In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. 14 Der ist das Unterpfand unseres Erbes auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit. (Epheser 1,13-14 nach der Elberfelder)

Wir haben den Heiligen Geist als Unterpfand (Elbi), Angeld (Herder) oder sogar ersten Anteil (Einheit) unseres Erbes erhalten. Das war Paulus so wichtig, dass er es an drei Stellen erwähnte: 2.Korinther1,22 und 5,5 sowie Epheser 1,13-14. Wie kann so etwas herrliches und mächtiges wie Gottes eigener Geist nur eine Anzahlung oder ein Pfand sein?
Weil Gottes Herrlichkeit in unserem endlichen Leben auf seine unendliche Herrlichkeit in der Ewigkeit hinweist. Der Heilige Geist ist quasi mein eigenes Stück Himmel in dem sich mir Gott bereits „hinieden“ offenbart. Egal wie herrlich es hier wird, es ist nur ein Schatten im Vergleich zum echten was uns im Himmel erwartet.
Gottes Reich ist progressiv: seine Herrlichkeit in unserem Leben wächst bis wir durch Verlassen des Körpers zur endgültigen Herrlichkeit durchbrechen – welch eine Vision von Leben! Vermutlich wird sich das Reich selbst in der Ewigkeit noch weiter offnebaren. Es wird kein Ende wachsender Herrlichkeit geben. Das Angeld ist das Beste, was ich im Leben habe. Ich will es hegen und pflegen und niemals betrüben. Aber das Angeld weckt eine Himmelssehnsucht in mir, eine Reich-Gottes-Sehnsucht, die auf dieser Welt niemals ganz zu stillen sein wird.

Für mich ist die Bibel eine ständige Quelle der Inspiration. Ich denke eigentlich ständig an irgendetwas aus ihr und Gott offenbart sich mehr durch sein Wort als durch jede andere Quelle. Dabei stelle ich fest, dass ich ständig in Konflikt mit der „klassischen“ Bibelauslegung komme. Schon die Hauptfrage der Exegese „was hat der Text für die ursprünglichen Adressaten ausgesagt?“ interessiert mich in meiner persönlichen Bibellese und Gottesbeziehung allenfalls absolut am Rande.
Was ich viel wichtiger finde ist die Frage: „was will Gott mir gerade sagen?“ Das kann mitunter etwas ganz anderes sein, als was ein Adressat vor 2000 Jahren verstanden hat. Oft zitiert Gottes Geist sogar Stellen aus dem Zusammenhang, was natürlich philologisch unschön ist, aber prophetisch sehr viel Sinn ergeben kann.

Ich denke immer wieder darüber nach, wie eine lebendige Gottesbeziehung die auf der Bibel beruht sich mit dem verträgt, was man klassischerweise als Theologie bezeichnen würde. Es gibt zwischen beiden eine Schnittmenge, aber die scheint mir tatsächlich nicht allzu gross zu sein. Das Problem liegt meiner Ansicht nach in zwei völlig unterschiedlichen Sichtweisen: die Theologie befasst sich mit einem Buch, das sie exegiert; Glauben befasst sich mit einem Gott, den es kennenzulernen gilt. Wenn es um ein Buch geht, dann ist z.B. die historisch-kritische Methode sinnvoll, auch wenn durch sie niemand zu Gott finden wird. Wenn wir aber davon ausgehen, dass das Wort gottgehaucht (2.Timotheus 3,16) ist und Jesu Worte Geist und Leben (Johannes 6,63) sind, dann müssen wir davon ausgehen, dass das Wort ein lebendiges Wesen ist, dessen Interpretation sich geistlich ändern kann.
Dann ist es schwer Regeln aufzustellen, denn Gott wird menschliche Regeln immer brechen; nicht zuletzt unseren Verstand zu beleidigen und unser Herz zu erreichen. Das heisst nicht, dass sich eine auf Inspiration ausgelegte pneumatische Hermeneutik im luftleeren Raum befindet. Es heisst nur, dass Gott reden kann ohne sich an exegetische Kriterien zu halten. Die Hauptfrage in einer christuszentrierten Hermeneutik ist: „bringt mich mein Bibelstudium näher zu Chritus?“, dann darf es auch schon mal vorkommen, dass man wissenschaftlich falsch an einen Text herangeht.

[Disclaimer: man kann auch diesen Beitrag gut aus dem Zusammenhang meines Denkens und Blogs reissen und zu dem Schluss kommen, dass ich gegen Verstand, Theologie und Wissenschaft wäre. Natürlich kann man das – aber warum sollte das jemand tun?]

Ich habe einen schönen Artikel über den hebräischen Blutbund gefunden, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Er stammt aus einem Kapitel von Eddie Russell: 12 Schritte zu göttlicher Heilung, einem Buch der katholischen charismatischen Erneuerungsbewegung, das ich vorbehaltlos empfehlen kann.
Offenbar bezieht Russell die Details aus einem anderen Buch, das ich bereits bestellt habe: Richard Booker: the miracle of the scarlet thread.
Der zitierte Artikel ist recht lang, aber das Lesen lohnt sich dennoch. Wer alle Merkmale des Bundes mit Jesus wiederfindet bekommt einen schönen Preis: tiefere Erkenntnis des Wortes und des Evangeliums – was gäbe es besseres?

(2) Einen Blutbund besiegeln
Die Hebräer waren mit den Blutopfern vertraut, welche die heidnischen Völker um sie herum praktizierten, z. B. war es gebräuchlich, Kinder zu töten als Opfer für die Götter. Die Hebräer wussten, dass der wahre Gott existiert, obwohl sie seinen Namen nicht kannten. Deshalb opferten sie während ihrer eigenen Feiern des Blutbundes Tiere als Ersatz.
Wenn zwei männliche Hebräer zusammen kamen, um einen Bund zu schließen, folgten sie einem genauen Ritual, das von beiden Stimmen mitverfolgt wurde. Die beiden Männer kleideten sich in ihre besten Gewänder und waren vollständig bewaffnet, sie trugen ihre edelste Rüstung und die besten Waren.

Gewändertausch. Sie standen einander gegenüber, legten ihre besten Gewänder ab und tauschten sie aus. Diese Gewänder stellten die „Person“ dar und ihre Stellung in der Gemeinschaft. (Dies ist das Gewand der „Rechtschaffenheitt“.
es bedeutet, mit dem König gut zu stehen.) Mit diesem Austausch sagten sie symbolisch zueinander: „Dies ist mein ganzes Sein, mein ganzes Selbst. Ich gebe dir mein Leben selbst, das ich dir nun ganz verpfände“

Gürteltausch. Sie nahmen dann ihre Gürtel ab und gaben sie einander. Ihre Gürtel trugen ihre ganzen Waffen und hiel ten sie zusammen. Durch den Austausch der Gürtel gaben sie einander symbolisch all ihre Stärke und versprachen sich ihre Unterstützung und ihren Schutz; sie sagten zueinander: „Hier ist meine ganze Stärke, Geschicklichkeit und Fähigkeit im Kampf. Deine Kämpfe sind nun meine Kämpfe und meine Kämpfe sind nun die Deinen. Ich werde dich in allen Lagen verteidigen und dich mit ganzer Kraft und aller mir zur Verfügung stehenden Mittel schätzen.“

Den Bund besiegeln. Ein Tier wurde in der Mitte zerteilt und in zwei Hälften geschnitten, so dass das Blut floss. Die beiden stellten sich Rücken an Rücken in das Blut in die Mitte des geteilten Tieres, Dann schritten beide in die entgegengesetzte Richtung durch den blutigen Kadaver, indem sie zusammen die Form einer Acht aufzeichneten, und kamen wieder in der Mitte zusammen, einander zugewandt. Da jede Hälfte des toten Tieres sie selbst darstellte, drückten beide aus: „Ich sterbe nun mir selbst. Ich gebe jegliches Recht auf mein eigenes Leben ab und beginne ein neues Leben und einen neuen Weg mit meinem Bundespartner, und nur der Tod wird uns trennen.“ Der Blutbund ist der heiligste und verbindlichste aller Verträge, deshalb zeigten sie auf das Blut und das tote Tier, während sie es durchschritten: „Möge Gott mit mir genauso verfahren, und noch schlimmer, wenn ich diesen heiligsten aller Verträge je breche. Möge er mich zweiteilen und den Geiern zum Fraß vorwerfen wenn ich diesen heiligen Bund mit dir breche.“

Ein Leben werden. Danach hoben sie ihre rechten Arme, schnitten ihre Handflächen auf, legten sie aufeinander, wieder floss Blut und begann sich zu vermischen. (Hierfür wird der rechte Arm benutzt, denn er hält das Schwert. Das Angebot der rechten Hand steht für Frieden, es wird kein Leid zuge- fügt, denn das Schwert bleibt in der Scheide.) An diesem Punkt schwören sie einander ihre Treue.
Weil sie glaubten, dass im Blut das Leben war, glaubten sie auch, dass ihr Leben nun „ein Leben“ wurde. Sie legten ihr altes Selbst und ihre alte Natur ab und kleideten sich mit der neuen Natur und dem neuen Selbst des anderen Blutbund-Partners.

Der Namenstausch. Während sie in dem Kadaver standen und ihr Blut sich vermischte, tauschten sie die Namen aus.Jeder nahm den Nachnamen des anderen als Teil seines eigenen Namens an.

Das Zufügen einer Narbe. Im Anschluss daran fügten sie sich eine Narbe zu, indem sie die Schnittstellen aneinander rieben, bis sie eine große Wunde hinterließen. Dies wurde ein dauerhaftes Zeugnis, das nie entfernt werden konnte. Die Narbe wurde zum Siegel, zur Garantie und zur fortwährenden Erinnerung an ihren Bund. Wenn sie von nun an angegriffen wurden, mussten sie nur ihren rechten Arm erheben und dem Feind die Narbe offenbaren. Damit sagten sie ihm, dass er auch gegen ihren Bundespartner kämpfen müsste, wenn er ihnen Leid zufügen sollte, und er wurde nicht wissen, wie stark dieser ist. Wenn der Feind etwas Verstand hatte, würde er sich vom Kampf zurückziehen. Die emporgehaltene Narbe als Zeichen und Siegel bezeugte den Bund.

Die Bundesbedingungen. Als nächsten Schritt der Feier wurden die Bedingungen des Bundes genannt. Vor der Gemeinschaft erklärte einer nach dem anderen:, ,All mein Hab und Gut ist nun dein Hab und Gut, all mein Geld, mein Eigentum und meine ganzen Besitztümer gehören nun dir, Von diesem Augenblick an musst du mich um nichts mehr bitten; du musst nur noch kommen und es dir holen. Es gehört rechtmäßig dir. Sollte ich sterben, werden meine Kinder zu deinen, Adoptivkindern; und du wirst für meine Familie verantwortlich sein, Darin eingeschlossen sind auch meine Schulden, für die du ebenfalls haftest.“ Dann tat der andere dasselbe. Bei der Verkündigung dieser Bedingungen erwähnten sie auch die Belohnungen für das Einhalten des Bundes sowie die Strafen, sollte er gebrochen werden.

Das Gedächtnismahl. Nach Beendigung all dessen schlossen sie den Bund mit einem Gedächtnismahl ab. An die Stelle des Tieres und des Blutes traten nun Brot und Wein. In Genesis 49, 11 wird der Wein „Traubenblut‘; genannt, und er stellte nun ihr eigenes Blut dar. Das Brot verkörperte ihr Fleisch. Sie nahmen das Brot, brachen es entzwei und gaben es einander zu essen mit den Worten: „Dieses Brot stellt mei nen Leib dar und ich lege ihn in dich; Als nächstes gaben sie einander den Wein zu trinken mit den Worten: Dies ist symbolisch für mein Lebensblut, das nun dein Blut ist“. Mit dieser Handlung drückten sie sich gegenseitig aus dass sie nun zusammen eins waren in ihrer neuen Natur.

Der blutbegossene Baum. Nach dem Mahl pflanzten sie einen Baum. Dieser Baum wurde ein „Gedächtnis des Bundes“ und begossen mit dem Blut des Tieres mit Hilfe von Ysopzweigen. Da der Stamm des Ysop Wasser enthielt, wurde der Baum mit Blut und Wasser bespritzt (Ex 12,22-23), Sie wurden Freunde. Die Blutbund-Feier war nun beendet.
Von diesem Moment an kannte man sie als Freunde“. Ein Hebräer konnte nur nach einem Blutbund als „Freund“ bezeichnet werden. Der Bund schloss auch ungeborene Kinder mit ein, denn sie waren „in“ ihnen als der Bund geschlossen wurde.

Ich habe den Text mit softwriting gescannt, wenn da noch Umlautfaehler drin sind, liegt´s daran.

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Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon eßt, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. (1.Mose 3,5 nach der Einheitsübersetzung)
Der Teufel ist nicht originell, er benutzt vielmehr dieselben Tricks wieder und wieder. Warum sollte er auch originell sein wenn das Bewährte noch immer funktioniert? Einem seiner ältesten Tricks ist es am schwersten vorzubeugen. Wann immer Anfechtungen kommen oder schwere Zeiten stellt er zuerst Gottes Charakter in Frage. Das kann so aussehen, dass uns Gottes Heiligkeitsmaßstäbe aufgeweicht werden bis zu dem Punkt an dem unbedingte Heiligkeit nicht mehr erforderlich ist; es kann aber auch sein, dass wir in schwierigen Lebensumständen das Gefühl nicht mehr losbekommen, dass Gott daran Schuld ist.
Hast Du es auch einmal gehört, dass Christen sagen Gott wäre ein A*****? (Ich mag das Wort nicht ausschreiben, es ist zu absurd). Da hat die Lüge gegriffen und Gottes Charakter wurde erfolgreich angegriffen. Wenn wir uns des Charakters unseres Herrn nicht mehr sicher sind, geht der Glaube gleich mit und damit alle Möglichkeit, siegreich aus der Situation hervorzugehen. Nichts trennt uns so schnell von Gottes Gegenwart und Kraft wie die Unsicherheit darüber ob Gott unbedingt gut ist. Es ist erstaunlich wie logisch und sinnvoll diese Gedanken in den entsprechenden Situationen wirken und wie leicht es ist Gott die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Dagegen kenn ich nur ein Mittel: Anbetung inmitten des Sturms. An Jesus festhalten und den wahren Charakter Gottes wie ein Banner über uns halten. Er ist gut und nur gut; es ist nichts böses in ihm und er schaut voll Liebe auf seine Kinder.

30. Dezember 2006 in theologie und gemeinde 4

Das Christkind

Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. (Lukas 2,7 nach der Einheitsübersetzung)

Ein Aspekt meiner Weihnachtspredigt geht mir immer noch nach. Schon beim Vorbereiten musste ich eine Pause machen weil ein so intensives Heilig-Geist-Gefühl da war, dass ich meinem eigenen Aufruf nach vorne folgte.
Gott hat eine grössere Sehnsucht nach Inkarnation als uns bewusst ist. Er hat ganz sicher eine grössere Sehnsucht als wir uns nach Einwohnung sehnen. Seit den Tagen des „ersten Weihnachten“ hat sich wenig geändert: Gott sucht immer noch nach einer Herberge. Einem Ort an dem sein Reich geboren werden kann, eine Familie, die es in Treue grosszieht, wie lange es dauern mag.
Wir alle wären bereit Gottes Reich aufzunehmen wenn es voll ausgewachsen ist. Wer würde schon einen grossen Predigt-, Heilungs-, sonstwasDienst ablehnen? Nur, so laufen die Dinge eben nicht. Gott gab Maria ein Baby an dem nichts besonderes war. Die vier Personen(gruppen) die Jesus als den Messias erkannten während er noch ein Baby war taten das nicht aus klugen Gedanken heraus. Die Okkultisten aus dem Orient hatten bei der astrologischen Himmelsbeobachtung eine Erleuchtung; die Hirten sahen Engel; Hanna und Simeon trieb der Geist den sie so gut kannten. Allen gemein war ein starkes übernatürliches Element. Maria selbst sah nichts übernatürlich an Jesus bis er mit rund dreissig Jahren vom Geist erfüllt wurde und begann Wunder zu tun; und dann fiel es ihr schwer zu glauben…

Gott sucht Menschen die bereit sind sein Reich anzunehmen wenn es als Baby, als Same kommt. Leute die bereit sind Jahre ihres Lebens damit zuzubringen auf Hoffnung etwas grosszuziehen, was erst später richtig ausbrechen wird. Christen die bereit sind so lange über etwas zu beten und für etwas zu kämpfen, bis es durchbricht. Mir ist nur zu bewusst dass das ein schwerer Ruf ist. Aber es ist Gottes Ruf und niemand, der sein Reich wirklich sehen will kann es sich leisten diesem Ruf nicht Folge zu leisten.

Ich will und will und will und will und will!

Ich weiss, es ist seltsam Textkritik an einem Wörterbuch vorzunehmen, aber manchmal interessiert es mich wirklich, wie es zu den Einträgen in griechisch-deutschen Lexika kommt. Ich brüte gerade locker über 2.Korinther 12,7. Mir ist aufgefallen, dass die King James passiv übersetzt:

….lest I should be exalted above measure.

Während die deutschen Übersetzungen (zumindest alle die ich kenne) aktiv übersetzen:

…damit ich mich nicht überhebe.

Die griechische Form ist passiv, Bibleworks gibt als Grammatik an: verb subjunctive present passive 1st person singular. Also habe ich mich auf die Suche gemacht um herauszufinden wieso ein passives Verb aktiv wiedergegeben wird. Es gibt keine Parallelstelle, passiv kommt das Verb nur an der Stelle vor. Verschiedene Lexika (Hervorhebungen von mir) sagen folgendes:

  • Thayer gibt als Möglichkeiten an: to lift or raise up over something; middle to lift oneself up, be exalted, be haughty
  • Friberg: passive be elated, be overly proud [also eigentlich aktiv, man wird nicht erhoben sondern erhebt sich selbst]
  • UBS: be puffed up with pride
  • Louw-Nida: to become puffed up with pride, with the probable implication of being disparaging toward others – ‚to be overly proud, to be puffed up with pride, to feel overly self-confident.
  • Gingrich: rise up, exalt oneself, be elated

Ich verstehe nicht recht wieso ein passives Wort nur aktive Übersetzungsmöglichkeiten zulässt (von Ausnahmen in den Lexika abgesehen). Zumal, wenn man in Betracht zieht, dass es keine innerbiblische Referenz gibt. Hermeneutisch ergibt imho die passive Übersetzung der KJV viel mehr Sinn. Dann heisst es, dass die Menschen um Paulus herum ihn gerühmt haben und toll fanden weil so viel von Gott an ihm sichtbar war und dass der Satan einen Schergen abgestellt hat, der überall für Stress sorgte damit sich nicht alle bekehren, die Paulus über den Weg liefen.
Dagegen finde ich die Vorstellung, dass ein Engel Satans Paulus in seiner Heiligkeit unterstützt indem er ihn demütig hält reichlich seltsam… Es ergibt eigentlich nur passiv Sinn.
Weiss jemand, wie die aktive Übersetzung zustande kommt und wieso die Lexika so einhellig für eine aktive Übersetzung plädieren? Liegt das an der Theologie der Übersetzer und Herausgeber oder gibt es klare philologische Gründe?

Vor allem, meine Brüder, freut euch im Herrn! Euch immer das gleiche zu schreiben wird mir nicht lästig, euch aber macht es sicher. (Philipper 3,1)
Der Verdacht, dass Paulus die Leser des Philipperbriefes unter Umständen langweilen konnte lag nahe. Er schreibt im ganzen Brief immer wieder über Freude, das zieht sich als Thema durch. Offenbar ist das auch nicht zufällig so sondern es verbirgt sich eine pädagogische Absicht dahinter: „Wiederholung ist die Mutter des Lernens“, sagt der Volksmund – und hat Recht.
Wissen wird in uns zur Sicherheit wenn wir es wieder und wieder wiederholen. Es rutscht immer ein Stück tiefer. Das ist eine Wahrheit, die wir uns auf ein Küchenhandtuch sticken, auf unsere Bibeln prägen und ins Herz tätowieren sollten.
Vieles der Oberflächkeit in christlichen Kreisen rührt einfach daher dass wir denken, wir wüssten etwas, und deshalb aufhören uns mit dem Thema weiter auseinander zu setzen. Dabei haben wir es oft nur im Kopf, es ist aber noch keine Erfahrung in uns geworden.

Wenn Gottes Wort unser Leben sättigen und prägen soll, dann ist es unerlässlich, dass wir es wiederholt und andauernd aufnehmen. Anders geht es nicht. Manche Verse habe ich tausende Male gelesen, darüber gebetet, sie meditiert und immer wieder aufgesagt. Erst dann hat es irgendwann „klick!“ gemacht und das Leben floss heraus.
Vor dem Himmel haben wir vermutlich sehr wenig so gut verstanden, dass es nicht lohnen würde einen weiteren Blick auf Gottes Wort zu riskieren. Sicherheit kommt eben aus der Wiederholung!

27. Dezember 2006 in theologie und gemeinde 5

Anbetung

Ich bin eigentlich niemand, der gerne zurückschaut. Meistens fehlt mir ohnehin einfach die Zeit und der Nerv dazu; es gibt noch so vieles zu tun und ich sehe so viel Jesus in der Zukunft, dass mir die Vergangenheit einigermassen schnurz ist.
Nun muss ich es aber tun, ich schreibe gerade zehn Seiten über meine geistliche Entwicklung bis hin zu dem, was ich jetzt gerade tue.
Dabei fällt mir vieles auf, wofür ich ehrlich dankbar bin, Dinge die Gott in meinem Leben getan hat und Menschen, die in mich investiert haben. Eines der grössten Geschenke, die mir dabei aufgefallen sind ist das Geschenk der Anbetung. Jesus sagte, dass Gott Anbeter sucht, man könnte also sagen, dass wir zur Anbetung berufen sind. Dennoch waren kurz nach meiner Bekehrung Lobpreiszeiten eine Qual. Ich erinnere mich noch gut daran wie man im Kreis sass, einer spielte Gitarre und alle sangen Lieder. Ich fand es so grässlich, dass ich immer möglichst spät gekommen bin…
Dann war ich bei Jugend mit einer Mission und lernte den Heiligen Geist kennen. Auf einmal Lobpreis keine Pflicht mehr, nichts was man Gott halt schuldet weil er so überaus gross ist. Es war mit einem Mal eine offene Tür in den Thronsaal Gottes. Dabei hatte sich stilistisch nicht viel geändert. Noch heute ist es so, dass mir der Stil egal ist; wenn ich in Gottes Gegenwart komme höre ich keine verstimmten Gitarren, keine Nachbarn und keine schreienden Kinder.

Anbetung ist sicherlich der beste Dienst an Gott, den wir hier tun können. Es ist unser privates Stück vom Himmel und ein unvergleichliches Vorrecht.

Auch heute gibt es einiges, mit dem uns Gott beschenken möchte:

  • das Geschenk der Errettung aus Gnade durch Glauben
  • das Geschenk der Prophetie
  • das Geschenk seiner Gegenwart
  • das Geschenk der Heilung
  • das Geschenk des Heiligen Geistes
  • das Geschenk seines Wortes
  • das Geschenk der Inspiration
  • das Geschenk der Versorgung
  • das Geschenk der Liebe
  • das Geschenk der Bewahrung
  • das Geschenk der Kreativität
  • das Geschenk des Gebens
  • das Geschenk der Freiheit
  • das Geschenk des Lebens im Geist
  • das Geschenk der Anbetung
  • das Geschenk der Weisheit
  • das Geschenk der Hingabe
  • das Geschenk der Erlösung

Gerade heute wäre ein guter Tag, das eine oder andere göttliche Geschenk auszupacken und beginnen es kennenzulernen. Weitere Hinweise zu Gottes Geschenken, wie man sie auspackt und wie sie unser Leben über die Maßen bereichern finden sich in der Bibel. Gott hat Spendierhosen an – immer!

Jesus ging in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, daß er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. (Markus 3,20-21 nach der Einheitsübersetzung)
Dreissig Jahre nachdem ein Engel Maria die Geburt eines Sohnes angezeigt hatte begann Jesu öffentliches Wirken. Maria hatte dreissig Jahre lang eine grosse Verantwortung zu tragen: Gottes Reich kam als Same zu ihr, als ein kleines Baby, das sie mit aller mütterlichen Liebe grosszog. Es gibt einige Stellen in den Evangelien die klar machen, dass Maria nicht wusste, was sie da grosszog und dass sie allenfalls eine ungenaue Vorstellung von dem hatte, was dieser Jesus einmal tun würde.
Als er es dann tat, nahm sie Anstoss daran und dachte, er sei von Sinnen.

Es ist eine tragische Sache an Gottes Reich, dass viele an ihm irre werden. Wir alle empfangen es als einen Samen, klein und unscheinbar. Es liegt in unserer Verantwortung diesen Samen zu hegen und zu pflegen, ihn zu nähren und zu schützen bis das Sichtbar ist, was Gott in uns tun will. Aber dann kommt der schwierigste Punkt: Gottes Wirken ist oft so anders als wir es uns vorgestellt haben, dass wir leicht an dem Anstoss nehmen für das wir Jahre gebetet haben. Wie viele beten für Erweckung und ertragen dann das Resultat nicht wenn Gottes Heiligkeit, Überführung und Kraft einmal durchbricht? Wie viele glauben zu wissen, wie Gottes Reich ist und aussieht und können es dann nicht erkennen, wenn es in der Nachbarschaft ausbricht?
Es ist eine der grössten Trgödien wenn Christen jahrelang für etwas beten, das sie missverstehen und sogar bekämpfen, wenn es sichtbar wird. Auch das ist eine Botschaft zum christlichen Inkarnationsfest: nicht nur dass Gott Mensch geworden und der Same in Maria gelegt wurde, sondern auch, dass der Same gross wird und schon bald ein weiteres Wort gelten wird: Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. (Matthäus 11,5)

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