mir ist etwas aufgefallen, was ich eigentlich sehr seltsam finde: in all den vielen büchern, die ich mittlerweile zum thema heilung gelesen und den vielen predigten, die ich dazu gehört habe, taucht die gabe der heilung fast nie auf. den längsten hinweis darauf habe ich bisher bei francis macnutt gefunden, der die gabe allerdings etwas seltsam definiert: für jemand mit einer speziellen heilungsgabe kann gelten: ist er tatsächlich inspiriert, so ist das heilungsgebet eher ein gebet in befehlsform: „sei geheilt!“ (…) der betende kennt auf geheimnisvolle weise den willen gottes und kann im namen gottes sprechen, als wäre er mit gott und spräche an seiner stelle.“ :“francis macnutt: die kraft zu heilen, seite 89(http://www.pastor-storch.de/162/)“:
macnutt erwähnt noch ein traktat von kenneth hagin in dem dieser wenigstens sagt, dass es diese gabe gibt. das zitat zeigt aber zugleich die grundlegende einstellung, die scheinbar alle leute mit einem effektiven heilungsdienst teilen: einige haben zwar eine spezielle heilungsgabe, heilen kann aber jeder“:“(the word of faith)“: dieser aspekt ist den „heilern“ sehr wichtig: dass jeder christ gottes heilungskraft erleben kann. das finde ich insofern interessant, als ja beides in der bibel steht. z.b. markus 16,17-18: Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden, 18 Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird’s ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden. (nach Luther). aber auch 1.korinther 12,28 und 30, wo paulus von einer speziellen gabe redet.

ich vermute, dass leute wie kenneth hagin sr., kathrin kuhlmann, charles und frances hunter, helmut bauer, andreas herrmann, usw. die gabe der heilung in einem ungewöhnlich hohem ausmass haben und dieses macht sie vielleicht blind dafür, dass sie die gabe haben und nihct jeder dieselben resultate sieht wie sie.
mein leben ist definitiv bereichert durch die lektüre dieser bücher, aber ich suche jemanden, der diesen einen aspekt einmal scharf herausgearbeitet hat. und ich würde gerne mal kenneth hagin im original hören. hat jemand audios von ihm und würde mir die leihen?

leider finde ich meine aufzeichungen nicht mehr. irgendwo habe ich mir notizen zu diesem thema gemacht, aber die sind verschollen; dumm gelaufen.

ich habe den eindruck, dass die bibel und speziell das NT in eine denkweise hineingeschrieben wurde, die es heute so nicht mehr gibt. es orientiert sich wesentlich an zwei grundparadigmen, die in unserer zeit bedeutungslos geworden sind: schuld/wiedergutmachung und wahrheit/lüge. diese paradigmen waren über jahrtausende für gesellschaften wichtig und finden sich in jeder form europäischer kunst wieder.
mittlerweile erodieren sie mehr und mehr und werden umgedeutet bzw. abgelöst.

die wahrheit ist ohnehin, wie das sprichwort sagt, eine hure. sie wird von den machthabern bestimmt und zu allen möglichen unlauteren zwecken verbogen. früher kämpfte man dagegen an, heute wird das weitgehend akzeptiert und die lüge gesellschaftlich gebilligt. früher gab es diskussionen darüber, ob man in bestimmten situationen notlügen gebrauchen dürfte, heute ist das längst normal. es gibt agenturen, die helfen seitensprünge geheim zu halten und allgemein gilt die auffassung, dass es besser ist zu lügen, als konsequenzen zu ziehen. steuerbetrug, der ja auch nichts anderes ist als das finanzamt zu belügen, ist völlig normal geworden. weitere beispiele liessen sich ohne weiteres finden.
der glaube an eine „wahrheit“ lässt flächendeckend nach und jemand der sagt, er kenne die wahrheit, wird belächelt oder misstrauisch beäugt. man sucht die wahrheit kaum noch, denn sie fällt dem glauben an den relativismus zum opfer. philosophisch und soziologisch kann man diese ansicht hervorragend belegen und auch die biologie hat schon einige steine für das erklärungsgebäude beigesteuert.
man sagt die wahrheit nur noch, wenn sie unverfänglich ist, niemanden beleidigt und es keine konsequenzen hat, sie zu sagen. an die stelle der wahrheit tritt „diplomatie“.

auf ähnliche weise tritt die schuld in den hintergrund. mit dem wegfall der religion als erklärungsmodell für die welt, bröckelt auch die verankerung der moral und der werte schlechthin. es ist schwer moralische grundsätze innerweltlich zu verankern, eine schwierigkeit, der sich unsere (post)modernen gesellschaften ausgesetzt sehen. wenn es keine verbindlichen massstäbe mehr gibt, gibt es natürlich auch keine schuld. die definition geht immer mehr dahin, dass alles gut ist, was spass macht. eventuell kommt noch der zusatz hinzu, „wenn es keinem anderen schadet“, aber je nachdem wo auf der welt man sich aufhält und mit wem man es zu tun hat, fällt auch der zusatz weg.
insofern haben immer weniger menschen einen zugang zu begriffen wie „sünde“ und „schuld“. maximal ist man noch „selbst schuld“ wenn man einem anderen die vorfahrt nimmt und sein auto schrottet. aber auch diese schuld wird immer seltener anerkannt. statt dessen wird sie projiziert: schuld sind „die anderen“, „die da oben“ usw. meiner ansicht nach leidet unsere gesellschaft sehr darunter, dass schuld negiert, abgelehnt oder delegiert wird, denn das führt dazu, dass immer weniger menschen verantwortung übernehmen wollen.
an die stelle von schuld und verantwortung tritt „spass“.

natürlich sind beide trends nicht neu. schon adam hat seine schuld erst auf eva und dann auf gott selbst abwälzen wollen und pontius pilatus hatte die stirn vor jesus (als der wahrheit selbst) zu stehen und zu fragen: „was ist wahrheit?“. aber das waren ausnahmen oder extreme während die paradigmen nach wie vor intakt waren. heute fallen die paradigmen selbst.

von dieser warte aus betrachtet muss man sich nicht wundern wenn kaum einer unserer verkündigung folgt – wir sprechen nicht dieselbe sprache. „jesus vergibt dir und befreit dich von schuld“ – na und? wenn man keinen zugang mehr zu schuld hat interessiert es einen nicht. das ist nur gute nachricht für die, die unter schuld leiden (und diese minderheit erreicht es auch).
„wir haben die wahrheit!“ – na und? das behaupten viele, aber wahrheit ist relativ. wenn es dir hilft, schön, aber mich lässt es kalt.

vielleicht müssten wege gefunden werden, die die botschaft von gottes reich und der erlösung durch jesus in unsere paradigmen übersetzen. insofern finde ich es vernünftig darüber zu reden, dass gott lebensqualität schenken kann (auch wenn uns das oft angekreidet wird). vielleicht reich es nicht, die bibel in moderne sprache zu übersetzen. als christen müssen wir versuchen, sie in „moderen denke“ zu übersetzen.

das hiesse, dass es zeit ist für einen tief- und weitgreifenden paradigmenwechsel in der evangelisation.

seit gut einem jahr beschäftige ich mich wieder locker mit dem thema heilung; seit etwa einem halben ziemlich intensiv. dabei hat sich eines schon sehr deutlich geändert: ich habe in der zeit drei erkältungen weggebetet. die symptome waren schon da und vom „normalen“ krankheitsverlauf, wie ich ihn kenne, hätte ich ein paar tage flachgelegen. im gleichen zeitraum sind auch meine freunde und jetzt gerade meine frau krank geworden. ich kann noch nicht viel darüber sagen, wie es funktioniert, ich weiss nur, dass es funktioniert. ein schlüssel ist für mich 1.petrus 2,24: „in seinen wunden seid ihr geheilt„, was direkt bezug nimmt auf jesaja 53.

ich lese und bete fast täglich über das thema und mir ist jüngst etwas aufgefallen: es gibt situationen, in denen möchte ich krank sein. tatsächlich, das hat mich gewundert. aber seien wir mal ehrlich: kranksein kann richtig spass machen – wenn man nicht zu krank ist. ein paar tage frei machen, den ganzen tag im schlafanzug rumlaufen, gammeln, fernsehen, betüddelt werden, das kann richtig spass machen. das problem ist eher, wenn man zu krank ist und es körperlich einfach zuscheisse ist, aber ein bischen passt schon.
ich denke, dass kranksein eine funktion in unserem leben erfüllen kann, die durchaus nicht nur unangenehm ist. sie siedelt da in einem ähnlichen gebiet wie etwa selbstmitleid, das auch einen „bittersüssen“ charakter hat. selbstmitleid hört erst dann auf, wenn wir mit motivation dagegen angehen und es uns nihct mehr von zeit zu zeit erlauben. vielleicht ist es ähnlich mit krankheit. irgendwo habe ich gehört/gelesen, dass wir krankheit gegenüber dieselbe kompromisslose haltung einnehmen sollen wie gegenüber sünde; so langsam ergibt das für mich sinn.

ich habe vor jahren einmal gelesen, dass ein problem beim drogenentzug ist, dass viele junkies gar nicht aufhören wollen, sie wollen einschränken und den konsum in den griff bekommen. vielleicht ist das eine grundhaltung des menschen abhängigkeiten, krankenheiten und allen anderen schlechten dingen gegenüber: wir wollen nicht frei davon sein sondern es kontrollieren können. wir wollen die möglichkeit haben, negative dinge einzusetzen wenn es uns botmässig erscheint, wollen ihnen aber nicht ausgesetzt sein. diese haltung findet sich in vielem wieder, was wir tun und denken.
kann es sein, dass wir nicht freiheit sondern kontrolle wollen?
kontrolle ist ein gefährliches ideal, das immer dazu führen wird, dass wir weiter mit dem feuer spielen. das ist bei junkies genauso eine lüge wie bei uns. man kann krankheit, sünde etc. nicht kontrollieren sondern nur bekämpfen. es ist eine einstellungssache und wir müssen unser denken an diesem punkt ändern um christi freiheit kommen zu können.

Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden? (Markus 8,36 nach der Lutherübersetzung)
Ich finde den Vers schon sprachlich reizvoll. Drei Konjunktive ohne „würde“ hintereinander, drei verschiedene Umlaute, das rockt, so was gibt es kein zweites Mal in der Bibel. Aber Freitag beim 24-7 Gottesdienst ist mir der Vers die ganze Zeit im Kopf herumgegeistert und ich habe ihn zum ersten Mal in einem ganz anderen Licht gesehen als sonst.
Bisher dachte ich immer automatisch an Bill Gates, wenn ich den Vers gelesen habe. In meiner Vorstellung hat er sich mit reichen Menschen verknüpft die über Leichen gehen um das zu erreichen, was sie eben erreichen wollen und am Ende ihres Lebens äusserlich reich sind, aber innerlich verkümmert:“(Keine Ahnung, ob das bei Mr. Gates der Fall ist, aber er ist eben reich, steinreich. Was man so liest, hat er weitreichende soziale Interessen und entsprechendes Engagement, vielleicht hat er keinen Schaden an seiner Seele genommen, ist ja auch nur ein Beispiel)“:. Freitag war es zum ersten Mal so, dass Jesus darüber etwas zu mir gesagt hat und mir klar wurde, dass man sich so sehr in Gottes Reich investieren kann, dass man Schaden nimmt. Auch wir wollen „die Welt gewinnen“, wenn auch anders als die Reichen und Mächtigen. Auch wir Christen, gerade als initiative Leute und Leiter, investieren viel Zeit in Visionen und sind bereit einen hohen Preis zu zahlen. Wie oft bleibt dabei das eigene Leben auf der Strecke?
Das darf nicht passieren. In meinen Predigerseminaren zitiere ich immer einen Satz von Magnus Malm, der mir in diesem Zusammenhang wichtig ist: Die Hauptaufgabe eines leitenden Christen kann niemals sein, Gottes Wort zu predigen. Sie besteht darin, auf Gottes Wort zu hören.:“(Magnus Malm : Gott braucht keine Helden, Seite 122)“:

Ich wollte das nur noch einmal jedem ins Gedächtnis rufen, der mehr für Gott tut, als Gott in sich wirken zu lassen. Effektive, nachhaltige und langfristige geistliche Arbeit kann nur aus der Beziehung mit Jesus entstehen. Es ist wichtiger selbst zu beten, selber zu meditieren, anzubeten usw. als anderen zu dienen. Der Dienst kommt von selbst wenn wir in der Beziehung stark sind.
Noch einer von Spurgeon: wer gross sein will auf der Kanzel muss zuerst einmal gross auf seinen Knien sein.

blick aus meinem arbeitszimmerfensterheute morgen hatte ich endlich eine schicht bei unserer 24-7 woche. vorher ging nicht wegen jfi-ä-kreistreffen. zwischen 4:00 und 6:00 war meine gebetsschicht und es war richtig geil. eine stunde hätte überhaupt nicht ausgereicht, nach 90 minuten habe ich zum ersten mal auf die uhr geschaut.
der kultshockk war zum gebetsraum umgebaut. an den wänden war tapete auf der gebetsanliegen und – erhörungen standen, überall waren kleinigkeiten, die zu gebet einladen und inspirieren sollten. es war unsere erste 24-7 woche und ich war echt ein bischen skeptisch, ob das wohl klappen würde, eine ganze woche zu beten. aber es klappt. insgesamt waren über fünfzig leute auf der liste.
ich fand es einfach nur geil. gottes gegenwart war spürbar und ich schliesse mich den vielen stimmen an, die meinten, dass dies nur unsere erste woche war, nicht die einzige.

ich habe dann noch eine stunde drangehängt weil die ablösung aus wuppertal im schnee festsass. wer radio hört weiss, was hier los war und noch ist. so ein schneechaos habe ich noch nicht erlebt, vor allem nicht im november. selbst bei uns in wetter liegt schnee – und hier liegt sonst nie was. das bild ist der blick aus meinem arbeitszimmerfenster.
entsprechend habe ich mehr als zwei stunden von remscheid nach hause gebraucht. sonst ist das nicht mal eine halbe. dabei stört mich das wetter eigentlich nicht, ich mag schnee – auch auf der strasse. was echt stört sind ängstliche kleinwagenfahrer mit sommerreifen. oder, schlimmer noch, LKW ohne winterreifen, die überall querstanden. an einer stelle riet mir die feuerwehr umzukehren, weil „da oben keiner durchkommt“, bin aber trotzdem hochgekommen, habe neue winterreifen und ein schweres auto.

ein thema beschäftigt mich bei allem exegetischen arbeiten immer wieder: kann ich wissen, was jemand früher gemeint hat? ist es überhaupt möglich, verbindliche aussagen über die vergangenheit zu machen? josha schreibt über die griechische bedeutung der seele:“http://isenhut.blogspot.com/2005/11/ber-die-seele-des-menschen.html“:http://isenhut.blogspot.com/2005/11/ber-die-seele-des-menschen.html. meiner ansicht nach hat er recht – und doch ist es interpretationssache.

in meiner eigenen vergangenheit gibt es dinge, an die ich mich nicht erinnern kann. wenn ich mit anderen rede, gibt es manchmal dinge, an die ich mich erinnern kann, die aber nicht stattgefunden haben. seltsam ist, dass die retrospektive ereignisse völlig verzerrt: manches wird schön gefärbt, anderes dramatisiert, aber alles erscheint als „erinnerung“. das merkt man oft am deutlichsten daran, dass alle ehemaligen raucher „extrem viel geraucht haben“, oder ehemalige säufer dazu neigen, ihr leben drastisch zu übertreiben. das nicht mal mit absicht, sie glauben, dass es so war, auch wenn es anders war. eine mitlaufende kamera würde da einige brüche zwischen realität und erinnerung zeigen.

humberto maturana:“(humberto maturana: was ist erkennen?)“: schreibt, dass wir nicht zwischen der wirklichkeit und einer sinnestäuschung unterscheiden können. eine starke these und doch hat er recht. dass diese aussage stimmt weiss jeder, der sich mal vor einem schatten erschrocken hat, den er für einen menschen gehalten hat. genauso können wir nicht zwischen der wirklich erlebten und der im nachhinein retuschierten wirklichkeit unterscheiden.
für die geschichtsschreibung bedeutet dies, dass ihre quellen unzuverlässig sind. besonders die quellen aus der zeit vor der fotografie sind alle aus dem gedächtnis und nihct exakt. auch die aus der zeit nach der fotografie sind nicht immer genau, weil über viele details keine fotos existieren.

sicher haben wir eine vergangenheit, aber wir können unmöglich sagen, wie sie genau war. wenn das schon bei der eigenen so schwer ist, wie schwer ist es dann erst bei unserer kollektiven, der geschichte? ich kann mir kaum mehr vorstellen, wie ich vor fünfzehn jahren empfunden und gedacht habe als ich „nieder mit dem bullenstaat“ für eine differenzierte politische aussage hielt. noch weniger kann ich mich ins dritte reich hineinversetzen; alle bücher und filme darüber bringen nur ausschnitte, die massloss vergrössert sind und so den blick auf das ganze verstellen. ich kann mir nicht vorstellen, wie es war, 1940 zu leben und das ist gerade mal 65 jahre her. wieviel weniger kann ich mich in das erste jahrhundert versetzen und sagen, was paulus und jesus gemeint haben, als sie dieses oder jenes gesagt haben?:“(dass ich trotzdem hermeneutisch arbeite hat damit zu tun, dass exegese imho nicht alles ist und ich an die auslegung des heiligen geistes glaube. dennoch halte ich eine gute exegese für unerlässlich)“:

das problem wird durch einige implizite grundannahmen verschärft, die in jeder – nicht nur biblischer – exegese allgegenwärtig sind. wenn wir die bedeutung, die ein wort vor 2000 jahren hatte, recherchieren, gehen wir davon aus, dass der schreiber 1. jedes wort bewusst und 2. die bedeutung repräsentativ benutzt.
wer sagt denn, dass homer immer das richtige wort verwendet hat? wir können kaum davon ausgehen, dass er genauso über jedem seiner worte gebrütet hat wie die heutigen philologen. er wird manchmal schnell geschrieben und sprache völlig unbewusst verwendet haben. ich denke nicht jedes mal darüber nach, ob und warum ich „laufen“ schreibe oder „gehen“.
schlimmerweise gibt es dann ja auch noch künstlerische freiheiten. wie z.b. die humoristische in heinz erhardts willhelm tell: „der könig geriet in rage, weil traf des tells etage“. erhardts eigene anmerkung: „tatsächlich sagte der könig natürlich „geschoss“, aber das reimt sich nun mal nicht auf „rage“.“

und selbst wenn einer über jedes wort intensiv nachdenkt. benutzt er es dann so, wie alle? ich denke nicht, denn jeder einigermassen produktive schreiber, redner oder sonstwie mit sprache umgehende, wirkt sprachschaffend. jeder philosoph belegt kernworte wie „sinn“, „welt“, „leben“ etc. unterschiedlich. ähnliches gilt für manche literaturschaffende. und erst die humoristen! kleines beispiel, wieder von heinz erhardt, der sehr gute wortspiele hatte:
Als ich das Gaslicht der Welt erblickte, war ich noch verhältnismäßig jung. Meine Eltern waren zwei Stück, und mein Vater war sehr reich: Er hatte zwei Villen, einen guten und einen bösen. Und eines Tages – es war sehr kalt, und ich fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, sondern auch der Ofen war ausgegangen – teilte sich plötzlich die Wand, und eine wunderschöne Fee erschien! Sie hatte ein faltenreiches Gewand und ein ebensolches Gesicht. Sie schritt auf meine Lagerstatt zu und sprach also: „Na, mein Junge, was willst Du denn einmal werden?“ Ich antwortete – im Hinblick auf meine ziemlich feuchten Windeln: „Ach, gute Tante, vor allem möchte ich gerne ‚dichter‘ werden!“ Das hat die Fee mißverstanden…

was selbst feen missverstehen, können auch philologen und exegeten falsch verstehen. der sinn der wörter ist eben schwer zu definieren.

Mein Freund Micha aus Köln arbeitet gerade mit ein paar Freunden an einer Ausstellung zum Thema »Stille Nacht«, die im Rahmen der nächsten 24-7 PRAYER Woche in Köln in einem gemieteten Ladenlokal stattfindet (11. – 23. Dezember). Um die Karten-Set-Box (Tipps für stille Momente im hektischen Alltag, oder so ähnlich) zu gestalten, stellt er ein paar Fragen, und es wäre cool, wenn Du deine Antworten hier als Comments in den Blog posten könntest.

Wir leben in einer hektischen, bunten, schnellen, lauten Zeit. Jeder von uns hat Rituale, die einem helfen, zur Ruhe zu kommen. Oasen. Vielleicht sind das bestimmte Handlungen, vielleicht aber auch ganz besondere Orte für Dich. Vielleicht ein Schema, was Dir noch nicht aufgefallen ist? Eine besondere Position auf dem Sessel, eine Ecke im Haus.

Atme kurz durch, nimm dir ein paar Minuten und einen Kaffee, und dann gehts los …

1. Wo sind die Orte in deiner Stadt, ausserhalb von deinem Zuhause, wo Du zur Ruhe kommen kannst?
(z.B. Park, die Kirche XY, der Kinderspielplatz, …)

2. Was machst Du an diesen Orten, was vielleicht die Stille/Ruhe noch verstärkt?
(Gibt es Rituale, Positionen, …)

3. Was sind Orte bei dir zuhause, die dir helfen, zur Ruhe zu kommen?

22. November 2005 in vermischtes 1

216

so, gleich haben wir jfi-ä-kreistreffen – bis donnerstag, von daher schreibe ich nix mehr.

ich habe mal nachgezählt, wieviele termine ich 2005 habe/hatte. insgesamt 216, die mit gemeinde oder JFI im zusammenhang stehen, also gottesdienste, mentoringgespräche, seminare, gebetstreffen, leitungstreffen etc. darin sind nicht die ältestentreffen in remscheid und die bandproben enthalten; beides gehört sicher auch in die rechnung. da immer mal welche ausfallen, schätze ich den posten mal auf gesamt 80 treffen. dann sind es summa summarum 296.
kommt mir viel vor. da geht nicht mehr viel mit mehr machen, nur noch mit delegieren und priorisieren.

zur abwechslung mal was aus den klageliedern, was mich heute morgen irgendwie beschäftigt obwohl ich beim frühstück den philipperbrief gehört habe: „Die Güte des Herrn ist nicht erschöpft, sein Erbarmen ist nicht zu Ende. Es ist an an jedem Morgen neu; seine Treue ist gross.“ (3,22-23 nach storch)
manchmal setzt man tage einfach in den sand; nichts klappt wie es soll, gott scheint weg zu sein, man selbst benimmt sich wie der letzte penner. solche tage scheinen weniger zu werden, in dem masse in dem erfahrung und disziplin steigen, aber sie kommen immer noch vor. dann ist es gut zu wissen, dass morgen eine neue chance ist.
für mich ist das leben mit jesus eine echte herausforderung, im positiven sinne. ich liebe es, neues zu entdecken, mich zu entwickeln und zu sehen, dass gott real ist. aber es gibt auch immer wieder mal rückschläge und man muss wieder aufstehen und weitergehen. mir ist irgendwann mal ein vers aus den sprüchen ins auge gesprungen, freu zitiert steht da: „der gerechte fällt sieben mal am tag, aber er steht immer wieder auf.“ gut zu wissen, dass gottes gnade dann wieder genauso da ist wie am ersten tag nachdem wir angefangen haben mit jesus zu leben. gut, dass seine gnade jeden morgen neu und unverbraucht wieder am start ist!

17. November 2005 in vermischtes 1

wiki

so, nun sitze ich schon lange daran, die unterlagen des predigerseminars in eine wiki zu füllen. die einrichtung und alles drumherum hat glücklicherweise corcken übernommen, aber ich mache das erste „befüllen“. ganz schöne arbeit, aber es gibt uns als „lehrkörper“ die möglichkeit, die seminarunterlagen zusammen weiter zu verbessern und zu erweitern.
wikis werden eines der zentralen entwicklungstools für grobian werden, das predigerseminar ist auch hier pilotprojekt. anfang dezember habe ich dann ein treffen mit jemandem, der – hoffentlich – die ganze technische umsetzung realisieren kann. da ist einiges zu tun, die zugriffsrechte für foren, wikis, öffentliche bereiche, geschlossene bereiche usw. müssen administriert werden. sobald die website steht erfahrt ihr mehr, derzeit ist noch viel in der planung. aber es wird richtig gut!

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