12. November 2010 6

Eifer und Burnout

Seine Jünger erinnerten sich dabei an die Schriftstelle: »Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren.« (Johannes 2,17 nach der NGÜ)

Es ist interessant, dass dieser Vers in einem positiven Zusammenhang steht. Verzehren bedeutet auffressen. Der Eifer um das Haus des Herrn hat Jesus somit aufgefressen, oder war dabei ihn aufzufressen (manche Übersetzungen schreiben einen Futur). Der Einsatz um Gottes Haus kann also an die Substanz gehen, es ist ein gefährlicher Eifer, der kosten kann.
Das ist umso interessanter als wir in einer Kultur leben die ständig dazu rät, dass man den Eifer nicht überhand nehmen lässt. Die Angst vor Burnout ist so groß, dass wir diesen Aspekt nicht mehr sehen. So sehr ich Burnout für eine echte Bedrohung halte, halte ich auch Eifer für eine notwendige Sache. Wer das Haus des Herrn liebt, der wird bereit sein an Grenzen zu gehen und manchmal auch darüber hinaus.

Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe! (Psalm 137,6 nach der Eberfelder)

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6 Kommentare

  1. guter beitrag, di frage ist vielleicht wann es um religiöse struktur geht die wir versuchen aufrecht zu halten und somit nicht mehr aus Jesu Quelle leben?

  2. das ist natürlich immer die frage – ein eigenes oder sonstwie fremdes reich aus seiner kraft zu bauen geht nicht.

  3. Hmmm…

    man beachte, dass diese Stelle in Zusammenhang mit der Tempelreinigung steht, der einzigen Stelle, wo Jesus handgreiflich geworden ist.
    Genau das hat mir der Heilige Geist aufs Herz gelegt als ich ausgebrannt war: alle Leute rausschmeißen, die aus zweifelhaften Motiven von meinen Ressourcen zehren. Für Gott zehre ich mich gerne auf aber nicht für egoistische, manipulative Energieräuber!
    Genau diese „falschen Händler“, die sein Gotteshaus für ihre Zwecke (Geldmacherei mit Schuldgefühlen) mißbrauchten, hat er denn auch mit Eifer aus seinem Tempel geschmissen, bravo!

  4. auf jeden fall, das muss man absolut unterscheiden. das ist wieder dasselbe wie bei norbi: wenn es menschen sind, die uns leersaugen und wir alle energie in sie hineininvestieren, bauen wir eigentlich nicht mehr auftragsgemäß gottes reich.

  5. Erinnert mich an Bill Wilson (Metro Ministries), der seinen Dienst mit ganzer Hingabe tut. Seine Knöchel tun weh vom ständigen Anklopfen an Türen. Einige Raubüberfälle und Tötungsversuche überlebt – und er macht dennoch weiter…

    Der Einsatz von Paulus geht in eine ähnliche Richtung.

    Und schließlich Jesus, dessen „eifernde Liebe“ Ihn letztlich an’s Kreuz brachte.

    Beim Vergleich mit solchen Gestalten schneide ich schlecht ab. Dennoch sehe ich ein Prinzip:
    Wenn es der Eifer für Gottes Sache ist, dann mag das Opfer kosten und auch mal schmerzen – aber es bewahrheitet sich dann Jes 40,31.

  6. ich schneide sicherlich auch im vergleich schlecht ab, aber die richtung stimmt und das stimmt hoffnungsvoll.

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