03. November 2010 0

Sprüche CVII: Sprüche 12,2-3

2 Wer gut ist, erlangt Wohlgefallen beim HERRN, den Heimtückischen aber spricht er schuldig.
3 Durch Frevel gewinnt kein Mensch Bestand, aber fest bleibt die Wurzel der Gerechten. (Sprüche 12,2-3 nach der Zürcher)

Eine große Schwierigkeit, die Christen mit der Bibel haben ist, einen konsequenten Umgang mit dem Alten Testament zu finden. Wir nehmen selten die Bibel als Ganzes sondern unterscheiden in der Bedeutung für unseren Glauben zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Das ist meiner Ansicht nach auch vollkommen richtig, denn wie berufen uns auf Jesus, den Autor des Neuen Bundes. Trotz dieser theologisch richtigen Unterscheidung nehmen wir dann aber doch wieder vieles aus dem Alten Testament so wörtlich als stünde es im Neuen und käme direkt aus den Predigten Jesu. Man muss es trainieren stringent zu denken. Mittlerweile achte ich bewusst auf Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen den Testamenten. Die Kontinuitäten finde ich faszinierend, gerade wenn sich alttestamentliche Prophetie Jahrhunderte später im NT erfüllt. Gedankenlinien, die nicht nahtlos weitergeführt werden finde ich auch sehr interessant weil sie oft alttestamentliches Denken in neutestamentlichen Gläubigen zeigen – es ist unglaublich wie sehr wir gerade das Heil und Heilsgewissheit mit alttestamentlicher Gesetzestheologie füllen…
Hier ist einer dieser Unterschiede. Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass Gott es schätzt, wenn Menschen sich „gut“ verhalten sagt das Neue Testament deutlich, dass Gottes Wohlgefallen am Glauben hängt, denn ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen (Hebräer 11,6). Wer glaubt und mit Gott lebt, hat bereits Gottes Wohlgefallen und muss es nicht erst noch verdienen. Wir sollten solche Stellen als das lesen was sie sind: Ausdruck einer Einstellung Gottes: Gott mag das Gute. Es geht nicht darum etwas zu tun, was ihn dann beeindruckt sondern darum von ihm beeindruckt das Richtige zu tun.
Das führt dann auch zu einer fsten Wurzel: Gerechtes Verhalten verwurzelt uns in Gott und seinem Reich. Wir werden nicht leicht hin und her geweht. Wie anders ist es bei denen, die nicht gerecht leben? Sie haben keinen Bestand. Man kann auch das beobachten, weise Menschen mit einem ruhigen Gewissen sind nicht so hin- und hergeworfen wie andere Menschen. Mich hat das lange Zeit an den östlichen Religionen fasziniert; und teilweise tut es das noch immer. Glücklicherweise habe ich entdeckt, dass es dieselbe ruhige Standsicherheit auch im Christentum gibt. Man muss sich nur danach ausstrecken wirklich in Gottes Wegen zu leben. Gerade in einer so dynamischen Zeit wie der heutigen ist es wichtig so zu leben. Die Menschen um uns herum leben immer zerrissener und wir schulden ihnen gute Vorbilder.

[systematisch durch die Bibel]

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