12. Oktober 2012 3

Sprüche 256: Sprüche 17,15

Wer Frevler freispricht und wer Gerechte für schuldig erklärt – beide verabscheut der HERR (Sprüche 17,15 nach der Zürcher).

Nicht jeder Vers der Proverbien ist direkt an Gott gebunden. Auch wenn Gott als Quelle der Weisheit stets im Hintergrund des Buches gedacht werden muss, wird er namentlich nicht immer erwähnt. Umso bemerkenswerter, wenn etwas direkt auf ihn bezogen wird.
Der Gott des Alten Testamentes ist ein Gott des Rechtes. Er steht zu seinem Bund mit Israel und tritt für Schwache und Entrechtete ein. Er steht auf der Seite derer, die ihr Recht nicht in dieser Welt einklagen können. Es ist interessant, wie stark das Recht des Alten Testamentes eigentlich Gottes Recht ist. Mose gab das Volk das Gesetz, aber wer gab es Mose? Die Geschichte der Zehn Gebote zeigt deutlich die wahre Herkunft des mosaischen Gesetzes nicht als innerweltlich, sondern als transzendent.
Diese Beobachtung ist auch für uns Heutige bedeutsam, die wir es schwer haben, ein verbindliche Ethik zu erkennen oder menschliche Rechtsprechung zu legitimieren. Die philosophischen Diskussionen um ethische Fragen zeigen, dass es nicht möglich ist, Ansprüche an das menschliche Leben innerweltlich zu begründen. Der alte Begriff des Naturrechtes zieht in modernen Betrachtungen immer weniger. Wir können uns nicht selber einen Kodex geben. Etwas, das größer ist als wir, muss zum Garanten Spender von Recht und Moral werden. Dieses größere können Ideen sein, wie die Vision des vollkommenen Staates oder der demokratischen Grundordnung. Letztlich sind aber auch das Ideen, die von uns kommen. Als letzte Instanz kommt nach Abzug aller Faktoren nur Gott in Frage.

##sys

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3 Kommentare

  1. Dazu muss ich aber auch die Existenz eines Gottes anerkennen… In Diskussionen um verbindliche ethische Richtlinien liegt hier oft der Hund begraben.

  2. eine verbindliche grundlage zu finden ist ja immer das problem bei ethischen diskussionen.

  3. Ja, da hast du Recht!

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