23. November 2010 0

Sprüche CXXI: Sprüche 13,2-3

2 Von der Frucht seines Mundes kann man Gutes essen, aber die Abtrünnigen gieren nach Gewalttat.
3 Wer seine Lippen hütet, schützt sein Leben, wer seinen Mund aufreißt, den trifft das Verderben. (Sprüche 13,2-3 nach der Zürcher)

Im Neuen Testament hat sich Jakobus dieser Wahrheiten am meisten angenommen. In seinem Brief schreibt er viel über die Macht der Zunge und die Notwendigkeit einen guten Umgang mit ihr zu lernen. Niemand ist weise oder gottesfürchtig der nicht gelernt hat, seine Zunge zu hüten.
Wie so oft kann man diese Verse in mehreren Ebenen auslegen. Auf der obersten Ebene kann man tatsächlich von der Frucht seines Mundes leben, etwa als Politiker, Prediger oder Komiker – wobei es nicht immer einfach ist, die Grenze zwischen den drei Professionen zu ziehen.
Eine Ebene tiefer können wir uns um Kopf und Kragen reden. Es ist möglich, sich zu verplappern und mehr zu sagen als man wollte und sich leisten kann. Wer schon einmal eine Überraschungsparty verraten hat weiß, wovon ich rede. Noch folgenreicher kann es sein bei einem Vorstellungsgespräch etwas durchsickern zu lassen, was man besser nicht gesagt hätte. Ganz fatal kann es auf staatspolitischer Ebene werden, wenn das falsche Wort einen diplomatischen Zwischenfall heraufbeschwören kann.
Die tiefste Ebene ist zugleich die am schwersten zu beschreibende. Worte haben die Macht Realitäten zu schaffen. Wer nur oft genug etwas sagt, wird es irgendwann glauben weil wir glauben, was wir hören – auch wenn wir es selbst gesagt haben. Diese Ebene funktioniert seelisch, hat aber auch eine geistliche Komponente. Worte haben Macht und mit allem mächtigen sollte man vorsichtig und bedächtig umgehen. Kraft kann sich positiv und negativ auswirken und man sollte lernen die große Kraft, die von Worten ausgeht, zu kontrollieren und nicht unsere Gefühle darüber bestimmen zu lassen wann wir „den Mund aufreißen.“

[systematisch durch die Bibel]

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