20 Mein Sohn, achte auf meine Worte, zu meinen Reden neige dein Ohr.
21 Lass sie nicht aus deinen Augen, bewahre sie in deinem Herzen.
22 Denn sie sind Leben für die, die sie finden, und Heilung sind sie für den ganzen Leib.
23 Mehr als auf alles gib acht auf dein Herz, denn aus ihm strömt das Leben. (Sprüche 4,20-23 nach der Zürcher)

Dieser Ausspruch zeigt, wie man mit Weisheitslehre und jedem Wort aus dem Munde Gottes umzugehen hat. Wir haben es mit etwas Kostbarem zu tun, das bewahrt sein will. Wir können es uns nicht leisten mit Gottes Wort so umzugehen wie mit Menschenworten, die ins eine Ohr hinein und aus dem anderen wieder hinaus gehen. Hier werden uns drei Herangehensweisen und Einstellungen gezeigt, wie wir mit göttlichen Worten umgehen können:

1) neige Dein Ohr
Wenn sie genau und angespannt lauschen, legen viele Menschen den Kopf schräg. Diese Haltung geschieht meist unbewusst und zeigt, dass jemand angestrengt zuhört. Dieselbe innere Haltung soll der Schüler gegenüber den Lehren seines Meisters entwickeln. Wir strengen uns an zu hören, damit kein Wort verloren geht und wir alles mitbekommen, was Gott zu sagen hat.

2) lass sie nicht aus den Augen
Die Worte vor Augen zu haben bedeutet, dass sie immer abrufbar sind. Das kann in moderner Zeit bedeuten, dass man sie aufgeschrieben hat und immer wieder liest. In der Zeit als die Sprüche gesprochen wurden, gab es nicht viele Menschen, die schreiben und lesen konnten. Vermutlich hat man die Weisheitssprüche eher auswendig gelernt und hat sie sich immer wieder ins Gedächtnis gerufen. Ich selber schreibe mir vieles auf, was Gott gesagt hat und lese es immer mal wieder. Besonders wichtige Prophetien schreibe ich auf Zettel, die ich in meine Bibel lege. Wichtige Bibelverse notiere ich mir auf den leeren Seiten meiner Bibel und lese sie immer wieder.
Egal, wie Du es machst, die Hauptsache ist, dass die Lehre nicht verloren geht sondern Dir stets vor Augen steht.

3) bewahre sie im Herzen
Im Herzen bewahrt man etwas indem man es sich immer wieder vergegenwärtigt. Nachdem die Hirten auf dem Felde gekommen waren um Jesus zu huldigen heißt es über Maria, die Mutter Jesu:

Maria aber prägte sich alle diese Dinge ein und dachte immer wieder darüber nach. (Lukas 2,19 nach der NGÜ)

Das Herz ist unser Inneres, auf das wir mehr achten müssen als auf alles andere. Wir achten darauf indem wir auf alles achten, was Gott uns gesagt und gezeigt hat und es vor Schaden durch Bitterkeit, Unvergebenheit und innerer Härte bewahren.
Was macht das Herz zu einer Quelle des Lebens? Seine Fähigkeit zu glauben und durch den Glauben Gottes Schätze zu ergreifen. Das ist eine Kraft, die der Verstand nicht hat. Egal, wie ausgeprägt er sein mag, von ihm geht nicht die Quelle des Lebens aus. Wir ergreifen Gottes Zusagen nicht im Denken sondern im Glauben. Der Wandel im Licht und Geist kommt nicht aus einem Verstandeswissen sondern aus der Erkenntnis des Herzens.
Ich halte es für die Ursünde der Theologie wie sie an den Hochschulen gelehrt wird, dass sie den einfachen Glauben des Herzens verlassen und sich statt dessen auf das Denken konzentriert hat. Ob es uns gefällt oder nicht, aber das Christentum war nie auf das Denken ausgerichtet. Es ging nie um den Intellekt, an keiner Stelle fordert uns das Wort auf im Denken zu leben. Statt dessen sollen wir im Glauben und im Geist leben und wandeln. Das ist unsere Basis, indem sich die Theologie im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zu einer “Buchwissenschaft” entwickelt hat, hat sie uns unserer Wurzeln entfremdet. Das Buch ist wichtig für uns, aber wir sind keine Buchreligion!

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