Nachdem ich jetzt ein paar Tage mit ihm gearbeitet habe möchte ich meinen Mac nicht mehr missen. Schon ein guter Computer, ist mir mittlerweile tatsächlich lieber als Windows. Zwei Sachen sind allerdings als Obskuritäten hervorzuheben und lobend zu erwähnen.

1) Der Preis für den schlechtesten Schachcomputer gegen den ich jemals gespielt habe geht an mac. Hammer! Ob den ein Schachanfänger programmiert hat? Ich bin sicher, ich hätte den schon mit fünf Jahren geschlagen. Selbst auf der höchsten Stufe verschenkt er beim dritten Zug noch eine ungedeckte Dame…

2) Sehr erheitert hat mich die Sprachausgabe die meine Texte mit einem so starken amerikanischen Akzent vorliest, dass ich sie nicht mal verstehe wenn ich mitlese.

Leider gibt es aber auch Ernstes zu meckern. Ich denke immer wieder darüber nach, das macbook wieder zurückzugeben obwohl mir das betriebssystem gefällt. airport ist sehr unzuverlässig, die fehlende grafikkarte verunmöglicht jedes spiel. nicht mal klassiker wie rtcw laufen, das ist echt hart, denn dir mac-spiele sind teuer und nicht eben aktuell.

6 Heilung durch die Salbung und den Glauben
Die meisten Christen verbinden den Heilungsdienst mit Dienst unter oder in der Salbung. Diese Sichtweise ist stark von der „Voice of Healing“-Bewegung geprägt, die zwischen Mitte der 40er und 50er Jahre des 20.Jahrhunderts in den USA sehr berühmt war. Es gab zu der Zeit eine grosse Anzahl von Predigern, die eine starke Heilungssalbung hatten und die Heilung meist durch Handauflegung vermittelten.
Zu dieser Bewegung gehörten Grössen wie William Branham, A.A.Allen, Jack Coe und viele andere. Ihnen allen war gemeinsam, dass sie eine enorme Kraft zum Heilen hatten und es gelernt hatten in ihren Gottesdiensten in der Kraft zu dienen. Zur Heilungskraft kam oft noch das Wort der Erkenntnis hinzu und es wurden Kranke mit vielen spezifischen Beschreibungen ihres Hintergrundes, der Krankheit usw. nach vorne gerufen. So etwas weckt natürlich einen starlen Glauben auf der Seite des Kranken, dass das Übernatürliche wirklich funktioniert.
Es kam nicht selten auch zu anderen charismatischen Manifestationen wie lachen oder ruhen im Geist, allerdings scheinen solche Phänomene meistens nicht im Vordergund gestanden zu haben.
Für Christen, die aus diesem Erfahrungshintergrund kommen und auch für viele andere ist das DIE Methode mit der Heilungsdienst in Verbindung gebracht wird. Für mich war es auch lange Zeit so.

Eine zeitlang habe ich mich deswegen ernstlich gefragt ob ich weiter machen sollte mit dem Versuch in den Heilungsdienst zu kommen. Ich kann mich an wenige Situationen erinnern in denen wirklich Heilungskraft spürbar geflossen ist wenn ich für eine Person gebetet habe. Solche Situationen hat es gegeben, aber es waren nicht viele. Auch Worte der Erkenntnis hatte und habe ich nur sehr selten.
Ich glaube schon, eine Gabe der Heilung zu haben, aber nicht in dem besonderen Mass von dem z.B. Kenneth Hagin schreibt oder in dem ich Andreas Herrmann dienen sehe. Heilung in der besonderen Salbung scheint an eine besondere Gabe der Heilung gekoppelt zu sein, die nicht jeder hat.

Kenneth Hagin beschreibt, wie er 1950 in einem Gottesdienst eine Vision von Jesus hatte. Er sah Jesus hoch oben, da wo die Decke des Zeltes hätte sein sollen und er ging zu ihm. Er kniete vor ihm und Jesus legte den Zeigerfinger seiner rechten Hand in seine Hände. Danach legte Jesus ihm noch die Hände auf den Kopf und sagte etwas in der Richtung: „Ich habe dich besonders gesalbt um Kranke zu heilen“.

Hagin erlebte schon vorher einiges an Heilungen in seinem Dienst, aber diese Heilungen kamen durch das Wort. Nachdem er diese besondere Salbung empfangen hatte, machte sein Heilungsdienst einen richtigen, übernatürlichen Sprung nach vorne und er beschrieb die Heilungssalbung als manchmal so stark, dass er selber kaum noch stehen und manchmal nichts mehr sehen konnte vor Herrlichkeit Gottes.
Eine solche Salbung haben zwar nur wenige, aber das macht nichts, denn man kann auch ohne eine besondere Salbung den Kranken dienen oder selber geheilt werden.
Dennoch sollten wir uns danach ausstrecken, dass in unseren Gemeinden Menschen die Heilungssalbung in diesem Masse empfangen wie Bruder Hagin und viele andere sie hatten.

7 Heilung durch Glauben
Im selben Buch in dem er auch über diese aussergewöhnlich starke Heilungssalbung redet, schreibt Kenneth Hagin auch, dass in der Zeit bevor er diese Salbung empfing in seinen Gottesdiensten mehr Menschen geheilt wurden als in manchen Gottesdiensten in denen der Prediger unter einer „normalen“ Heilungssalbung diente.
Der erste Schlüssel zu Heilungen und dem ganzen Bereich des übernatürlichen Wirkens Gottes war also nicht die aussergewöhnliche Heilungssalbung. Es war Glauben.

Auch wenn keine besondere Salbung spürbar im Raum ist, kann man geheilt werden durch Glauben an Gott. Gottes Gegenwart – und damit auch seine Heilungskraft – ist ja immer da; es gibt keinen Ort an dem Gott nicht ist. Wir müssen also nicht darauf warten, dass eine besondere spürbare Gegenwart Gottes kommt sondern dürfen einfach im Glauben das ergreifen, was Jesus für uns am Kreuz erkauft hat.
Selbst wenn die Salbung stark da ist kann es sein, dass man nicht geheilt wird. Einer der Hauptgründe dafür ist dann meistens Unglaube. Es ist hart sich das vorzustellen, aber es besteht die Möglichkeit durch Unglauben Gottes Heilungskraft davon abzuhalten zu wirken. Das geht sogar so weit, dass ein kollektiver Unglaube um Raum die Salbung fast ganz ausschliessen kann.
Deshalb ist die Erwartung der Leute, die zu einem Gottesdienst kommen entscheidend für die Qualität des Gottesdienstes. Wir fragen uns als Westler oft warum in Afrika und manchen asiatischen Ländern so viel mehr Wunder geschehen als in Deutschland. Was den Bereich des Übernatürlichen angeht hinkt der Westen den Entwicklungs- und Schwellenländern ja teilweise weit hinterher.
Ich bin sicher, dass ein Grund ist, dass Leute in Afrika drei Tage zu Fuss unterwegs sind um einen Gottesdienst mit Reinhard Bonnke zu erleben. Sie scheuen keine Mühen um hin zu kommen und wenn sie da sind, sind sie voller Erwartungen und beten viel. In einem solchen Klima kann viel passieren! Wie anders sind da viele Deutsche, denen es zu mühsam erscheint ein paar Kilometer mit dem Auto zu fahren um zu einem guten Gottesdienst zu kommen!

Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn.
2 Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen!
3 Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.
4 Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.
5 Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.
6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte. (Markus 6,1-6)

Selbst Jesus litt darunter, dass Unglaube seine Heilungskraft beeinträchtigen konnte. Für manche die dabei waren mag es so ausgesehen haben als hätte Jesus tolle Wunder getan, aber aus der himmlischen Perspektive wurden nur ein paar Kranke geheilt.
Es ist eine irritierende Vorstellung, dass für die meisten Gemeinden in Deutschland Nazareth ein gutes Ziel wäre was den Heilungsdienst anbelangt; bei Markus ist eher ein Negativbeispiel.
Welche Kranken waren es wohl, die geheilt wurden? Genau, diejenigen, die Glauben hatten und sich den Glauben auch nicht von den Umstehenden Ungläubigen kaputt reden liessen. Smith Wigglesworth sagte einmal: „es ist etwas am Glauben dass Gott an einer Million Menschen vorbeigehen lässt zu dem einen, der glaubt.“ So ist es. Auch die stärkste Salbung, selbst die in der Jesus selber diente vermag nichts gegen den Unglauben der Menschen auszurichten. Unsere Entscheidung wem und was wir glauben hat den grössten Einfluss auf das was Gott in unserem Leben machen kann und was nicht.

Deshalb ist es so wichtig am Glauben zu arbeiten. Er ist das Element, das wir aktiv beeinflussen können.
Was tat Jesus als er in seiner Heimatstadt weniger wirken konnte als er sich vorgenommen hatte? Er zog umher und lehrte. Warum? Weil der Glaube aus der Predigt kommt, die aber aus dem Wort. Noch genauer könnte man Römer 10,17 wiedergeben als „Glaube kommt aus dem Wort des Christus“.
Als Jesus sah, dass er etwas tun musste um den Menschen zu dienen, da betete er nicht um mehr Heiligen Geist (er wusste, dass er nicht mehr bekommen würde weil es einfach nicht mehr Heiligen Geist gibt!). Er arbeitete an dem Faktor, der klemmte: am Glauben. Auch wenn es oft falsch verstanden wird, ich messe dem Glauben die höchste Bedeutung bei und würde es jedem Christen empfehlen, an seinem Glauben zu arbeiten.

8 Fazit
Die letzten Post zeigen, dass sich der Heilunsgdienst nicht im luftleeren Raum bewegt. Gerade wenn nicht immer eine so starke Heilungssalbung da ist wie bei einigen bekannten HeilungspredigerInnen wie Kenneth Hagin oder Kathryn Kuhlman, handelt es sich bei Heilung um eine interdisziplinäre Angelegenheit, die Glauben, Seelsorge, Heilungsgebet, Befreiung und gesunde Nachfolge beinhaltet.
Es ist nicht gut, den Heilungsbereich aus dem Ganzen der Nachfolge und des Christseins herauszulösen. Vielfach bringen sich Christen um ihre Heilung weil sie einfach zu sehr auf eine Methode fixiert sind und Heilung nur durch eine bestimmte Salbung suchen, die aber nicht immer verfügbar ist. Wenn die spürbare Kraft Gottes nicht ausreicht um eine Heilung hervorzubringen sollten wir versuchen, die Heilung auf andere Weisen zu bekommen. Wir sollten gerade darum bemüht sein, den Glauben einer Person für Heilung aufzubauen.

25. August 2007 in vermischtes 9

neues Aussehen

So, hier nun der schon erwartete obligatorische Blogeintrag. Warum ist es eigentlich Usus im Internet, dass man sagt, dass man ein neues Design hat? Sehen Leser so etwas nicht, weil sie so inhaltsorientiert sind? Das wäre ja schon schön…

Jedenfalls musste ich mal ein paar Sachen machen, namentlich ein Profil, eine Support- und Medienseite reinsetzen und da bietet es sich ja an, auch mal das Design zu ändern. Gelegentlich schraube ich auch sehr gern an Grafiken rum, da staubt das gute alte Photoshop nicht ganz ein. Der „neue“ Blog ist auf jeden Fall viel flexibler und kann umfassender genutzt werden als der „alte“. Das ist gut so, ich habe noch viel vor im Leben.
An dieser Stelle ein Lob an WordPress: die Software ist echt gut, man kann nahezu alles damit machen was man will, selbst wenn man so wenig code-Ahnung hat wie ich.

Ich habe bei dieser Neuerung auch den Namen geändert; aus der „Schöhnheit des Komplexe“ wurde die „Schönheit des Simplexen“, ein Wort von Alan Hirsch, das ich bei HaSo aufgeschnappt habe. Hirsch schreibt:

I would give all that I own for simplicity the other side of complexity I believe this refers to those truths that have somehow honored the complex situation in which we exist and have yet to offer a simple solution/insight that seems to just somehow unlock the meaning of things. Often these ’simplex truths’ recognize paradox and mystery as part of the equation. I think these are the deepest truths of our lives.

Das war immer mein Anliegen. Es ging nie um Komplexität sondern darum, die Komplexität nutzbar zu machen. Ich mag es nicht, wenn Komplexität in der Form reduziert wird, dass man sie nicht mehr anerkennt. Ich mag aber auch diese neuen Trend nicht, bei dem niemand mehr Antworten hat weil alles komplex und unübersehbar geworden ist. Ich liebe die Simplexität: einfache Antworten in einer komplexen Welt. Meiner Ansicht nach ist das der Weg Jesu, er hatte den Mut einfache Antworten zu geben, auch wenn er wusste (was er sicher tat), dass diese Antworten seinen Jüngern im „real life“ einige Nüsse zum Knacken aufgeben.
In meiner Theologie gibt es immer beides: die einfache Wahrheit die, systemtheoretisch gesagt, der Umgebungskomplexität gegenübersteht und eben die Demut zu wissen, dass die Welt etwas grösser ist als der eben geschriebene Satz.

4 Krankheiten, die von psychischen Problemen kommen
In der Medizin spricht man von psychosomatischen Krankheiten, wenn ein körperliches Leiden eigentlich keine organische Ursache hat. Es gibt viele solcher Krankheiten die ihren Ursprung in der Seele und nicht im Körper haben.
Manche Seelsorger erleben körperliche Heilungen obwohl sie nicht dafür gebetet haben. Die Heilung tritt ganz einfach ein wenn seelische Blockaden beiseite geräumt wurden. Solche Krankheiten können medizinisch oft nicht behandelt werden. Besonders drastische Beispiele treten in jedem Krieg auf, wenn Frontsoldaten ihr Leben lang neurologisch bedingt zittern oder teilweise blind sind.
In solchen Fällen, die gar nicht so selten sind, kann es sein, dass man mit innerer Heilung weiter kommt als mit einfachem Heilungsgebet.
Charles Kraft beschreibt in einem seiner Bücher über innere Heilung und Befreiung, die Heilung einer Frau von Brustkrebs. Sie trafen sich kurz vor der Operation und kam bei den Gesprächen und Gebeten schnell auf einen jahrelangen sexuellen Missbrauch während der Kindheit. Da in dieser leidvollen Phase die Brüste am meisten betroffen waren verfluchte sie ihre Brüste. Als der Fluch gebrochen wurde verschwand der Krebs von selber und sie musste nicht mehr operiert werden.

Ich bin selber kein Seelsorger und deswegen auch nicht tief in der Theorie drin. Aber was ich im Gemeindealltag sehe, ist dass viele Menschen traumatisiert sind und schwere Schäden an ihrer Seele haben. Da ich von einem ganzheitlichen Heilungsansatz ausgehe finde ich es sehr wichtig, dass Menschen mit pyschischen Problemen geholfen wird und wir nicht nur einfach Handauflegung und Salbung mit Öl anbieten sondern auch profunde Seelsorge. An diesem Punkt unterscheide ich mich von einigen Ansätzen der Glaubenslehre die gelegentlich gelehrt werden. Ich glaube auch an die völlige (auch seelische) Heilung des Menschen durch den Opfertod Jesu, denke aber, dass Seelsorge – auch in der Form langfristiger Begleitung – vielen Menschen hilft. Nicht jeder schafft es, einfach die Wahrheiten aus dem Wort durch Meditation und Proklamation anzunehmen, bei manchen ist ein längerer Prozess geistlicher Gespräche und Psychologie unerlässlich.

Ein wichtiger Punkt bei vielen Heilungen, gerade wenn auch seelische Gründe für eine Kranheit vorliegen, ist Vergebung. Das Evangelium ist deutlich in seiner Aussage, dass Unvergebenheit dazu führen kann, dass jemandes Segenshahn wie zugedreht ist. Wenn das passiert, sollten wir den Heilungssuchenden in einen Vergebungsprozess hineinführen um ihn dafür offen zu machen die Heilung zu empfangen.
Ein Zitat das ich immer gerne bringe, von dem ich aber den Urheber nicht weiss ist: „Unvergebenheit ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere stirbt“. Über Vergebung gibt es einfach ein paar falsche Vorstellungen. Gerade wenn es um den seelsorgerlichen Aspekt geht hat Vergebung nichts damit zu tun, dass man demjenigen der einem etwas angetan hat Recht gibt. Niemand hat das „Recht“ einen andere Menschen zu verletzen oder ihm gar schwerwiegenden Schaden zuzufügen. Vergebung hat erst einmal damit zu tun selber aus dem Gefängnis zu treten und den Kreis schlechter Gedanken, die einem nur selber schaden zu verlassen.

Auf diesem Blog gibt es vermutlich noch Einträge zu dem Thema, vielleicht einfach mal nach suchen.

5 Heilung durch Ärzte
Unser Ziel ist Heilung und nicht Heilung durch eine bestimmte Methode. Bei manchen Gläubigen sind Ärzte zu Unrecht verschrien. Es ist meiner Ansicht nach absolut in Ordnung und kein Zeichen des Unglaubens wenn man bei einer Krankheit zum Arzt geht.
Es ist bestimmt kein Zufall dass das Evangelium mit den meisten Details über Heilungen ausgerechnet von einem Arzt, Lukas, geschrieben wurde. Als in den frühen 60ern des ersten Jahrhunderts der Kolosserbrief geschrieben wurde (übrigens vor dem Lukasevangelium) war Lukas für Paulus der „geliebte Arzt“, als er einige Jahre später sein Evangelium und die Apostelgeschichte schrieb, war er es immer noch. Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass Lukas nach seiner Bekehrung aufhörte zu praktizieren.
Eine anti-Haltung der Medizin gegenüber ist sicherlich nicht angebracht und man sollte nur dann aufhören zum Arzt zu gehen wenn man ein entsprechendes Wort vom Herrn hat (und sich da entsprechend sicher ist!). Dieser Bereich ist ganz bestimmt nicht für besondere Glaubensakrobatik geeingnet und es hat der Sache des Glaubens schon viel Schaden zugefügt wenn Menschen, die nicht in einem entsprechenden Glauben standen nicht zum Arzt gingen und an den Folgen starben. Wir dürfen nicht vergessen, dass es etwas gibt, das wie Glauben aussieht, aber nicht dieselben Resultate hat:


Durch Glauben gingen sie durch das Rote Meer wie über trockenes Land, während die Ägypter, als sie es versuchten, verschlungen wurden. (Hebräer 11,29)

In der Heilungsliteratur findet man vergleichsweise wenige Hinweise darauf, dass Prediger es verboten haben zum Arzt zu gehen. Ich erinnere mich gerade an eine einzige Predigt von Smith Wigglesworth in der er sich in diese Richtung geäussert hat und das war es dann auch schon. Ich schliesse nicht aus, dass es Prediger gab und gibt, die so geredet haben, aber diese müssen als Ausnahmen gelten. John G. Lake ging selbst nie zum Arzt und auch seine Familie nicht, aber er äusserte sich nicht gegen Ärzte. Viele andere Heilungsprediger gingen zum Arzt und schickten auch Leute zu Ärzten. Von Kenneth Hagin weiss man von mindestens einem Fall in dem er einen prophetischen Eindruck für eine Person hatte sofort zu Arzt zu gehen. Wir sollten also vorsichtig damit sein Leuten die an göttliche Heilung glauben in diesem Bereich gefährliche Unausgewogenheiten zu unterstellen.

Inkonsistenzen
Es ist nur dann inkonsistent als heilungsgläubiger Christ zum Arzt zu gehen wenn man davon ausgeht, dass Heilung immer von Gott direkt und nie durch menschliche Hilfe wie Ärzte kommen darf. Da es aber ein biblisches Prinzip ist, dass Gott durch Menschen wirkt und auch Menschen, die gar nichts mit ihm zu tun haben dennoch dazu beitragen können, dass sein Wille geschieht, wird kaum jemand sagen, dass Heilung nur direkt von Gott kommen kann. Im Prinzip ist die Welt so aufgebaut, dass wir alles von Gott bekommen und erwarten können. Es gibt biblische Belege für Versorgung in allen Bereichen. Es ist aber nicht Gottes Stil uns immer direkt zu versorgen. Vielleicht liegt es aber auch an der Art unserer Beziehung zu ihm, dass wir seine Versorgung nicht immer direkt erleben – genau kann ich das nicht sagen.
Jedenfalls ist es normal, dass Gott Menschen dazwischenschaltet um uns zu segnen. Während er jeden durch Raben versorgen könnte wie Elia (1.Könige 17) versorgt er doch meistens durch Arbeit oder Liebesgaben von Geschwistern. Während der Heilige Geist unser Lehrer ist (1.Johannes 2) beruft und befähigt Gott dennoch Lehrer um uns in unserer geistlichen Entwicklung zu helfen.

Ich bin völlig davon überzeugt, dass jeder Christ zu jedem Zeitpunkt Gottes Heilungskraft erleben kann – allein durch Gebet und Glauben. Dennoch hat Gott Hilfen eingesetzt für die, bei denen das (ohne Angabe von Gründen) nicht klappt. Im Übernatürlichen gibt es Hilfe durch Christen mit den Gaben der Heilungen, im Natürlichen gibt es Hilfe durch Ärzte. Beides sollte nicht abgelehnt werden denn Gottes Ziel mit uns ist, dass es uns gut geht!

Ich sehe die Inkonsistenz eher auf der Seite derer die Krankheit als etwas sehen, das von Gott kommt. Ich kann es nicht nachvollziehen, aber es gibt ja diese theologische Ansicht. Wenn Gott wirklich Menschen krank macht um ihnen etwas zu zeigen und sie etwas zu lehren, warum gehen sie dann zum Arzt um die Kranhkeit loszuwerden? Heisst das nicht, sich aus dem Willen Gottes zu entfernen? Wenn ich diese Theologie vertreten würde, dann würde ich mich bestimmt nicht bemühen durch medizinische Intervention den Willen Gottes zu verlassen und im Ungehorsam zu leben!

Vor ein paar Monaten war Kristian mal sonntags in der Gemeinde und hat die Anbetung geleitet. Erwartungsgemäss war es eine gute Zeit. Er hatte eine Prophetie für uns als Gemeinde: „Gott will, dass ihr wanchst, aber dafür müssen drei Faktoren gegeben sein: Ihr müsst lernen offen zu sein in Euren Beziehungen und Menschen zu integrieren; Gebet wird ein wichtiger Grundstein sein und ihr müsst lernen zu geben, besonders in finanzieller Hinsicht“.
Ich hatte mir immer vorgenommen, über diese drei Themen einmal zu predigen weil wir es als Gemeindeleitung empfunden haben, dass an der Sache was dran ist und das wirklich Gott redet. Nun hat es sich aber erst in den letzten Wochen ergeben, dass ich jeden Freitag über einen anderen Bereich dieser Prophetie gepredigt habe – erst über die Gabe der Gastfreundschaft, dann über Gebet nach Lukas 18 und heute möchte ich gerne den Sack zu machen und es geht um das Geben. Eigentlich predige ich ja schon seit etwa November letzten Jahres über Geistesgaben, aber praktischerweise erwähnt Paulus in Römer 12,8 eine Gabe des Gebens 🙂

Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken

Ich habe nie gerne über Finanzen gepredigt. Eiegentlich komisch, denn es ist ein wichtiges Thema das uns alle etwas angeht, jeden interessiert und zudem noch in der Bibel gross angelegtist. Trotzdem hatte ich immer eine gewisse Scheu es anzusprechen.
Das ist auch nicht erst so seit ich predige, es war schon früher immer etwas heikel für mich. Ich war ein paar Jahre lang selbständig als Webdesigner und konnte auch ganz gut davon leben. Aber im Umgang mit Kunden hatte ich immer etwas Schwierigkeiten, ganz besonders wenn die Frage nach dem Preis kam. Klar, dass das jeden Kunden interessiert, aber ich hatte echt Mühe damit Preisverhandlungen zu führen. Manchmal habe ich sogar gesagt: „was ist es ihnen denn wert eine Website zu haben?“ – was natürlich eine kreuzdumme Frage für einen Geschäftsmann ist…
Später, als ich dann angefangen habe zu predigen und viel zu reisen war es fast noch schlimmer. Ich glaube, ich habe die ersten drei Jahre Reisedienst fast immer draufgezahlt. Das Spritgeld hat fast nie gereicht und selbst wenn es gereicht hat kann man natürlich von Spesen schlecht leben. Aber ich fand es immer schwierig Leuten klarzumachen, was die Leistung, die sie sich einkaufen wert ist und was sie kostet. Wenn ein Jugendkreis irgendwo in Ostdeutschland einen Prediger aus dem Ruhrgebiet haben will, dann ist das eben so, dass einiges an Kosten auf sie zukommen. Einmal hatte ich ein Angebot für 50 Euro in der Nähe von Chemnitz zu predigen. Als ich ihnen vorgerechnet habe, dass ich um die 500KM Weg habe und die mit 30C abrechne und dann auch noch gerne 150EUR für die Predigt hätte, was insgesamt 300 EUR sind, haben sie ihr Angebot zurückgezogen. Irgendwie hängen Christen eben an ihrem Geld, auch und vielleicht sogar ganz besonders, wenn es um geistlichen Dienst und den Bau des Reiches Gottes geht.

Das NT ist sehr klar darin, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem Umgang mit Geld und dem Masse in dem wir Gott erleben und in seinem Reich leben werden. Ich kann mir vorstellen, dass daher der Zustand in dem sich Gemeinden und Christen in Deutschland befinden auch darauf zurückzuführen ist wie sie mit Geld umgehen. Natürlich ist die Einstellung der Kohle gegenüber nicht der Indikator für geistliches Wachstum und es wäre falsch diesen Bereich jetzt besonders herauszugreifen und über alle zu stellen, aber immerhin ist es ein Wachstumspunkt.

Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen.
11 Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen?
12 Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer (wahres) Eigentum geben?
13 Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
14 Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn. (Lukas 16,10-14)

Das wahre Gut von dem Jesus hier spricht ist das Königreich Gottes, es sind Gottes Geist und Kraft, seine Herrlichkeit, Gaben und andere Schätze des Reiches.
Offenbar ist die Art wie wir mit den Dingen dieser Welt umgehen eine Möglichkeit Gottes unseren Charakter zu prüfen und festzustellen, ob er uns grösseres und besseres anvertrauen kann als diese vergänglichen Dinge. Jesus sagt ausdrücklich nicht, dass es gut wäre nichts zu besitzen. Er wendet sich nicht Eigentum, er wendet sich gegen eine falsche Haltung zum Besitz. Das Ziel Gottes mit uns ist nicht Armut, wie man im Mittelalter oft dachte, es ist Freiheit. Freiheit auf allen Ebeben, auch auf der Ebene des Besitzes.

Man kann das Prinzip in der Ausbildung der Jünger gut sehen. Als Jesus seine Leute in Matthäus 10 aussandtezu predigen hiess es noch: „nehmt nichts mit, kein Geld, keine Wechselklamotten, gar nichts. Seid abhängig von der Gastfreundschaft der Menschen die Euch aufnehmen (oder eben nicht aufnehmen)“. Einem Menschen, der ihm nachfolgen wollte sagte Jesus, dass man ihm nicht einmal ein Dach über dem Kopf versprechen kann. Einem reichen Jüngling der ihm nachfolgen will sagt er, dass dieser alle seine Habe verkaufen und den Armen spenden soll. Eine Ansage, die ihm so hart erscheint, dass er von dem ursprünglichen Plan Abstand nimmt Jesus folgen zu wollen. Es gibt einige solcher Stellen die Christen dazu veranlasst haben anzunehmen, dass Jesus prinzipiell gegen Besitz und Geld eingestellt ist.
Aber im weiteren Verlauf der Evangelien sehen wir immer wieder Versorgungen Gottes. Petrus hat ein Schwert, eine Waffe, die er eigentlich nicht haben müsste als Prediger des Friedens… Jesus segnet einen Fischzug über die Massen, im Maul eines Fisches wird Geld gefunden usw.
Jesus gab seinen Jüngern, und damit allen Menschen die ihm nachfolgen!, eine grosse Verheissung:

Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. 29 Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, 30 wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben. (Markus 10,28-30)

Offensichtlich machten sich die Jünger zumindest Gedanken, wenn nicht sogar Sorgen darum, dass sie viel für Jesus aufgegeben hatten. Aber Jesus konnte sie beruhigen: „es kommt Entschädigung. Und zwar in beiden Welten – schon jetzt, aber auch in der Ewigkeit.“

Es war nie das Ziel Jesu seine Leute arm zu machen. Im Gegenteil, er sorgte gut für sie. Es war sein Ziel sie frei zu machen denn er wusste, dass die Habsucht eine Wurzel allen Übels auf der Welt ist (1.Timotheus 6,10).

Wir sollten unsere Einstellung der Kohle gegenüber immer wieder einmal überdenken. Haben wir die Freiheit zu schenken? Haben wir die Freiheit grosszügig zu sein und zu geben? Wo ist unser Herz? Hängt es an den Dingen die wir haben oder haben wir die Freiheit grosszügig mit dem umzugehen, was uns an Geld anvertraut ist?
Das sind keine leichte Fragen. Die Bibel sagt viel über den Umgang mit Finanzen. Es heisst, dass wir 90% von dem was wir haben behalten dürfen, zumindest meistens, aber 10% dem Reich Gottes gehören. Da heisst es, dass wir nicht stehlen sollen, was besonders in Zeiten von Internettauschportalen und Softwarepiraterie wieder einmal eine ganz ordentliche Herausforderung sein kann.
Wenn wir mit diesen Dingen nicht treu umgehen zeigt es letzten Endes nur unser Herz und ein mangelndes Gottvertrauen. Es geht mir nicht darum Geld einzutreiben oder sonstwas. Es gibt keine Kollekten bei uns. Mir geht es darum, dass Christen in die Freiheit kommen, unabhängig werden von den Dingen dieser Welt und lernen ihr Vertrauen ganz auf Gott zu setzen, auch in diesem so wichtigen und sensiblen Bereich.

[Hier gibt es noch eine Audiopredigt dazu]

2 Krankheiten, die durch Faktoren im Leben kommen
Ich habe viele Erfolge beim beten für Rückenschmerzen. Eine zeitlang ist jeder Rückenschmerz für den ich gebetet habe weggegangen. An einem Samstag haben meine Frau und ich für eine Bekannte gebetet, die so starke Rückenschmerzen hatte, dass sie nachts halb im sitzen schlafen musste. Wir legten ihr die Hände auf und die eine Seite war sofort schmerzfrei. Das reichte natürlich nicht, denn Gott macht keine halben Sachen. Also beteten wir noch einmal und die andere Seite war auch schmerzfrei. Unsere Bekannte konnte Sachen tun, die sei seit Monaten nicht mehr konnte: sie sprang durch unser Wohnzimmer, machte Kniebeugen, stieg ins Auto ein und wieder aus und es ging ihr richtig gut.
Zwei Tage später waren die Schmerzen wieder da, es wurde zwar nie wieder so schlimm wie vor dem Gebet, aber es war auch nicht ganz weg. Sie musste erst eine Rückenschule machen um die Schmerzen ganz loszuwerden.

Ich habe mich natürlich gefragt, warum so etwas wiederkommen kann. Und irgendwann kam mir ganz plötzlich die Antwort: es gibt einfach Krankheiten, die sind darauf zurückzuführen, dass jemand falsch mit seinem Körper umgeht. Das müssen dann keine Ursachen sein, die wir in das typische Sündenraster einordnen, es können auch „neutrale“ Dinge sein. Wenn Krankheiten durch eine falsche Belastung des Rückens, zu viel Stress, schlechte Ernährung oder zu wenig Sport kommen, dann werden sie bald wieder kommen wenn diese Ursachen nicht angegangen werden.
Seitdem empfehle ich jedem für dessen Rückenschmerzen ich bete eine Rückenschule zu machen. Ähnliches gilt für viele Verdauungssachen. Heutzutage hat fast jeder Verdauungsprobleme, viele haben Blähungen, Sodbrennen oder Durchfall. Oft lassen sich diese Sachen schnell wegbeten, sie kommen aber wieder wenn ein stressiger Lebenswandel nicht geändert wird oder die entsprechende Person nicht anfängt sich gesünder zu ernähren und fast-food wegzulassen.

Heilung und göttliche Gesundheit sind immer ganzheitlich zu betrachten. Oft machen wir den Fehler dass wir Gottes Segen als eine Qualitätsoptimierung bei gleichbleibendem Lebensstil ansehen. Wir erwarten, dass Gott uns heilt und versorgt während wir alles machen was wir sollen. So funktioniert es aber nicht. Gottes Segen muss auf einen Lebensstil der Hingabe und des verantwortungsvollen Umganges mit uns selbst treffen.
Das Thema wird uns später noch einmal begegnen, deswegen gehe ich es hier nur kurz an. Aber gerade an dieser Stelle haben viele eine ganz falsche Theologie von Heilung (oder Versorgung, oder jeder anderen Segnung Gottes). Gottes Segen muss eingebettet sein in einen jesusmässigen Lebensstil, Gott wird uns in einem falschen und sogar sündigen Leben segnen, weil er einfach nicht anders kann als zu segnen, das ist seine Natur. Aber er wird den falschen Lebensstil an sich nicht segnen. So werden Probleme die aufgrund eines falschen Lebensstils da sind immer wieder kommen wenn wir an diesen Punkten keine Anpassungen vornehmen.

3 Krankheiten, die dämonische Ursachen haben
Manche Krankheiten haben dämonischen Ursprung. Wir müssen uns vor Augen halten, dass selbst die Krankheiten, die Jesus seinerzeit mit Austreibung heilte heute medizinisch diagnostiziert und manche behandelt werden könnten. In der Bibel finden wir keine lateinischen Fachausdrücke, dennoch waren es Krankheiten, die heute mit Fachausdrücken benannt werden könnten und für die man organische Fehlfunktionen nennen könnte. Dennoch konnten manche dieser Krankheiten durch einen Befreiungsdienst geheilt werden.

Als sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten.
15 Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn.
16 Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen?
17 Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen;
18 immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden, und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu. 19 Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muß ich noch bei euch sein? Wie lange muß ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir!
20 Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, so daß er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte. 21 Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf;
22 oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!
23 Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt.
24 Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
25 Als Jesus sah, daß die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlaß ihn, und kehr nicht mehr in ihn zurück!
26 Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so daß alle Leute sagten: Er ist gestorben.
27 Jesus aber faßte ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich. (Markus 9,14-27)

Bei der Krankheit des Jungen handelte es sich vermutlich um Epilepsie, zumindest stimmen die Symptome mit dieser Krankheit überein und es gehen alle mir bekannten Bibelausleger (was zugegebenermassen nicht viele sind…) davon aus, dass es Epilepsie war. Das bedeutet, dass hinter Krankheiten, die man heute lehrbuchmässig diagnostizieren kann, ein böser Geist stecken kann.
Für die Therapie einer solchen Krankheit heisst das, dass es erst einmal dran ist mit der betroffenen Person einen Befreiungsdienst durchzuführen bevor es möglich ist, effektiv für Heilung zu beten. Selbst wenn eine Krankheit nicht direkt dämonischen Ursprungs ist kann es sein, dass unreine Geister die Heilung aufhalten wenn sie nicht vorher aus dem Leben der Person ausgetrieben wurden.
Es lohnt sich generell einmal nachzuschauen und darüber zu beten ob eine Krankheit einen dämonischen Anteil hat, gerade wenn der Kranke Glauben hat und ihm schon in der Salbung gedient wurde sollte man über Befreiungsgebet unbedingt nachdenken.

Im Dezember 2006 haben wir eine Heilung von Bauchtuberkulose erlebt. Die Person, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, litt seit langem an dieser Krankheit, war deshalb auch schon mehrere Wochen mit schrecklichen Bauchschmerzen im Krankenhaus und hatte nachher so mit Müdigkeit zu kämpfen, dass sie oft nur wenige Stunden am Tag in der Lage war wach zu bleiben. Die Beschwerden wurden so schlimm, dass die Krankenkasse am Ende von selbst bereit war, eine Haushaltshilfe zu bezahlen.
Als wir beteten hatten wir den starken Eindruck, dass ein Geistes des Todes im Raum ist. Das passte auch zu einigen Erlebnissen und Träumen die die Person hatte. Wir beteten deshalb nicht nur für Heilung sondern brachen auch die Macht dieses Geistes und brachten ihr bei, alleine weiter gegen den Geist zu kämpfen.
Sofort nach dem Gebet war wenig festzustellen und wir stellten uns schon darauf ein, ein längeres Heilungsseminar machen zu müssen. Zwei Tage später war dann alles vorbei. Einige Tests mehrere Monate später ergaben, dass die Krankheit nicht mehr fest zu stellen war. Der Arzt konnte nicht verstehen, wieso jemals Tuberkulose festgestellt wurde. Er sagte, dass er die Diagnose nicht glauben könnte wenn er nicht die alten Krankenberichte gesehen hätte.
Um zu entscheiden ob es eine Krankheit einen geistlichen Anteil hat oder sogar komplett auf das Wirken eines Dämons zurück zu führen ist, kann es nicht verkehrt sein, die Gabe der Geisterunterscheidung zu haben. Ich habe oft ein geistliches Gefühl, dass ein unreiner Geist beteiligt ist. Wie sich das genau anfühlt ist schwer zu beschreiben, es ist einfach ein diffuses Wissen. Ich habe aber von Leuten gehört, die die Gabe besitzen und auch stärker trainiert haben und die genau wissen, welcher Geist am Start ist. Von dieser Gabe können sehr viele Informationen über Faktoren aus der unsichtbaren Welt kommen.

Zum Thema Befreiungsdienst gibt es viel Literatur, aber in Deutschland wenig Praxis. Ich kann die Bücher und Predigten von Derek Prince, Charles Kraft und Francis MacNutt jedem empfehlen, der sich bemühen will weiter in den Befreiungsdienst hineinzukommen. Gerade Charles Kraft lehrt eine gute Methode um Menschen zu befreien. Bislang gab es zwei Schulen, was das angeht: die seelsorgerlichen Leute, die mit innerer Heilung gedient haben und die reinen Befreiungsleute.
Das Problem war nach meiner Beobachtung, dass beide immer wieder an ihre Grenzen kamen. Seelsorger haben sich immer wieder die Zähne ausgebissen wenn es um dämonische Ursachen ging. Auf diese Weise sind einige Leute jahrelang in den falschen Therapien gewesen. Auf der anderen Seite haben Befreiungsdienstler oft Leute von unreinen Geistern befreit ohne sich um die Ursachen zu kümmern aus denen sie da waren. Das hat oft dazu geführt, dass die Probleme wieder gekommen sind (und nicht selten schlimmer als vorher, vgl. Matthäus 12).
Charles Kraft arbeitet genau im Grenzland zwischen Befreiungsdienst und innerer Heilung und arbeitet so an beiden Seiten des Problems.

Wenn es heißt: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht wie beim Aufruhr –
16 wer waren denn jene, die hörten und sich auflehnten? Waren es nicht alle, die unter Mose aus Ägypten ausgezogen waren?
17 Wer war ihm vierzig Jahre lang zuwider? Nicht etwa die Sünder, deren Leichen in der Wüste liegen blieben?
18 Wem hat er geschworen, sie sollen nicht in das Land seiner Ruhe kommen, wenn nicht den Ungehorsamen?
19 Und wir sehen, daß sie wegen ihres Unglaubens nicht hineinkommen konnten. (Hebräer 3,15)

Im Glauben heisst es immer „heute“! Wir folgen nicht einer Religion die uns vertröstet auf ein Leben nach dem Tod sondern wissen, dass der Himmel nur eine gesteigerte Fortsetzung des Reiches sein wird, das wir schon hier erleben können.

Als die Israeliten im zweiten Buch Mose ihre Herzen verhärteten ging es nicht um irgendwelche schwer zu haltenden Forderungen Gottes sondern um das Vertrauen, das nötig war um ins gelobte Land zu kommen. Sie haben ihren grossen Tag verpasst, zumindest fast alle von ihnen, weil sie Gott nicht vertraut haben.
Die grösste Lektion, die das Buch Exodus für uns bereithält ist vielleicht die, dass zwischen uns und dem gelobten Land immer etwas Platz liegt. Man wird als Christ nicht im gelobten Land geboren, man muss hineinkommen – auch wenn man in einer guten Gemeinde geboren wurde bleibt dieses Prinzip unbeschadet. Man bekommt das, wonach man sich am meisten sehnt nicht nur geschenkt, es erfordert immer Gehorsam und Gottvertrauen um ins gelobte Land zu kommen.
Aber es gibt noch eine weitere Lektion: Der Weg, den Gott uns führt, führt immer in den Segen. Es ist nicht das Weg das Ziel, sondern das Ziel ist das Ziel: das gelobte Land, der Ort an dem Gott uns segnen will!

Im Grunde hätte es ein kurzer Trip werden können wenn alles so gelaufen wäre wie es von Gott vermutlich gewollt war. Mose wäre zum Pharao gegangen, hätte die Gitarre rausgeholt und „let my people go!“ gesungen. Pharao hätte gesagt: „okay, ihr wart auch wirklich lange genug hier.“ Die israeliten hätten ihre Siebensachen zusammengepackt und hätten sich aufgemacht. Auf dem kürzesten Weg durch die Wüste hätte vielleicht einen Monat gedauert. Die Bewohner hätten eingesehen, dass jetzt ein Bewohnerwechsel dran ist und wären freiwillig nach Ägypten gegangen um dort die nächsten 400 Jahre zu dienen und in zwei Monaten hätte jeder Israelit sein eigenes Haus in Kanaan gehabt.
Ganz so ist es nicht gelaufen…. Es war ein Kraftakt nötig um überhaupt erst einmal aus Ägypten zu kommen. Dann die Wüste, und zum Schluss der Ungehorsam zu einem Zeitpunkt an dem eigentlich der Segen hätte greifbar werden können.
Die Segnungen des Reichs müssen erkämpft werden. Es ist ein Weg zurückzulegen und dieser Weg hat immer mit Vertrauen zu tun. Ein wichtiger Grund dafür, dass viele auf der Strecke bleiben ist, dass sie nicht das Vertrauen haben das nötig ist um Gott radikal gehorsam zu sein. Letzten Endes ist es eine Sache der Gotteserkenntnis und des Vertrauens, ob wir den ganzen Weg gehen oder zwischenzeitlich aufgeben.

Ein weiteres Problem, warum viele nicht in ihr gelobtes Land hineinkommen ist, dass sie einfach nicht wissen, dass viele Verheissungen Gottes tatsächlich für „heute“ gelten. Ich hoffe, dass wir es schaffen, diesen Vertröstungsglauben den viele von uns haben hinter uns zu lassen und uns auf zu machen ins gelobte Land. Es lohnt sich, den Weg von Hingabe, Vertrauen und Gehorsam zu gehen. In jedem Bereich.

[Hier eine Predigt dazu]

1 Sünde
Im letzten Eintrag ging es um die Heilung des Blindgeborenen aus Johannes 9. Die Jünger Jesu konnten sich keine andere Ursache für seine Krankheit vorstellen als dass er oder seine Eltern gesündigt hatten. Auch heute noch ist es so, dass manche Christen Krankheit immer mit Sünde in Verbindung bringen und so nach Sünde im Leben eines Kranken suchen wenn sie mit ihm beten. Dass so eine Ansicht einen Kranken unter Schwierigkeiten bringen kann ist klar. Man sollte sehr vorsichtig damit sein, wenn man Sünde anspricht um dem Kranken nicht zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen zu machen was sich nicht selten kontraproduktiv auf die Heilung auswirkt. (Druck und Verspanntheit führen oft zu Problemen mit dem Empfangen von Gottes Gnade).
Trotz dieser Warnung möchte ich mich gerne damit auseinandersetzen, warum viele Christen das glauben und wie Krankheit und Sünde zusammenhängen.
Sünde ist der Ursprung der Krankheit
In der Welt für die uns Gott geschaffen hat, gab es ursprünglich keine Krankheit. Ich muss immer etwas schmunzeln, wenn ich an Leibniz denke. Er war ein grosser Gelehrter und Philosoph, vielleicht der grösste seiner Zeit. Dennoch hatte er wenig Ahnung von der Bibel. Leibniz befasste sich mit dem Theodizeeproblem und hatte eine Lösung, die etwas an Matrix erinnert. Er sagte, dass die Welt zwar nicht vollkommen ist, dass sie aber sicherlich die beste aller möglichen Welten sei und Gott sie deswegen genau so geschaffen hat. In Matrix ist ein ähnlicher Dialog zwischen Agent Smith und Neo in dem Smith erklärt, dass die Matrix ursprünglich eine perfekte Welt war, dass das aber nicht funktionierte.
Gott hat den Menschen für ein Paradies geschaffen. Einen Ort ohne schädliche Einflüsse und Krankheiten. Erst durch die Sünde des ersten Menschen kam Krankheit in die Welt und die Menschen mussten aus dem Paradies. Erst danach kam es zu der Welt, die wir heute kennen. In seinem „Biblehealing Study Course“ schreibt Kenneth Hagin, dass die meisten Gesetze dieser Welt erst nach dem Sündenfall gekommen sind und die Umstände unter denen wir leben nicht in Gottes Sinne sind. Darauf kam einmal in einem meiner Heilungskurse die Frage auf, wie es denn dann mit Bakterien und Viren im Paradies war. Gab es die nicht oder waren sie unschädlich? Schliesslich sind sie ja auch Teil der Schöpfung.
Um ehrlich zu sein habe ich keine komplette Antwort darauf, aber ich glaube, dass Jesaja 11 ein Schlaglicht auf die Situation des Paradieses wirft:

Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. 7 Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frißt Stroh wie das Rind. 8 Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. 9 Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. (Jesaja 11,6-9)

Ich vermute, dass diese Stelle sowohl eine Beschreibung des kommenden Paradieses im Himmel, als auch des hinter uns liegenden verlorenen Paradieses sein kann. Dann hiesse das, dass es zwar dieselben Faktoren und Bewohner gab und geben wird, dass aber dennoch die Uhren anders ticken. Wenn wilde Tiere „lammfromm“ sein können, dann können sicherlich auch Bakterien und Viren unschädlich gewesen sein!

Diese ideale Lebensumwelt hat sich drastisch geändert als die Sünde ins Spiel kam. Oder vielleicht besser: die Position des Menschen zu dieser Umwelt hat sich geändert:

22 Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Daß er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon ißt und ewig lebt! 23 Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war. 24 Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten. (Genesis 3,22-24)

Es gab also noch das Paradies, nur kam der Mensch nicht mehr hinein. Ich scheine immer wieder auf dasselebe Thema zurück zu kommen, egal wo ich die Bibel aufschlage: es gibt diese beiden Realitäten die nebeneinander stehen: Gottes Welt und unsere und es drängt uns etwas danach in Gottes Welt zu kommen oder unsere Welt der göttlichen Dimension anzupassen…

Seitdem leben alle Menschen im Herrschaftsbereich der Sünde und des Todes und damit auch der Krankheit. Was haben also Sünde und Kranhkeit miteinander zu tun? Alles! Ohne Sünde wäre keine Krankheit in der Welt. Das bedeutet auch, dass Krankheit erst gänzlich ausgerottet sein wird wenn die Sünde aus der Welt geschafft ist. Erst im Himmel wird es das alles nicht mehr geben. Vorher kämpfen wir einen Kampf, den wir niemals 100%ig gewinnen werden. Es wird auf dieser Seite des Himmels immer Krankheiten geben.
Sünde kann der Ursprung persönlicher Krankheiten sein
Es gibt einige Begebenheiten in denen Jesus persönliche Sünde und Krankheit in einen Zusammenhang stellt. Zum Beispiel diese hier:

Einige Zeit später war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
2 In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf hebräisch Betesda.
3 In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte.
4 5 Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war.
6 Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, daß er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden?
7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein.
8 Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh!
9 Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat.
10 Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen.
11 Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh!
12 Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh?
13 Der Geheilte wußte aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. 14 Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. (Johannes 5,1-14)

Offensichtlich kann Sünde dazu führen, dass einem Menschen „etwas Schlimmeres“ (eine schlimmere Krankheit) zustösst. Wie der Zusammenhang genau ist weiss ich auch nicht. Aber es gibt natürlich Krankheiten, die auf einen Lebensstil zurückzuführen sind den die Bibel sündig nennen würde. Darunter fallen Geschlechtskrankheiten, Krankheiten die durch Drogenkonsum kommen, Krankheiten durch Sorgen, Stress etc. Ob wir es wahrhaben oder nicht, viele der sogenannten Zivilisationskrankheiten sind vermutlich eher auf Sünden als auf die Zivilisation zurückzuführen.

Ein anderer Aspekt ist, dass Sünde uns aus Gottes Schutzbereich entfernen kann. Durch Sünde werden wir offen für alle möglichen Einflüsse die wir eigentlich nicht in unserem Leben haben wollen.
Wenn Sünde im Spiel ist müssen wir einfach glauben, dass der Heilige Geist uns einen entsprechenden Eindruck oder ein Wort der Erkenntnis gibt. Es ist falsch im Leben eines Kranken so lange herumzubohren bis man eine Sünde gefunden hat. Sünden wird es immer geben, aber es ist fraglich ob sie tatsächlich für das gesundheitliche Problem verantwortlich sind. Wenn wir Sünde als Ursache gefunden haben ist es unerlässlich den Kranken in einen Bussprozess hinein zu führen. Sünde kann nur durch Busse behandelt werden. Wenn das geschehen ist haben wir allen Grund anzunehmen, dass Heilung eintritt:

Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. (Jakobus 5,16)

Unter Umständen kann es ab diesem Punkt auch in eine seelsorgerliche Richtung gehen, davon würde ich aber nicht pauschal ausgehen.

Letzten Dienstag hatten wir im Kultshockk ein Treffen mit Claudi, die früher bei den Jesus Freaks Nürnberg war und jetzt in Mosambik bei Iris Ministries arbeitet. Es war ein schöner Abend mit Lobpreis und Berichten über viele Wunder, Bewahrungen, Heilungen, einer Essensvermehrungen und allem anderen, was man sich so vorstellen kann.
Gegen unsere übliche Art haben wir ein Opfer eingesammelt für Claudi, also einfach eine Dose hingestellt und gesagt, dass wir etwas sammeln. Am Ende haben wir mit knapp fünfzig Leuten sechshundert (!) Euro zusammengelegt, was natürlich erheblich mehr ist, als wir sonst als Gemeinde gegeben hätten. Das Geld reicht aus um eine Gemeinde zu gründen, mit 1000,– im Monat kann man ein ganzes Team finanzieren, das in den Busch geht und monatlich zwei Gemeinden gründet. Ich muss sagen, dass es mich sehr gefreut hat, dass so viel zusammengekommen ist – ich kann mich an genug Gottesdienste erinnern in denen ich war und in denen auch eine Kollekte rumging und am Ende hatte man mit dreihundert Leuten 58,20 zusammengelegt. So was fand ich immer ein bisschen peinlich.
Bisher haben wir es als Gemeinde immer so gemacht, dass wir keine Kollekten oder Opfer einsammeln, was ich auch eigentlich sehr gut finde weil es kulturell schon eine komische Sache ist, so etwas zu machen. Auf der anderen Seite glaube ich aber auch immer mehr, dass im Geben ein Segen liegt. Dabei ist es egal, was man gibt. Es ist immer etwas komisch, wenn das Prinzip auf einmal nur auf den finanziellen Bereich beschränkt gepredigt wird. Alles was wir geben kommt zu uns zurück. Im Reich Gottes ist das Prinzip von Saat und Ernte ein sehr wichtiges Prinzip und es vermehrt sich nichts, was nicht zuvor gesät wurde. So ist es eigentlich eine gute Sache, Leuten die Möglichkeit zu geben in etwas Gutes hineinzusäen.

In diesem Zusammenhang denke ich in letzter Zeit immer wieder mal an ein Wort Jesu:

Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.
42 Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – amen, ich sage euch: Er wird gewiß nicht um seinen Lohn kommen. (Matthäus 10,40-42)

Es ist offensichtlich, dass Jesus sich mit seinen Gesandten identifiziert. Wenn es schon Segen mit sich bringt einen Propheten zu unterstützen und Leuten Wasser zu geben, was muss es dann bewirken in Erweckung zu investieren? Ich vermute, dass Gott das ehrt.

Ein grosses Problem, das wir oft mit solchen Stellen haben ist, dass wir alles was mit Segen zu tun hat auf den Himmel verlegen. Wenn Jesus darüber redet, dass wir einen Lohn empfangen sollen für etwas, das wir hier auf dieser Erde, in diesem Leben machen, dann kommen wir oft auf den Gedanken, dass er vom Himmel redet. Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, woher dieses Denken kommt, aber es stellt sich nicht selten zwischen uns und einen Segen, den wir hier hätten haben können.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand der Jesus vor 2000 Jahren predigen hörte dachte, dass er in dieser oder ähnlichen Stellen vom Himmel reden würde. Im Grunde ist der Gedanke echt abwegig, gerade für ein Publikum das aus der Denke des Alten Testaments kam und für das Segen immer eine materielle, rein diesseitige Komponente hatte. Wenn Jesus immer nur darüber gesprochen hätte, dass im Himmel alles gut wird, dann wären seine Predigten recht gehaltlos gewesen. Natürlich wird im Himmel alles gut! Natürlich gibt es da keine Probleme und alles ist super. Wer es nicht glaubt sollte das Ende der Offenbarung lesen.
Aber darüber muss man nicht reden, das ist ohnehin klar.
Ich glaube, dass wenn Jesus über Lohn und Segen gesprochen hat, er diese Welt meinte und sagen wollte, dass wir gewissen Prinzipien folgen können und sollten um in diesem Leben das meiste mit unserem Gott zu erleben.

[Fortsetzung folgt]

18. August 2007 in vermischtes 9

Umstellung

Nur ein kurzes Lebenszeichen: ich bin noch bei den Umstellungen von win zu mac. Die Blogeinträge sind noch auf einem anderen Rechner, deswegen kommt wohl erst morgen wieder ein Beitrag. Sorry, so geht es manchmal…
Im Grunde läuft alles gut, nur dass ich es nicht hinbekomme eine Internetverbindung mit zwei macs gleichzeitig zu haben. Arg! Immer wieder dieselbe IP-Adresse auf zwei Rechnern…

Seite 154 von 217« Erste...102030...152153154155156...160170180...Letzte »