25. April 2011 0

Nachfolge 39

Die „Weltfremdheit“ des christlichen Lebens gehört mitten in die Welt, in die Gemeinde, in ihr tägliches Leben hinein – so hatte Luther gedacht. (Seite 261)

Die historische Herleitung aus dem Leben Luther, wie ihn sein Weg ins Kloster und aus dem Kloster wieder hinaus führte, ist hier nicht entscheidend. Wichtig ist zu bemerken, dass hier ein allgemeines Prinzip angesprochen ist, das – Luther hin oder her – für alle Christen gilt. Zwei Extreme gilt es zu vermeiden: Weltflucht, die uns den Menschen entfernt und Weltförmigkeit, die uns von ihnen ununterscheidbar macht.
Es gibt immer wieder Trends die meinen, dass man als Christen genauso leben sollte wie alle anderen auch und man nicht anders Teil der Welt sein kann als dass man sich völlig assimiliert. Ich glaube nicht, dass das stimmt. Niemand braucht Christen, die genau so sind wie die Welt. Wozu sollten sie nützlich sein, Weltmenschen gibt es genug in der Welt.
Das andere Extrem ist das Bilden frommer Burgen in denen es nur noch Christen gibt, die sich von allen anderen Menschen abschotten. So sieht niemand mehr unsere Hoffnung an uns.
Die gesunde Mitte ist, normal inmitten der Welt mit Jesus zu leben. Unser Christusleben nicht zu verstecken, zur „Weltfremdheit“ zu stehen. Wir sind auf eine gewisse Art weltfremd, das ist notwendig so, denn wir sind nicht mehr von dieser Welt. Das muss uns nicht peinlich sein, im Gegenteil: Es ist eine erstrebenswerte Sache, der Welt gestorben zu sein und als Kinder eines anderen Reiches zu leben.

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