus entschuldigt hat. Für manche ein grusliger Gedanke, aber man kann tatsächlich Busse an den Früchten erkennen. (Lukas 3,8!)
Der Kreis der Veränderung schliesst sich, wenn man mit hinzuzieht, dass alles Umdenken einem Wunsch entspricht: dem nach Umhandeln. Hier wird auch Haso zustimmen, wenn ich sage dass ich mich nur auf den Prozess der Erneuerung meines Denkens einlasse wenn ich ein Ziel vor Augen habe. Das Ziel ist: anders sein und Handeln. Also könnte man sagen, dass zumindest der Wunsch nach einem veränderten Handeln am Anfang der Veränderung steht. Wenn die Veränderung des Denkens Tat ist, als was man sie tatsächlich sehen kann, dann wäre das Denken nur ein Mittel durch das Taten hervorgebracht wird, nachdem es tätig verändert wurde.

So gesehen wäre ich mit der These „vor dem Denken kommt das Handeln“ einverstanden wenn sie erweitert würde auf „Vor dem Denken kommt das in einem durch Handlung angestossenen Denkprozess veränderte Handeln“. Ich mag das Paradoxe dieses Satzes; das finde ich genauso in meiner Empirie wieder.

Den Geplagten rettet Gott durch seine Plage und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr. (Hiob 36,15)

Von C.S.Lewis, u.a. Autor der Narnia-Bücher, habe ich einen Satz im Ohr. Ich weiss nicht mehr, woher er ist, möglicherweise aus diesem Film über ihn, dessen Titel ich auch nicht mehr erinnere, Shadowland? In the Shadows? Keine Ahnung, jedenfalls sagte er: „Schmerz ist Gottes Megaphon“, wenn jemand das Zitat nachweise kann bin ich dankbar und ein Stück glücklicher.
Das ist so ein schöner Schlagsatz, dass ich ihn übernommen hatte und früher immer wieder angebracht habe wenn jemand nach dem Grund von Leid fragte. Warum Gott Elend und Krankheit zulässt? Doch sicher um Menschen aufzurütteln, aus dem ruhigen Weg zur Hölle aufzuschrecken! Ebenso wie Hiobs Kollege es sieht: Gott öffnet das Ohr durch Bedrängnis.
Eine Weile bin ich mit dieser Theologie recht gut gefahren, dann las ich im Neuen Testament etwas anderes über Gottes Megaphon: Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. (Markus 16:17) Die Zeichen, die darauf hinweisen, dass jemand mit Jesus lebt und die somit mittelbar auf Gott weisen sind nicht, dass Christen, Leid und Krankheit verbreitend, einem jeden die Büchse der Pandora öffnen, sondern dass sie heilen, befreien und andere übernatürliche Sachen machen.

Ich will gar nicht wieder auf der Theologie des Hiobbuches und der Feunde Hiobs rumreiten. Die haben ihr Fett schon abgekriegt. Was ich aber sagen möchte ist, dass Gott nicht durch das Leid spricht sondern im Leid. Er redet durch Heilung, nicht durch Vernichtung. Alles andere ist als Rufmord strafbar!

Mal was Internettechnisches: gibt es irgendwelche Verzeichnisse in denen man seinen Blog unbedingt eintragen sollte? Also irgendwas in dem jeder (ausser mir, der ich die Seite nicht kenne…) nach Blogs und anderen Informationen sucht? Habt Ihr Euch schon mal in irgendeinem Portal eingetragen?

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