06. Oktober 2012 0

Sprüche 253: Sprüche 17,12

Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, als einem Dummen in seiner Torheit (Sprüche 17,12 nach der Zürcher).

Eine Bärin, die ihr Junges verloren hat, ist ein furchterregender Anblick. Selbst für einen bewaffneten Menschen ist ein Bär ein ernstzunehmender Gegner, besonders wenn er nur antike Waffen wie Speer, Pfeil und Schwert hat. Jeder kann sich leicht vorstellen, dass man einem solchen Tier besser aus dem Weg geht. Dennoch gibt es etwas gefährlicheres als die Gefahren der Natur.
In seinem „Lied von der Glocke“ hat Friedrich Schiller diesen Spruch (wissentlich oder unwissentlich) verarbeitet. Der Vers ist berühmt: „Gefährlich ist‘s, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn, jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.“
Gemeint ist, dass kein Schrecken der Natur es mit dem Menschen aufnehmen kann, den keine Vernunft oder Moral mehr in den Schranken hält. Nichts hält unseren Willen zur Zerstörung auf, wenn er einmal entfesselt ist. Wir haben nichts mehr zu fürchten als uns selbst und unserergleichen.

##sys

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