Ich stelle in mir einen starken Hang zur Theorie fest. Jeder, der diesen Blog regelmässig liest, wird das schon bemerkt haben. Ich lese freiwillig Luhmann und Fichte, lehre die Bibel und kann mich tagelang im Elfenbeinturm vergraben. Paul Tillich schrieb einmal: „Es bestand weder bei mir noch bei anderen je ein Zweifel daran, dass ich zur Theorie und nicht zur Praxis berufen sei.“ (Tillich, Paul (1962): Auf der Grenze. Aus dem Lebenswerk von Paul Tillich. Stuttgart: evangelisches Verlagswerk Stuttgart., S. 24.)
Anders als Tillich bin ich damit nicht zufrieden. Im Gegenteil, ich bin im Höchstmasse unzufrieden, weil ich spüre, dass die Erkenntnis zur Tat drängt: ich will das leben, was ich begriffen habe. Mehr noch, wie ich in einem der kommenden Posts schreiben werde, ist biblisch betrachtet die Erkenntnis erst dann abgeschlossen, wenn sie Tat geworden ist.
An dieser Wegscheide stehe ich gerade und blicke mich dumm um. Ich weiss noch nicht, wie es weitergeht und wann die Erkenntnis Leben wird, aber ich sehne mich danach und bete dafür. Es wird kommen der Tag an dem die Erkenntnis in der Tat vollendet wird!

Noch ein anderer Tillich, nur eine Seite weiter: „Religiöse Wahrheit wird getan – entsprechend dem Johannes-Evangelium.“

In der ganzen Bibel geht es um Jesus, aber im Hebräerbrief noch einmal ganz speziell. Viele Probleme, die wir heute als Kirche haben rühren daher, dass wir den Sohn nicht kennen und damit auch den Vater nicht, denn der Sohn und der Vater sind eins (Johannes 10,30). Um dem abzuhelfen beginnt der Schreiber des Hebräerbriefes mit 11 Offenbarungen über Jesus, die uns seine Grösse zeigen sollen. ich werde im folgenden über jede dieser Offenbarungen einen eigenen Post schreiben, aber der Übersicht halber möchte ich hier schon einmal alle listen.

  1. der Erbe des Alls
    Jesus ist der, dem alles übergeben wurde.
  2. der Schöpfer der Welt
    Jesus ist der, der immer schon war, und der die Welt erschuf.
  3. der Abglanz der Herrlichkeit Gottes
    Jesus strahlt die Herrlichkeit des Vaters aus.
  4. das Abbild des Wesens Gottes
    Jesus ist wie Gott, wer den Sohn kennt, der kennt den Vater.
  5. der Träger des Alls
    Alles, was wird bleibt durch Jesus
  6. der Sühner der Sünden
    Jesus hat die Reinigung von den Sünden bewirkt
  7. der Herrscher
    Jesus sitzt zur rechten Gottes
  8. der höchste Name
    Jesus ist über alle Engel und Gewalten erhöht. Ein Kernthema des ersten Kapitels.

Ich muss sagen, dass ich schon etwas mit den Ohren geschlackert habe, als ich diese Liste zusammengestellt habe. Wenn man bedenkt, wie wenige Offenbarungen Jesu wir normalerweise in unserem Leben haben, ist diese Liste schon der Hammer… Ich kenne Jesus als Retter, Kumpel, Heiler, Herrn; da ist die Offenbarung des Hebräerbriefes schon noch etwas anderes. Etwas, das ich unbedingt haben will!

Bis es übermorgen weitergeht empfehle ich folgende Blogeinträge, die sich auch mit diesem Thema beschäftigen: namensoffenbarungen und was sehen wir, wenn wir Jesus sehen?

 

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Diesen Aufkleber habe ich in Geithain an einer Laterne gefunden. Armes Deutschland! Wenn Leute das „Deutschtum“ (was immer das genau ist…) retten wollen, die nicht einmal ein einfaches Verb wie „lassen“ richtig beugen können, dann gut´Nacht.

Da drängt sich mir ein Lied auf: Here comes the war von New Model Army. Da heisst es in der zweiten Strophe:
„They hardly know their sacred mother tongue but they know their duty
To defend the flag…“
Wie wahr – und wie traurig. Vielleicht könnte man diesen Menschen ja mal Geschichts- und Sprachkurse sponsoren!

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…hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat; (Hebräer 1,2)
Nachdem Gott sich also durch das ganze AT hindurch immer wieder als ein redender, sich gerne offenbarender Gott erwiesen hat, hat er in diesen letzten Tagen durch den Sohn gesprochen. Die Schlachterübersetzung bringt uns auf eine gute Fährte, wenn die Übersetzung auch einigermassen ungenau ist, was mit dem Grundtext zusammenhängen könnte, den sie verwendet: …hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn. „Zuletzt“ ist das griechische Wort eschatos, von dem sich die Eschatologie, die „Lehre von den letzten Dingen“ ableitet. Wenn Schlachter übersetzt, dass Gott zuletzt durch den Sohn, Jesus, gesprochen hat, dann meint es, dass Jesus Gottes letztes Wort war – da kommt nicht mehr. Das scheint mir griechisch zwar nicht haltbar, weil das Adjektiv sich auf „Zeiten“ bezieht und nicht auf „das Wort“, aber der Sinn stimmt dennoch. Gott hat in den letzten Zeiten noch einmal im Sohn gesprochen, danach kommt nichts mehr.

Das ist ausgesprochen beruhigend, denn es bedeutet, dass die Offenbarung Gottes abgeschlossen ist. Wir müssen nicht mehr nach Neuem suchen, da kommt nichts neues mehr. Das ganze AT ist durchzogen von einer Erwartungshaltung: man rechnete mit dem Kommen des Messias und des Gottesreiches. Die Propheten haben in einer Tour von Jesus geweissagt und die Menschen auf das Kommen der Gottesherrschaft Gottes vorbereitet. Es wäre ein Thema für eine andere grossangelegte Blogreihe, messianische Prophetien zu untersuchen… im NT kommt diese Erwartung zu einem Ende – sie ist erfüllt.

Interessiert es Dich, warum die Bibel abgeschlossen ist und keine neuen Kapitel zu erwarten sind? Die Antwort ist einfach: die Bibel handelt von Jesus; das AT von seiner Erwartung, das NT von der Erfüllung der Erwartung und seinem „neuen“ Leib, der Kirche. Deshalb waren die Vorarbeiten zum NT beendet, als die letzten tot waren, die Jesus gekannt haben. Vielleicht war es Paulus deshalb so wichtig, dass allen klar war, dass der Herr ihm begegnet ist und ihn berufen hat. Wenn Du in Dispensationen denkst, schlage ich Dir diese drei vor: Erwartung – Kommen – Wirken.

Für uns haben diese Gedanken etwas ungemein beruhigendes: wir müssen nicht jedem Wind der Lehre nachjagen, wir brauchen nicht alle Infos über jede neue Sekte und alle neuen „Offenbarungen“ denn wir wissen: es gibt keine relevante Neuoffenbarung, alle Offenbarung legt nur noch das Wort aus, wendet es auf den Alltag an und muss sich am Wort messen lassen!

 

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Für alle immer noch trauernden Fussballfans die nicht aus dem Sektor kommen, und deshalb die Sendung nicht kennen, poste ich heute eine Link. Hier könnt ihr Euch online auf einslive das WM-Tagebuch von Lukas Podolski anhören. Eine so schöne Sendung, dass ich mich glatt für Fussball interessieren könnte…

 

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Ich habe ein altes Handout gefunden, das sich mit Hebräer 1,1 beschäftigt. Darin geht es um die vier Stufen der Gotteserkenntnis, von denen die Bibel berichtet:

  1. Gott in der Natur
    In Römer 1,18-25 geht es darum, wie sich Gott in der Natur zeigt: Denn was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart. Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar. (Römer 1,19-20)
    Man kann Gott in seiner Schöpfung erkennen. Manche, meist etwas „mystischer“ veranlagte Menschen können Gott sehr intensiv in der Natur erleben. Selbst wenn das Erleben noch so intensiv ist bleibt es jedoch eine sehr eingeschränkte Gottesoffenbarung.
  2. Gott im Gesetz
    Im AT hat Gott sich im Gesetz des Mose offenbart auf das die Propheten immer wieder hingewiesen haben, wenn Israel es systematisch gebrochen hat. Das Gesetz sagt sehr viel über Gottes Charakter aus, betont insbesondere seine Heiligkeit. Im Gesetz ist die Gottesoffenbarung schon wesentlich klarer als in der Natur.
  3. Gott in Jesus
    In Christus kam die absolute Gotteserkenntnis. Wie Jesus es hier auf der Erde gezeigt hat, so ist Gott. Ich und der Vater sind eins. (Johannes 10,30). Wenn Du einmal die Gelegenheit hast, solltest Du mit Zeugen Jehovas über diese Stelle diskutieren und dann erleben, dass auch der nächste Vers (Johannes 10,31) in deinem Leben Realität werden kann!
  4. Gott im Himmel
    Der Offenbarung in Jesus Christus ist nichts mehr hinzuzufügen. Wohl aber unserer Fähigkeit, ihn zu erkennen. Deshalb werden wir in dieser Welt niemals zuende kommen mit unserer Gotteserkenntnis. Es gibt immer was, was wir nicht verstehen und immer noch Geheimnisse Gottes zu lüften. Damit wird erst im Himmel Schluss sein! Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin. (1.Korinther 13,12)

Diese Gedanken bekommen eine neue Brisanz angesichts eines umstrittenen Blogeintrags und der darauffolgenden kleinen Kontroverse mit Soomah. Gelten die alten Offenbarungsebenen noch oder sind sie komplett überholt? Wenn jemand mit der jeweils höheren Offenbarungsebene nicht vertraut ist, reicht dann die Ebene, die er hat? Anders gefragt: stellt Dir einen „primitiven“ Stamm, der im Amazonasgebiet Touristen kocht und nie was von Jesus gehört hat (weil alle Missionare schon im Topf sind bevor sie ihre Pantomime aufführen konnten). Wenn dieser Stamm Gott in der Natur erkennt und ihn anbetet, reicht das für Errettung?

gefunden bei paddy. Bin ja eigentlich kein „anti-typ“, aber gegen so was könnte man doch mal etwas beten und schreiben. Dass so was kommen würde ist schon seit langem klar, eine Katastrophe ist dennoch.

unglaublich….

Den Haag – Eine politische Partei, die für Legalisierung von Sex zwischen Erwachsenen und Kindern eintritt, soll in den Niederlanden gegründet werden. Die Partei Nächstenliebe, Freiheit und Verschiedenheit (NVD) entstehe aus der Pädophilenbewegung Martijn, berichtete die Zeitung «Algemeen Dagblad» am Dienstag. Die Partei wolle sich schon an der für 2007 geplanten Parlamentswahl beteiligen.
Die Parteigründer sehen nach Angaben des Blatts ihre Hauptaufgabe darin, Pädophilie in der niederländischen Gesellschaft akzeptabel zu machen. So setzen sie sich dafür ein, die gesetzliche Altersgrenze für sexuelle Kontakte von Kindern von derzeit 16 auf 12 Jahre zu senken und schließlich ganz abzuschaffen. Im Rahmen der Erziehung müssten Kinder auch mit Sex bekannt gemacht werden, denn Verbote machten sie nur neugierig, zitiert die Zeitung NVD-Sprecher. Auf freiwilliger Basis sollten nach ihrer Ansicht Kinder auch ab 12 Jahren in Pornofilmen mitwirken, rauchen, Alkohol trinken und wählen dürfen. (tso/dpa)

Halleluja, und wir müssen dann die zerstörten Kids wieder von der Strasse holen, zu Jesus bringen und zusehen, wie manch einer durch ein wunder, aber die meisten in jahrelangen Heilungsprozessen „überleben“, bis ihr Leben wieder funktioniert…
Herr erbarm Dich….

Hier noch eine Website, wo Du Deinen Protest erklären kannst: www.aktion-gegen-kinderpornographie.de

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Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn. (Hebräer 1,1-2)
Das Christentum hat nicht allein den Anspruch darauf, sich eine „Offenbarungsreligion“ zu nennen, das Judentum ist auch eine. Der Grund dafür liegt auf der Hand: es ist derselbe Gott, der durch beide spricht. Es geht ja eben nicht um „Religion“, nicht darum, einfach etwas für wahr zu halten, was sich nicht beweisen lässt sondern darum, zu Gott in Beziehung zu treten. Das Kernelement unseres Glauben ist die Offenbarung Gottes. Deshalb ist es nur naheliegend und logisch, dass Gott nicht einmal ein Buch gibt und dann für die Ewigkeit schweigt, sondern vielfältig und auf vielerlei Weise redet: er spricht nicht nur regelmässig sondern ist auch kreativ in der Wahl der Mittel, wie er redet.
Im AT geschah das meistens durch Propheten, aber auch durch Steintafeln, Esel oder Flammenschriften. Propheten sind dabei nichts anderes als Menschen wie Du und ich: Leute in den Gottes Gottes Geist wohnt und die unter der Inspiration des Geistes reden. Das Wort „Prophet“ leitet sich vom griechischen „pro phemi“ ab: für jemanden (lies: für Gott) sprechen. Das kann jeder! Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Gott der HERR redet, wer sollte nicht Prophet werden? (Amos 3,8).
Die Bibel, ja der ganze Glaube, macht nur dann Sinn, wenn Gott redet. Wir können nicht an einen schweigenden Gott glauben. Zwar ist das Reden Gottes kein Hauptthema des Hebräerbriefes, aber es ist eine Grundvoraussetzung unseres Glaubens.
Wir sollten uns der Tatsache bewusst sein, dass Gottes Reden und seine Offenbarung nicht zu einem Ende gekommen ist. Er redet heut genauso wie immer zu uns: durch sein Wort, durch Prophetie, oder anderweitig. So nehme ich den ersten Vers des Hebräerbriefes als eine Herausforderung: ich will lernen, Gottes Stimme zu hören und lernen, was es heisst einer „Offenbarungsreligion“ zu folgen. Beziehung hat immer mit Kommunikation zu tun.

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Dios habla – Hebreos 1, 1-2

Dios, habiendo hablado muchas veces y de muchas maneras en otro tiempo a los padres por los profetas, en estos postreros días nos ha hablado por el Hijo. (Hebreos 1, 1-2a.)

El cristianismo no puede reclamar como único el hecho de que es una “religión de revelación”. Tambien lo es el judaismo. Es evidente porqué: es el mismo Dios que habla a través de ambas. Y ni tampoco se trata de “religion”, de tener algo por verdadero que uno no puede comprobar. Sino se trata de entrar en una relación con Dios. El elemento central es la revelación de Dios. Por eso es lógico que Dios no da en una sola ocasión a un libro y se mantiene silencioso para el resto de la eternidad. Sino Él habla muchas veces y de muchas maneras. No habla tan sólo frecuentemente sino tambien creativamente eligiendo las maneras de cómo habla.

En el Antiguo Testomento esto sucedió a través de los profetas pero también a través de tablas de piedra o escrituras en llamas o a través de asnos. Los profetas no se distinguen de las personas como tu y yo: son gente en los cuáles habita el espírtitu de Dios y quienes hablan bajo la inspiración del Espíritu. La palabra “profeta” vine del griego “pro phemi”: hablar por alguién (lease: por Dios). ¡Esto puede hacer cada quien! Si el león ruge, ¿quién no temerá? Si habla Jehová el Señor, ¿quién no profetizará? (Amós 3,8)

La Biblia, sí toda la fe, tiene tan sólo sentido si Dios habla. No podemos creer en un Dios mudo. El hablar de Dios no es el tema central de la carta a los Hebreos, sin embargo es una presuposición básica de nuestra fe.

Tendríamos estar conscientes del hecho que el hablar de Dios y su revelación no llegaron a un fin todavía. Habla hoy como siempre a nosotros: a través de su palabra, a través de profecía o en otra manera. Entonces tomo este primer versículo de la carta a los Hebreos como un desafío: quiero aprender a escuchar la voz de Dios y quiero aprender qué significa seguir a una “religión de reverlación”. La relación siempre tiene que ver con la comunicación.
[translation by lupita]

Wie Micha in einem seiner geilen Selbstinterviews richtig beobachtet hat, ist die Hiobreihe zuende. Grund zum Trauern gibt es nicht, denn nun beginnt ja die Hebräerreihe!
Anlässlich dessen habe ich eine neue Seite gemacht: rechts seht ihr die Seite „Systematisch durch die Bibel„, in der ich dann immer die Posts zu den fertigen Büchern auflisten werde. Bei Hiob waren es 80, bei Hebräer vermutlich einige mehr. Ich freu mich drauf und wünsche Gottes Segen!

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Nachdem die Hiobreihe nun glücklich vorbei ist, möchte ich die nächsten Monate nutzen, um uns systematisch durch ein weiteres „H-Buch“ der Bibel zu bringen. Diesmal ist es im Neuen Testament der Hebräerbrief.
Die Entscheidung fiel mir leicht und war gleichzeitig ziemlich willkürlich. Es hätte auch jedes andere Buch sein können; in letzter Zeit kämpften das Matthäusesvangelium, das Hohelied und eben der Hebräerbrief darum das nächste Buch der Bibel zu werden, das in diesem Blog systematisch betrachtet wird. Die Vorgehensweise wird wieder wie bei Hiob sein: ich werde ungefähr abwechselnd ein freies Thema und einige Verse aus dem Hebräerbrief posten.
Am Hebräerbrief fasziniert (mich) zunächst seine intellektuelle Tiefe. Er richtet sich an eine judenchristliche Gemeinde oder zumindest an Gläubige mit ausgeprägt jüdischem Background. Aus diesem Grund legt er wichtige Teile des AT aus und zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die Bibel als Ganzes aufzufassen, in dem die Testamente zwar unterschiedlich, aber nicht getrennt zu betrachten sind. Die Bibel ist eine Einheit, die sich gegenseitig auslegt. Das NT ist ohne das AT eigentlich nicht zu verstehen. Vieles richtet sich an konvertierte Juden und setzt deshalb Kenntnisse des AT voraus. Umgekehrt legen wir die alte Offenbarungsebene mit der neuen aus und verstehen so das AT durch die Brille des NT.
Der Hebräerbrief bietet aber nicht nur intellektuell einiges. Er hat auch emotional viel zu bieten. Eines der berherrschenden Themen ist das Opfer Jesu und die Errettung; die Überlegenheit des neuen Bundes über den alten. Das ist ein Thema, das man im Kopf verstanden haben kann und dennoch zerbricht man innerlich unter Schuldgefühlen, die eigentlich keine Grundlage mehr haben. In den Posts wird es natürlich auch darum gehen. Ich hoffe, dass es möglich ist, dieses Thema so zu erörtern, dass die Freisetzung kommt, die Gott in diesem Brief angelegt hat.

Niemand weiss, wer den Hebräerbrief geschrieben hat. Es gibt viele Erwägungen und gute Argumente für und gegen die Verfasserschaft des einen oder anderen. Ich möchte das Thema hier (zunächst) nicht anschneiden, halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass Paulus der Verfasser ist. Wenn es mir einmal rausrutscht, dass ich schreibe „Paulus meint hier….“, dann sollte es immer als „Paulus(?) meint hier….“ gelesen werden. Anders als bei Hiob, den ich fast immer aus der Einheitsübersetzung zitiert habe, werde ich beim Hebräerbrief meistens die Elberfelderübersetzung zugrunde legen.

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