Via Sämann bin ich auf einen Test gekommen, der Blogs einschätzt. „Ratet“, sollte man anglizistisch sagen (äh, das hat jetzt nichts mit dem deutschen ratet gemein). Wie auch immer, hier ist meine Wertung:

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tada. Ich scheine gut wegzukommen.

Dennoch eine Anmerkung an meine Leser: dieser Blog richtet sich nicht nur an alle sondern noch mehr an Christen, die wachsen, dabei aber auch denken wollen.

Letztes Mal ging es um die Bedeutsamkeit auf Gottes Geist zu hören wenn wir in alles hineinkommen wollen, was Jesus für uns erkauft hat. Heute geht es um den ganzen Bereich des Dienstes.
Jesus diente auf eine sehr abhängige Weise von Gott. Er wusste, dass sein Vater im Himmel alle Menschen liebt und ihnen begegnen will. Er hatte keinen Zweifel daran dass Gott heilt und durch ihn wirkt. Dennoch waren seine Methoden absolut unterschiedlich. Den einen Kranken legte Jesus die Hände auf. Den nächsten gab er einen Auftrag. Wieder anderen steckte er Finger in die Ohren, trieb böse Geister aus ihnen aus oder sprach einfach nur mit ihnen. Die Methoden waren so vielfältig wie die Krankheiten mit denen er zu tun hatte und die Kranken denen er diente.
Dabei ist ein Gedanke interessant. Wenn wir davon ausgehen, dass Gott jeden Kranken heilen will und dass er das manchmal auf eine bestimmte Weise tun will, wären die Kranken dann auch geheilt worden wenn Jesus ihnen anders gedient hätte?

Die Frage ist nicht mit letzter Autorität zu beantworten, aber ich denke nicht. Wenn Jesus nur das tat, was der Vater in jeder gegebenen Situation tun sah, dann können wir davon ausgehen, dass Gott den Menschen gerade so dienen wollte wie Jesus es tat. Dann war das die Methode der Stunde, die gerade dann zum Erfolg führte.
Es wäre also im Umkehrschluss auch möglich, dass jemand nicht die Heilung, Berührung, Tröstung, Erfüllung, oder was immer er gerade braucht von Gott bekommt OBWOHL Gott sie gerne gegeben hätte, weil ein Diener Gottes falsch gehört hat. Das ist ein verstörender Gedanke aber er folgt vollkommen logisch aus der Tatsache dass Gott sich von Menschen abhängig gemacht hat und eine Dienstpartnerschaft mit ihnen eingegangen ist.
Unsere Verantwortung im Dienst ist damit eine doppelte: wir müssen herausfinden was uns in Christus gehört. Das geht über Bibellesen, beten, meditieren und ganz allgemein Gott suchen. Wir müssen aber auch zweitens in einer intimen Beziehung mit dem Heiligen Geist leben um in der Lage zu sein zu hören, was er in jeder Situation unseres Lebens zu sagen hat.

Zum Abschluss dieser kleinen Trilogie möchte ich noch ein Buch empfehlen, das mich sehr berührt hat und das mir viel klargemacht hat: spirit within and spirit upon von Kenneth Hagin. Ich habe das Buch ganz ahnungslos gekauft als Gott gerade anfing mit mir über dieses Abhängigkeitsding zu reden. Praktischerweise schrieb Mr.Hagin dann unter anderem auch über genau diese Dinge. Das Buch ist anders als die meisten Bücher von ihm: er schreibt viel mehr über seinen Weg in den Dienst und darüber wie hart es oft war. Es ist kein Buch das nur über Siege ist sondern ein Buch in dem er viel über die Herausforderungen seines Dienstes schreibt. Ein sehr ehrliches Buch das unbedingt lesenswert ist.

Gestern habe ich angefangen meine Gedanken zur Beziehung zwischen dem Heil, das wir schon haben und der Abhängigkeit zu Gott, die wir brauchen, zu sortieren. Ich möchte gerne heute mit einer Sprachregelung weiter machen, die den meisten Christen bekannt sein dürfte. In der Theologie, gerade der charismatischen, glaubensgesinnten und pfingstlichen, ist immer wieder von der Unterscheidung von Rhema und Logos die Rede. Der griechische Text des Neuen Testamentes zieht diese Unterscheidung zwar nicht mit letzter Konsequenz durch, aber dennoch ist es eine gute Richtschnur um an Gottes Wort heranzugehen. Rhema ist das gesprochene Wort Gottes, das uns in einer bestimmten Situation voll trifft. Gott selber spricht zu uns und das was er sagt mag für jeden anderen um uns herum vollkommen bedeutungslos sein, aber uns erwischt es voll.
Demgegenüber steht das Logos. Es ist Gottes Wort für alle Zeiten, niedergelegt in der Bibel. Dieses Wort ist nicht an Ort, Zeit oder Personen gebunden. Es ist zeitlos in seinen Aussagen und seiner Wahrheit.
Vom Logos Gottes kann aber kaum jemand leben. Wir brauchen die direkte Ansprache Gottes um uns im Glauben weiterzuentwickeln und merh von Gott zu verstehen. Wenn er in Matthäus 4,4 sagt, dass der Mensch nicht allein vom Brot lebt sondern von jedem Wort aus Gottes Munde, dann spricht er von einem Rhema. Das Logos-Wort kann nichts mit meiner Situation zu tun haben, aber Rhema erwischt mich voll – Gott selbst redet zu mir.

Wenn wir mit dem Heiligen Geist zusammen Bibel lesen, dann geschieht immer wieder etwas ganz phantastisches, ein grosses Wunder: Logos wird zu Rhema und dieses jahrtausendealte Wort wird lebendig.
Mit der Beziehung zwischen dem, was uns schon gehört weil Jesus dafür gestorben ist und der Abhängigkeit von Gottes Reden und seinem Geist ist es dasselbe. Es ist eine Sache die Tatsache zu kennen, dass meine Krankheiten in Jesus geheilt sind und eine ganz andere, dass dieses Wissen in mir lebendig wird. Wir brauchen das Reden des Heiligen Geistes damit wir in unser Erbe hineinkommen. Wenn er uns nicht leitet und wir nicht Gehorsam lernen, dann kann es sein dass Christi Opfer für uns immer nur graue Theorie und nicht genossene Lebenswirklichkeit ist.

Hier haben auch das Suchen Gottes und geistliche Disziplin ihren Stellenwert. Wir erkennen die absolute Abhängigkeit von Gottes Führung auf dem Weg in unser Erbe.

[Fortsetzung folgt]

In der Glaubensbewegung haben wir viel den Ansatz dass wir schauen, was Christus bereits für uns getan hat. Die ganze Bewegung ist für ihr proklamierendes Gebet bekannt. Um ehrlich zu sein, ich proklamiere auch. Viel sogar, im Grunde täglich.

Ich weiss, dass mein Glaube durch das Hören des Wortes des Christus wächst (s.Römer 10,17), also bemühe ich mich, dass ich die richtigen Sache höre. Ich will unbedingt hören, was das Wort über mich sagt, denn in der Bibel ist offenbart, was Gott selbst über mich denkt.

Viel Zeit meines Gebetslebens geht also um das, was Jesus schon getan hat. Ich danke ihm dafür und ich sage mir selber und dem Feind, was Jesus für mich getan hat. „Ich bin geheilt in Christi Wunden, mir geht es gut. Ich bin frei in Jesus, denn wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei. Ich bin ein Überwinder.“ Da es beim proklamieren um das geht, was Jesus bereits getan hat, also um meine Erlösung, bezeichne ich es einfach mal als den „soteriologischen“ Teil meines Gebets. Soteriologie ist in der Theologie die Disziplin die sich mit unserer Erlösung auseinandersetzt.

Je mehr ich so bete (und ich tue das seit Jahren!) umso mehr sehe ich, dass noch etwas weiteres dazu kommen muss. Das Opfer Jesu ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass Jesus selber in Abhängigkeit zu Gott gelebt hat (Johannes 5,19) und es an uns ist unserem Meister darin zu folgen. Diese andere Seite nenne ich prophetisch, auch wenn diese Bezeichnung etwas unscharf ist. Es geht um den Unterschied zwischen dem ein und für alle mal offenbarten Willen Gottes, so wie er im Wort niedergelegt ist und dem Erkennen des göttlichen Willens in jedem Moment.

Für mich ist das schon seit langem ein grosses Thema, aber erst jetzt bekomme ich die Sprache um darüber zu schreiben. Es ist seltsam mit dem Zusammenspiel zwischen göttlicher Offenbarung und menschlicher Erkenntnis. Wir können Dinge wissen, aber auf eine Art, die es uns verunmöglicht über sie zu reden weil wir sie nicht mit dem Verstand begriffen haben. So in etwa ging es mir lange mit dieser Spannung zwischen dem offenbarten Willen Gottes und der Abhängigkeit von Gottes Geist.

Eine grosse Frage für mich war immer, dass ich in vielem was ich aus der Glaubensbewegung mitbekommen hatte diesen Unterton wahrgenommen habe, dass wir automatisch über das verfügen, was Christus getan hat. Ich denke das nicht. Für mich ist klar, dass beides zusammengehört, das Erbe und dir Führung des Geistes, der uns hilft dieses Erbe in unser Leben umzusetzen.

[Fortsetzung folgt]

Jesus sprach über Lehre die wie Sauerteig wirkt und warnte seine Jünger insbesondere vor zwei Lehren:

Da verstanden sie, daß er nicht gemeint hatte, sie sollten sich vor dem Sauerteig hüten, mit dem man Brot backt, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? (Matthäus 16,12-13, Einheit)

Der Sauerteig der Pharisäer ist leicht auszulegen. Es handelt sich um Gesetzlichkeit. Die Pharisäer waren dafür bekannt, dass sie dem Buchstaben des Gesetzes minutiös folgten, darüber aber den Geist des Gesetzes verpassten. Sie hatten eine Art mit dem Wort umzugehen, der nicht dazu führte dass sie sich veränderten und ein Leben zur Ehre Gottes führten. Ihr ganzes Wortstudium und alle Mühe die sie auf das Befolgen der Schriften legten brachte sie Gott nicht näher und führte nicht dazu dass sie ein erfülltes Leben führten. Ihre Auslegung des Wortes war so nah am Buchstaben, dass sie dem was Gott eigentlich sagen wollten permanent Gewalt antaten.
So legten sich Pharisäer am Sabbat einen Beutel mit Wasser auf ihren Esel weil man am Sabbat nicht reisen durfte – ausser auf dem Wasser. Die Erlaubnis des Gesetzes zur Ehescheidung (5.Mose 24,1) wurde teilweise sehr weit ausgelegt. Im Original heisst es: Wenn ein Mann eine Frau geheiratet hat und ihr Ehemann geworden ist, sie ihm dann aber nicht gefällt, weil er an ihr etwas Anstößiges entdeckt, wenn er ihr dann eine Scheidungsurkunde ausstellt, sie ihr übergibt und sie aus seinem Haus fortschickt.

„Etwas Anstössiges“ konnte nach Meinung mancher Pharisäer sein, „wenn eine Frau das Essen versalzen hatte, wenn sie sich öffentlich ohne Kopfbedeckung hatte sehen lassen, wenn sie mit Männern auf der Strasse gesprochen hatte, wenn sie zänkisch war oder in Gegenwart ihres Mannes unerbietig von ihren Schwiegereltern sprach, wenn sie ein unangenehmes, streitsüchtiges Wesen besaß. Ein gewisser Rabbi Akiba behauptete, der Ausdruck „wenn sie ihm dann aber nicht gefällt“ bedeute, dass sich ein Mann von seiner Frau scheiden lassen könne, wenn er einer Frau begegne die ihm attraktiver erscheint als seine eigene.“ (William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments zu Matthäus 5,31-32).
Gerade mit dieser aberwitzigen Auslegung des Alten Testamentes räumt Jesus gründlich auf und rückt die Dinge wieder ins rechte Licht. Insgesamt ist es interessant nachzuforschen wie oft Jesus in seinen Predigten gegen diesen Sauerteig der Pharisäer spricht und die falsche Lehrauffassung dieser Schule bloßstellt.

Die Warnung ist auch für uns hochaktuell: dem reinen Buchstaben zu folgen, dabei aber das Wort so zu verbiegen, dass es uns in den Kram passt und nicht zu unserem Herzen durchdringt ist ein Unding. Wir dürfen nie vergessen, dass der Buchstabe tötet, der Geist aber lebendig macht (2.Korinther 3,6), und dass erst dann Leben fliesst wenn der Heilige Geist selbst uns das Wort aufschliesst.
Manche Theologen unterscheiden genau zwischen rhema und logos, zwei griechischen Worten, die beide mit „Wort“ übersetzt werden können. Dabei ist logos Gottes Zeit und Raum übergreifendes Wort, das in der Bibel niedergelegt und offenbart ist. Das Wort, an dem sich in Ewigkeit nichts ändert. Rhema ist hingegen das Wort, das direkt in eine Situation hineinspricht und uns durchs Herz geht (Apostelgeschichte 2,37). Das Wort wird erst lebendig wenn logos zum rhema wird.

Gesetzlichkeit ist ein so falscher Umgang mit dem Wort, dass es nicht mehr möglich ist dass logos zu rhema wird und Gottes Wort das tut, wozu es gesandt ist. Es kommt nie darauf an einfach das Wort umzusetzen weil es so geschrieben steht. Es geht darum, dass uns Christus im Wort begegnet und wir aus Liebe zu ihm das tun, was er uns aufträgt. Alles andere widerspricht zutiefst dem Grundgedanken göttlicher Offenbarung.

Der Sauerteig der Sadduzäer ist schon schwieriger zu verstehen. Die Sadduzäer sind weniger oft beschrieben als die Pharisäer, scheinbar hatte Jesus weniger Ärger mit ihnen. Bei den Sadduzäern handelte es sich ebenso wie bei den Pharisäern um eine jüdische Sekte. Sie waren zahlenmässig kleiner als die Pharisäer, hatten aber mehr politischen Einfluss und stellten den Hohenpriester. Das Neue Testament zeigt, dass sie nicht an die Auferstehung der Toten glaubten, eine Theologie die Jesus in Matthäus 22 als falsch entlarvt. Politisch waren sie Kollaborateure die sich nicht scheuten mit der römischen Besatzungsmacht zusammenzuarbeiten wenn sich dadurch Vorteile für sie ergaben.

Für mich sind die Sadduzäer typische Weltmenschen, die keine Hoffnung im Jenseits haben und deswegen alles aus diesem Leben herausholen müssen was irgendwie geht. Die Warnung Jesu gilt also einer übertriebenen Diesseitsorientierung. Wer nur für diese Welt lebt und keinen Anker in Gottes Reich hat, der wird nie dahin kommen, dass Jesus und Gottes Wort seine Nummer eins im Leben sind. Eine der Grundtatsachen des christlichen Glaubens ist, dass Gottes Welt unserer Welt überlegen ist. Sein Reich ist nicht nur unser Auftrag sondern auch unser Heimatland. Wir sind nicht in erster Linie für diese Welt geschaffen und sollten deshalb aufpassen wenn diese Welt unseren Hauptfokus darstellt.

Lehre ist immer Sauerteig
Neben diesen wichtigen Warnungen zeigt uns Matthäus 16 ein Charakteristikum, dass jeder Lehre gemeinsam ist: sie wirkt wie Sauerteig. Wer einmal Brot gebacken hat weiss, dass ein wenig Sauerteig unter viel anderem Teig reicht um den ganzen Teig zu durchsäuern. Er weiss aber auch, dass es eine Weile dauert, bis das passiert ist. Manchmal muss man den Teig einige Stunden abgedeckt stehen lassen, bis der Sauerteig alles durchsäuert hat.

Genauso reicht eine Lehre um den ganzen Menschen und seinen Glauben zu durchdringen. Aber sie braucht dazu Zeit. Viele Christen stellen sich die Veränderung des Denkens zu einfach vor und sie rechnen einfach nicht damit, dass sie einiges an Zeit investieren müssen in der die Lehre „zieht“. Dieses Prinzip gilt für gefährliche Lehren wie den Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer ebenso wie für gute Lehre über Gottes Reich, Heilung, Versorgung, das Evangelium usw. Es dauert Zeit bis diese Lehren in unserem Leben volle Wirksamkeit zeigen.

Die Zeit die unser Denken zum durchsäuern braucht ist gut einegsetzte Zeit. Sie ist aber auch harte Zeit in der unsere Geduld auf die Probe gestellt wird. Anders als bei natürlichem Sauerteig in einem Teig reicht es nicht, einmal eine Predigt gehört zu haben sondern es ist wichtig, dass wir während der Zeit der Durchsäuerung unseren Fokus behalten und unser Denken immer wieder mit dem Wort füttern.

Vor einigen Tagen hatte ich viel zu schreiben, es kamen einige Artikel, Buchkapitel und Sendemanuskripte zusammen und ich wusste nicht recht, wie ich das alles auf die Kette kriegen soll. Ist schon seltsam: mal ist relativer Leerlauf und bis auf ein paar Predigten und Treffen ist nichts zu tun; dann wieder geht es total ab.
Wie auch immer, ich hatte einen kleinen kreativen Hänger, es floss einfach nicht und mein Kopf war leer. Also habe ich mich hingelegt und gebetet. Dabei hatte ich eine Erkenntnis, die mir vielleicht spektakulärer erscheint als allen anderen.

Ich habe verstanden, dass Kreativität für einen geisterfüllten Christen nichts ist, was er aus sich selbst heraus produzieren muss. Kreativität bedeutet für uns, dass wir etwas Gestalt geben das Gottes Geist in uns wirkt. Damit ist auch gesagt, dass Kreativität grundsätzlich vorhanden ist – immer, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Ein kreatives Leben ist nicht in erster Linie von unserer Schaffenskraft abhängig sondern von Gottes und sein kreatives Potential ist nicht auszuschöpfen. Damit bekommt das Leben im Geist eine neue Dimension für mich. Es bedeutet dass es meine Aufgabe ist alles beiseite zu räumen was Gottes Kraft am Fliessen hindert, aber Gottes Aufgabe zu fliessen. – Ein vollkommen neuer Ansatz.

Ich bin sicher, dass diese Kreativität jedem Menschen zur Verfügung steht und nicht auf den Bereich der Kunst begrenzt ist. Kreativität ist Gottes Vermögen durch uns unsere Umwelt zu inspirieren und herauszufordern. Sie ist eine Kommunikation der Gnade Gottes und Ausdruck seines tiefen Wunsches mit Menschen Gemeinschaft zu haben.

Leider ist der Text doppelt so lang wie von der Lektorin eines kleinen Blattes gefordert. Deshalb blogge ich ihn, dann habe ich ihn wenigstens nicht umsonst geschrieben…

Klaus liest Bibel – jeden Tag. Immer morgens um sieben sitzt er verschlafen am Frühstückstisch, löffelt sein Müesli und liest die aktuelle Losung. Er springt auf, stellt das Geschirr ins Waschbecken und geht zum Auto. Auf dem Weg zur Arbeit betet er – 15 Minuten, jeden Tag. Natürlich geht Klaus auch in die Gemeinde und gelegentlich zur Bibelstunde. Das tut man ja als guter Christ. Und das ist Klaus wirlich: ein guter Christ, der seinen Zehnten gibt, im Gottesdienst ist und alles tut, was man von ihm erwartet.

Manchmal denkt Klaus sich: „das macht doch alles keinen Spass. Was bringt es, dieses ganze Bibellesen, beten und Zehnten geben?“ Manchmal träumt er heimlich davon einfach mal fünfe gerade sein zu lassen und sich hängenzulassen – wie Bärbel. Wenn man Klaus beobachtet hat man nicht den Eindruck, dass sein Christsein besonders ansteckend wäre oder dass er besonders nahe an Gott wäre. Trotz aller geistlichen Disziplin in seinem Leben wirkt er wie ein harter, zur Bitterkeit neigender Weltmensch und je älter er wird, umso ungnädiger wird er gegen jeden, der nicht „sein Kreuz auf sich nimmt“ und Jesus so nachfolgt wie es Klaus für richtig hält.

Bärbel liest kaum Bibel. Sie betet nur vor ihren Prüfungen und wenn in der Gemeinde gerade Gebetsabend ist. Sie geht lieber auf Parties und macht alles, was ihr Spass ist. Wenn man sie in einer sentimentalen Laune ist (wie manchmal wenn sie ein Bier zu viel getrunken hat) gibt sie zu, dass sie sich ihr Leben mit Jesus anders vorrgestellt hat. Am Anfang, in den ersten Wochen nach ihrer Bekehrung – da hatte Bärbel noch Schmetterlinge im Bauch und sie tat alles um mit Jesus zusammen zu sein. Aber als der Alltag einkehrte wurde alles immer schwieriger.

Ein Andachtsbuch nach dem anderen ist auf dem Nachttisch verstaubt, ein Gebetskalender nach dem selbigen gekauft und wieder verworfen worden. Bärbel hat schon fast jedes angesagte Seminar besucht in dem es um geistliche Disziplin ging, aber sie hat es einfach nicht geschafft durchzuhalten. Immer war etwas anderes wichtiger, bunter, schöner, lustiger oder einfach interessanter. Immer wieder hat der innere Schweinehund gewonnen und Bärbel mit einer ganzen Menge Schuldgefühle zurückgelassen, dass sie nicht so diszipliniert sein kann wie andere – z.B. Klaus.

Ich habe schon mit vielen Klaus-Bärbels geredet und mein Eindruck ist, dass Disziplin das Joch der meisten Christen ist, die es wirklich ernst mit Jesus meinen. Es gibt eine Bibelstelle, in der Jesus selber über Klaus und Bärbel redet und sie warnt: Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! (Matthäus 16,6). Sauerteig durchsäuert das ganze Brot, man braucht nur ganz wenig um eine grosse Menge Brotteig zu durchsäuern. Ebenso gibt es zwei Dinge vor denen wir uns geistlich echt hüten müssen, denn sie machen alles kaputt: Gesetzlichkeit und Weltlichkeit. Die Pharisäer, als Männer des Gesetzes, stehen hier für Gesetzlichkeit; die Sadduzäer, eine jüdische Sekte die mit der römischen Besatzungsmacht kollaborierte und nicht an ein Leben nach dem Tod glaubten, stehen für Weltlichkeit.

Klaus ist ein Mann, der es ernst meint mit Jesus und alles tut, was gut und richtig ist. Aber tief in seinem Herzen wohnt eine Lüge. Er würde es sich selbst nicht eingestehen und wahrscheinlich weiss er es nicht einmal, aber etwas in ihm treibt ihn aus Pflichterfüllung in die Dispziplin. Er will seinem Herrn gefallen und bemüht sich alles richtig zu machen. Er kennt den Herrn Jesus, aber er kennt nicht den liebenden Erlöser der sein Freund sein will. Ich bin davon überzeugt, dass Jesus jeden Tag neben ihm am Früchstückstisch sitzt und versucht den Panzer um Klaus’ Herz zu durchbrechen und ihm ins Ohr zu flüstern: „ich liebe Dich, Du musst mich nicht beeindrucken, ich bin schon beeindruckt.“

Bärbel auf der anderen Seite hat erkannt, dass sie es nicht aus eigener Kraft schafft und hat das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Irgendwann hat sie aufgehört es zu versuchen und lebt ihr geistliches Leben auf Sparflamme. Sie weiss dass sie errettet ist, vielleicht betet sie sogar ab und an in neuen Sprachen. Aber tief in ihrem Herzen hat auch sie eine Lüge geglaubt: „ein erfülltes Glaubensleben ist für die anderen da. Aber Du wirst es nie schaffen.“

„Disziplin ist die niedrigste Stufe der Jüngerschaft“, so habe ich es einmal in einer Predigt gehört, und wusste sofort, was gemeint ist. Wenn wir nur beten und Bibel lesen weil es zum Christsein dazu gehört, dann ist es schon vorprogrammiert, dass wir an der Disziplin zerbrechen. Die einen hören frustriert auf, die anderen machen bitter weiter. Reine Disziplin hat wenig mit Spiritualität zu tun, sie ist nur ein fleischlicher, menschlicher Abklatsch von etwas heiligem mit dem Gott uns segnen möchte. Ein Leben der Hingabe, das Aussenstehenden als diszipliniert erscheint, ist ein Leben der konstanten Suche nach Gott. Es ist ein Leben, das auf einem Fundament der Liebe zu Jesus steht.

Ich bin jetzt vierzehn Jahre Christ. Die meiste Zeit meines Lebens mit Jesus habe ich jeden Tag eine Stunde lang Zeit mit Gott verbracht. Die Methoden haben sich immer wieder geändert: am Anfang war es fast nur beten. Später kamen asugedehnte Zeiten des Sprachenbetens dazu, dann Anbetung, später Wortstudium. Natürlich gab es Zeiten in denen ich keinen Bock hatte und mich zum beten zwingen musste weil ich wusste, dass es gut ist, nicht aus der Übung zu kommen. Aber es gab auch immer wieder Zeiten in denen meine Sehnsucht nach Gott so gross war, dass eine Stunde nicht reichte und ich alles tat um mehr Zeit mit Gott zu verbringen.

Der Schlüssel zu einem spirituellen Leben ist nicht die Erfüllung einer religiösen Pflicht sondern Liebe zu Jesus und die Sehnsucht bei ihm sein zu wollen. Das, was uns auf Dauer abfuckt sind hohle religiöse Übungen, eine Form der Gottseligkeit aber ohne Kraft (2.Timotheus 3,5). Alles, was wir geistlich machen darf niemals ein Selbstzweck sein sondern muss drauf ausgerichtet sein Jesus zu begegnen und ihn besser kennen zu lernen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass der Schlüssel zu einem „disziplinierten Leben“ nicht darin besteht sich auf Dauer zu zwingen (auch wenn das immer wieder mal sein muss) sondern in der Sehnsucht nach Gott. Wessen grösster Wunsch es ist eine intime Beziehung mit dem Heiligen Geist zu führen, der wird Wege finden wie er sich regelmässig Freiräume dazu verschaffen kann.

So ende ich mit einer Empfehlung: wenn Du immer schon Probleme mit geistlicher Dinsziplin hattest, mach keine weiteren Anläufe sondern denk darüber nach. was Jesus Dir bedeutet. Rede mit anderen darüber, lass für Dich beten und bitte Gott darum Dir zu zeigen, wer er ist. Das wird auf Dauer Sehnsucht freisetzen die zu einer Spiritualität führt, die weit über blosse Disziplin hinausgeht!

Im Gespräch mit einigen Pharisäern spricht Jesus über etwas, das so mächtig ist, dass es sogar Gottes Wort ausser Kraft setzen kann. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, es gibt etwas, das ist so mächtig, dass es das Wort, das die Welt geschaffen hat, wirkungslos werden lässt.

Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden. Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, daß einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt: eine Opfergabe. Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun. So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen. (Markus 7,10-13, Einheitsübersetzung, Hervorhebung von mir)

Die Traditionen der Leute mit denen Jesus hier geredet hat waren so stark, dass sie es nicht mehr geschafft haben Gottes Wort einfach nur zu hören. Immer wenn sie in der Schrift gelesen haben, lasen sie nicht in erster Linie Gottes Wort an sie sondern sie lasen immer wieder ihre eigene Auslegungstradition. Ihre Traditionen wirkten wie ein Filter, durch den alles durchmusste was Gott sagte.
Obwohl es offensichtlich war, dass Gottes Wort sie herausforderte für ihre alten Eltern da zu sein und sie finanziell zu versorgen konnten sie sich dieser Verantwortung entziehen. Sie behaupteten einfach, dass sie das Geld als Opfergabe eingeplant hätten.
Tradition ist das einzige, wovon in der Bibel gesagt wird, dass es Gottes Wort wirkungslos macht. Tradition imprägniert uns, sie stellt einen wirksamen Schutz vor Gottes Reden dar, ihr Filter steht über allem. Wenn Gottes Wort seine Frische für uns verloren hat und uns über lange Zeit nicht mehr angesprochen hat, dann ist es gut möglich, dass sich Tradition eingeschlichen hat und es uns schwerfällt, Gottes Reden an uns wahrzunehmen. Wenn Du an diesem Punkt bist solltest Du unbedingt Buße tun. Wenn Gott keine Möglichkeit mehr hat seine Leute anzusprechen, dann ist es um das geistliche Weiterkommen geschehen. Ohne dass aus Logos Rhema wird und Gottes geschriebenes Wort in unser Leben spricht, ist es kaum möglich sich geistlich weiterzuentwickeln und dahin zu kommen wo uns Gott haben will.

Eine Geschichte aus dem vierten Buch Mose illustriert dieses geistliche Prinzip nachdrücklich:

Der Herr sprach zu Mose: Nimm deinen Stab; dann versammelt die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und sagt vor ihren Augen zu dem Felsen, er solle sein Wasser fließen lassen. Auf diese Weise wirst du für sie Wasser aus dem Felsen fließen lassen und ihnen und ihrem Vieh zu trinken geben.
Mose holte den Stab von seinem Platz vor dem Herrn, wie der Herr ihm befohlen hatte. Mose und Aaron riefen die Versammlung vor dem Felsen zusammen, und Mose sagte zu ihnen: Hört, ihr Meuterer, können wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser fließen lassen? Dann hob er seine Hand hoch und schlug mit seinem Stab zweimal auf den Felsen. Da kam Wasser heraus, viel Wasser, und die Gemeinde und ihr Vieh konnten trinken.

Der Herr aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt und mich vor den Augen der Israeliten nicht als den Heiligen bezeugen wolltet, darum werdet ihr dieses Volk nicht in das Land hineinführen, das ich ihm geben will. (4.Mose 20,7-12)

Es war das zweite Mal, dass Mose in einer Situation wie dieser war. Beim ersten Mal war der Befehl Gottes: „schlag mit deinem Stab an den Felsen.“ (vgl. 2.Mose 17,6). Als Mose zum zweiten Mal vor einem Felsen stand aus dem Gott Wasser fliessen lassen wollte, stand seine Erfahrung zwischen ihm und Gottes Ansage. Statt auf Gottes Wort zu hören und einfach nur zu dem Felsen zu sprechen schlug er ihn – und offenbarte damit einen tiefen Unglauben.

Oft zeigt sich erst in Krisenzeiten wie sehr wir Gott wirklich vertrauen und sein Reden suchen. Es ist immer leichter in herausfordernden Zeiten auf alte Gewohnheiten zurückzufallen statt Gottes aktuelle Weisung zu suchen. Tradition kann leicht an die Stelle eines vitalen Glaubens treten – und das wird uns einiges kosten. Für Mose bedeutete sein Unvertrauen, dass er letztlich sein grösstes Ziel im Leben nicht erreicht hat. Er hat das gelobte Land von ferne gesehen, aber er ist nicht hineingekommen. Er sah das Erbe das Gott für ihn und das ganze Volk bereitgestellt hatte, aber er kam nicht in den Genuss in diesem Land zu leben.

Der Grund dafür war nicht eine Tat sondern die Haltung die der Tat zugrunde lag. Was wir tun wird uns nicht aus dem Land unserer Verheissung fernhalten, wohl aber unser Unglaube. Unsere Fähigkeit unser Leben in allen Situationen von Gottes Geist führen zu lassen hängt letztlich maßgeblich von unserer Fähigkeit ab frei von Traditionen zu leben. Nur der wird immer wieder von Gottes Wort überführt, der in seinem Herzen genügend Freiraum dafür lässt. Bei wem sich schon alle theologischen Übrzeugungen fest einzementiert haben, den wird nicht einmal mehr Gottes Wort ansprechen und verändern können.

Ich mache immer wieder Erfahrungen die schon fast surreal sind. Am Abend treffe ich Bernd (Name von der Redaktion geändert). Bernd fühlt sich total schlecht weil er meint, dass Gott ihn nicht gebrauchen kann. Immer stimmt irgendetwas nicht und er bekommt es einfach nicht hin, dass er „Gott einfach fliessen lässt“ und ihm dienen kann. Sein grösster Traum ist es wie Petra zu sein, denn die hat gerade das was Bernd nicht kann total drauf.
Am nächsten Abend treffe ich Petra und sie ist total down weil sie meint, dass Gott sie einfach nicht gebrauchen kann…

Die Bilder die wir voneinander haben setzen uns oft Leistungsdruck aus. Wir haben komischerweise immer das Gefühl, dass die anderen es leichter haben und sind dann überrascht, dass die anderen gern so wären wie wir. Das ist ein ewiger und sehr unerquicklicher Kreislauf. Für mich ist es seltsam zu beobachten wie sehr Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinander gehen. Ich musste dabei ungewollt an ein Gedicht von Dietrich Bonhoeffer denken, dass ich hier mal wiedergebe:

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich träte aus meiner Zelle
gelassen und heiter und fest
wie ein Gutsherr aus seinem Schloß.

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich spräche mit meinen Bewachern
frei und freundlich und klar,
als hätte ich zu gebieten.

Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
ich trüge die Tage des Unglücks
gleichmütig, lächelnd und stolz,
wie einer, der Siegen gewohnt ist.

Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und zu leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?
Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein anderer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?

Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!

Wie lange wollt ihr noch zögern, hinzugehen und das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gegeben hat? (Josua 18,3 nach der Einheitsübersetzung)

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus:
Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir
heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; durch sein Blut haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade. Durch sie hat er uns mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im voraus bestimmt hat:
Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist.
Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt;
Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt.
Der Geist ist der
wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben.erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen, der Erlösung, durch die wir Gottes Eigentum werden, zum Lob seiner Herrlichkeit.

Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört. Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke. Er hat sie an Christus erwiesen, den er von den Toten auferweckt und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat, hoch über alle Fürsten und Gewalten, Mächte und Herrschaften und über jeden Namen, der nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen genannt wird. Alles hat er ihm zu Füßen gelegt und ihn, der als Haupt alles überragt, über die Kirche gesetzt. Sie ist sein Leib und wird von ihm erfüllt, der das All ganz und gar beherrscht. (Epheser 1 nach der Einheitsübersetzung)

Ist es nicht interessant, wie das Kapitel erst mit vielem anfängt was wir schon haben und dann mit etwas weitermacht, was wir noch brauchen? Wenn man den Anfang liest kommt man nicht darauf, dass wir überhaupt noch etwas brauchen könnten. Aber doch, eines fehlt: der Geist von Erkenntnis und Weisheit. Bevor wir unser Erbe antreten können brauchen wir den Heiligen Geist der uns 1.sagt was unser Erbe ist (Erkenntnis) und 2.was wir mit diesem Erbe anfangen (Weisheit).
Schon abgefahren, die wenigsten Christen leben wirklich in ihrem Erbe. Und von denen die nicht darin leben haben die meisten lange Wunschzettel was sie gerne von Gott hätten. Paulus lebte in seinem Erbe und hatte nur einen Wunsch: „heiliger Geist, zeig ihnen was sie besitzen und wie sie darin leben können!“

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