Hier ist meine Predigt vom diesjährigen Eröffnungsgottesdienst beim Freakstock. Audio gibt es hier: Herzstück Mittwoch Carsten Schmelzer (Storch). Die Predigt ist deutsch/englisch.

Herzlich willkommen zum Freakstock 2011! Mein Name ist Storch und ich bin von den Jesus Freaks in Remscheid. Das Thema dieses Freakstocks ist „Kurs auf Jesus“ und ich habe heute Abend das Unterthema „bestimme Deinen Kurs – Navigation für Jünger.“

1714 setzte die britische Krone im „longitude act“ ein Preisgeld von 20.000 Pfund Sterling aus für denjenigen, der eine „praktikable und nützliche Methode“ zur Bestimmung der geographischen Länge findet. Es ist bis heute der höchste wissenschaftliche Preis der je ausgesetzt wurde – nach heutigem Geld einige Millionen Euro. Den Längengrad zu bestimmen war eines der drängendsten Probleme der damaligen Zeit. Man konnte genau bestimmen, auf welcher Breite man sich befand, aber nicht auf welcher Länge, so dass man auf einem Breitengrad unterwegs sein konnte ohne zu wissen, wo man war. Auf diese Weise konnte man immer nur zufällig etwas entdecken und war später nicht in der Lage, wieder dahin zu finden.

Navigation ist also gar nicht einfach. Weder in der Seefahrt noch im geistlichen Leben ist es leicht, seine Position zu bestimmen. Beiden Bereichen ist gemeinsam, dass man zwei Koordinaten hat, die einen Ort bestimmen. In der Nautik ist ein Punkt bestimmt als Schnittpunkt von Länge und Breite. Im Geistlichen sind es auch zwei Skalen die zeigen wo wir mit Jesus stehen. Liest man die Evangelien sind es zwei Aspekte, die an Jesu Leben faszinierten:

1) Jesus lebte heilig

Die Bibel sagt, dass Jesus in allem nach Gottes Willen lebte. Er sündigte nicht und tat nichts, das Gott nicht gefiel. Was für Jesus gilt, sollte auch für uns gelten. Wir richten unser Leben an Gott aus. Wir leben in der Freiheit, die Jesus uns erkauft hat und bekommen Sünde unter die Füße. Im dritten Buch Mose und im 1.Petrus 1,16 heißt es:

“Seid heilig, denn ich bin heilig.” (Einheitsübersetzung)

Für Menschen die mit Jesus leben ist Sünde keine Option. Wir wissen, wie Gott sich das Leben der Menschen vorstellt und diese Vorstellung ist für uns verpflichtend. Das ist der Punkt, der mich am meisten betrübt wenn ich über unsere Bewegung nachdenke. Unsere Erkenntnis, dass Gott uns lebt, egal was wir tun, ist so groß, dass wir oft einem heiligen Leben nicht mehr nachjagen und Sünde tolerieren. Das sollte nicht so sein. Jesus ist nicht gestorben damit wir trotz unserer Sünde in den Himmel kommen; Er ist gestorben damit wir von der Macht der Sünde frei werden.

2) Jesus lebte übernatürlich

Wenn heiliges Leben der geographischen Breite entspricht, ist die Länge das übernatürliche Leben. Man kann kaum die Evangelien und die Apostelgeschichte lesen ohne davon beeindruckt zu sein, was der Heilige Geist durch Jesus und die Apostel tat. Die Kirche war übernatürlich und wenn wir heute dieselbe Kirche sind mit demselben Heiligen Geist, dann muss auch bei uns Gottes Kraft und Gegenwart spürbar sein.

Jesus machte deutlich, dass nicht nur er Wunder tun konnte, sondern auch seine Nachfolger. Das Markusevangelium endet mit diesem Gedanken:

Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, 18 werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. (Markus 16,17-18 nach der Elberfelder)

Das Zeichen der Gläubigen ist also nicht allein, dass sie heilig sind, sondern auch, dass sie in Gottes Kraft unterwegs sind.

Wir können also unsere Position bestimmen indem wir uns ehrlich anhand der Bibel fragen wo wir stehen: Leben wir heiliger als früher, oder nicht? Erleben wir Gottes Wirken in unserem Leben in Form von Geistesgaben und darin, dass Gottes Reich sich durch uns ausbreitet?

Falsche Methoden

Es liegt nahe, dass man auch viele sehr experimentelle Methoden ausprobierte um den Längengrad zu bestimmen. Das größte Problem war, dass man auf See die Zeit nicht genau messen konnte. Normale Uhren verloren an Land oft schon eine Stunde pro Tag, auf See war es noch schlimmer. 1687 entdeckte ein Quacksalber das „Pulver der Sympathie“. Wenn man dieses Pulver auf einen Gegenstand aufbrachte der dem Kranken gehörte, begann die Wunde des Kranken zu heilen – auch über weite Entfernungen hinweg. Das Problem war, dass die Heilung sehr schmerzhaft war. Also machten sich einige Verrückte dieses Prinzip zu Nutze: Man verletzte einen Hund und nahm ihn mit an Bord. Ein Gewährsmann wurde nun damit beauftragt in London das Pulver auf die Klinge aufzubringen mit welcher der Hund verletzt wurde, wenn die Sonne im Zenit stand. Wenn sogleich der Hund aufheulte wusste man, wann es in London Mittag war und konnte anhand der zurückgelegten Entfernung errechnen wo man sich befand. Der Nachteil war natürlich, dass man dafür sorgen musste, dass die Wunde des armen Tieres nicht heilte…

Wir benutzen leider manchmal ebenso fragwürdige Methoden um unsere geistliche Position zu bestimmen. Manche orientieren sich an Menschen und meinen, dass sie auf dem richtigen Weg sind wenn sie gute Rückmeldungen erhalten. Leider ist oft das Gegenteil der Fall und Popularität lässt nicht darauf schließen, dass wir auf Gottes Weg sind.

Eine andere falsche Methode ist es, auf Erfolg zu sehen. Viele religiöse Scharlatane verbreiten die verwirrtesten Theologien indem sie auf ihren Erfolg verweisen. Nur weil einer eine große Gemeinde hat oder sonst etwas „vorzuweisen hat“ bedeutet das nicht, dass er in allem Recht hat.

Das einzig sichere Werkzeug der geistlichen Positionsbestimmung ist Gottes Wort und die Bereitschaft, uns von Gottes Geist überführen zu lassen.

 

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6 Kommentare

  1. warum hast du das wort freakstock durchgestrichen?

  2. hatte ich gar nicht, die durchstreichung zeigte einen deadlink an, ich hatte mich im hyperlink verschrieben. nun ist alles wieder gut.

  3. liest sich echt flüssig. Und vieles ist abgespürt! Klasse!
    Aber ich denke, es ist nicht wichtig auf Kurs zu sein! Das Motto dieses Jahr fand ich nicht glücklich gewählt. Genausowenig wie das Motto: „Sucht der Stadt Bestes“. Zur Verantwortung der Christen in Staat und Gesellschaft müssen wir nicht aufgerufen werden

    Oder Suchet der Stadt Bestes“ lautet die Inschrift einer der neuen Glocken der. Frauenkirche in Dresden, die im Frühjahr 2003 geweiht wurden.
    Es ist, als hätten wir die Macht den Kurs zu bestimmen. Die hat allein Christus! Und niemand ist allzulange von der Macht Christi oder den Beschreibungen der Bibel über die ´Taten der Apostel´ beeindruckt, wenn er feststellt, das die letzten 25 Jahre im Verhältnis zum Vollbrachten Werk Christi am Kreuz so wenig dahingeplätschert ist. Wenn man noch bis 45 Jahre ist, mag da noch Pulver drin sein, in dem Ausprobieren:
    „Es liegt nahe, dass man auch viele sehr experimentelle Methoden ausprobierte um den Längengrad zu bestimmen“
    Wenns aber, wie in meinem Fall, ein höheres Alter vorhanden ist, dann bedingt der Blick auf Psalm 90″Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ eine effektivere Lebensweise.
    Man versucht nicht mehr Jesus lebendig zu machen.

    Stimmt! Erfolg ist es nicht: „Eine andere falsche Methode ist es, auf Erfolg zu sehen.“

    Wissen wir doch, dass man im mit den gaben Gottes heilt, propheti hat ect. Und dann sagt der Herr. „Ich habe euch nie gekannt!“
    Leuten sagt er das, die Heilung, Propheti, Worte der Erkenntnis weitergaben.
    Wir merken gar nicht, wie unsere Erklärungen Christi Wesen ersetzen. Dann allerdings müssen wir darum Kämpfen, das Jesus heute lebendig wird. Ja, dann ist unsere Predigt: Jesus lebt! Aber das tut er nicht, weil wir dafür einstehen. Jesus sollte leben, weil er wahrhaftig lebt! Ist jedoch unser Herz auf Christus gerichtet, so werden wir in dieser Welt nichts anderes finden, als das leere Grab Jesu.Und Jesus wird leben, weil wir selbst das neue Leben sind, Gemeinschaft mit dem Vater haben und mit seinem Sohn, Jesus Christus. das an uns gesehen wird.
    1.Joh.1vers3…was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, auf daß ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsre Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.

    „Die einzig sichere Werkzeug der geistlichen Positionsbestimmung ist Gottes Wort und die Bereitschaft, uns von Gottes Geist überführen zu lassen.“

    Nein! Wir haben gar kein Werkzeug! Weil Gottes Weg und seine Positionsbestimmung sein Sohn Jesus Christus ist. Niemand nimmt ihm den Sohn aus der Hand. Und Christus lässt sich vor keinem Karren spanne.
    Wir menschen müssen verloren gehen. Verloren sein. Solange wir noch festhalten an Erkenntnis, Propheti, osw. erfahren wir nichts von seiner Wahrheit.

    „Wir können also unsere Position bestimmen indem wir uns ehrlich anhand der Bibel fragen wo wir stehen: Leben wir heiliger als früher, oder nicht? Erleben wir Gottes Wirken in unserem Leben in Form von Geistesgaben und darin, dass Gottes Reich sich durch uns ausbreitet?“

    Niemals. Der Mensch muss sich lassen, und aufhören zu meinen etwas zu können.
    geschw. elli

  4. Ich fand das Motto gut, ließ sich gut mit arbeiten. musste halt interpretiert werden, aber das ist ja normal.

    über den bibelvers müsstest Du mit Jeremia reden, aber ich finde ihn richtig gut!

    Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl. (Jer 29:7 EIN)

  5. „Die einzig sichere Werkzeug der geistlichen Positionsbestimmung ist Gottes Wort und die Bereitschaft, uns von Gottes Geist überführen zu lassen“

    Was schrieb Herr Schmelzer: Die einzig sichere Werkzeug der geistlichen Positionsbestimmung ist die Bibel und die Bereitschaft, uns von Gottes Geist überführen zu lassen.?

    oder:
    Die einzig sichere Werkzeug der geistlichen Positionsbestimmung ist die Bibel und die Bereitschaft, uns von Gottes Geist überführen zu lassen. Aber wozu überführen? A.P

  6. Tatsächlich, da war ein Tippfehler drin. Nun ist er draußen. Danke.

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