25. März 2010 4
Jesus! 22 – seine Lehre 8 – Anhang rhet.Mittel 5
11. Fragen
Durch Fragen bezieht man das Publikum mehr in das Predigtgeschehen mit ein. Man fordert Mitdenken oder Selbstoffenbarung. Die Predigt wird dadurch dialogisch. Jesus benutzte Fragen, um seine Jünger zu lehren, aber auch um seine Gegner herauszufordern. Beides macht Sinn und sollte auch von uns eingesetzt werden.
Beispiele:
Markus 8,27-32: Und Jesus ging samt seinen Jüngern hinaus in die Dörfer bei Cäsarea Philippi; und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Die einen sagen, du seiest Johannes der Täufer; und andere, du seiest Elia; andere aber, du seiest einer der Propheten. Und er fragte sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus! Und er gebot ihnen ernstlich, daß sie das niemandem von ihm sagen sollten. Und er fing an, sie zu lehren, daß des Menschen Sohn viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen wieder auferstehen. Und er redete das Wort ganz unverhohlen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren.
Jesus lässt seine Jünger quasi selber auf die Antwort kommen. Das ist ganz sicher noch einprägsamer und effektiver, als wenn er einfach selber die Antwort gegeben hätte.
Markus 3,1-4: Und er ging wiederum in die Synagoge. Und es war dort ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie lauerten ihm auf, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten. Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und tritt in die Mitte! Und er spricht zu ihnen: Darf man am Sabbat Gutes oder Böses tun, das Leben retten oder töten? Sie aber schwiegen.
Durch diese sehr offensiven Fragen fordert Jesus die Pharisäer direkt heraus. Alles, was sie jetzt sagen könnten, wäre falsch. Ihnen bleibt nichts übrig als zu schweigen und Jesus damit das Feld zu überlassen.
12. Symbolhandlungen
Zu manchen Gelegenheiten waren Jesu Taten beredter als seine Worte. Er ließ gewissermaßen Taten sprechen. Oft spricht das, was wir tun, lauter als das, was wir sagen. Das sollten wir immer auf der Rechnung haben, gerade dann, wenn wir selber viel im Rampenlicht stehen.
Lukas 19,1-6: Und er ging hinein und zog durch Jericho. Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, ein Oberzöllner, und der war reich. Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er sei, und konnte es nicht wegen der Volksmenge; denn er war klein von Person. Da lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, damit er ihn sähe; denn dort sollte er vorbeikommen. Und als Jesus an den Ort kam, blickte er auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilends herab; denn heute muß ich in deinem Hause einkehren! Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf mit Freuden.
Jesus zeigt hier mit einer Handlung, dass er zu den Sündern und Aussenstehenden gesandt worden ist. Die Juden verstanden offenbar auch genau, was er mit dieser Tat meinte:
Als sie es aber sahen, murrten sie alle und sprachen: Er ist bei einem sündigen Mann eingekehrt, um Herberge zu nehmen. (Vers 7)
Metalmarkus schrieb am
25. März 2010 um 15:15Hm ich weiß nicht ob es das ist, was Jesus möchte, das wir von ihm lernen. Er hat sich (wie Generalfeldmarschall von Moltke bei Königgrätz) immer wieder auf sich verändernde Situationen eingestellt. Und ich glaube nicht das er eines dieser Konzepte, die wir da heute von diesen Geschehnissen ableiten, im Hinterkopf hatte. Sondern Situationen aufgrund der in ihm wohnenden Klarheit einschätzen konnte. Die in ihm wohnende Klarheit rührt vom Geist her, der in ihm Wohnung genommen hat, und aus dem er von Beginn seines Erdenlebens an gezeugt war.
Zusammenfassend wollte ich sagen: Was bringt es mir, nach dem gelesenen hier, wieder ein paar Tipps im Hinterkopf zu haben. Vor allem unter dem Blickwinkel, das es Situationen geben wird, in denen ich genau „andersherum als Jesus handeln“ muss.
Übrigens mein Moltke-Jesus-Vergleich fand ich total super, nur falls jemand fragt xD.
storch schrieb am
25. März 2010 um 16:17ein verglich zwischen jesus und moltke ist auf jeden fall witzig, aber was soll’s, die sache ist ja richtig…
worauf beziehst du dich denn? und gegen welchen meiner punkte argumentierst du?
übrigens schön, dass mal wieder jemand hier kommentiert und nicht bei facebook!
Metalmarkus schrieb am
25. März 2010 um 16:36Es ging mir eher um die grundsätzliche Herangehensweise, wie wir versuchen, aus Jesu Leben zu lernen. Die, sein Reden aufgrund rethorischer Mittel zu untersuchen entspricht einer Lesart, die ich nun eher „klassisch“ nennen würde.
Aber meine These ist die, das es möglich ist, das Situationen so verdreht sind in unseren Leben, das wir es komplett „andersherum“ wie Jesus machen müssen, also in Gewissen Situationen völlig andere Mittel, seis Gegenteilige, seis Mittel die er selbst gar nicht angewandt hat, verwenden.
Ich finde es viel wichtiger zu wissen nach welchen Kriterien er unterschieden hat, welches er anwendet.
Ein anderes Beispiel:
Jesus hat mal jemanden geheilt, indem er einen Brei gemacht hat. Na toll. Na und? Da lese ich nur heraus, das es immer 10 Mal anders ist, als es sich der Natürliche Mensch zusammenreimt, wenn er ein Buch schreiben will „God´s wonderful healing, take some Sand“.
ist es nun klarer 😉
PS: Schreib grad ne Arbeit über Moltke
storch schrieb am
25. März 2010 um 17:00okay, das sehen wir natürlich gleich.
viel spaß mit moltke. studierst du geschichte? oder bist du in westpoint, haha.