Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Deshalb benutzt man bildhafte Wendungen und kleine Geschichten, um das, was man sagen will, verständlich und dem Zuhörer einprägsam zu machen. An eine gute Geschichte erinnert man sich erheblich länger als an eine Predigt. In Jesu Predigten stößt man auf Schritt und Tritt auf Gleichnisse, und auch heute fehlen sie selten in guten Predigten. Allerdings ist es für Bibelleser schwierig, die Pointe zu verstehen und aus der Geschichte herauszudestillieren, und für Prediger, selber Geschichtchen zu erfinden, die gute Illustrationen sind.

Einige bekannte Gleichnisse Jesu:

–       Vierfaches Ackerfeld (Matthäus 13,3-8/ Markus 4,3-8 / Lukas 8,5-8)

–       Barmherziger Samariter (Lukas 10,30-37)

–       Zehn Jungfrauen (Matthäus 25,1-13)

–       Bittende Witwe (Lukas 11,5-8)

Eine Metapher ist etwas Ähnliches wie ein Vergleich: bei beiden werden zwei Dinge, die eigentlich unterschiedlich sind, aufeinander bezogen und miteinander verglichen. Jesus hat sehr gerne verglichen, egal ob als direkter Vergleich, Gleichnis oder Metapher. Der Unterschied zwischen Vergleichen und Metaphern besteht darin, dass der Vergleich explizit ist („das Auge ist wie die Lampe des Leibes“), die Metapher aber implizit („das Auge ist des Leibes Lampe“).

Dazu zwei Beispiele aus dem Matthäusevangelium:

Matthäus 5,13: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten werde.

Matthäus 23,33: Ihr Schlangen! Ihr Otterngezüchte! Wie wollt ihr dem Gerichte der Hölle entgehen?

Merksätze sind in diesem Zusammenhang kleine Spruchweisheiten, die gewöhnlich aus nur einem Satz bestehen und so einprägsam formuliert sind, das man sie sich gut merken kann. Der Einsatz von Merksätzen ist immer sinnvoll, und vielfach bleibt von einer Predigt nicht mehr hängen als dieser eine Satz. Merksätze bilden, bei uns wie bei Jesus, eine Gruppe von rhetorischen Mitteln, zu der Sprichwörter, griffige Definitionen, Aphorismen, kurze Zitate usw. zählen.

Merksätze eignen sich auch immer selber als Zitat. Allerdings geht viel von der ursprünglichen Griffigkeit der Merksätze in Jesu Predigten durch die Übersetzung verloren.

Auch hierfür gibt es viele Beispiele.

Matthäus 6,21: Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.

Matthäus 26,52: Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen.

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