Willst du wirklich mein Recht zerbrechen, mich schuldig sprechen, damit du recht behältst? (Hiob 40,8)

Wie oft kommt es vor, dass wir andere schlecht machen um uns selbst in einem guten Licht scheinen zu lassen? Das ist eine rhetorische Frage, die niemand beantworten muss … aber puh!, wenn ich ehrlich bin, ist es nicht so selten wie es mir lieb wäre. Ich glaube, dass Gott hier auf dasselbe anspielt: oft wird alles auf ihn geschoben, was Menschen verbockt haben um uns selbst in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Und wenn es nicht Gott ist, dann eben die Regierung, die Gene, die Familie, —
Es wird höchste Zeit selber Verantwortung zu übernehmen!

Gott ist wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner! (Römer 3,4 – Elberfelder)

Ein post von kester brewin, der mich natürlich nachdenklich gemacht hat; machen musste. Hier sind zehn Gründe (mal mehr, mal weniger gute) gegen das tägliche bloggen:

#1 Traffic is generated by participating in the community; not daily posting
#2 Traffic is irrelevant to your blog’s success anyway
#3 Loyal readers coming back daily to check your posts is so Web 1.0
#4 Frequent posting is actually starting to have a negative impact on loyalty
#5 Frequent posting keeps key senior executives and thought leaders out of the blogosphere
#6 Frequent posting drives poor content quality
#7 Frequent posting threatens the credibility of the blogosphere
#8 Frequent posting will push corporate bloggers into the hands of PR agencies
#9 Frequent posting creates the equivalent of a blogging landfill
#10 I love my family too much

Natürlich bin ich insgesamt anderer Meinung, trotztdem ist es nachdenkenswert. Warum nur blogge ich täglich? Hier sind zehn Gründe:

#1 es macht Spass
#2 es gibt blogs, die ich gerne täglich lese und von diesen Autoren wünsche ich mir auch einen täglichen post.
#3 es zwingt mich zu einem disziplinierten Umgang mit der Bibel (manchmal ist es gut, sich etwas Druck zu machen)
#4 ich bin wahlweise ein Jugendevangelist/Bibelübersetzer oder -lehrer mit zuviel Zeit und Geltungsbedürfnis
#5 mir fällt einfach immer was ein
#6 bloggen ist wie atmen, wenn ich es nicht täglich machen würde, würde ich vergessen wie es geht
#7 i´ve got webspace to burn
#8 frequent blogging is not at all Web1.0! Regelmässigkeit ist auch in Webbeziehungen gut. Manche Blogs sind ja eher intellektuelle onenightstands. (hoho, quel bonmot)
#9-10 vergessen, muss ins Bett

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Dies ist der letzte Post über Apostelgeschichte 3,1-10. Wenn du die anderen verpasst hast, ist es vielleicht nützlich, sie noch einmal nachzulesen.

mehr als Gold und Silber
„Gold und Silber habe ich nicht“, sagte Petrus zu dem Gelähmten und gab ihm etwas viel Besseres als das: Er brachte ihn mit Gottes Kraft in Berührung und der Mann wurde geheilt. Wir haben den Menschen mehr zu geben, als sie erwarten. Mehr als Materielles, viel mehr. Wir leben in Deutschland unter einem Trugschluss, wir denken, dass doch schon alle alles haben, was sie brauchen. In biblischen Zeiten war Not offensichtlicher als heute: man sah die Obdachlosen, Nackten und Kranken überall auf der Strasse; es war schwer sie zu übersehen. Heute gibt es nur noch in den grossen Städten so ein sichtbares Elend und wir reden uns leicht und gerne ein, dass die Zeiten besser geworden wären und es heute keine Bedürftigen im grossen Stil mehr gäbe.

Im letzten Hauskreis in dem ich war haben wir einmal eine soziale Aktion gemacht: wir haben Brötchen geschmiert und sind nach Dortmund in die Fussgängerzone gefahren um dort den Pennern etwas zu essen zu geben. Dabei habe ich seit langem mal wieder mit zwei Obdachlosen geredet. Der eine hatte nach einem Motorradunfall keine Füsse mehr, die andere war HIV positiv, beide sassen vor einem Kaufhaus und haben gebettelt. Beide haben erzählt, dass sie viel mehr unter der gesellschaftlichen Ächtung litten als unter der Armut. Einsamkeit ist schlimmer als kein Geld zu haben.

Viele Menschen in unseren Städten, und sogar in unseren Gemeinden, leiden unter Zivilisationskrankheiten wie Einsamkeit, Sinnlosigkeit oder Sucht. Wir haben für alle diese Probleme eine Antwort. Wir müssen uns nur erst einmal der Tatsache bewusst sein, dass wir ihnen etwas zu geben haben, was kostbarer ist als Gold und Silber: Annahme, Gemeinschaft, Sinn, Liebe.
Wir alle denken, „wenn ich nur die Kraft des Petrus hätte, was würde ich Gutes tun!“ Klar, wir alle würden gerne durch die Strassen gehen und überall stehen Menschen aus Rollstühlen auf. Dafür würden wir sogar durch ganz Deutschland touren wenn es bei uns keine Kranke mehr gäbe! Bei den meisten von uns klappt es aber (noch) nicht, insegesamt geschehen doch noch recht wenige richtig krasse Heilungen in unserem Land. Aber sollte uns das davon abhalten das zu geben, was wir haben? Nein! Nein!!
Wenn wir den Menschen auch aktuell nicht ganz so viel zu geben haben wie Petrus, haben wir doch mehr als sie haben. Wir haben etwas, was die Welt ersehnt. Wir sollten es ihr geben!

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El cojo en la Puerta Hermosa III

Este es el último post sobre los Hechos 3, 1-10. Si es que no hayas leido los ultimos dos sería conveniente de leerlos antes.

más que oro y plata

“No tengo plata ni oro”, dice Pedro al cojo y le dió algo mejor que aquello: le conectó con el poder de Dios y el fué sanado. Tenemos más que dar a los hombres de lo que esperan de nosotros. Más que las cosas materiales, mucho más. En Alemania vivimos bajo la conclusión errónea que todos ya tienen todo de lo que necesitan. In los tiempos bíblicos la necesidad fué más evidente que hoy: uno veía a los desamparados, a los desnudos y enfermos en todo lugar sobre la calle; era difícil no verlos. Hoy hay miseria visible tan sólo en las ciudades grandes y estamos convencidos de que los tiempos han mejorado y que ya no existen necesitados en gran manera. (nótase que Storch vive y escribe en Alemania, en México es algo distinto, yo ví a mucha miseria en los pueblos y en el campo aquí dice Lupita).

En mi grupo casero hicimos una acción social: preparamos tortas y fuimos a la ciudad de Dortmund a la zona peatonal para dar algo de comer a los desamparados. Hace mucho que no hablé con un desamparado. Uno había perdido ambos pies en un accidente con una motocicleta. El otro estaba VIH positivo. Ambos estaban colocados frente de una plaza comercial mendigando. Ambos me contaron que sufrieron más por el desprecio social que de la probreza. La soledad es peor que no tener dinero.

Muchas personas en nuestras ciudades – y aún en nuestras iglesias – sufren bajo las enfermedades de civilización como la soledad, la falta de sentido o la adicción. Tenemos respuestas para todos estos problemas. Tenemos que tomar consciencia del hecho de que sí tenemos que dar algo que es más precioso que oro o plata: aceptación, comunión, sentido, amor.

Todos nosotros pensamos “¡si tuviera el poder de Pedro haría algo bueno!” Por supuesto, iríamos con mucho gusto a través de las calles y en todos lugares se levantarían las personas de sus sillas de ruedas. Para esto viajaríamos a través de todo Alemania para que no haya enfermos ya. Pero para la mayoría entre nosotros éso no funciona (todavía). En general se ve muy pocas sanidades clarísimas en nuestro país. ¿Pero esto nos detiene de dar de lo que tenemos? ¡No! ¡No!!

Si no tenemos actualmente tanto como Pedro tenía tenemos más de lo que tienen ellos. Tenemos algo que anhela el mundo. ¡Tendríamos que darselo!
[translation by lupita]

Da antwortete Ijob dem Herrn und sprach: Siehe, ich bin zu gering. Was kann ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet, ich tu es nicht wieder; ein zweites Mal, doch nun nicht mehr! (Hiob 40,3-5)
In einem der letzten Posts habe ich angefangen über die Folgen einer Begegnung mit Gott zu schreiben. Zunächst hat eine Begegnung mit der Grösse Gottes immer etwas heilendes an sich. Wir können nicht in Gottes Gegenwart kommen ohne verändert zu werden, wir werden immer geheilt.Ich erinnere mich an eine Geschichte aus einer der amerikanischen Erweckungen. Damals war die Kraft Gottes in den Zusammenkünften so stark, dass Leute unter ihr zusammengebrochen sind und bis zu drei Tagen wie tot dalagen. Das war noch eine ganz andere Version vom „slain in the spirit“, wie wir es heute kennen. Diese Leute wurden mit Leiterwagen nach Hause gefahren wo sie dann irgendwann völlig verändert wieder zu sich kamen. Das kann die Konsequenz einer Begegnung mit Gottes Grösse sein.
Das zweite, was zu erwarten ist, ist Sprachlosigkeit. Auf einmal schweigt alles in einem, selbst das frommste Gebet verstummt. Es gibt angesichts der Gegenwart Gottes nichts mehr zu sagen. Hiob stand vor dem, der alles weiss und auf einmal waren alle seine Fragen und Anklagen vom Tisch. Es gab nichts mehr zu sagen angesichts dieser Majestät.
Ich glaube, dass es nicht so war, dass Hiob sich einfach nur klein und unwürdig und würmisch gefühlt hat, sondern dass Gottes schiere Gegenwart alle Fragen beseitigt hat. So habe ich es auch immer wieder erlebt.

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Warum bist Du vorbeigegangen?
Wie Morti in einem Kommentar anmerkte, gab es nur eine Geschichte im Neuen Testament, in dem Jesus einen Kranken heilte, der nicht zu ihm gekommen ist (vgl. Johannes 5). Das mag ein Licht auf den Gelähmten an der schönen Pforte werfen. Vielleicht war er innerlich schon so tot, dass er sich nicht nach Jesus ausstreckte, obwohl da ein stadtbekannter Wunderonkel an ihm vorbeiging.
Vielleicht, aber darauf kommt es nicht an. Der Punkt hat mich dennoch genug irritiert um darüber zu beten. „Warum bist Du vorbeigegangen?“, habe ich Jesus gefragt. „Warum gehst Du vorbei?“, hat er geantwortet.

Es stimmt, die Situation hat sich kaum geändert. Es ist nicht mehr Jesus, der in seiner menschlichen Gestalt an den Bedürftigen vorbeigeht; es ist Christus in mir, der heute weitergeht. Die Erkenntnis ist für mich hart und fast atemberaubend: an dem Menschen an dem ich vorbeigehe, an dem geht Gott vorbei.

Es wirft ein unangenehmes Licht auf unser Gemeindebild. Jesus war auf dem Weg zum Tempel oder auf dem Weg vom Tempel als er an dem Mann vorbeigangen ist. Wie oft sind wir auf dem Weg zur Gemeinde, zum Gottesdienst, dem Senioren-Häkel-Kreis, der Chorprobe, dem Flaggenteamtreffen usw. während wir an denen vorbeigehen, die Gott gerade am nötigsten brauchen? Das ist wirklich schlimm, nicht selten bauen wir Gemeinde auf Kosten derer die Gottes Reich am bittersten brauchen. Dabei haben sich darin die Zeiten wirklich geändert: zu Jesu Zeiten gab es den Tempel, in dem jeder mal anbeten wollte. Nun gibt es das Reich Gottes, ein Reich, das nicht von dieser Welt ist sondern das in den Herzen der Gläubigen und in der Freiheit des Glaubens anbricht. Trotzdem verhalten wir uns wie Menschen, die ein irdisches Reich bauen in dem es um Gottesdienstbesucherzahlen und Räume geht.

Wer ist der Gelähmte?
Der Bedürftige an dem wir vorbeigehen, an dem ist Gott vorbeigegangen. Wer ist der Mensch, der bedürftig ist? Ich möchte die Frage mit einer Antwort Jesu auf eine ähnliche Frage beantworten. In Lukas 10 stellt ein Schriftgelehrter Jesus die Frage: „wer ist mein Nächster?“ Jesus antwortet mit dem Gleichnis des barmherzigen Samariters, die Pointe: jeder, der dich braucht und dem du helfen kannst. Das ist auch der Gelähmte: jeder, dich braucht und dem du helfen kannst.
Vielleicht ist der Gelähmte die missbrauchte Kratzbürste in der Gemeinde mit der keiner reden will; vielleicht der Kiffer aus der Nachbarklasse, der morgens mit dem ersten Joint anfängt um seine Leere zu füllen; vielleicht die normale Frau in der Wohnung unter dir, die zwar Geld und ein Auto hat, aber keine Freunde ausserhalb des Chatrooms; vielleicht auch wirklich ein Penner, wie in der Apostelgeschichte; vielleicht —

Es gibt viele Gelähmte an denen wir vorbeigehen. Es sind Menschen, denen wir etwas zu geben haben. Was wir haben, darum geht es übermorgen.

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El cojo en la Puerta Hermosa II

¿Porqué pasaste por alto?

En un comentario en el blog de Storch se dijo que hay tan sólo una historia en el Nuevo Testamento donde Jesús sana a alguién que no vino a Él por su propia cuenta o porque alguién se lo ha pedido (compárase con Juan 5). Esto puede aclarar algo sobre el cojo en la Puerta Hermosa. Quizás estaba tan muerto internamente que ya no se estiraba hacia Jesús, por más que aquel haya sido und hombre de milagros famoso.

Quizás, pero eso no importa. Sin embargo este aspecto me desconcertó lo suficientemente como para orar sobre ello. „¿Porqué pasaste por alto?“ pregunté a Jesús. „¿Porqué pasas tú por alto?“ me contestó él.

Es cierto, la situación no a cambiado mucho. Ya no es Jesús como ser humano incarnado quien pasa por alto al necesitado; es Cristo en mí quien lo hace hoy. Este reconocimiento es duro para mi y me quita el aliento: la persona a la cuál paso por alto, a ésta persona le pasa por alto Dios.

Esto proyecta una luz desfavorable sobre nuestra imagen de la iglesia. Jesús estaba en el camino hacia el templo o de regreso del templo cuando pasó por el cojo. ¿Cuántas veces estamos en el camino hacia la congregación, yendo al culto o al curso de macramé de la gente mayor o a la prueba del coro o a la célula mientras pasamos por los que más necesitan a Dios? Esto sí es trágico. Muchas veces construimos la congreción no tomando en cuenta a los que más necesitan el reino de Dios. Los tiempos sí han cambiado: en el tiempo de Jesús hubo un templo dondo cada quien quería adorar de vez en cuando. Ahora existe el reino de Dios, un reino que no es de éste mundo sino que empieza en los corazones de los creyentes y en la libertad de la fé. Sin embargo nos compartamos como si se tratara de la construcción de un reino terrenal dondo sí cuenta el número de los visitantes del culto o el aspecto del edificio.

¿Quien es el cojo?

El necesitado al cuál pasamos por alto, a ése Dios pasó también. ¿Quién es la persona necesitada? Quiero contestar a esta pregunta asi como Jesús contestó a una pregunta parecida. En Lucas 10 un intérprete de la ley le pregunta a Jesús: „¿Quién es mi prójimo?“ Jesus le responde con la parábola del buen samaritano. La conclusión es: cada uno que te necesita y cada uno a quien tú puedes ayudar.

Quizás el cojo es la peleadora abusado con quien nadie de la iglesia quiere ni hablar; quizas es el fumador de mota del salón paralelo en la escuela que empieza el día con un porro para llenar su vacío; quizas es la mujer que vive en el departamento al lado del tuyo que sí tiene dinero o un carro pero que no tiene amigos fuera del chat en el messenger; quizás es realmente un vagabundo como en los hechos de los apóstoles; quizás ….

Hay muchos cojos que pasamos por alto. Son personas a las cuáles podemos dar algo. De lo que tenemos. Esto trataré más adelante.
[translated by lupita]

Da antwortete der Herr dem Ijob und sprach (Hiob 40,1)

Eigentlich ist der Vers fast zu klein, um über ihn zu schreiben. Trotzdem steckt er so voll emotionaler Tiefe, dass man ihn vermutlich kaum ausschöpfen kann. Was mag diese Antwort Gottes für Hiob bedeuetet haben? Im Grunde ist doch fast das Schlimmste am Leid, dass es oft so aussieht, als wäre Gott gerade in einem anderen Universum beschäftigt und hätte sich schon lange nicht mehr blicken lassen. Auch wenn wir wissen, dass das objektiv falsch ist (Matthäus am Letzten), kann es uns doch subjektiv so beeindrucken, dass alle Wahrheit dagegen verblasst. Was bedeutet in dem Fall eine Antwort?

Ich kann mich an Zeiten in meinem Leben erinnern in denen es mir sicher nicht so schlimm ging wie Hiob, in denen ich aber dennoch unter einer Gottesferne gelitten habe, die fast greifbar war. Ein Lehrer, bei dem ich in Unterricht war antwortete auf meine Frage, dass er keine Erfahrungen mit Gottesnähe hätte, eher mit Gottesferne. Für ihn schien das nicht besonders schlimm zu sein, vielleicht ein Zustand, an den er sich einfach gewöhnt hatte, aber für mich war es schrecklich.
Ensprechend war das Gefühl, als ich wieder durchgebrochen bin zur spürbaren Gegenwart des Heiligen Geistes – das war ein Gefühl wie nach einer langen Reise nach Hause zu kommen. Für Hiob muss es ähnlich gewesen sein. Das ganze Buch hindurch streckt er sich nach einer Antwort aus. Die Freunde wollen ihm weismachen, dass SIE die Antwort Gottes auf seine Fragen sind, aber Hiob weiss, dass das Kokolores ist und so wartet er weiter. Sein Ringen galt nicht sio sehr seinen Kollegen, es war ein Ringen mit sich selbst und mit Gott. Der Kampf, auch im tiefsten Leid nicht den Glauben zu verlieren und den Blick weiter auf Gott gerichtet zu halten.

Ich glaube, dass man kaum ermessen kann, was ihm dieser simple Satz, „Da antwortete der Herr dem Ijob“, bedeutet hat. Er markiert das Ende einer Reise, die Hiob buchstäblich alles gekostet hat.

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Text zum Lesen: Apostelgeschichte 3,1-10

Die Geschichte in der Johannes und Petrus den Gelähmten an der „Schönen Pforte“ des Tempels heilen ist eine der bekanntesten Wundergeschichten des Neuen Testaments. Grund genug, sich wieder einmal Gedanken über die Geschichte zu machen, denn oft stecken die grössten Schätze in den Geschichten, die uns am alltäglichsten geworden sind.

Gott geht an Menschen vorbei
In Matthäus 26,55 sagt Jesus zu den Männern die ihn verhaften wollen: „Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. Tag für Tag saß ich im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht verhaftet.“ Tag für Tag, also jeden Tag sass er im Tempel und lehrte. In Nazareth ging er nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge (Lukas 4,16), also hat er diese Gewohnheit vermutlich auch in Jerusalem fortgesetzt und ging mindestens am Sabbat in den Tempel. Wenn Jesus täglich im Tempel war, muss er an diesem verkrüppelten, stadtbekannten Bettler vorbeigekommen sein. Vielleicht nicht täglich, aber mindestens gelegentlich; manchmal vielleicht sogar zweimal am Tag, einmal auf dem Weg in den Tempel zum beten und lehren; einmal auf dem Rückweg – immer an dem Mann vorbei.
Es ist eine verstörende Vorstellung, dass Gott selbst an dem Mann vorbeigegengen ist und ihn nicht geheilt hat. Warum das so ist weiss ich nicht. Vielleicht war der Bettler einer dieser abgestumpften Menschen, die innerlich schon lange tot sind ohne es auch nur zu merken. Vielleicht hatte er sich so sehr an das Leben hinter dem leeren McDonalds-Becher gewöhnt, dass nicht einmal der vorbeikommende König der Könige ihn noch erreichen konnte. Wenn wir ehrlich nachdenken kennt doch jeder solche Leute: Menschen, die bis zum Stehkragen in der Scheisse stecken, die ein Leben führen in dem DU alles tun würdest um da raus zu kommen, und die dennoch mit der Arroganz der Bedürftigen alles ablehnen, was ihnen an Hilfe angeboten wird. War dieser Bettler einer von ihnen? Ich weiss es nicht, aber der Punkt ist: es gibt Menschen, denen geht es fürchterlich und Gott geht an ihnen vorbei.

Gott begegnet Menschen
Dann kommt der grosse Tag. Seit Jesus ist einige Zeit vegangen. Er wurde gekreuzigt, starb und stand wieder von den Toten auf. Der Heilige Geist wurde ausgegossen und die Gemeinde gegründet. Wieder geht Gott fast an dem Gelähmten vorbei – und bleibt stehen. Diesmal ist es Gott in Petrus und Johannes. Diesmal reckt sich der Gelähmte ihm entgegen, streckt ihm seinen Pappbecher hin und empfängt etwas, womit er niemals gerechnet hätte: Heilung!
„Gold und Silber habe ich nicht“, sagt Petrus und gibt ihm etwas besseres als Geld: die Kraft Gottes. Diesmal ist Gott in das Leben des Mannes getreten, mit drastischen Folgen. Die ganze Stadt wunderte sich über die Heilung dieses Menschen.

 

Bevor ich im nächsten Teil darauf komme, was die Geschichte mit uns, den Christen zu tun hat, ein Rat an jeden, der in der Scheisse steckt: gib die Hoffnung nicht auf. Streck Dich Gott entgegen, was gibt es für eine Alternative? Übermorgen geht es dann darum, wie die Situation in unser Leben hineinspricht. Und wie diese altbekannte Stelle für mich eine der grössten Herausforderungen des Evangeliums geworden ist.

 

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El cojo en la Puerta Hermosa I

Texto para leer: Hechos 3, 1-10

Se trata de una de las historias más conocidas del Nuevo Testamento en la cuál Juan y Pedro sanan al cojo en la “Puerta Hermosa” del templo. Razón suficiente como para reflexionar sobre esta historia porque muchas veces se esconden tesoros en las historias que más conocemos.

Dios pasa por delante de los hombres

En Mateo 26,55 Jesús dice a los hombres que quieren aprisionarlo: “¿Como contra un ladrón habéis salido con espadas y con palos para prenderme? Cada día me sentaba con vosotros enseñando en el templo, y no me prendisteis.” Día tras día o sea cada día el estaba sentado en el templo para enseñar. En Nazaret entró en la sinagoga en el día de reposo, conforme a su costumbre (Lucas 4, 16). Entonces debe haber continuado con su costumbre en Jerusalén y por lo menos en los días del reposo fué al templo. Si es que Jesús estaba cada día en el templo tiene que haber pasado por el conocido mendigo menosválido. Quizás no diariamente pero por lo menos de vez en cuando; quizás aún dos veces por día, una vez en el camino al templo para orar y enseñar; una vez en la vuelta – siempre pasando por este hombre.

Molesta bastante imaginarse Dios que pasa por alto a este hombre sin sanarlo. Y porqué es así? No lo sé. Quizás este mendigo fué una de estas personas apáticas que ya estan muertas internamente sin darse cuenta. Quizas se ha acostumbrado a esta vida detras de su copa de cartón de McDonald que ni el Rey de reyes pudo lograr contactarlo. Si lo pensamos honestamente podemos decir que conocemos este tipo de persona: Personas que están en la mierda hasta el cuello, que viven una vida que TU tratarías de escapar cuánto puedas; pero ellos se niegan a aceptar la ayuda ofrecida con la arrogancia del necesitado. ¿Puede ser que el mendigo fué uno de ellos? No sé pero el punto es: hay personas que se lo pasan re mal y Dios les pasa por alto.

Dios se encuentra con los hombres

Y llega el día grande. Desde Jesús ya pasó algo de tiempo. Fué crucificado, murió y resucitó de los muertos. El Espíritu Santo fué derramado y se formó la iglesia. Y casi, casi Dios pasa por el cojo – pero para. Esta vez es Dios en Juan y Pedro. Esta vez el cojo se estira hacia Él, le tiende la copa de cartón y recibe algo que nunca hubiera esperado: !sanidad!

“No tengo plata ni oro”, dice Pedro y le da algo mucho mejor que dinero: el poder de Dios. Esta vez Dios sí entró en la vida de este hombre con consecuencias drásticas. Todo el lugar se llenó de asombro por la sanidad del mendigo.

Antes de tratar en la próxima parte qué es lo que la historia ésta tiene que ver con nosotros los cristianos quiero dar un consejo a quienes estan en la mierda: ¡No dejes de confiar en Dios! ¡Estírate hacia Dios! ¿Qué otra alternativa hay? Más adelante se trata de cómo la situación puede efectuar a nuestra vida. Y cómo este texto tan conocido vino a ser uno de los desafíos más grandes del evangelio para mí.
[translated by lupita]

Bist du zu den Kammern des Schnees gekommen, hast du die Kammern des Hagels gesehen, den ich für Zeiten der Drangsal aufgespart, für den Tag des Kampfes und der Schlacht? (Hiob 38,22-23)

Hagel ist in der Bibel ein Sinnbild für göttliches Gericht. Er wird in Zeiten der Drangsal ausgeossen, wie das Buch Hiob es ausdrückt. Die erste Erwähnung finde ich in 2.Mose 9, als Gott Hagel als Teil der Plagen über Ägypten ankündigt; ein Hagel, der alles erschlägt, was sich nicht unter einem Dach befindet. Hagel kann also durchaus schreckliche Ausmasse annehmen. Das grösste gemessene Hagelkorn hatte ein Gewicht von 1,9kg, was bei einer Fallgeschwindigkeit von rund 150 km/h ein tödliches Geschoss ausmacht.
Die Psalmen sprechen an einigen Stellen von Hagel als einem Gericht Gottes (Psalmen 18,78,105,148) und die Offenbarung zeigt, dass der grösste Hagel (das grösste Gericht) der Welt noch bevorsteht: Und gewaltige Hagelbrocken, zentnerschwer, stürzten vom Himmel auf die Menschen herab. Dennoch verfluchten die Menschen Gott wegen dieser Hagelplage; denn die Plage war über die Maßen groß. (Offenbarung 16,21)

Wir leben in der Gnadenzeit, wie es so schön heisst. Aber das Gericht wird kommen – sicherer als das Amen in der Kirche. Gott hat seinen Hagel nur in seinen Kammern aufgespart, bis die Zeit gekommen ist. Irgendwann kommt der letzte Hagel, alias das jüngste Gericht. Die Gerichte, die vorher aus der Zeit des Alten Testamentes bekannt waren sind da nur Vorläufer. Aber ist es nicht interessant, dass die einzigen Stellen im NT an denen Hagel erwähnt ist, die prophetischen Stellen aus der Offenbarung sind? Wahrlich, wir leben in der Gnadenzeit. Lasst uns die Zeit nutzen!

Die Zeiten ändern sich. Früher war Atheismus ein Verbrechen, dessen man angeklagt werden konnte. So ging es meinem Spezi Johann Gottlieb Fichte, den die Atheismusklage einen Lehrstuhl und einige potentielle Jobs kostete. Heute ist es fast umgekehrt: in manchen Berufen muss man vorsichtig sein, wie man sich als Christ outet – mag sein, dass man dann als fanatisch gilt und Ärger bekommt, Atheismus ist da kein Problem.

Fichte schrieb gegen seine Anschuldigungen:

Die Beschuldigung der Gottlosigkeit ruhig ertragen ist selbst eine der ärgsten Gottlosigkeiten. Wer mir sagt, du glaubst an keinen Gott, sagt mir: du bist zu dem, was die Menschheit eigentlich auszeichnet und ihren wahren Unterscheidungscharakter bildet, unfähig; du bist nicht mehr als ein Tier. (von Unruh 1935, S. 63)

Wenn ich es recht erinnere, stiess auch Thomas Morus in Utopia in dieses Horn und erlaubte in seinem fiktiven Land alles an Religionen ausser Atheismus…

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Da antwortete der Herr dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:
Wer ist es, der den Ratschluß verdunkelt mit Gerede ohne Einsicht? Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann: Ich will dich fragen, du belehre mich! Wo warst du, als ich die Erde gegründet? Sag es denn, wenn du Bescheid weißt. Wer setzte ihre Maße? Du weißt es ja. Wer hat die Meßschnur über ihr gespannt? (Hiob 38,1-5)

Im 38. Kapitel beginnt endlich Gottes Antwort, es ist der Moment, den Hiob in seinen Leiden über alles herbeigesehnt hat: Gott antwortet ihm. Manchmal ist es so, dass die erhoffte Antwort zunächst ausbleibt; dann lohnt es sich in jedem Fall dranzubleiben und weiter zu suchen, weiter zu hoffen und zu beten – Gott wird antworten.
Die Antwort an Hiob mag auf den ersten Blick sehr eigenwillig zu sein. Statt Hiob zu trösten und schnell wieder aufzubauen zeigt Gott ihm seine Grösse. Früher kamen mir diese Kapitel schon fast angeberisch vor: Gott stellt Hiob Fragen, die dieser nicht beantworten kann, die er auch gar nicht beantworten können kann. Alle Fragen zielen letzlich nur darauf ab Hiob Gottes Grösse zu zeigen.
Ich habe das selbst immer wieder erlebt, dass die Antwort auf ein Problem nicht zuerst in der Lösung bestanden hat sondern in einer Offenbarung von Gottes Grösse. Warum ist das so? Dass Gott es nötig hat anzugeben können wir wohl ausschliessen, das hat er nicht. Gottes Grösse leitet uns in den Lobpreis und Anbetung ist das heilendste für die Seele, was es überhaupt gibt. Da kommt nichts anderes dran. So ist es eigentlich kein Wunder das Hiobs Wiederherstellung mit einer Offenbarung anfing. Der Anfang der Gesundung ist es, den Schöpfer zu erkennen und anzubeten!

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