22. Mai 2010 2
Engel 09 viele Israeliten wird er zurückführen
Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen. (Lukas 1,16 nach der NGÜ)
Zacharias war ein Priester, der mit seiner Frau ein gottgefälliges Leben führte. Sie wünschten sich ein Kind, aber Elisabeth war unfruchtbar und nun waren beide schon alt. Als Zacharias an der Reihe war um das Rauchopfer darzubringen, geschah etwas Seltsames. Das ganze Volk stand draußen ins Gebet vertieft; Zacharias war allein mit sich und dem Räucherwerk. Er hörte das Gemurmel der Gebete, das in den Tempel drang und tat die vertrauten Dinge.
Da stand auf einmal ein Engel neben dem Räucheraltar. Es war keine Sinnestäuschung, kein Spiel von Licht und Schatten im Rauch, sondern ein realer Engel, der jetzt mit Zacharias sprach.
Was er sagte war so ungeheuerlich, dass Zacharias nicht anders konnte als zu widersprechen. Der Engel sprach über den Sohn, den das alte Ehepaar bald empfangen würde und über dessen Berufung. Das konnte selbst ein gottesfürchtiger Priester wie Zacharias nicht glauben. Die Begegnung machte ihn stumm – bis zur Geburt seines Sohnes konnte Zacharias nicht mehr sprechen, weil er dem Engel nicht geglaubt hatte.
Viele Christen denken, dass sie Gott mehr glauben und gehorchen würden, wenn sie mehr Übernatürliches sehen. Offensichtlich stimmt das nicht, denn selbst wenn man, wie Zacharias, einen Engel sieht und mit ihm spricht, kann man noch zweifeln. Übernatürliche Begegnungen stärken nicht notwendigerweise den Glauben. Jesus sagt sogar, dass die selig sind, die glauben ohne zu sehen.
Noch interessanter finde ich allerdings, dass der Engel Details über das Leben eines Kindes wusste, das noch nicht einmal empfangen war. Das Kind wurde später als Johannes der Täufer weltberühmt und Gott kannte offensichtlich das volle Potential, dass er in diesen Jungen hinein legen würde.
Ganz sicher ist nicht das ganze Leben von vornherein vorherbestimmt, aber in uns schlummert ein göttliches Potential, das verwirklicht werden will. Auch wenn Johannes äußerlich betrachtet ein hartes, entbehrungsreiches Leben führte, das viel zu früh mit seinem Märtyrertod endete, hätte er nicht erfüllter leben können als so wie Gott es wollte.
Ich frage mich gern, was wohl ein Engel gesagt hätte, der meine Geburt ankündigte. Falls einer das getan hat, weiß ich nichts davon, aber was hätte er wohl gesagt? Oder was hätte ein Engel zu Deiner Geburt gesagt?
Jeder von uns ist voller göttlicher Möglichkeiten und hat ein Potential, das niemand erkennt, der mit rein menschlichen Augen sieht. Wenn kein Engel an Deinem Kinderbett gestanden und Dein Potential verkündet hat, solltest Du beten um zu erfahren, was in Dir schlummert.
Es ist eine traurige Verschwendung von Leben wenn wir nicht wissen, was Gott uns geschenkt hat.
Die dazi schrieb am
24. Mai 2010 um 02:07finde ich schon krass gut, wie du von so einer bibelstelle auf das thema „persönliches potenzial“ kommst.ich glaub das ist auch das, was ich an deinen predigten mag. die sind nicht vorhersehbar. man weiß erst am ende, worauf du hinaus wolltest und dadurch bleibt es immer spannend.
storch schrieb am
29. Mai 2010 um 16:34echt? denke ich um ecken rum, oder wie meinst du das? ich denke immer, dass man das fast nur so lesen kann und bin dann verwundert darüber, was andere „aus einer stelle machen“. mich selbst faszinieren aber auch immer die prediger, die was aus einer nebensache rausholen, was mich absolut überrascht.