30. Oktober 2012 4

Sprüche 265: Sprüche 17,24

Der Verständige wendet sich der Weisheit zu, aber die Augen des Dummen schweifen ab bis ans Ende der Erde (Sprüche 17,24 nach der Zürcher).

Dass der Verständige sich der Weisheit zuwendet, machen viele Sprüche deutlich. Interessanter ist hier der zweite Teil. Die Augen des Dummen schweifen überall hin ab. Er sucht das, was die Weisheit ihm geben könnte, überall sonst, nur nicht dort, wo er es finden würde. Der Dumme kann also ein weitgereister Mann sein, der sich bereits mit allen möglichen Themen auseinandergesetzt hat, ohne gefunden zu haben, was er suchte.
Solche Menschen können gefährlich sein, denn ihr bloßer Erfahrungsschatz macht sie anziehend. Sie haben bereits alles gesehen und getan, haben aber immer noch ein Loch in ihrem Herzen. Ihr Zeugnis legt den Verdacht nahe, dass nichts das Loch stopfen kann. Wo sollte man noch suchen, nachdem man seine Augen bis ans Ende der Erde schweifen ließ?
Erstaunlicherweise ist es vielen Menschen zu einfach, den Beginn der Weisheit in der Furcht Gottes zu suchen.

##sys

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4 Kommentare

  1. Eine sehr interessante Beobachtung!

  2. Das Wort Gottesfurcht ging mir in der letzten Zeit öfter durch den Kopf und es löste und löst schon immer und immer wieder Unbehagen und Wiederwillen aus. Gottesfurcht ist ein menschliches Wort. Worte beschreiben nicht immer ausreichend. Sie vermögen es nicht. Ich hab mich heute wieder gefragt, woher mein Unbehagen kommt und das Wort „Gottesfurcht“ einmal bei Google eingegeben. Dort wird der Gottesfurcht die Menschenfurcht als gegenüber gestellt. Der Begriff Menschenfurcht löst kein Unbehagen in mir aus. Was dort zur Menschenfurcht geschrieben ist, ist eine Tatsache, die jeder schon einmal erfahren hat. Vielleicht liegt es einfach daran, das „Furcht“ auf Strafe wartet. Gott möchte, dass wir ihn lieben. Ich sehe meine Gottesbeziehung so: Ich bin von Gott geliebt. Ich bin ein Diener der Fehler machen darf und trotzdem geliebt ist und das „trotzdem“ verdanke ich Jesus Christus. Ich muss nicht gesetzlich sein aber das Gesetz bietet mir einen Rahmen, damit ich gerade in Zeiten der Anfechtung Halt, Schutz, Orientierung und Sicherheit finde. Ohne den Blick auf die 10 Gebote wäre meine Familie vor vielen vielen Jahren bereits zerbrochen. Niemals habe ich das Recht an andere Menschen Ansprüche zu stellen hinsichtlich der Einhaltung der Gesetze. Maximal darf ich mich diesbezüglich sorgen um den Anderen. Kurz: Ich wähl für mich statt „Gottesfurcht“ den Begriff „Gottergebenheit“. Dort kommen alle Facetten der Liebe Gottes vor. Ich kann in Gutem und Schlechtem mich Gott unterordnen, weil er alles in seinen Händen hält, zum Schluss auch mich und meine Fehler. P.S.: Meine Mailadresse ist nicht aktiv, weil jemand meinen Rechner geknackt und meine Daten irgendwie veröffentlicht hat – sogar Testmails an mich selbst(kann nur vermuten). Ist u.U. kein Christ da dies mit Gottesfurcht/Gottergebenheit nach meinem Verstehen nicht einher gehen kann.

    • Nachtrag und Fundstück zum Thema Menschenfurcht & Gottesfurcht:

      Nach dem Propheten Jesaja heilt die Furcht vor Gott von der Furcht vor den Menschen. „So sprach der Herr, als seine Hand mich packte und er mich davon abhielt, auf dem Weg dieses Volkes zu gehen: Nennt nicht alles Verschwörung, was dieses Volk Verschwörung nennt, und was es fürchtet, sollt ihr nicht fürchten; wovor es erschrickt, davor sollt ihr nicht erschrecken. Den Herrn der Heere sollt ihr heilig halten; vor ihm sollt ihr euch fürchten, Vor ihm sollt ihr erschrecken“ (8,11-13). Hier ruft Jesaja augenscheinlich zu Mut und Vertrauen auf, nennt das Vertrauen jedoch Furcht und Schrecken! Dies ist eine Art zu reden, aber mehr als das. Jesaja weiß, daß Angst unkontrollierbar ist. Und so ist es, als würde er sagen: „Ihr müßt euch immer vor etwas fürchten: Also fürchtet Gott! Richtet die Kraft, die euch aus der Angst zuwächst, auf Gott“. Diese Gottesfurcht, die die anderen Befürchtungen in sich aufnimmt, ist nicht leicht zu umschreiben, aber sie ist Quelle großer innerer Freiheit. ….
      „Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, ihr alle vom Stamm Jakobs, rühmt ihn. Erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels“ (Psalm 22,24). Die Zeitwörter stehen in erstaunlicher Steigerung: „Preist, rühmt, erschauert vor (fürchtet) dem Herrn“! Die Gottesfurcht wird hier zum Lobpreis, der schließlich nichts mehr zu sagen weiß: Ein Lobpreis, der zu Staunen, Stille und Liebe geworden ist.
      Quelle: http://www.taize.fr/de_article298.html

  3. schönes Zitat, danke sehr!

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