10. Oktober 2010 0
Sprüche XCV: Sprüche 11,21
21 Die Hand darauf: Kein Böser bleibt ungestraft, die Nachkommen der Gerechten aber werden gerettet. (Sprüche 11,21 nach der Zürcher)
Diese Stelle verlässt den Bezug zur Gegenwart oder unmittelbaren Zukunft, der in den meisten anderen Sprüchen gegeben ist. Die biblische Perspektive ist weiter und fasst Nachkommen mit ein. Im Grunde geht sie, das allerdings erst richtig offensichtlich im Neuen Testament, noch weit über Nachkommen hinaus bis in die Ewigkeit.
Wir haben heute leider oft eine sehr kurzfristige, gar nicht nachhaltige Perspektive. Vieles geht nach dem Prinzip „nach uns die Sintflut“. Dabei ist klar, dass sich schlechtes Handeln oft erst Jahrzehnte später nachteilig bemerkbar macht. Böses rächt sich, wenn auch nicht immer sofort.
Mit den Gerechten verhält es sich ebenso nur unter anderen Vorzeichen. Unsere gerechte Handlungsweise hat auch Auswirkungen auf die Zukunft. Wir können heute etwas säen, das unsere Kindeskinder ernten. Generationen die wir nie zu Gesicht bekommen werden auf dem aufbauen, das wir hinterlassen haben. Die Frage ist, ob wir ein gutes Erbe hinterlassen oder ein schlechtes, aber wir haben einen Einfluss auf kommende Generationen.
Es macht ethische Diskussionen nicht eben einfacher, dass unser Verantwortung noch eine Zeitdimension hinzugefügt wird. Verantwortung bezieht sich nicht nur auf unmittelbares Tun sondern auch auf zukünftige Konsequenzen dieses Tuns.
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