13. März 2010 0
Jesus! 17 – seine Lehre 3
Integrität und Kraft
Man kann die Lehre Jesu nur schlecht von seinem Leben trennen. Jesus lebte, was er lehrte und das wird mindestens zum Teil seine Anziehungskraft auf seine Zuhörer ausgemacht haben. Es war etwas hinter den Worten Jesu und wir können nicht ganz verstehen, was seine Lehre ausmacht, wenn wir das nicht wissen. Zusätzlich ist hier eine Lektion für jeden Prediger, der Gottes Evangelium weitergibt.
Wieder kann man es auf eine einfache Formel bringen: hinter der Lehre stand der Mensch Jesus und Gott. Bei der Person des Predigers geht es um die menschliche Seite, die sich in Integrität zeigt und um die göttliche Bestätigung, die sich in Kraft zeigt.
3.1 Integrität
Man sagt: „lebe, was Du predigst“ und meint damit, dass Leben und Predigt nach Möglichkeit übereinstimmen sollten. Es ist nicht korrekt, von anderen etwas zu verlangen, was man selbst nicht lebt. Der Standard, den man anderen zeigt, sollte auch an das eigene Leben angelegt werden. Den schwersten Vorwurf gegen die Pharisäer erhebt Jesus in Matthäus 23:
Das Lehramt des Mose haben heute die Schriftgelehrten und die Pharisäer inne. Richtet euch daher nach allem, was sie euch sagen, und befolgt es. Doch richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden zwar, handeln aber nicht danach. Sie binden schwere Lasten zusammen, die man kaum tragen kann, und laden sie den Menschen auf die Schultern: doch sie selbst denken nicht daran, diese Lasten auch nur anzurühren. (Matthäus 23,2-4 nach der NGÜ)
Die Lasten, die Pharisäer anderen aufbürdeten waren Gesetze und Vorschriften, nach denen niemand wirklich leben konnte. Sie konnten es selber nicht, verlangten es aber von anderen. Als sich später in der Apostelgeschichte die ersten Gemeinden gründeten, gab es eine große Diskussion darüber, nach welchen Geboten des AT und der rabbinischen Literatur sich die neuen Gläubigen zu richten hätten, die nicht aus dem Judentum kamen sondern Heidenchristen waren. Letztlich geklärt wurde der Konflikt in Apostelgeschichte15 damit, dass man den neuen Christen keine unnötigen Lasten aufbürden wollte – das Christentum war von Anfang an eine Religion der Freiheit und nicht des Gesetzes.
Über Jesus hätte freilich niemand sagen können, dass er nicht lebte was er predigte. Auch wenn er die Messlatte hoch hängte, verkörperte er seine Lehre und lebte sie.
Werdet also Nachahmer Gottes als geliebte Kinder (Epheser 5,1 nach Herder)
3.2 Gottes Kraft
Nicht nur der Mensch Jesus stand vollkommen hinter seiner Lehre und verkörperte sie. Auch Gott sagte regelmäßig „amen!“ zu dem, was Jesus sagte. Das wesentlichste Merkmal, das Jesus von den anderen Lehrern seiner Zeit unterschied, war Gottes Kraft, die in seiner Lehre sichtbar wurde. Ohne diese Kraft wäre er nur ein weiterer Lehrer gewesen, der weise Wort hat, aber durch die Kraft erkannten die Menschen, dass Jesus etwas Besonderes war und seine Lehre nicht von dieser Welt ist.
Am Ende der Bergpredigt war „die Menge von seiner Lehre tief beeindruckt, denn er lehrte sie nicht wie ihre Schriftgelehrten, sondern mit Vollmacht.“ (Matthäus 7,28-29 nach der NGÜ). Diese Vollmacht bezog sich also zunächst einmal darauf, dass durch seine Worte Herzen bewegt wurden. Auch in der Apostelgeschichte ist an mehreren Stellen die Rede davon, dass eine Predigt den Zuhörern durchs Herz geht. Wenn Jesus oder seine Apostel predigten, bewegte Gott die Herzen und bezeugte selbst, dass das Wort wahr ist.
Der deutlichste Beweis dafür, dass Gott sich hinter die Lehre stellte, waren allerdings die Zeichen und Wunder, die er tat, wenn Jesus das Evangelium verkündigte. Auch wenn die Zuhörer nicht immer alles verstanden, was Jesus ihnen sagte, merkten sie doch, dass Gott hinter ihm stand. Nikodemus, ein hochrangiger Schriftgelehrter sagt das sogar ausdrücklich in einem Gespräch mit Jesus.
„Rabbi“, sagte er zu ihm, „wir wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott gesandt hat. Denn niemand kann solche Wunder tun wie du, wenn Gott nicht mit ihm ist.“ (Johannes 3,2 nach der NGÜ)
Jesus zeigte es seinen Jüngern immer wieder, wie wichtig dieses göttliche „amen!“ ist und machte in beiden Fassungen des Missionsbefehls deutlich, dass Gottes Kraft ihre Predigten ebenso bestätigen würde wie seine. Es ist eine Sache, mit seiner ganzen Persönlichkeit hinter dem zu stehen was man sagt, aber noch eine ganz andere, wenn Gott selbst dahinter steht.
Nachdem Jesus zum Vater gegangen war erlebten die Jünger, dass er nicht zu viel versprochen hatte und Gott sie tatsächlich bestätigte. Auch wir sollten dafür beten und daran glauben, dass sich Gott zu seinem Wort stellt.
Sie aber gingen überallhin und verkündeten das Evangelium. Der Herr wirkte mit und bekräftigte das Wort durch die Zeichen die die Verkündigung begleiteten. (Markus 16,20 nach der NGÜ)
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