Ich bin eigentlich niemand, der gerne zurückschaut. Meistens fehlt mir ohnehin einfach die Zeit und der Nerv dazu; es gibt noch so vieles zu tun und ich sehe so viel Jesus in der Zukunft, dass mir die Vergangenheit einigermassen schnurz ist.
Nun muss ich es aber tun, ich schreibe gerade zehn Seiten über meine geistliche Entwicklung bis hin zu dem, was ich jetzt gerade tue.
Dabei fällt mir vieles auf, wofür ich ehrlich dankbar bin, Dinge die Gott in meinem Leben getan hat und Menschen, die in mich investiert haben. Eines der grössten Geschenke, die mir dabei aufgefallen sind ist das Geschenk der Anbetung. Jesus sagte, dass Gott Anbeter sucht, man könnte also sagen, dass wir zur Anbetung berufen sind. Dennoch waren kurz nach meiner Bekehrung Lobpreiszeiten eine Qual. Ich erinnere mich noch gut daran wie man im Kreis sass, einer spielte Gitarre und alle sangen Lieder. Ich fand es so grässlich, dass ich immer möglichst spät gekommen bin…
Dann war ich bei Jugend mit einer Mission und lernte den Heiligen Geist kennen. Auf einmal Lobpreis keine Pflicht mehr, nichts was man Gott halt schuldet weil er so überaus gross ist. Es war mit einem Mal eine offene Tür in den Thronsaal Gottes. Dabei hatte sich stilistisch nicht viel geändert. Noch heute ist es so, dass mir der Stil egal ist; wenn ich in Gottes Gegenwart komme höre ich keine verstimmten Gitarren, keine Nachbarn und keine schreienden Kinder.
Anbetung ist sicherlich der beste Dienst an Gott, den wir hier tun können. Es ist unser privates Stück vom Himmel und ein unvergleichliches Vorrecht.
Christof Lenzen schrieb am
27. Dezember 2006 um 10:45Na, die 10 Seiten würde ich gerne lesen – geht das? Ich finde solche persönlichen Entwicklungsgegschichten immer sehr aufbauend und motovierend – außerdem spiegeln sie die bunter Vielfalt der Wege Gottes mit seinen Kindern wieder. Unser Kirchengeschichtsdozent pflegte zu sagen: ihr schreibt Kirchengeschichte! Und so ist es mit jeder Gemeinde und jedem Christen: wir schreiben Geschichte, nicht mehr und nicht weniger.
storch schrieb am
27. Dezember 2006 um 11:07hallo christof,
herzlich willkommen auf diesem blog! und danke für dein interesse.
der artikel ist für ein buch bestimmt, das nächstes jahr (vermutlich im herbst) bei pattloch erscheinen soll. von daher kann ich ihn dir schlecht vorher schicken. weitergabe vor druck mögen die wenigsten verlage.
dennoch hat dein dozent absolut recht. das sehe ich auch so. mein wunsch ist es, die apostelgeschichte weiterzuschreiben.
andy schrieb am
29. Dezember 2006 um 21:29Das is ja cool!!!
Ich hock im Hauskreis immer da und zähl die Vierecke aan der Wand beim Singen.
Und das schon seit Jahren.
Mir sagten Leute das sei Typsache, ich hätte örgendwo total nen anderen Zugang.
Avber das kanns ja net sein…
storch schrieb am
30. Dezember 2006 um 18:01es ist keine typsache. es ist eine frage von erkenntnis und lobpreisqualität. wenn du einmal erlebt hast, wie anbetung wirklich ist und wie das leben in gottes gegenwart ist, dann willst du immer mehr davon.
aber es gibt auch lobpreiszeiten in denen ich lieber sonstwo wäre weil sie einfach tot sind. nur weil anbetung ein riesengeschenk ist heisst das nicht, dass jede lobpreiszeit auch ein geschenk ist, manche sind es nicht!
Tamaro schrieb am
1. April 2007 um 15:43Meine Erfahrungen sind den Deinen sehr nahe. Anbetung und Gebet mache ich nicht. Es wird mir geschenkt, und dann ist es in den seltensten Fällen ein Bitten. Es gibt Augenblicke, da ich nicht mehr über Gott „philosophiere“, sondern ihm nahe bin, ihn, das grosse Du ansprechen kann, meist ohne Worte. In meiner lange dauernden (und nie endenden) psychologischen Phase machte ich schon vor 30 Jahren die Erfahrung, dass das Phaenomen „Anbetung“ in mir steckt. Eine gewisse Eigenleistung braucht es wohl schon: die beharrliche treue Zuwendung zu Ihm, den Gott zu nennen ich eine gewisse Scheu empfinde (2. Gebot).