…der Satan selbst tarnt sich als Engel des Lichts. (2.Korinther 11,14 nach der NGÜ)

Das Echte zieht immer das Falsche nach sich. Fälscher machen Banknoten nach,  der italienische Begriff fugazi bezeichnet falschen Schmuck und Bilder. Es ist an der Tagesordnung, dass Gutes nachgeahmt wird. Eigentlich muss man sich nicht wundern, dass es im Geistlichen genauso ist. Martin Luther hat den Teufel einmal als den „Affen Gottes“ bezeichnet – als jemanden, der unfähig ist, etwas Neues zu schaffen und deswegen billige Kopien von dem anbietet, was Gott geschaffen hat.
Es gibt falsche Demut, falsche Liebe, Wahrsagerei, falsche Brüder und und und. Die Liste nähme keine Ende, wollte man alles aufschreiben, was Satan nachgemacht hat. Dabei muss er sich natürlich tarnen. Niemand würde ein nachgemachtes Lacoste-T-Shirt mit einem roten Krokodil kaufen, es muss schon echt aussehen. Also tarnt sich der Teufel bisweilen als Engel des Lichts. Man denkt, er wäre ein echter Bote Gottes, aber er ist es nicht.

Warum haben Christen so eine Angst vor Imitationen, dass sie darüber vergessen, das Echt zu suchen? Im Grunde müsste es uns bestätigen, dass Gottes Segnungen pervertiert und nachgeäfft werden. Es sollte uns zeigen, dass es das Echte gibt und uns motivieren, Gott zu suchen. Stattdessen wird oft das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und man rechnet nicht mehr mit Gottes Offenbarung weil man Angst hat, auf eine Lüge hereinzufallen.
Schon Jesus hat darüber gepredigt und uns beruhigt, dass Gott uns keine Schlange geben wird, wenn wir um einen Fisch bitten. Es liegt eine Angst vor Betrug im Menschen, die uns von manchem Guten abhält, das Gott uns geben will.
Natürlich meinte Paulus mit seiner Warnung nicht, dass wir uns am Besten ganz von Engeln fernhalten sollten. Zur Zeit der Apostelgeschichte waren Engelerscheinungen viel alltäglicher als heute und es scheint fast schwer gewesen zu sein, ihnen ganz aus dem Wege zu gehen. Paulus meinte, dass man nicht alles glauben soll, was man sieht sondern nah genug an Gott bleiben soll um zu wissen, was von ihm und ist und was nicht.
Der Vers steht im Zusammenhang mit falschen Brüdern, die sich als Glaubensgeschwister tarnen, aber in Wahrheit etwas anderes im Sinn haben. Paulus wollte darüber aufklären, keine Angst machen. Wir sollten in der selben Haltung daran gehen: Ohne Angst sollten wir unserem himmlischen Vater vertrauen, aber uns nicht übers Ohr hauen lassen.

Be Sociable, Share!

Ein Kommentar

  1. Guter und wahrer Artikel!
    Hat mich sehr angesprochen.
    Danke.

    2. Timotheus 1,7: Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>