05. März 2010 27
Jesus! 13 – sein Leben als Mensch 4
Jesus lebte übernatürlich 1
Jesus konnte keine Kranken heilen. Ebenso wenig konnte er Menschen von Dämonen befreien oder Tote lebendig machen. Das anders zu sehen bedeutet zu missachten, was Jesus über sich selbst sagte und, was noch wichtiger ist, seine selbst gewählte Beschränkung als Mensch zu missverstehen (…) Jesus wurde jeden, der die Einladung annimmt das Unmögliche in seinem Namen zu tun. Er tat Zeichen und Wunder als Mensch, der in einer Beziehung zu Gott steht … nicht als Gott.[1]
Niemand, der die Evangelien liest, wird abstreiten, dass Jesus übernatürlich wirkte. Von der Empfängnis bis zu seiner Auferstehung zieht das Übernatürliche sich wie ein roter Faden durch sein Leben hindurch. Auf beinahe jeder Seite in den Evangelien ist von Heilungen, Sturmstillungen, Brotvermehrungen und ähnlichem die Rede. Das führt manchen zu der Annahme, dass Jesus etwas ganz besonderes, ein Art Übermensch, war mit dem niemand sich vergleichen kann.
Das ist aber ziemlich genau das Gegenteil von dem, was die Bibel sagt und was der Sinn des Dienstes Jesu war. Die Evangelisten haben das Leben Jesu nicht deshalb so detailliert aufgeschrieben damit wir sehen, was für ein ungewöhnlicher Mensch dieser Jesus Christus war, sondern damit wir seinem Beispiel nachfolgen und dasselbe tun wie er und seine Jünger. Deswegen ist es wichtig zu verstehen, dass Jesus seine Wunder nicht als Gott tat, sondern als ein Mensch, der mit dem Heiligen Geist getauft war und in der Kraft des Heiligen Geistes lebte.
Jesus heilte in der Kraft des Heiligen Geistes
Alle Wunder, die Jesus in den Evangelien vollbracht hat, wirkte er als Mensch. Paulus macht das im Philipperbrief sehr deutlich, wenn er schreibt:
Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:
6 Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
7 sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen;
8 er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. (Philipper 2,5-8)
Als Jesus Mensch wurde, entäußerte (griechisch kenō) er sich seiner Göttlichkeit. Man könnte auch sagen, dass er sich ihrer entleerte, er schüttete sie aus und wurde ein Mensch – ohne göttliche Attribute. Auch andere Bibelstellen, wie z.B. Matthäus 9,8 sprechen davon. In den ganzen 33 Jahren, die er hier lebte, war er nicht allgegenwärtig, allwissend oder allmächtig. Alles, was er an übernatürlichen Dingen tat, tat er in der Kraft des Heiligen Geistes. Das musste auch so sein, denn wie könnte jemand als Mensch gelten, wenn er von Natur alle göttlichen Eigenschaften hat?
Deshalb konnte Jesus keine Wunder tun, bevor er bei seiner Taufe mit dem Geist erfüllt wurde:
Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. (Matthäus 3,16)
Erst ab diesem Zeitpunkt konnte Jesus übernatürlich wirken. Seine Geistestaufe war der Startschuss für seinen Wunderdienst. Diese Tatsache ist so wichtig, dass der Feind sich schon immer bemüht hat, sie zu unterdrücken. Heute interessieren sich immer mehr Menschen dafür, was Jesus wohl als Kind getan hat – und finden tatsächlich Informationen in Pseudoevangelien. Diese Evangelien berichten davon, dass Jesus als Kind seine Spielsachen übernatürlich reparierte, tote Kleintiere auferweckte und verletzte Spielkameraden heilte. Auf den ersten Blick mag das niedlich erscheinen, aber dahinter steckt eine diabolische Strategie, die uns dem Vorbilde Jesu entfremden soll. Wenn Jesus schon vor seiner Geisterfüllung übernatürlich hätte wirken können, dann wäre es tatsächlich für uns nicht möglich, seinem Vorbild nachzueifern, weil wir „nur“ Menschen sind. Gerade deshalb betont Johannes es so, dass die Verwandlung von Wasser in Wein Jesu erstes Zeichen war:
Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei.
2 Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.
7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.
8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.
9 Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen
10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zuviel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.
11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. (Johannes 2,1-11)
Es liegen uns zwar nicht über alle Wunder, die Jesus vollbrachte, detaillierte Berichte vor, aber wir wissen, dass sie sich alle zwischen seiner Geistestaufe und seiner Himmelfahrt abspielten.
[1] Bill Johnson, Seite 29. Übersetzung: Storch
Vogel,Wilfried schrieb am
7. März 2010 um 19:11Lk.2,40.47: Jesus hat Weisheit durch Training seiner Gedanken und Gottes Führung erlernt.
Elisabeth Lantman schrieb am
14. Juli 2011 um 18:48Zuerst hatte ich mich positiv angesprochen gefühlt über dieses Posting.
Aber
Hier liegt der Fehler, der Menschen in den falschen Glauben treibt, weil nicht klar ausformuliert! Er tat Zeichen und Wunder als Mensch, der in einer Beziehung zu Gott steht … nicht als Gott
klar ausformuliert hätte es heißen müssen: Er tat Zeichen und Wunder als Mensch, der GottesSohn ist, wie wir Gottes Söhne sein sollen(auch die Frauen 🙂
geschw. elli
Elisabeth Lantman schrieb am
14. Juli 2011 um 18:51Der Mangel, das Menschen sich für (schreckliches Wort)Wiedergeboren halten, aber es nicht sind, findet sich in allen weiteren Ausführungen im Leben, reden, lehren wieder.
Somit kommen Menschen mit jahrelangem sogenannten Christsein gar nicht drauf, das sie Gott nicht kennen. Denn, man kann Gott nicht kennen, und doch 3 Jahrzehnte viel mit der Güte Gottes erleben.
Elisabeth Lantman schrieb am
14. Juli 2011 um 18:53Diese Erfahrungen haben alle Menschen. Nicht alle haben dazu den christlischen Sprachgebrauch, oder die Hilfe der Bibel, ihre Erfahrungen ein zu sortieren, eine Bezeichnung zu geben.
_______________
so, jetzt ist aber gut. (regt mich aber auch auf 🙂 !
Elisabeth Lantman schrieb am
14. Juli 2011 um 18:55ach so, falls einer Nachfragt:
Folgendes stimmt! Ist elementar!
„Als Jesus Mensch wurde, entäußerte (griechisch ken?) er sich seiner Göttlichkeit.“
storch schrieb am
15. Juli 2011 um 10:36naja, da musst Du ja nur ein paar Sätze weiterlesen und hättest Dich nicht aufregen müssen, denn da steht ja genau das. Wenn menschen „in einen falschen Glauben getrieben werden“ weil sie nicht die Fähigkeit haben einen simplen Text zuende zu lesen kann man das nicht ändern. Aber ich hoffe mal, dass Menschen reifer und zurechnungsfähiger sind als Du es ihnen attestierst und nicht jedes mal in Häresie verfallen wenn jemand nicht jedes theologische Detail in jedem Satz ausformuliert.
Arnold schrieb am
16. Juli 2011 um 01:24„Deswegen ist es wichtig zu verstehen, dass Jesus seine Wunder nicht als Gott tat, sondern als ein Mensch, der mit dem Heiligen Geist getauft war und in der Kraft des Heiligen Geistes lebte.“
Guten Tag!
Da würde ich gerne von ihnen wissen, wie dies gemeint ist.
Außerdem schreiben sie: „Alles, was er an übernatürlichen Dingen tat, tat er in der Kraft des Heiligen Geistes“
Dies ist mir sehr heiligengeist-lastig.
Ich stimme Frau Lantman etwas zu, weil ich mich hier auch Frage, wo die Identität Christi eigentlich ist.
Wenn ich richtigerweise drauf hinweise, das Jesus ein Mensch war, ein einfacher Mensch, muss ich doch auch drauf hinweisen, dass Jesus Christus ein Mensch der neuen Klasse war. Nämlich durch den heiligen geist gezeugt.
Macht dies nicht erst den richtigen Menschen aus, wenn ich schon drauf hinweisen möchte, das auch wir so sein sollen. Unterschlagen finde ich, dass ein Mensch mehr braucht zum Sinn des Lebens als nur die Kraft Gottes, den heiligen Geist.
Schön herausgearbeitet ist richtig, dass die Dienstbarkeit Christi erst spät auftritt. Nun;
aber die Gebut ist menschlich und Göttlich!
Das erst macht ihn zum Vorbildmenschen.
Die Frage ist also: Wie kann jemand als echter mensch gelten, wenn er vom heiligen Geist gezeugt ist?
Freundlichst, Arnold vdB
storch schrieb am
16. Juli 2011 um 13:15Hallo Arnold,
herzlich willkommen hier.
Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Wir sind uns doch vermutlich einig, dass Jesus (1) ein Mensch war und (2) von einer Jungfrau geboren wurde. Das ist ja christlicher Konsens durch quasi alle Bekenntnisse hindurch. Somit stellt sich die Frage, wie er Mensch sein konnte obwohl er vom HG gezeugt war doch gar nicht. Oder aber wir entfernen uns von einem sehr alten Bekenntnis und sagen, dass er kein Mensch war weil er keinen leiblichen Vater hatte, das wäre aber ganz schön häretisch.
Bei uns ist es dann ja auch dasselbe wenn wir wiedergeboren sind. Auf einmal sind wir aus Gott gezeugt oder empfangen (das griechische Wort ist dasselbe) und sind Menschen mit einem göttlichen Kern. Insofern ist Jesus ein Vorbildmensch, okay. Aber die Diskussion mit der „neuen Klasse“ würde ich gerne nicht führen, da verweise ich auf die Kirchengeschichte: Die ersten Jahrhunderte waren voller christologischer Diskussionen die auch diesen Punkt beinhaltet haben. Vgl. dazu die Konzilien von Nicäa und Chalcedon.
Um die Frage, was der Mensch zum Sinn des Lebens braucht, ging es mir gar nicht. Es ging darum, was der Mensch zum übernatürlichen Dienst braucht. Da kann man die Rolle des Heiligen Geistes gar nicht überbetonen, denn ohne diesen geht in der Hinsicht nichts (zumindest nicht theologisch legal), alles andere wäre okkult.
Arnold schrieb am
16. Juli 2011 um 18:50storch schrieb am
16. Juli 2011 um 13:15–Hallo Arnold,
herzlich willkommen hier.
Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Wir sind uns doch vermutlich einig, dass Jesus (1) ein Mensch war und (2) von einer Jungfrau geboren wurde. Das ist ja christlicher Konsens durch quasi alle Bekenntnisse hindurch. Somit stellt sich die Frage, wie er Mensch sein konnte obwohl er vom HG gezeugt war doch gar nicht. —
Danke Storch, 1 und 2, Ja, absolut!
Nun zu 3: Storch schrieb: –Somit stellt sich die Frage, wie er Mensch sein konnte obwohl er vom HG gezeugt war doch gar nicht–
Doch! Denn sie selber betonten ja,: —
Das ist so nicht ganz korrekt ausgedrückt.
Erstmal ist die Aufzeichnung, wie es schon heisst- Das Evangelium von Jesus Christus, oder wie es heute auch gesagt wird: Das Neue Testament!
Können wir uns freudig einigen, das es erst mal -wie in Johannes 3 beschrieben,- um die Geburt aus Gott geht?, und dann um die Früchte?
Wichtig ist dies deshalb, weil sonst der Boden fehlt für weiteres!
Und die Theologie treibt sonst, wie oft- seltsame Blüten und birgt dann sicher Okkultismus und häretisches Verhalten und Dasein, ohne dass man es selbst bemerkt. Ein Buchtitel: Getrieben oder Berufen, sagt das schön kurz.
Aufklärend, Arnold vdB
J.Clim schrieb am
16. Juli 2011 um 20:12Hi, Johannes hier!
Es ist natürlich ein Risiko, einen Teil aus dem Philipperbrief zu zitieren und mit dem Tenor zu verbinden: „der Sinn des Dienstes Jesu“
Zwei Fauxpas: 1. Es geht um den Sinn Christi, zweitens, es geht um das Werk Christi gesamt!
Philipperbrief 2. 1 Ist nun bei euch Ermahnung in Christo, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, 2 so erfüllet meine Freude, daß ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig seid. 3 Nichts tut durch Zank oder eitle Ehre; sondern durch Demut achte einer den andern höher denn sich selbst, 4 und ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des andern ist. 5 Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war: 6 welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er’s nicht für einen Raub, Gott gleich sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden; 8 er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. 9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, 10 daß in dem Namen Jesu sich beugen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der HERR sei, zur Ehre Gottes, des Vaters. 12 Also, meine Liebsten, wie ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart sondern auch nun viel mehr in meiner Abwesenheit, schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. 13 Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Ende
In dem Artikel hier bei stroch.de
wird der Heilige Geist von den Funktionen her verstanden. Wäre er in der Thematisierung der göttlichen Instanzen mit einbezogen (Trinitätslehre), hier fehlt nämlich
die trintitätstheologiche Zuordnung zum Vater und Sohn, würde eher der Wirt, der Grund unseres Daseins untersucht. Und nicht unsere/seine Fehlende Wirksamkeit.
Wir befinden uns im 3 Jahrhundert der Apologeten. Dort war die nähere Bestimmung des Heiligen Geistes metaphysisch nicht interessant. Dort ging es auch nur um die Doxologien der Glaubensgegenstände.
Leider,-weil ich hier schon besseres las- Thema verfehlt. h. c. J.Clim
storch schrieb am
18. Juli 2011 um 09:42Wenn es für Sie wichtig ist, die Aussage in zwei Aussagen zu trennen, können wir das natürlich gerne machen. Wobei das ja nichts am Punkt ändert und der Punkt ist, dass Jesus übernatürlich wirkte durch die Kraft des Heiligen Geistes mit dem er als Mensch erfüllt war. Hätte er seine göttlichen Attribute nicht abgelegt könnten wir ihm nicht als unserem Vorbild folgen.
J.Clim schrieb am
18. Juli 2011 um 11:59Johannes nochmal!
Storch schrieb: „Wobei das ja nichts am Punkt ändert und der Punkt ist, dass Jesus übernatürlich wirkte durch die Kraft des Heiligen Geistes mit dem er als Mensch erfüllt war“
Und oben im Artikel schrieb Storch:
„Die Evangelisten haben das Leben Jesu nicht deshalb so detailliert aufgeschrieben damit wir sehen, was für ein ungewöhnlicher Mensch dieser Jesus Christus war, sondern damit wir seinem Beispiel nachfolgen und dasselbe tun wie er und seine Jünger“
Und das ist eben nicht der Punkt.
Die Nachfolge richtet sich am Menschen und Sohn Gottes aus, bedeutet: Wie er so auch wir im dasein.
Dann erst kommt die Äußerlichkeit des Auftretens durch den Heiligen Geist, die natürlich nur hier jetzt in Sprache Unterschieden wird, letztlich eine Erfahrbarkeit auch wieder des seins ist, mit aber sichtbarer Gottessohn Erkennbarkeit am Menschen. Evangelikal nennt man es Jesusähnlichkeit wird Menschen erkannt, In ihren Kreisen sagt man wohl Jesusmäßig leben.
Aber ich kann den Philipperbrief-und keinen Text des Neuen Testaments abkapseln vom Christozentrismus des seins.
Nicht die Wirkung ist der Gegenstand der Veränderung und der Nachfolge. Die Wirkung ist die Bestätigung ob man im Glauben steht. So ist Jesus Christus die zentrale Stellung in der Schöpfungs- und Heilsgeschichte, die alles andere bedingt und ordnet.
Es ist also nicht der Punkt. Eher das Komma nach dem neuen sein!
Sie schrieben:“Erst ab diesem Zeitpunkt konnte Jesus übernatürlich wirken. Seine Geistestaufe war der Startschuss für seinen Wunderdienst. Diese Tatsache ist so wichtig, dass der Feind sich schon immer bemüht hat, sie zu unterdrücken“
Wie kann man einem Apfelbaum unterdrücken Apfelfrucht zu haben? Gar nicht. Eher muss man ihm seine Wurzeln rauben. Hack die Äste ab, es wachsen neue. Stehle die Frucht, er produziert neue.
Nein. Des Feindes bemühen ist es, sich mit allem zu beschäftigen aber bloß nicht mit dem Sinn Christi.
in allen Ehren J.Climb
Arnold schrieb am
18. Juli 2011 um 18:34Frage: Ist ein göttliches Attribut nicht von allen Menschen verlangt, von den Christen sogar als „Beweiss“ ihres Christ seins
gesehen, nämlich: Gott lieben und den Nächsten
fr. Arnold vdB
Thomas Schnatter schrieb am
19. Juli 2011 um 10:36Das wird mir alles zu hoch hier. Ob die Apostel auch solche Haarspaltereien betrieben haben?? Oder haben die einfach in der Kraft des Geistes das getan, was Gott ihnen auftrug: Jünger machen… ?
storch schrieb am
19. Juli 2011 um 10:44@ Arnold: Liebe ist kein göttliches Attribut. Göttliche Attribute sind Allwissenheit, Allmacht, Allgegenwärtigkeit. Dieser hat sich Jesus entledigt, er war ja offensichtlich nicht allgegenwärtig.
@ Thomas: 🙂
Thomas Schnatter schrieb am
19. Juli 2011 um 10:51Hebräer 2 sagt über Jesus:
14 Da nun die Kinder Menschen von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise Fleisch und Blut angenommen, um durch seinen Tod den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel,
15 und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren.
16 Denn er nimmt sich keineswegs der Engel an, sondern der Nachkommen Abrahams nimmt er sich an.
17 Darum musste er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu sühnen.
18 Denn da er selbst in Versuchung geführt wurde und gelitten hat, kann er denen helfen, die in Versuchung geführt werden.
Jesus war Gottes Sohn, GANZ Mensch geworden und somit GANZ von Gottes Kraft abhängig um Wunder zu tun. Er war ja auch GANZ von Gott abhängig, um nicht zu sündigen. Er musste uns in ALLEM gleich sein, um uns GANZ erlösen zu können.
Er war GANZ Mensch, obwohl er dem Status nach und seiner Natur nach schon immer Gottes Sohn, also Gott, war…
Arnold schrieb am
19. Juli 2011 um 14:20Es hört sich sicher richtig an:
aber der Fehler liegt mMn:
1.: Er musste uns in ALLEM gleich sein, um uns GANZ erlösen zu könnenEr war nicht uns gleich, sonst hätte Jesus uns gar nicht erlösen können, er stammte nicht aus der Erblinie der Sünde, wie wir andere Menschen.
Ja, es ist „Bestandteil“ der Gottessohnschaft dass Jesus nicht sündigen musste. Aber schon hier unterscheiden wir uns!!! Wir müssen sündigen!!!
1. Petr 2,22-23 sagt über Jesus Christus: „Er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, …“
Hier zeigt sich Gottessohnschaft. Das war die Kraft seiner Person. Vielleicht meinte Thomas dies hiermit:
“ Er war ja auch GANZ von Gott abhängig, um nicht zu sündigen.“
Ich hoffe er meinte dies.
Da hilft uns kein Gott, kein heiliger Geist, keine Gottesgläubigkeit um Sünde zu lassen.
Denn, für uns Menschen, wozu sonst das Kreuz Christi?
Christus brauchte kein Kreuz. Wir brauchen es. Und darin sind wir verschieden.
fg.Arnold vdB
Thomas Schnatter schrieb am
19. Juli 2011 um 14:44Arnold, ich glaube wenn wir Römer 5-8 studieren, dann kommen wir zu dem Schluss, dass wir eben nicht mehr sündigen MÜSSEN. Denn das neue Gesetz des Leben im Geist hat uns frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes. Fortan herrscht nun die Sünde nicht mehr über uns.
Und genau dieses Leben war in Christus. Darum war er fähig, nicht zu sündigen. Er war also darin völlig abhängig vom Heiligen Geist, so wie wir jetzt auch.
Zu sagen, wir müssen sündigen, würde das Werk des Kreuzes und der Auferstehung darauf limitieren, dass wir in den Himmel kommen. Aber es hat uns ein für allemal von der Macht der Sünde befreit! (Römer 6)
Elisabeth Lantman schrieb am
20. Juli 2011 um 00:17Besser kann mans nicht sagen. Klasse Thomas.
geschw. Eli
storch schrieb am
20. Juli 2011 um 11:34@ Thomas: Genau, der wiedergeborene Mensch muss nicht sündigen. Wieweit er dieses Potential verwirklicht ist eine andere Frage, aber er muss nicht sündigen.
@ Arnold: Da Jesus ganz Mensch war hatte er auf jeden Fall die Kapazität zu sündigen. Er hat nicht automatisch heilig gelebt, er hätte sündigen können. Sonst wäre ja die Versuchung Quatsch gewesen.
Zweifelnd bin ich bei der Aussage „Er war nicht uns gleich, sonst hätte Jesus uns gar nicht erlösen können, er stammte nicht aus der Erblinie der Sünde, wie wir andere Menschen.“
Die Lehre der Erblinie oder Erbsünde ist klar augustinisch. Ob sie biblisch ist weiß ich nicht. Ich verstehe Sünde eigentlich nicht als etwas ererbtes. Menschlich ist die Möglichkeit zur Sünde, das Fleisch (oder wie immer man es nennen will), aber die Sünde?
Ich bin immer wieder überrascht, dass der Gedanke auch in protestantischen Kreisen einfach so übernommen wird. Für die katholische Theologie (in der die Erbsünde fester Bestandteil ist) wirft die Theologie gewichtige Fragen auf, die wir als Protestanten sicher ganz anders beantworten würden. Z.B. die Frage nach der unbefleckten Empfängnis Mariä, die bereits hier engagiert diskutiert wurde:
http://www.pastor-storch.de/2009/11/30/die-unbefleckte-empfangnis-marias/
Ich tendiere zumindest sehr zu der Annahme, dass auch ein nicht-wiedergeborener Mensch nicht sündigen muss, dass es aber in der Praxis nicht möglich ist und diese Unfähigkeit uns zum Kreuz treibt.
Übrigens hat hier niemand die Notwendigkeit und Wirksamkeit des Kreuzes bestritten. Der Heilige Geist ersetzt ja nicht das Kreuz. Es ist mehr so, dass er uns das Opfer Jesu näher bringt, erklärt und lebendig macht; uns von Gerechtigkeit überführt.
Elisabeth Lantman schrieb am
20. Juli 2011 um 14:46Du magst Rousseau?
storch schrieb am
21. Juli 2011 um 18:15würde ich nicht so sagen. sein „Gesellschaftsvertrag“ hat mir gut gefallen, aber da war ich vielleicht sechzehn. Seine pädagogischen Schriften haben mich nicht interessieren und ich bin nicht seiner Meinung, dass der Mensch von Natur aus gut wäre.
Wieso fragst Du?
Elisabeth Lantman schrieb am
21. Juli 2011 um 19:03ich bin nicht seiner Meinung, dass der Mensch von Natur aus gut wäre.
Genau deswegen!
Wenn Menschen ohne Christus die Möglichkeit haben nicht zu sündigen, ist ein Gutsein (Gutenwillenssein) im Sinne
Rousseau´s
Elisabeth Lantman schrieb am
21. Juli 2011 um 19:09Wusstes du das dass deutsche Wort Gott abgeleitet wird von einem gutturalen, das heißt einem in der. Kehle gebildeten Laut, „Gu“, also Gut. Gud, God, Gott?
Das Wort wurde im laufe der Zeit in der Kehle gebildet
Und Jesus sagte mal: Nur einer ist gut! Also müsste Gutsein (Gutenwillenssein) = Gottsein (Gotteswillenssein)
geschw. elli
Elisabeth Lantman schrieb am
21. Juli 2011 um 19:12Die Gerechtigkeit Christi ist die Verdammnis der Menschen. „Keiner ist wie du“ gibt es einen Liedtext und
stammt wohl auch aus Psalm 18.
storch schrieb am
21. Juli 2011 um 19:18Ich bin da jetzt nicht so in Rousseau drin. Aber ich sagte ja theoretisch ja, praktisch nein. Der Mensch müsste gegen seine Natur handeln um nicht zu sündigen und das kann ich mir praktisch nicht vorstellen. Aber theoretisch kann jemand mit einer schlechten Veranlagung gut sein. Dieser Kampf zwischen (Ge)wissen und Natur ist ja auch ein schönes Motiv in der Literatur. Man denke an Mary Shelleys Frankenstein oder noch besser Mike Mignolas Hellboy.
Aber die Frage ist mehr philosophisch als theologisch und auch nicht so entscheidend.
Die Herleitung des Wortes Gott kannte ich noch nicht. Aber ich schätze, dass es bei JHWH, adonai oder Theos auch nicht klappen würde und Jesus von daher kein solches Wortspiel im Sinne gehabt haben kann.
Wilfried schrieb am
4. August 2011 um 21:21Thomas hat recht. Jesus war und ist immer ganz Gott und gleichzeitig, als er auf der Erde lebte, ein Mensch wie Du und ich gewesen. Seine Allgegenwart war zwar während seines irdischen Dienstes eingeschränkt, jedoch nicht seine Allwissenheit und seine erstaunliche Kraft. Der heilige Geist darf in der Dreiecksbeziehung zwischen den drei Gottheiten nicht fehlen, bei der Geistestaufe kam er sichtbar über den Menschen Jesus. Mich überzeugt Jesaja 63, 9: Nicht Bote noch Engel – er selbst hat sie gerettet. Jesus in seinem Wunderwirken ist sicher ein Vorbild für uns Christen, jedoch ist das Erlösungswerk am Kreuz wichtiger zum Erlangen des Heils für Gottes Kinder, die wir nur durch die Wiedergeburt so werden. Ich denke seit Pfingsten 2010 so. Der biblische Thomas betete Jesus an mit: Mein Herr und mein Gott. (Joh. 20, 28). Es ist logisch, in Jesus den Menschensohn als die Erfüllung des Alten Testaments zu sehen, aber es ist die Gnade der neuen Zeit, Jesus als Gottes Sohn anbeten und von ihm so reden zu dürfen. Gerne erwarte ich Kommentare.